sceptical schrieb:Da bin ich mir nicht sicher, ob jeder das machen würde, wenn man ein sehr gutes Gedächtnis und Orientierungssinn hat. Ich würde es z.B. wahrscheinlich nicht machen.
Fotos zur Orientierung* bzw von einer zurückbleibenden, weil verletzten Person halte ich für sehr sinnvoll, weil man diese auch unkompliziert anderen Personen (Indigenen, Suchmannschaften) zeigen könnte. Also ein Bilderbuch erstellen, weil man deren Sprache nicht versteht oder selbst keine genauen Angaben in der Landessprache machen kann oder die Namen der Berge, Pflanzen und Bäche nicht weiss.
Einfach auch um zu zeigen, von wo man kam / wohin man zurück will (Mirador-Bilder gab es ja); was einen daran hindert (reissender Bach, Erdrutsch, Weggabelung, Weg-Ende); welche Strecke man von der zurückbleibenden Freundin gegangen ist (markante Bachläufe, Brücke, auffällige Pflanzen), den Ort bei Tageslicht (am Bach, im Wald, in einer Höhle, einer Grube) und ggf die Verletzung oder Notlage (kein Trinkwasser mehr oä).
Wären Beide sofort handlungsunfähig gewesen, hätten sie nicht den Tütenzweig basteln können.
Wäre der Rucksack samt Kamera und Handys ins Wasser gefallen und ein Stück weggetrieben, hätte man auch ohne dem zurückgehen können.
Hätten nur noch die Handys funktioniert (Notrufversuche), hätte man damit fotografieren können.
Hätten Beide schon die erste Nacht nicht gut überstanden (Unterkühlung), wären sie bestimmt nicht in der Lage gewesen, in der achten Nacht Fotos zu machen.
Natürlich auch möglich, dass eine Person gestorben ist (Unterkühlung?) Und die andere in eine schwere Depression fällt und nicht handeln bzw den Ort verlassen kann. Ja, durchaus möglich, leider! Jedoch müssten sie sich da schon vorher sehr weit vom Weg entfernt haben, um in 8+x Tagen nicht gefunden zu werden.
*Zumindest müssten sie ja so weit gelaufen sein, um in die Nähe eines Gewässers zu gelangen, von wo aus dann Gegenstände (Rucksack erst nach Tag 8. Theoretisch! Wenn in der Nacht von ihnen fotografiert wurde.), Kleidung und -sorry - Knochen an die Fundstellen transportiert werden konnten.
Ich kriegs jetzt nicht mehr richtig zusammen. Meine gelesen zu haben, dass sie zeitlich geschafft hätten, theoretisch am ersten Tag die erste Kabelbrücke zu überqueren? Davon machen sie aber kein Handyfoto (falls die Kamera nicht ging), aber setzten zeitnah Notrufe ab?
Schon zu spät / zu dunkel für Fotos? Dann würde ich auch nicht versuchen, durch den Bach zu waten. Muss ich noch vor der Brücke die Nacht verbringen? Dann würde ich am nächsten Tag ein Foto machen. Einfach so als Motiv. Oder als Grund für das Ende meines Weges.
Egal in welche Richtung ich überlege, die Fotopause beider Frauen / aller drei Aufnahmegeräte und im gleichen Zeitraum die "Aktivität" mit Tütenbasteln, Nachtfotos und "Rucksack packen" passt nicht zusammen.