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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 14:00
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Ich meinte eigentlich, dass die imprägnierte Kiste weiterhin dort vergraben bleibt und als Versteck dienen könnte.
Die Entführer hätten dazu nur aufpassen müssen, das UH nichts von der Lage der Kiste was mitbekommt.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Stimmt, das ist eine gute Idee. Der Plan war ja, das Lösegeld zu kassieren und Ursula freizulassen. Was wäre dann mit der Kiste gewesen? Man hätte sie wohl, schon um keine Spuren zu hinterlassen, nicht im Wald gelassen, sondern hätte sie ausgegraben und verwendet. Auf dem Kutter auf der Fahrt zum Schwarzmeer hätte sie sich doch gut als Behältnis für irgendwas gemacht...
Ich habe zugebenermaßen nicht alle Ausführungen zu dieser Idee gelesen, vielleicht steht ja irgendwo etwas Plausibleres welchen Sinn das haben sollte. Allerdings wäre so etwas das intellektuelle Äquivalent zu den Spatenfahrten gewesen. Dazu genügt die Feststellung, dass die Täter genügend Anhaltspunkte geliefert haben (Fichten, verstopfte Rohrmündungen) dass sie die Kiste lieber im Boden belassen wollten - als Gruft.

Und wenn man als Indikator heranzieht wie Mazurek seine eigenen Kinder behandelt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass er zB eine derartige Sorgfalt bez der Lektüre angewandt hätte. Empathie und er - Öl und Wasser.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 17:18
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:die Kiste lieber im Boden belassen wollten - als Gruft.
Es gibt die Möglichkeiten, dass erpresste Geld vorerst dort zu deponieren oder sich einen lästigen Mitwisser entledigen. (Spekulation)
Wenn die Entführung in den paar Tagen wirklich sauber über die Bühne gegangen wäre, hätte niemand die Kiste dort vermutet oder gar gesucht. Und die übertriebene Vielzahl an Riegeln könnte für einen eingesperrten Erwachsenen gedacht sein, wer weiß?

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 19:27
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Und wenn man als Indikator heranzieht wie Mazurek seine eigenen Kinder behandelt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass er zB eine derartige Sorgfalt bez der Lektüre angewandt hätte. Empathie und er - Öl und Wasser.
Du meinst er hat die Kinder eher schlecht behandelt? Naja, immerhin blieb die Tochter nach der Scheidung beim Vater! Das ist ja eher ungewöhnlich.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 19:30
Zitat von max63max63 schrieb:Du meinst er hat die Kinder eher schlecht behandelt? Naja, immerhin blieb die Tochter nach der Scheidung beim Vater! Das ist ja eher ungewöhnlich.
Es gibt eine Aussage des Stiefsohnes, die eine eher schlechte Behandlung beschreibt sowie Aussagen seiner Familie, Urteil S. 266. Es herrschte also zumindest Empathielosigkeit Kindern gegenüber.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 19:38
Zitat von AndanteAndante schrieb:Warum hörte WM ausgerechnet ab dem 16.9. ständig Polizeifunk, vorher nicht?
Die Frage könntest du dir gut selbst beantworten. Du glaubst doch nicht, dass er vor dem 16.09.1981 das Admiralradio auf Polizeifunk umgebaut* hat, ohne ihn damit zu hören. Und sein anderes Radio wird er kaum in einer Nachtschicht vom 15. zum 16.09.1981 umgebaut haben, um damit erstmalig der Polizei zu lauschen.

*Heidi71 liefert dafür eine sehr erlebnisfundierte Beschreibung, das Gericht wäre begeistert. In der Praxis muss man Oszillator und Vorkreis in Gleichlauf bringen, damit die Empfangsempfindlichkeit nicht leidet. Im konkreten Fall (beigefügtes Schaltbild, rote Einträge) müssen die Trimm-Kondensatoren so abgeglichen werden, dass Empfangsfrequenz und Oszillatorfrequenz sich über den gesamten Empfangsbereich um 10,7 MHz unterscheiden. Das lässt sich nicht durch Strecken oder Stauchen der Oszillatorspule (L4) machen. Die vollständigen Details stehen im Themen-Wiki. Ich sehe überhaupt keinen Grund für eine derartige Modifizierung.

