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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 14:47
Ein paar Tage vor dem Mord hat noch ein Praktikant Michael Youget im U Boot geschlafen, weil PM etwas ausprobieren wollte. Was, wird nicht gesagt. Er fand es dort sauber, aber die Luft schlecht. Am 7.August wurde er wieder gebeten zu gehen, weil der Raketenstart, ihm wurde kein Grund genannt, abgesagt wurde.

https://www.expressen.se/kvallsposten/michael-sov-pa-ubaten-innan-kim-walls-dod/

Drei Tage später schreibt PM KW eine SMS dass das Boot nun bereit sei. Also war das Boot vorher nicht fahrtüchtig? Was musste vorbereitet werden?

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13.03.2018 um 14:51
Ergänzend noch: PM hat zu dieser Zeit wohl nicht im Boot gewohnt.


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13.03.2018 um 14:53
Zitat von InterestedInterested schrieb:Denn ich bezweifele, dass diese VORHER schon entsprechendes Material mitgenommen haben, sondern dann pragmatisch mit dem "gearbeitet" haben, was da war - oder HINTERHER besorgt.
Nee, das denke ich nicht.
Wenn ein Täter "vorausschauend" ist, kann e durchaus vorher daran denken, dass er Werkzeug mitnehmen muss: Schaufel, Bezinkaniser, Säge (was weiss ich).

Man kann ja mal ein praktisches Beispiel heranziehen (ohne das damit ins Lächerliche zu ziehen)

Die Einen machen eine Party, stehen am Ende vor einem Haufen Müll, Papierbecher, Luftschlangen usw.
Denken sich: Mist, und ich hab keine Müllsäcke dabei. Wie kriegen wir das weg?
Und dann gehen sie weg, lassen Andere aufräumen. Dumm, wenn die Aufräumer eine Adresse im Müll finden und dem Verursacher anschließend eine Rechnung schreiben.

Andere Feiernde wissen schon vorher, dass sie ein Auto in der Nähe haben müssen und Müllbeutel um alles aufräumen zu können.


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13.03.2018 um 14:59
@Sunrise76

Nein, keine Mittäter. Hier wird eine Dissertation von 2010 für die Beurteilung der defensiven und offensiven Zerteilung herangezogen. Man ordnet aufgrund dessen PM zu den "defensiven" Tätern. Ich teile diese Ansicht nicht.

Gründe dafür habe ich offengelegt. Für mich ist die Zerteilung Vorsatz!

Weiterhin befinden wir uns im Wandel der Zeit. Das Internet macht vieles möglich, mit all seinen dunklen Ecken und Nischen. Es hat den Anschein, dass die Menschen kaltblütiger, gewaltbereiter werden, immer mehr degenerieren.

Im Laufe seines Lebens gewisse Neigungen zu entwickeln ist eine Sache, die Möglichkeit, seine Neigungen im Internet zu befriedigen, eine weitere. Scheinbar gibt es einen geringen Prozentsatz an Tätern, die dadurch so getriggert werden, dass es ihnen nicht mehr genügt, nur "zuzusehen" - sie wollen es tun.

Ich denke, man muss hier umdenken und nicht einfach in vorhandene Schubladen packen, wenn eine Vielzahl von Schubladen dazugekommen ist. Somit auch Täter und Motive sich ändern.

In diesem Fall sehe ich die Zerteilung nicht als notwendiges Übel, sondern als geplanten Akt im Gesamtszenario. Nicht nur der pragmatischen Entsorgung einer Leiche geschuldet, sondern als krönenden Abschluss.


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13.03.2018 um 15:07
Zitat von InterestedInterested schrieb:Weiterhin befinden wir uns im Wandel der Zeit.
Im Laufe seines Lebens gewisse Neigungen zu entwickeln ist eine Sache, die Möglichkeit, seine Neigungen im Internet zu befriedigen, eine weitere. Scheinbar gibt es einen geringen Prozentsatz an Tätern, die dadurch so getriggert werden, dass es ihnen nicht mehr genügt, nur "zuzusehen" - sie wollen es tun.
Ich denke, man muss hier umdenken und nicht einfach in vorhandene Schubladen packen, wenn eine Vielzahl von Schubladen dazugekommen ist. Somit auch Täter und Motive sich ändern.
Damit sprichst du etwas aus, das ich auch schon gedacht habe.
Wir Alle merken, dass sich die Zeiten geändert haben, in vielen Bereichen.
Sogar in allen Bereichen:
beruflich, freizeitmäßig. Sogar unsere Beziehungen ändern sich.

Auch in diesem "dunklen Bereich" wird es Wandlung geben. Bisherige Erkenntnisse verlieren ihre Gültigkeit.
Sicher, die Klassiker bleiben erhalten. Die bestehen seit Beginn der Menschheit.
Ich bin jedoch sicher, dass Motive dazugekommen sind, die bisher noch nicht verstanden werden konnten.


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13.03.2018 um 15:14
@Interested
Das ist ein interessanter Gedanke. Ohne das abschwächen zu wollen sprach Jakob Buch-Jepsen und sein Kollege hier in dieser Sache von einem extremen ungewöhnlichen und besonders grausamen Fall. Das denke ich auch. In relativ grossen Zeitabständen gibt es Fälle diesen Ausmaßes.


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13.03.2018 um 15:14
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nein, keine Mittäter. Hier wird eine Dissertation von 2010 für die Beurteilung der defensiven und offensiven Zerteilung herangezogen. Man ordnet aufgrund dessen PM zu den "defensiven" Tätern. Ich teile diese Ansicht nicht.

