Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

SkylarBlue schrieb:Der wird sich wohl wünschen er könnte hier sein Verfahren haben und lächerliche 3 Jahre auf Bewährung bekommen.
Wie gut, dass das in den USA passiert ist.

Es ist immer schwer ein vernünftige Maß zu finden. Aber da Rouven sogar ein deutlich schwerers Verbrechen geplant hatte, dürfte er auch in Deutschland mit einer hohen Strafe rechnen.

Ich halte die Stafen in den USA häufig insofern für lächerlich, weil da mehrfache Lebensstrafen rauskommen, das ist kein sinnvolles System.

Falkenberg schrieb:Es ist immer schwer ein vernünftige Maß zu finden. Aber da Rouven sogar ein deutlich schwerers Verbrechen geplant hatte, dürfte er auch in Deutschland mit einer hohen Strafe rechnen.

Was hat es damit auf sich? Was hat er denn geplant?

@falstaff

Soweit ich das mitbekommen hatte, hatte er doch eine Entführung eines Kindes geplant. Er hat es dann nur nicht gewagt dies auszuführen, vielleicht war auch derjenige, mit dem er dies Verbrechen ausführen wollte, dazu nicht bereit, so genau bin ich in dem Fall aber wieder nicht drin, was in dieser Richtung vor Gericht gesagt wurde.

Falkenberg schrieb:Soweit ich das mitbekommen hatte, hatte er doch eine Entführung eines Kindes geplant. Er hat es dann nur nicht gewagt dies auszuführen, vielleicht war auch derjenige, mit dem er dies Verbrechen ausführen wollte, dazu nicht bereit, so genau bin ich in dem Fall aber wieder nicht drin, was in dieser Richtung vor Gericht gesagt wurde.

Ist das das was er mit dem Undercoverermittler vom FBI online besprochen hat?

Falkenberg schrieb:das ist kein sinnvolles System.

If memroy serves, hat man mit mehr als einmal Lebenslang keine Möglichkeit vorzeitig entlassen zu werden und ich glaube das hat auch was mit der Unterbringung usw zu tun.

Falkenberg schrieb:Soweit ich das mitbekommen hatte, hatte er doch eine Entführung eines Kindes geplant. Er hat es dann nur nicht gewagt dies auszuführen, vielleicht war auch derjenige, mit dem er dies Verbrechen ausführen wollte, dazu nicht bereit, so genau bin ich in dem Fall aber wieder nicht drin, was in dieser Richtung vor Gericht gesagt wurde.

Davon hab ich überhaupt noch nichts gelesen. Ohne Quelle glaube ich das auch nicht.

Er soll mit seinem Gatten versucht haben, Beweismaterial zu vernichten.
Sein Gatte wurde als Mitverschwörer bezeichnet, wird aber nicht belangt.

Alfter ist nach Angaben des Anwalts zurück in Deutschland, als Zeuge werde er nicht zu dem Prozess erwartet. In Unterlagen, die von der Staatsanwaltschaft am Montag beim Gericht eingereicht wurden, wird Alfter als „Mitverschwörer“ gelistet, der allerdings nicht mittels Anklageschrift belangt wird. Die Anklage will darlegen, dass Rouven und Alfter gemeinsam versucht hätten, Beweismaterial zu beseitigen.
https://www.derwesten.de/panorama/auftakt-im-kinderporno-prozess-gegen-magier-jan-rouven-id12359852.html

@frauZimt

Doch, doch - da war etwas mit einer geplanten Entführung...

Rick_Blaine schrieb am 17.07.2016:Allerdings geht es im chat eben nicht nur um KP sondern auch um den angestrebten live Missbrauch eines Kindes. Daher wurde der chat auch dazu verwandt, um den Antrag auf Untersuchungshaftanordnung zu begründen.

Nicht angeklagt aber wurde bisher die Verabredung zu einer Straftat. Ob dieser Tatbestand durch den chat erfüllt wäre, unterliegt verschiedenen Beurteilungen. Der Tatbestand nennt sich "conspiracy" und wird so definiert, dass er erfüllt ist, wenn sich zwei oder mehr Beteiligte zu einer Straftat verabreden, bei der der Angeklagte auch will, dass diese verübt wird, und ein konkreter Schritt zur Verwirklichung der Pläne unternommen wurde.

Wyrdo schrieb:If memroy serves, hat man mit mehr als einmal Lebenslang keine Möglichkeit vorzeitig entlassen zu werden und ich glaube das hat auch was mit der Unterbringung usw zu tun.