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Zitat von AndanteAndante schrieb:Dass er die Halle in Windach anmieten wollte, wobei er gegenüber dem potentiellen Vermieter als Grund die Fertigung und Lagerung von Elektrokleinteilen angab, sagte der Vermieter als Zeuge. WM selbst gab in seiner „Erklärung zur Anklageschrift“ an, wr habe die Halle für Arbeiten an seinem Kutter anmieten wollen.
Und wie folgt daraus, dass er in der Halle die Kiste bauen wollte? WM hatte die Lagerhalle nicht gemietet. Im Gegensatz zu deiner Spekulation ist damit belegt, dass die Kiste dort nicht gebaut wurde.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Jedenfalls waren die Bretter im Gut Utting dann plötzlich weg.
Ihr dürft euch daran gewöhnen, zukünftig vom Gut Achselschwang zu schreiben. Es ist wohl zu spät, auch den Richtern diesen Hinweis zu geben. Sie hätten ja selbst einmal "Gut Utting" in Google Maps suchen können.

Sind verschwundene Bretter ein Belastungsmoment? Es wäre nicht einmal ein Entlastungsmoment, wenn die Bretter heute noch dort lägen.
Es ist ausgeschlossen, dass die gelagerten Platten dafür hätten benutzt werden können. Sie waren zu klein, um daraus alle Kistenwände zuzuschneiden. Außerdem hatte 245HCT74 bereits darauf hingewiesen, dass es sich beim Bretterstapel nicht um das Kistenmaterial handelt. Und bei einer Stapelhöhe von mindestens 60 cm sollte man auf 12 Platten und nicht auf 6 Seiten einer Kiste schließen. 6 Platten bedeuten, dass die Platten in 10 cm Höhenabstand gestapelt sind. Üblich ist höchstens die Hälfte (mit Belüftung dazwischen).

Ihr solltet euch einmal schlau machen, was der Unterschied zwischen Tischlerplatten und Mehrschichtplatten ist. Tischlerplatten sind parallele Stäbe, die gemeinsam furniert sind. Mehrschichtplatten bestehen aus mehreren etwa gleich dicken Schichten. Ich räume ein, dass ein laienhafter Zeuge das nicht unbedingt erkennen kann. Es ist aber nicht akzeptabel, dass ein hochkarätiges Gericht so etwas kommentarlos übernimmt. Außerdem ist in dem Zusammenhang von Brettern die Rede, was die Realität noch weniger trifft.
Flachpressplatten sind die größte und bekannteste Untergruppe der Spanplatten und der Holzspanwerkstoffe insgesamt. Sie bestehen aus unterschiedlich großen beleimten Spänen, die in zumeist drei bis fünf Schichten zu Mehrschichtplatten verpresst werden.
Quelle: Wikipedia: Spanplatte
Zitat von PalioPalio schrieb:Da es keine Webseite mit den zusätzlichen Belastungsargumenten gibt, ...
Es steht dir frei, eine entsprechende Seite aufzubauen. Der Preis dafür ist üblicherweise im Telekommunikationszugang enthalten. Und Zeit genug dürftest du dafür auch haben. Allerdings müsstest du dafür deine Anonymität aufgeben.
Zitat von PalioPalio schrieb:Wer dort etwas hinterlegen möchte, darf das gern tun.
Danke für deine freundliche Genehmigung.


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31.01.2021 um 20:14
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Und die übertriebene Vielzahl an Riegeln könnte für einen eingesperrten Erwachsenen gedacht sein, wer weiß?
Demnach hätte KP sich vielleicht sein eigenes Grab geschaufelt. Deine Phantasie erschreckt mich :(

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie du in jüngeren Jahren (12 bis 14) vielleicht aus der Kiste gekommen wärst? Natürlich ohne Narkose. Ich hätte mich mit dem Rücken auf das Sitzbrett gelegt und dann gegen den Deckel getreten. Obwohl ich nie der kräftigste war, würde ich mir eine gute Chance ausrechnen, herauszukommen. Jetzt kenne ich natürlich die Konstruktion. Andernfalls hätte die Todesangst wahrscheinlich einiges bewirkt.

