Die mutmaßlichen Taten von Silvio S.

@VanillaSkye
Aus dem von dir gegebenen 2.link geht allerdings auch hervor, dass man es in keinem Fall immer mit reinen Formen der drei umschriebenen Formen von Kinderschänderei zu tun hat, sondern:

"Diese Einteilung kann natürlich nur ein grobes Raster darstellen. Sie enthält viele Vereinfachungen, denn jede Täterpersönlichkeit ist individuell, so dass es immer Täter und Tatumstände geben wird, die aus dem Rahmen fallen. Natürlich gibt es auch Überschneidungen zwischen den verschiedenen Kategorien, dennoch sind die beschriebenen Grundtypen vorhanden und lassen sich auch relativ sicher erkennen."

Diese Kategorisierungen der 3 Tätergruppen stammen, wie im der Einleitung des Artikels geschrieben aus den 80er Jahren des vergangen Jahrhunderts. Richtig? Gibt es da auch frischere Studien, im Hinblick auf das Thema?

@VanillaSkye

VanillaSkye schrieb:Natürlich ist das hier ein sehr emotional geladenes Thema.

Jeder Kriminalfall hat seine emotionale Seite. Schließlich geht es auch um Menschenleben und -schicksale. Aber nur die User selbst stellen den emotionalen Aspekt einer Tat in den Vordergrund oder lassen auch die anderen kriminologischen Aspekte eines Falles zu. Es kommt also darauf, wer postet.

VanillaSkye schrieb:Nochmal zur Frage ob S. vielleicht pädophil ist. Es spricht viel dagegen.

Es müsste heißen: "Es spricht praktisch nichts dafür". Bei der Diagnostizierung einer Philie wird zunächst nach dem gesucht, was dafür spricht. Aber das nur zur Info.

VanillaSkye schrieb:S. hingegen hat seine Taten geplant, ist gewaltsam und gefühlskalt vorgegangen.

Nach unseren Maßstäben schon. Zweifellos. Aber auch nach seinen eigenen? Weiter unten in deinem Post schreibst/ fragst du:

VanillaSkye schrieb:S. ging bei Mohamed anders vor als bei Elias. Wenn man den Indizien glaubt, weniger gewaltsam. Er nahm ihn auch mit Nachhause. Was führte dazu? Was störte ihn an der ersten Tat?

Elias war sein erstes Opfer und da befand sich S. in einer gewissen Lernphase. Alles an den Umständen, wie z.B. die Entführung, Fesselung und all diese Dinge sowie der Missbrauch und erst recht die Tötung, waren auch für den Täter völlig fremd und neu. Er hatte sich zwar vorbereitet und auch geplant, die aktive Umsetzung ist allerdings eine ganz andere Nummer. Ich bin mir auch sicher, dass sich S. nach Elias' Tod selbst gebrieft hat und sich deshalb bei Mohamed in den Details des Verbrechens eine etwas andere Vorgehensweise finden lässt. Da hat S. also versucht, die bei Elias begangenen "Fehler" auszumerzen und ich bin mir auch zu 100% sicher, dass Mohamed nicht das letzte Kind gewesen wäre, wenn man den Typ nicht erwischt hätte. Beim nächsten Opfer, vermute ich mal stark, hätte sich S. noch mehr Zeit für die Missbräuche eingeräumt, denn diese Handlungen sind doch das, was sich S. in seinen Fantasien erhoffte und die ihn seine alternative Befriedigung gaben, wenn er schon nicht mit Erwachsenen zurechtgekommen war und eine entsprechende Sexualität ausleben bzw. vollziehen konnte.

VanillaSkye schrieb:Von Mohamed gibt es Fotos und Videos. S. wollte seine Tat später immer wieder durchleben könnne. Von Elias ist solches Material nicht bekannt. Wieso filmte er ihn nicht auch?

Das erkläre ich mir mit dem, was ich oben geschrieben habe. Bei Mohamed war S. also schon geübter und gefasster und, so krass es klingt, eventuell sogar emotionaler. Aber in der Hinsicht, dass das ihm das eigentlich Wichtige leichter fiel und das drumherum hintergründiger wurde. Ich glaube, dass er bei Mohamed sehr viel mehr Befriedigung finden konnte als bei den armen Elias und das hätte sich bei seinem nächsten Opfer noch gesteigert. Und das ist bei jedem Serientäter das eigentliche Ziel.
Was die Pics und Vids betrifft: vielleicht wollte sich S. daran ergötzen und seine Tat immer wieder durchleben. Sehr wahrscheinlich sogar. Vielleicht wollte er die aber auch teilen? Sich in gewissen Kreisen damit brüsten oder sich einen Ruf oder Status "erarbeiten", den er im echten Leben und anders nicht erreichen konnte? Immerhin würde es sein kaputtes Selbstbewusstsein immens steigern und mitunter hätte er damit sogar ein paar Euros verdienen können. Aber das alles sind nur Spekulationen.