Ich weiss nicht, ob das nicht in den USA wieder eine Frage des Bundesstaates ist.

Ist es nicht so, das es zu gnadeweise Entlassungen kommen könnte, in hohem Alter und bei schwersten Erkrankungen?
Siehe die Täterinnen der Manson-Gruppe.
Da wurden die Angehörigen der Opfer gefragt, ob sie mit einer Haftentlassung einverstanden wären. Wenn die Angehörigen eine weitere Inhaftierung wünschen, wird das Gnadengesuch abgelehnt.

Keine Möglichkeit ist nicht richtig. Es hängt von den Hinterbliebenen ab.

Aber wie gesagt: das wird vermutlich an Verfassung der einzelnen Staaten liegen.

@frauZimt

Hier auch noch mal zu dem geplanten Missbrauch an einem Jungen:

Rick_Blaine schrieb am 16.07.2016:Und das sagt die Anklagevertretung: Auf einem anderen Netzwerk, Grindr, habe sich Rouven mit einem bisher unbekannten user verabredet, einen minderjährigen Jungen gemeinsam zu missbrauchen. Dabei geht der chat in extreme Details, was mit dem Jungen angestellt werden sollte. Um den Jungen gefügig zu machen, so verabredete man, sollten ihm Drogen verabreicht werden. Die Idee soll von Rouven stammen. Und Rouven soll zugesagt haben, er bringe die Drogen, wenn der andere den Jungen bringe. Man wollte sich in einem Hotel in Vegas treffen.

Das chatprotokoll ist sehr explizit, aber ich will das jetzt hier nicht alles wiedergeben.

E_M schrieb:Hier auch noch mal zu dem geplanten Missbrauch an einem Jungen:
Rick_Blaine schrieb:
Und das sagt die Anklagevertretung: Auf einem anderen Netzwerk, Grindr, habe sich Rouven mit einem bisher unbekannten user verabredet, einen minderjährigen Jungen gemeinsam zu missbrauchen. Dabei geht der chat in extreme Details, was mit dem Jungen angestellt werden sollte. Um den Jungen gefügig zu machen, so verabredete man, sollten ihm Drogen verabreicht werden. Die Idee soll von Rouven stammen. Und Rouven soll zugesagt haben, er bringe die Drogen, wenn der andere den Jungen bringe. Man wollte sich in einem Hotel in Vegas treffen.

Das chatprotokoll ist sehr explizit, aber ich will das jetzt hier nicht alles wiedergeben.

@E_M
O.K.
Ist mir bisher noch nicht begegnet, beim Lesen der Zeitungsartikel.
Ist das als geplante Tat in die Anklage eingeflossen?

Ich bin keine Verteidigerin JRs. Ich bin der Ansicht, er muss den Prozess in den USA durchstehe, da er dort lebt.

Allerdings frage ich mich, ob so ein Protokoll nicht vielleicht eine Fantasie wiedergibt- und kein konkreter Plan ist.
Allerdings würde man wohl riskiere, dass das Geschriebene später als Plan ausgelegt wird.

Und harmlos sind solche Gespräche schon mal nicht, weil dadurch der Gesprächspartner angestiftet-oder bestärkt werden könnte.

frauZimt schrieb:Ist das als geplante Tat in die Anklage eingeflossen?

Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber vielleicht kann @Rick_Blaine etwas dazu sagen? Er hatte ja seinerzeit immer sehr ausführlich über den Stand der Dinge berichtet...

E_M schrieb:frauzimt schrieb:
Ist das als geplante Tat in die Anklage eingeflossen?
Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber vielleicht kann @Rick_Blaine etwas dazu sagen? Er hatte ja seinerzeit immer sehr ausführlich über den Stand der Dinge berichtet...

Das wäre interessant zu wissen.
Ich habe hier nicht alle Beiträge gelesen, aber viele sehen die drohende Strafe für den Besitz von Kinderpornografie als zu hoch an.
Andere meinen dagegen, dass das Strafmaß dafür in den USA eben sehr hoch sei- und dass man bei JR sehr viel Bildmaterial und Filme gefunden hat Und nicht von der harmlose Sorte. Es handelt sich nicht nur um Aktaufnahmen.