Die Schließkloben sind so wenig präzise montiert, dass immer nur ein Riegel den Druck aufnimmt. Befestigt sind die Riegel mit Schrauben von knapp 4 mm Durchmesser. Wegen der Abdeckhaube lastet kein Erdreich auf dem Kistendeckel. Es lässt sich also auch erkennen, wo das größte Spiel besteht. Dort landet der erste Tritt. Wenn der erste Riegel nachgibt, ist der nächste dran. Unter diesem Gesichtspunkt sind 7 Riegel vielleicht doch nicht überdimensioniert. Jedes Scharnier hat nur zwei wirksame Schrauben mit je 4 mm Durchmesser. Sie sind also schwächer als die Riegel, weil es die Schrauben nach oben heraus reißen kann. Allerdings gibt es dort kein Spiel.


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31.01.2021 um 20:22
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Es gibt eine Aussage des Stiefsohnes, die eine eher schlechte Behandlung beschreibt sowie Aussagen seiner Familie, Urteil S. 266. Es herrschte also zumindest Empathielosigkeit Kindern gegenüber.
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich wundere mich über diese Entscheidung mit der Tochter. Wenn es mich etwas angehen würde, würde es mich interessieren, wessen Entscheidung das war. Aber das tut nichts zur Sache.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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31.01.2021 um 20:23
Zitat von roberndrobernd schrieb:Du glaubst doch nicht, dass er vor dem 16.09.1981 das Admiralradio auf Polizeifunk umgebaut* hat, ohne ihn damit zu hören.
Das ist wieder so eine Suggestivfrage. Kann man machen, ist aber albern.

Gleichwohl: Nein, Mazurek hat das Radio nicht vor seiner widerwärtigen Tat umgebaut. Auf die Idee ist er erst gekommen, als er festgestellt hat, dass sein Plan, mal "eben" an 2 Millionen DM zu kommen, durch seine Überheblichkeit und damit verbunden durch seine Nachlässigkeit gescheitert ist. Er musste feststellen, dass das kleine Mädchen durch seine Hand den Tod gefunden hat und geriet ob seiner eigenen Existenz in Sorge. Aus dem Grund wollte er wissen, ob und wann man ihm auf die Schliche kommt. Aus dem Grund hat er sein Radio auf die Schnelle umgebaut, um den Polizeifunk abzuhören. Er wollte wissen, ob man das tote Mädchen findet.

Deine weiteren Ausführungen lesen sich mehr und mehr wie der Versuch, Mazurek zu verteidigen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 20:51
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Aus dem Grund hat er sein Radio auf die Schnelle umgebaut, um den Polizeifunk abzuhören. Er wollte wissen, ob man das tote Mädchen findet.
Wieviel zeitlichen Vorsprung hätte ihm denn das Radio da gebracht? Bei einem so spektakulären Verbrechen, ist das auffinden der Leiche und die Mitteilung an Presse, Funk und tv doch sowieso nur eine Frage von damals vielleicht höchstens 2 Stunden, ehe die Bevölkerung offiziell über das auffinden informiert war. Fluchtversuche gab es doch gar nicht seinerseits, so noch dem Motto: im Polizeifunk wird das auffinden der Leiche gemeldet, Sachen packen und weg.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 21:09
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Wieviel zeitlichen Vorsprung hätte ihm denn das Radio da gebracht?
Gar keinen. Aber kommt es darauf an? Er wollte wissen, wo er steht: ob er mit einer Festnahme seiner Person zu rechnen hat; ob man ihn mit der Kiste in Verbindung bringen kann; welche Maßnahmen die Ermittlungsbehörden ergreifen.

Er wollte schlicht wissen wie es weiter geht, mit seiner idiotischen Idee, mittels der Entführung eines kleinen Mädchens zum Millionär zu werden. Das ist ein natürliches Verhalten.

Wie Du aber Nachfolgendes kommst, verstehe ich nicht:
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:das auffinden der Leiche und die Mitteilung an Presse, Funk und tv doch sowieso nur eine Frage von damals vielleicht höchstens 2 Stunden,
Ehrlich? Zwei Stunden? Damals?!

Das Verbrechen geschah 1981.

Ernsthaft: Muss an dieser Stelle wirklich erklärt werden, dass es Instagram, Twitter, WhatsApp & Co nicht gegeben hat?