VanillaSkye schrieb:Nachtrag (weil man hier nicht editieren kann).

Man kann. Zunächst kannst du dir deinen Beitrag über den Button "Eintragen (mit Vorschau)" anzeigen lassen und beliebig oft bearbeiten und nach dem Abschicken immerhin noch weitere 300 Sekunden lang in den Edit-Modus setzen ;)

Das er lügt,liegt ja wohl auf der Hand.Er wollte Bilder v Toten Elias sehen und sich dann gegebenfalls Äußern,was er ja doch nicht tat,sondern immer wieder nur den Kopf geschüttelt,wenn erklärt wurde,wie Elias zu Tode gekommen sein könnte.Kann ja sein,das er bzw die Anwaelte das Urteil abwarten wollen,denn wenn er die volle Packung bekommt ,kann er nach dem Urteil nur den VERSUCH starten ,sein Gewissen zu erleichtern und irgendjemand (Psychologe usw)sagen was wirklich passiert ist.Nach Aussagen von S ist der Vater öfter durch seine Raeume gegangen,der Vater allerdings sagte damals sofort nach der Festnahme,"er spioniere ihm doch nicht nach und wäre das letzte mal 6Monate vorher da oben gewesen,was stimmt denn nun?

@all Hat er eigentlich im Prozess nur bei den Schilderungen, die Elias anbetrafen, den Kopf so oft geschüttelt?

@Wandana

Nein. Er hat bei vielen Sachen den kopf geschüttelt.
Ich hatte aber eher den Eindruck, das wenn über Elias gesprochen wurde, ihn das mehr mit nimmt. Dann senkte sich meist der Blick oder er nahm die Brille ab und stützte sich.
Wenn über Mohammed gesprochen wurde, verfolgte er es aufmerksamer.

Jedenfalls war mein empfinden so (war an 2Tagen da) kann natürlich auch zufall sein.

@Düsenjet93
Danke dir für die Schilderung. Ich hatte die Vermutung, dass nicht beide Taten denselben Verlauf hatten, letztendlich weiß er das nur selbst.
Es macht von außen tatsächlich den Anschein, als würde der Täter selbst Unterschiede zwischen den Taten machen. Ist so mein Eindruck.

Bekommen eigentlich die Eltern psychologische Betreuung im Sinne von Traumaüberwindung (was für ein doofes Wort, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine) Es wird ja immer wieder laut, dass die Familien der Opfer in solchen grausamen Prozessen zu kurz kommen, während die Täter oft zu sehr im Fokus stehen...

Wie wird das überhaupt gehandhabt?

So grausam es jetzt vielleicht klingt, doch wie ist das z.B. mit den Kosten für die Beisetzung usw. und auch sämtlichen Therapien bis hin zu Arbeitsausfall, ggf. Umzug usw.

Ich habe mir Profiler wie Petermann und den Kriminalpsychologen Gallwitz nochmal zu Gemüte geführt. Beide vermuten noch andere Straftaten, und sehen die Morde als Ende einer Serie, bzw. nicht als Anfangstat. Da bleiben wirklich nur noch die Bewegungsprofile von Silvio S , wie @Herzsonne schon erwähnte sowie weitere Zeugenaussagen.

Noch eine Frage an dich @Düsenjet93
Woher hast du denn diese Info?

Düsenjet93 schrieb:Am Tag seiner Festnahme kaufte er sich Alkohol, um Hemmungen beim reden zu verlieren.

Ja genau und das sagten die Profiler gleich nach der Festnshme.Auch wenn S sagte;es gibt keine weiteren Opfer,vielleicht meint er damit tote,weil er denkt "nur"Missbrauch ist nicht so schlimm.Fuer mich persönlich ist es UNVORSTELLBAR das keiner seines Umfeldes was bemerkt hat.

@Wandana

Das sagte der Gutachter in der Verhandlung.

@Tsunamisnap
Da sprichst du mir wieder mal aus der Seele. Ich schließe mich dem 100% an. Leider kann ich hier nicht alle meine Vermutungen aufschreiben, denn das wäre mal wieder zu provokant.
Trotzdem überlege man sich mal - bildlich - die damalige Situation:
Mit einem Kind auf dem Rücksitz (?) oder wo soll der Junge gesessen haben im Auto, fährt der Täter durch sein 80-Seelen-Dorf. Parkt ggf. vor dem Hoftor. Muss ja auch aussteigen, um dieses Tor zu öffnen usw usw
Und da soll es wirklich keinem aufgefallen sein, dass ein kleiner Junge in dem Auto ist? Unvorstellbar für mich.
Ebenso dass Silvio S schildert, er hätte noch Frühstück für beide gemacht. Wo war in dieser Zeit das Kind? Mir ist das alles zu abstrus, übersteigt mein Vorstellungsvermögen.