Wenn aber die Verabredung zu so einer Tat in die Anklage eingeflossen wäre, wäre eine langjährige Haftstrafe kein Diskussionspunkt.

frauZimt schrieb: E_M schrieb:
Hier auch noch mal zu dem geplanten Missbrauch an einem Jungen:
Rick_Blaine schrieb:
Und das sagt die Anklagevertretung: Auf einem anderen Netzwerk, Grindr, habe sich Rouven mit einem bisher unbekannten user verabredet, einen minderjährigen Jungen gemeinsam zu missbrauchen. Dabei geht der chat in extreme Details, was mit dem Jungen angestellt werden sollte. Um den Jungen gefügig zu machen, so verabredete man, sollten ihm Drogen verabreicht werden. Die Idee soll von Rouven stammen. Und Rouven soll zugesagt haben, er bringe die Drogen, wenn der andere den Jungen bringe. Man wollte sich in einem Hotel in Vegas treffen.

Das chatprotokoll ist sehr explizit, aber ich will das jetzt hier nicht alles wiedergeben.

@E_M
O.K.
Ist mir bisher noch nicht begegnet, beim Lesen der Zeitungsartikel.
[...]

Ja, das war auch der Grund (neben Fluchtgefahr nach D), warum er sofort in Untersuchungshaft kam. Weil er deshalb, lt. der Richterin, eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellte.

E_M schrieb: frauzimt schrieb:
Ist das als geplante Tat in die Anklage eingeflossen?

Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber vielleicht kann @Rick_Blaine etwas dazu sagen? Er hatte ja seinerzeit immer sehr ausführlich über den Stand der Dinge berichtet...

Zunächst ja. Auf dieser Basis wurde anschließend der Deal mit der Staatsanwaltschaft aufgebaut, das nämlich dieser Anklagepunkt, der den Schwerwiegendsten überhaupt darstellt, komplett fallen gelassen wird, wenn sich JR in allen anderen Anklagepunkte schuldig bekennt.

Ich persönlich halte allerdings die Tatbestandsverwirklichung in diesen Punkt (Entführung und realer Missbrauch) für eher unwahrscheinlich und sehr unrealisisch.

frauZimt schrieb:Er soll mit seinem Gatten versucht haben, Beweismaterial zu vernichten.
Sein Gatte wurde als Mitverschwörer bezeichnet, wird aber nicht belangt.

In einem Telefonat aus dem Gefängnis beauftragte JR seinen Ehemann FA auf deutsch in etwa damit "alle Beweismaterial zu vernichten". Das Gespräch wurde, wie im Gefängnis üblich, mitgeschnitten. Die übersetzte Abschrift lautet: "Delete any message if it contains anything that Mari should not read."

Ob das jetzt sinngemäß oder wortwörtlich richtig übersetzt wurde und mit "message" vielleicht nur Chat-Nachrichten und kein gespeicherten Bilder/Videos gemeint sind, weis ich nicht. Es ist natürlich unglaublich dumm, sowas am Telefon zu besprechen, wo man weis, dass Telefonate aufgezeichnet und überprüft werden (wie Briefe auch). Vielleicht dachte er, die verstehen es nicht, weil sie in Ausländisch sprechen?!

Ein Beschuldigter hat durchaus das Recht seine privaten Unterlagen jedweder Art verschwinden zu lassen. Während einer lauftenden Hausdurchsuchung darf man das nicht = Verdunklung. Wenn man aber eine Dritte Person explizit beauftragt Beweismittel in einem laufenden Verfahren zu beseitigen, sieht das vielleicht anders aus. Und wenn die noch bestätigt (auch unglaublich dumm von FA), kann man sie als Mitverschwörer bezeichnen. Ob das als Ehemann strafbewehrt ist, weis ich nicht, aber ich würde mir genau überlegen, ob ich nochmal in das Land reise.

Mari ist übrigens der FBI-Ermittler gewesen, der aus als Zeuge geladen werden sollte.

falstaff schrieb am 29.09.2018:Vermutlich zieht er das einfach bis zum Ende seines Vermögens durch... Ob es vielleicht klüger wäre 1, 2 Milliönchen anzulegen um in 30 Jahren zumindest einen schönen Lebensabend haben zu können?

Also ich an seiner Stelle würde alle verfügbare Kohle in das Verfahren "investieren" um für mich das Maximum rauszuholen. 30 Jahre sind eine lange Zeit, erst Recht wenn man sie auf 4 Quadratmetern verbringt, und in der einen Stunde Freizeit pro Tag wo man dann als Kinderschänder von den anderen Knackis Reizwäsche angezogen bekommt nützt einem die Million auf dem Konto auch nicht wirklich...