Damals gab es drei Fernsehsender und verschiedene Tageszeitungen. Die haben bestenfalls innerhalb von 24 Stunden berichtet.

Wenn man innerhalb von 2 Stunden halbwegs informiert sein wollte, musste man eben ein Radio als Empfänger für den Polizeifunk umbauen. Das konnte Mazurek. Hat er zugegeben und daran bestand (besteht?) auch kein Zweifel.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 21:23
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Gar keinen. Aber kommt es darauf an? Er wollte wissen, wo er steht: ob er mit einer Festnahme seiner Person zu rechnen hat; ob man ihn mit der Kiste in Verbindung bringen kann; welche Maßnahmen die Ermittlungsbehörden ergreifen.
Das würde aber voraussetzen, dass die Kiste alleine derart eindeutig zu ihm hinführt, dass die Polizei sofort losfährt und ihn verhaftet. Da hätte ja schon ein Zettel mit Namen und Eingeständnis drin liegen müssen. Dem war aber nicht so. Überhaupt haben die Täter sich so viel Mühe gegeben, dass bis heute nicht ein einziger klarer Beweis auf ihn zeigt.als Täter hätte er gewusst, dass es keine Spuren oder Fingerabdrücke gibt, weil er hatte die Kiste ja gebaut.

Für mich gibt es nur drei plausible Erklärungen:
Er hat gewohnheitsmässig den Polizeifunk abgehört, vorher mit einem anderen Gerät, ab dem 16. eben mit diesem.
Er war nach dem Verschwinden neugierig und besorgt ( ja das kann man als Vater auch sein,wenn man kein gutes Verhältnis zu seinen Kindern hat) und wollte wissen, was da los ist
Er als Täter musste sich auf eine Flucht vorbereiten, was aber voraussetzt, dass...
Er im Polizeifunk hören konnte, dass man auf dem Weg zu ihm ist
Er derart viele eindeutige spuren hinterlassen hat, dass er sofort festgenommen werden könnte
Er sofort fliehen konnte, also alles vorbereitet war. Dafür gibt es aber keinerlei Hinweise und es war auch nie Thema.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Damals gab es drei Fernsehsender und verschiedene Tageszeitungen. Die haben bestenfalls innerhalb von 24 Stunden berichtet.
Durch das Radio liessen sich auch damals relativ schnell Nachrichten verbreiten. Nicht zu vergessen, den örtlichen Klatsch und Tratsch. Das Grossaufgebot der Polizei im Wald hätte sich mündlich schneller verbreitet, als es jeder Polizeifunk gekonnt hätte.


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31.01.2021 um 21:34
Zitat von roberndrobernd schrieb:Es ist ausgeschlossen, dass die gelagerten Platten dafür hätten benutzt werden können. Sie waren zu klein, um daraus alle Kistenwände zuzuschneiden. Außerdem hatte 245HCT74 bereits darauf hingewiesen, dass es sich beim Bretterstapel nicht um das Kistenmaterial handelt. Und bei einer Stapelhöhe von mindestens 60 cm sollte man auf 12 Platten und nicht auf 6 Seiten einer Kiste schließen. 6 Platten bedeuten, dass die Platten in 10 cm Höhenabstand gestapelt sind. Üblich ist höchstens die Hälfte (mit Belüftung dazwischen).
Wie die Platten gestapelt waren, ob der Zeuge genau nachgemessen hat, ob alle Bretter gleich waren und die gleichen Maße hatten, weißt du doch gar nicht. Es ist am ehesten davon auszugehen, dass er die Abmessungen nur nachträglich geschätzt hat und dann kommen die Maße in etwa hin.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Sind verschwundene Bretter ein Belastungsmoment?
In erster Linie sind ausgelagerte Bretter bei einem, der ein Haus mit Grundstück und eine Werkstatt mit 10 Räumen plus Außengelände besitzt, das Auslagern aber nicht vernünftig erklären kann, ein Belastungsmoment.

Noch stärker belastend ist der Versuch, eine Halle anzumieten und dies abzustreiten, denn dafür gibt es keinen denkbaren Grund, außer dass man eben keinen Grund für eine Hallenanmietung nennen kann, ohne zuzugehen, dass man dort heimlich ein Kindergefängnis bauen wollte.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Du glaubst doch nicht, dass er vor dem 16.09.1981 das Admiralradio auf Polizeifunk umgebaut* hat, ohne ihn damit zu hören.
Das war dann ggf. nur ein Testgerät, auch hier stand das Abhören bereits mit der Tatvorbereitung in Verbindung, dieses Radio wurde dann zur Kistenbeigabe und er nutzte ein anderes Radio.