Ich denke auch, dass Silvio S. zunächst in seinem Umfeld "geübt" hat. Das hat ihm nur irgendwann nicht mehr gereicht. Dann verlagern solche Täter ihr "Spielfeld" gerne nach außen, damit es nicht auffällt.

Ich hoffe, die Kinder in seinem Umfeld wurden / werden diesbezgl. untersucht.

Vielleicht misst die Polizei bei ihren Ermittlungen mit anderen Maßstäben .aber genau diese und noch viele andere Kleinigkeiten gehen mir nach jedem weiteren Artikel in der Presse durch den Kopf.Warum macht jemand an seinem Auto eine Durchsicht,wenn er das Auto noch nicht lange besaß.Es hieß 3.000 € angezählt und noch 58 Monatsraten.Es könnten 60 oder 72 Raten gewesen sein,aber dann wäre das Auto eh überteuert gewesen(bei seiner Sparsamkeit)

@Tsunamisnap

Tsunamisnap schrieb: Warum macht jemand an seinem Auto eine Durchsicht,wenn er das Auto noch nicht lange besaß.

Wie lange besass er es denn? Naja gut, eine Durchsicht ist ja nachvollziehbar, besonders wenns ein Gebrauchtwagen war ( keine Ahnung, hab mich gedanklich mit seinem Auto nie befasst)

Mich würde interessieren, woher er damals seine "Beweise" holte und wann er die Plastikwanne in den Kofferraum stellte.
Zuerst nahm ich laut Artikel an, er hätte diese Wanne irgendwo hergeholt. Doch im späteren Verlauf stellte sich ja heraus, dass die Wanne in einer Kammer stand. Also muss er die ja dann nach unten und in den Kofferraum geschleppt haben.
Wo war er aber dann den Tag, als er so lange weg war wegen der Beschaffung der Beweise? Die Mutter von Silvio S. gab an, er wäre seit einer Stunde weg, sie hatte Panik, er könnte sich das Leben nehmen. Ist er da mit der Leiche schon vom Hof gefahren?

@Düsenjet93

>>Noch eine Frage an dich @Düsenjet93
Woher hast du denn diese Info?<<
Am Tag seiner Festnahme kaufte er sich Alkohol, um Hemmungen beim reden zu verlieren.


>>@Wandana
Das sagte der Gutachter in der Verhandlung.<<

Da sehe ich mal wieder, dass so viele wichtige Details (Puzzleteile) fehlen, um sich hier im Forum ein Bild machen zu können.

Mir erscheint sehr wichtig, inwieweit Alkohol im Leben des Täters eine Rolle spielt, ich hab nur gelesen, dass er auf Drogen und Alkohol negativ getestet worden wäre.

Laut seiner eigenen Aussage,hat er die Wanne am Abend des 28.10. ins Auto gestellt ,weil er "wusste"" er muss sich stellen.Ist dann zur Nachtschicht ,hat Bier getrunken und nach Feierabend nach Hause.Ich glaub das eh nicht,denn so ein Leichengeruch ist etwas sehr fürchterliches (eigene Erfahrung,nur war derjenige "erst 4Tage tot.)Meines Erachtens wurde einiges an Aussagen zB der Mutter ,etwas durcheinander gebracht und das passiert,wenn nicht die Wahrheit gesprochen wird

Dann kam er demzufolge aus der Nachtschicht, als die Eltern ihn konfrontierten und die Polizei riefen?
Also müsste er die Leiche da bereits im Kofferraum gehabt haben. (bleiben wir mal bei der "Version")
Ok, und wohin fuhr er dann nach der Konfrontation?
Er holte doch "Beweise"

Tsunamisnap schrieb:weil er "wusste"" er muss sich stellen.

Klingt für mich einleuchtend, denn in einem Interview mit dem Vater und der Großmutter hieß es, sie hätten ihn schon einen Tag vor dem Geständnis auf das Fahndungsbild in der Zeitung angesprochen..

Er wusste also, dass er nicht drumherum kommt .. Das Besorgen des "Beweismaterials" sehe ich als notwendiges Übel, um der Polizei entgegen zu kommen, damit sich dies vlt. strafmildernd auswirkt.

Na Geschenk für Cousine war er ja angeblich auch noch kaufen und das alles in einer Std .

@Tsunamisnap
Habe gerade mal geschaut, wie lange es von Kaltenborn bis Jüterbog (die nächstgrößere Stadt) dauert. Das sind ca. 14 min. Also nicht zu unwahrscheinlich, noch ein Geschenk zu besorgen.
Allerdings müssten ja dann die "Beweise" auf der Strecke gewesen sein, wenn er sie von da irgendwo hergeholt hat.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Er wusste also, dass er nicht drumherum kommt .. Das Besorgen des "Beweismaterials" sehe ich als notwendiges Übel, um der Polizei entgegen zu kommen, damit sich dies vlt. strafmildernd auswirkt.

Du vermutest, er hatte es die ganze Zeit im Auto und nur so getan, als würde er es irgendwo herholen?