TheirSlave schrieb:Also ich an seiner Stelle würde alle verfügbare Kohle in das Verfahren "investieren" um für mich das Maximum rauszuholen. 30 Jahre sind eine lange Zeit, erst Recht wenn man sie auf 4 Quadratmetern verbringt, und in der einen Stunde Freizeit pro Tag wo man dann als Kinderschänder von den anderen Knackis Reizwäsche angezogen bekommt nützt einem die Million auf dem Konto auch nicht wirklich...

Macht er ja. Sein zweites Anwaltsteam wird ihn schon von seinem Vermögen entlasten, da muss man sich keine Sorgen machen. Und wenn dann noch was übrig bleibt, nimmt er sich halt ein drittes Anwaltsteam. Das ist ja auch eine hervorragende Verzögerungstaktik, wobei ich nicht weiß wie weit man damit in den USA kommt.

Eigentlich wollte ich mich ja heraushalten, aber da ich gerade Urlaub habe... :)

frauZimt schrieb:Allerdings frage ich mich, ob so ein Protokoll nicht vielleicht eine Fantasie wiedergibt- und kein konkreter Plan ist.
Allerdings würde man wohl riskiere, dass das Geschriebene später als Plan ausgelegt wird.

Allerdings. Als Verteidiger würde ich freilich versuchen darzulegen, dass das nur Phantasie war, nur dazu diente, sich während des Chats sexuell zu erregen, aber gar nie nicht niemals in Wirklichkeit geplant war. Ob mir ein Richter oder eine Jury das glauben... das hängt dann auch von weiteren Dingen ab. Wenn die Person noch nie einer Fliege etwas zu Leide getan hat, dann kann ich damit vielleicht durchkommen.

frauZimt schrieb:Wenn aber die Verabredung zu so einer Tat in die Anklage eingeflossen wäre, wäre eine langjährige Haftstrafe kein Diskussionspunkt.

Wie schon dargelegt, ist das am Ende nicht in das plea agreement gekommen, das heisst die hohe Haftstrafe hier ist allein den KP Anklagepunkten geschuldet.

MyMysteryMan schrieb:Wenn man aber eine Dritte Person explizit beauftragt Beweismittel in einem laufenden Verfahren zu beseitigen, sieht das vielleicht anders aus.

Ja, allerdings, das kann unter dem neuen Allerweltstatbestand "Obstruction of Justice" oder "Tampering with Evidence" ganz empfindlich bestraft werden. Unter Bundesrecht kann es dafür bis zu 20 Jahre Gefängnis geben.

@Rick_Blaine

Hast du in deinem deiner - informativen und sehr anschaulichen - Beiträgen nicht einmal erwähnt, dass bei JR wohl noch ein erschwerender Faktor hinzukäme, über den nicht öffentlich gesprochen wird? Ist darüber inzwischen etwas bekannt geworden?

Zarastro schrieb:Hast du in deinem deiner - informativen und sehr anschaulichen - Beiträgen nicht einmal erwähnt, dass bei JR wohl noch ein erschwerender Faktor hinzukäme, über den nicht öffentlich gesprochen wird? Ist darüber inzwischen etwas bekannt geworden?

Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht haben sich darauf geeinigt, das aus dem Verfahren herauszuhalten. Es ging um weiteres strafbares Handeln, aber ohne jeden Bezug zu KP etc. Man kann das in einem der vielen Anträge finden, es ist also nicht geheim, aber da sich die Beteiligten geeinigt hatten, es nicht zum Gegenstand des Verfahrens zu machen, habe ich beschlossen, das ebenfalls hier nicht zu erwähnen.

Was es dagegen gab und was auf grund des deals aussen vorblieb ist Rouvens Wunsch nach einer konkreten Vergewaltigung eines Kindes, wie viel weiter oben bereits erwähnt. Da dies aber einen sehr komplexen Sachverhalt betrifft, hat sich die Staatsanwaltschaft offenbar darauf eingelassen, den Punkt fallenzulassen.

Auch das, sowie die Quellen findet man weiter oben. Ich empfehle sowieso, wer es noch nicht getan hat, sollte diesen Thread von Anfang an lesen, denn dann findet man viele Antworten auf Fragen, die man sonst vielleicht hat.

@Rick_Blaine

Vielen Dank für die Antwort, es ist schon eine Weile her, dass ich mich durch den Thread gearbeitet habe.