Er war selbstverständlich interessiert an allen Informationen, die er bekommen konnte, z. B., ob die Polizei Ursula evtl. bereits gefunden hat und den Entführern eine Falle stellen will.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.01.2021 um 21:40
@Palio
Eine Krimigeschichte die Du da erzaehlst oder hast Du ne Quelle?


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31.01.2021 um 21:41
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Bei einem so spektakulären Verbrechen, ist das auffinden der Leiche und die Mitteilung an Presse, Funk und tv doch sowieso nur eine Frage von damals vielleicht höchstens 2 Stunden, ehe die Bevölkerung offiziell über das auffinden informiert war.
Die ersten Meldungen in Bayern 3 gab es am 16.9. um 6:30, dann halbstündlich. In Eching selbst könnte bereits in der Nacht durch am Tatort anwesende Personen wie die Feuerwehr die Tatsache des Verschwindens von Ursula bekanntgeworden sein.

Womit die Täter sicher nicht gerechnet haben war dass bereits nach wenigen Minuten nach dem Opfer gesucht werden würde. Deshalb wurde das Equipment wie der Klingeldraht panikartig zurückgelassen. Darauf mussten sie natürlich auch mit sofortigen Suchmassnahmen der Polizei rechnen. Hier kann man natürlich argumentieren, dass das Abhören des Polizeifunks damit in Zusammenhang stehen könnte, um zu checken wann der Wald betreten werden kann. Aber hat einer der Zeugen konkret gesagt dass im Polizeifunk über den Fall Herrmann gesprochen wurde? Wenn nein dann ist das auch nur ein Indiz.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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31.01.2021 um 21:41
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Das würde aber voraussetzen, dass die Kiste alleine derart eindeutig zu ihm hinführt, dass die Polizei sofort losfährt und ihn verhaftet.
Nein. Das ist wieder so eine Betrachtung aus der Retrospektive. Als könnte jeder(!) Täter ganz genau wissen, was er "richtig" oder "falsch" gemacht hat.

Woher sollte Mazurek zum damaligen Zeitpunkt wissen, ob und was(!) er alles aus seiner Sicht richtig gemacht haben könnte, damit seine Tatwerkzeuge nicht auf ihn zurückzuführen sind?

Wie stellst Du dir die Täter eines solchen Verbrechens vor? Als perfekt?
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Für mich gibt es nur drei plausible Erklärungen:
Er hat gewohnheitsmässig den Polizeifunk abgehört,
Es wurde nachgewiesen, dass dem nicht so war. Wenn Du es anders meinst: Egal, spielt keine Rolle. Du weißt es mit Sicherheit nicht besser, als das Gericht.
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Er als Täter musste sich auf eine Flucht vorbereiten, was aber voraussetzt, dass...
Du unterstellst hier, dass ein Täter sich auf eine Flucht vorbereiten müsste. Sorry: Ehrlich? Der Täter (Mazurek) einer solchen Tat geht also vorab davon aus, dass er erwischt wird? Das Gegenteil ist der Fall: Täter gehen davon aus, eben nicht erwischt zu werden.

Andernfalls müsstest Du erklären, warum Täter am Ende erwischt werden, obwohl sie nicht auf der Flucht waren.

Im Übrigen: Kann es sein, dass Du dir Täter eines Verbrechens etwas romantisch vorstellst? So wie aus Filmen?


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31.01.2021 um 21:47
Zitat von roberndrobernd schrieb:Demnach hätte KP sich vielleicht sein eigenes Grab geschaufelt.
Bei seiner Vernehmung gab P mit seinen 1,67m an, dass das Loch so tief war wie er hoch. Zudem war P ein Weichei, der sehr schnell emotional werden konnte, in Tränen ausbrach und eine große Plaudertasche, der schon nach 15 Seiten Vernehmung zusammen brach, und Mazurek ans Messer lieferte. Ich denke da weiter und an Mazurek's Stelle hätte dieser eine Entscheidung treffen müssen mit oder ohne die Kohle, es geht ja um seine Zukunft.
Also hat sich im Grunde genommen P wörtlich "sein Grab" geschaufelt.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:, ob man das tote Mädchen findet.
Es ging ihm um nichts anderes.

JagBlack


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31.01.2021 um 21:59
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Spekulatius666 schrieb:
Für mich gibt es nur drei plausible Erklärungen:
Er hat gewohnheitsmässig den Polizeifunk abgehört,

Es wurde nachgewiesen, dass dem nicht so war.
Wer hat das wann auf welche Weise nachgewiesen?

Wer von euch hat eigentlich jemals Polizeifunk gehört? Welche konkrete Information hat er dabei jemals mitbekommen?
Ich zumindest habe es in den 1960er Jahren aufgegeben, weil für Zivilisten absolut Null verwertbare Informationen herübergekommen sind. Die Polizei wusste schließlich, dass beliebige Leute mithören können, und hat sich entsprechend verhalten.
Was also soll WM dem Polizeifunk entnommen haben?


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31.01.2021 um 22:03
Zitat von PalioPalio schrieb:Wie die Platten gestapelt waren, ob der Zeuge genau nachgemessen hat, ob alle Bretter gleich waren und die gleichen Maße hatten, weißt du doch gar nicht.
Natürlich weiß ich das nicht. Ich weiß nicht einmal, ob der Zeuge ein Brett von einer Tischlerplatte unterscheiden konnte. Ich mache es genau wie ihr. Wer nichts weiß, glaubt dem Urteil.


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31.01.2021 um 22:05
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Er hat gewohnheitsmässig den Polizeifunk abgehört, vorher mit einem anderen Gerät, ab dem 16. eben mit diesem.
Mazurek sagte ja selbst in der Hauptverhandlung, dass er ab dem 16.9. Polizeifunk gehört habe:
Er habe erstmals von der Vermissung des Kindes gehört habe, als er am 16.09.1981 das Radio angemacht habe. Da er ein Radio besessen habe mit dem er den Polizeifunk habe hören können, habe er ab dem 16.09.1981, immer wenn er in der Werkstatt gewesen sei, den Polizeifunk gehört.
Quelle: Urteil, S. 49

Es ist anzunehmen, dass diese Angabe im Zusammenhang mit einem Zeugen steht, der M. in Werkstatt beobachtet hat, wie er nach der Entführung Polizeifunk abhörte. Bleibt also nur noch Frage, wie M. es bewerkstelligt hat, den Polizeifunk abzuhören. Die ist aber obsolet, wenn M. das selbst zugestanden hat.

Es versteht sich dabei von selbst, dass eine entsprechende Manipulation eines Radiogerätes schon lange vor der Entführung erfolgt sein kann, vielleicht zu einem Zeitpunkt, als es noch gar keine Tatüberlegungen gab. Es kann aber auch erst kurz vor der Tat erfolgt sein.

Das Gericht bleibt insoweit bei der Aussage M.s und stellt fest:
Aufgrund der Beweisaufnahme steht zur Überzeugung der Kammer fest, dass der Angeklagte in den Tagen nach der Vermissung der Ursula Herrmann ein außergewöhnliches Interesse an dem Entführungsfall zeigte und mit einem manipulierten Radio den Polizeifunk abgehört hat.
Quelle: Urteil, S. 252.

Alles andere ist Spekulation. Der Umbau von Radiogeräten, um Polizeifunk zu hören, war in den 1980ern Gang und Gäbe. Meine Freunde in der Nachbarschaft haben das auch gemacht. Leider lag unser Dorf so weit ab, dass nur einmal im Jahr ein Polizeiauto durchs Dorf fuhr. Wir konnten also nur die Freiwillige Feuerwehr hören (in mieser Qualität).


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31.01.2021 um 22:16
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Womit die Täter sicher nicht gerechnet haben war dass bereits nach wenigen Minuten nach dem Opfer gesucht werden würde. Deshalb wurde das Equipment wie der Klingeldraht panikartig zurückgelassen. Darauf mussten sie natürlich auch mit sofortigen Suchmassnahmen der Polizei rechnen. Hier kann man natürlich argumentieren, dass das Abhören des Polizeifunks damit in Zusammenhang stehen könnte, um zu checken wann der Wald betreten werden kann.
Dass Kinder nicht erst nach Stunden oder Tagen gesucht werden würden, ist aber auch klar. Aber in der Tat könnte der Polizeifunk auch dafür gut gewesen sein, um zu wissen, wann man den Wald betreten kann.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Aber hat einer der Zeugen konkret gesagt dass im Polizeifunk über den Fall Herrmann gesprochen wurde? Wenn nein dann ist das auch nur ein Indiz.
Wurde danach gefragt, was die zeugen im Polizeifunk gehört hatten speziell zum Fall Hermann? Was wurde überhaupt über den Polizeifunk mitgeteilt zum Fall Hermann? Die Polizei war sich ja schon bewusst darüber, dass es Spezis gab, die mithörten. Das Risiko im Fall Hermann muss der Polizei auch bekannt gewesen sein.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Nein. Das ist wieder so eine Betrachtung aus der Retrospektive. Als könnte jeder(!) Täter ganz genau wissen, was er "richtig" oder "falsch" gemacht hat.
Das man Kleinigkeiten übersieht oder vergisst,glaube ich gern. Grosse, auffällige spüren und Hinweise, die sofort zum Täter führen, schliesse ich hier aber aus. Wer sich so kreativ gibt, der macht bestimmt keine groben Schnitzer, die sofort zum Täter führen.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Du unterstellst hier, dass ein Täter sich auf eine Flucht vorbereiten müsste. Sorry: Ehrlich? Der Täter (Mazurek) einer solchen Tat geht also vorab davon aus, dass er erwischt wird? Das Gegenteil ist der Fall: Täter gehen davon aus, eben nicht erwischt zu werden.
Welchen Sinn soll das abhören denn sonst gehabt haben, wenn wir davon ausgehen, dass WM tatsächlich der Täter ist? Soll es nur darum gegangen sein, dass er weiss ob und wann die Polizei kommt, damit er seine Aussagen vorbereiten kann? Wohl kaum, weil dazu waren seine Aussagen nicht gut genug. Also bleiben nur meine drei Gründe oder der von Erwin Köster.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Im Übrigen: Kann es sein, dass Du dir Täter eines Verbrechens etwas romantisch vorstellst? So wie aus Filmen?
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Es ging ihm um nichts anderes.
Warum? Konnte den Tätern doch auch egal sein, wenn uh niemals gefunden wird. Oder gibt es einen Hinweis darauf, dass die Täter wert darauf legten, dass die Leiche gefunden werden sollte? Und mit ihr die Kiste, das Loch, der Ort.wäre doch für die Täter wesentlich praktischer gewesen, wenn gar nichts gefunden worden wäre.
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Zudem war P ein Weichei, der sehr schnell emotional werden konnte, in Tränen ausbrach und eine große Plaudertasche, der schon nach 15 Seiten Vernehmung zusammen brach, und Mazurek ans Messer lieferte
Warum genau sollte der Haupttäter ausgerechnet so einen zum Mitwisser oder Mittäter auswählen?
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ich zumindest habe es in den 1960er Jahren aufgegeben, weil für Zivilisten absolut Null verwertbare Informationen herübergekommen sind. Die Polizei wusste schließlich, dass beliebige Leute mithören können, und hat sich entsprechend verhalten.
Was also soll WM dem Polizeifunk entnommen haben
Das sind auch meine Erfahrungen. Alles verschlüsselt und codiert, völlig uninteressant. Ich kann mich erinnern, dass es immer Leute gab, die behaupteten, die Codierung zu kennen. Wenn das und das gesagt wird, dann heisst das in Wahrheit dies und jenes. Das hat sich aber schnell als Wichtigtuerei herausgestellt. Der leitende Ermittler wird auf jeden Fall nicht brühwarm Laborergebnisse, Erkenntnisse, Informationen und Planungen per Polizeifunk im Klartext mit seinen Kollegen besprochen haben, während WM andächtig mithörte und daraufhin sein weiteres Vorgehen plante. Wer sich das ernsthaft so vorstellt, ist schon wieder weitab der Realität.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ich mache es genau wie ihr. Wer nichts weiß, glaubt dem Urteil.
?


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