Gründe dafür habe ich offengelegt. Für mich ist die Zerteilung Vorsatz!
Ok, danke, dass kann ich nachvollziehen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Im Laufe seines Lebens gewisse Neigungen zu entwickeln ist eine Sache, die Möglichkeit, seine Neigungen im Internet zu befriedigen, eine weitere. Scheinbar gibt es einen geringen Prozentsatz an Tätern, die dadurch so getriggert werden, dass es ihnen nicht mehr genügt, nur "zuzusehen" - sie wollen es tun.
Glasklar, Tätern wird eine Plattform geboten und sie können sich damit identifizieren und gegebenenfalls dementsprechend agieren, je nach ihrer Intention.
Zitat von InterestedInterested schrieb:In diesem Fall sehe ich die Zerteilung nicht als notwendiges Übel, sondern als geplanten Akt im Gesamtszenario. Nicht nur der pragmatischen Entsorgung einer Leiche geschuldet, sondern als krönenden Abschluss.
Der krönende Abschluss ist nicht in jedem Fall gegeben, um das klarzustellen.

Im Fall Peter Madsen/Kim Wall denke ich, war es augenscheinlich der krönende Abschluss. Der Mann war ein Getriebener seines Sexualtriebes, der agierte lediglich in seinem Wahn und versucht aktuell, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Ich hoffe, das wird ihm nicht gelingen und aussagekräftige Indizien werden ihn zu Fall bringen.

Seine schwierige Kindheit in Ehren, die haben viele zu erleiden, werden dennoch nicht zu abartig agierenden Mördern.


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:14
Zitat von InterestedInterested schrieb:Man ordnet aufgrund dessen PM zu den "defensiven" Tätern.
Ich ordne nicht zu, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie Experten die Madsensche Vorgehensweise der Leichenzerteilung einstufen. Für mich ist das Mitbringen der Säge ein eindeutiges Zeichen, dass er sägen wollte. Aber offenbar muss es für die offizielle Zuordnung „offensiv“ auch noch unsystematisch und in völligem Wahn passiert sein. Ich lasse das offen. Und letztendlich ist es auch unerheblich. Die Annahme von Planung und Vorsatz bleiben für mich unberührt.


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13.03.2018 um 15:15
Ob eine Zerteilung nun offensiv (zB Trieb) oder defensiv (Verdeckung) motiviert ist, spielt mMn. kaum ne Rolle, außer ggfs. für das primäre Motiv. Beides ist eine aktive / offensive Handlung in Ausübung und / oder zur Verdeckung einer Straftat.

Im Fall einer geplanten defensiven Zerteilung (Säge) hätte Madsen nie vorgehabt, Kim "als Ganzes" aus dem Boot zu bekommen, denn sonst hätte er eine Hebevorrichtung (Flaschenzug) mitgenommen. Wäre für mich absolut nachvollziehbar, wenn Madsen sein Opfer lieber in Einzelteilen verschwinden lassen /versenken wollte. Ich kann mir aber auch ein teil-offensives Interesse an der Zerteilung vorstellen, speziell was den Kopf angeht. Die Zerteilung könnte mMn. also defensiv einzuordnen sein oder auch defensiv / offensiv gemischt...

Bei Madsen liegt der Fall allerdings lt. Ermittlungsergebnissen so, dass er schon vor der Zerteilung Interesse an dem Opfer hatte, zB bei den 14 Stichen in den Genitalbereich und dem Stich in die Brust. Auch ein Kehlschnitt oder Schnitte in den Hals fanden vor der Zerteilung statt. Lt. StA könnten 2 Schnitte in den Hals todesursächlich gewesen sein. (also Angriffe auf den Hals / die Kehle, die zum Tod geführt haben oder hätten, lange vor der vollständigen Abtrennung des Kopfes)

Die Autopsie (speziell die Untersuchung der Lunge) hat meiner Interpretation zufolge ergeben, dass entweder ein Kehlschnitt oder ein (plötzliches / mechanisches) Ersticken / Erwürgen / Strangulieren die wahrscheinliche Todesursache ist und eben nicht giftige Abgase oder ein (langsamer) Sauerstoffmangel (Unterdruck).

Ab Verhandlungstag 3 sagen ja die Zeugen aus, u.a. Rechtsmediziner, Technik-Experten, Psych. Experten und zB auch 1 Mann der Besatzung von dem Boot, was Madsen aus dem Meer gefischt hat.

Dann werden wir wohl auch Genaueres zu den möglichen / wahrscheinlichen und den nicht möglichen / unwahrscheinlichen Todesursachen erfahren. Und vor allem auch, welche gezielt herbeigeführten Spuren / Verletzungen (keine Transportspuren o.ä.) - entgegen Madsens Darstellung - nicht postmortal bzw. nicht zum Zeitpunkt der Zerteilung entstanden sind, sondern vor und zum Todeszeitpunkt.

*

Hier noch mal ein Bild der Bug-Luke und die Position über dem Wasser:

Civ Nautilus Photo

Falls es Madsen tatsächlich nur um das äußere Öffnen der Turmluke ging, dann hätte er lt. seiner Unfall-Version für den 15-Sekunden-Weg zur Turmluke die Bug-Luke geschlossen. Und das bei ruhiger See und mind. 5 Kilometer Sichtweite.


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13.03.2018 um 15:19
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Der krönende Abschluss ist nicht in jedem Fall gegeben, um das klarzustellen.
Davon rede ich doch auch gar nicht, sondern:
Zitat von InterestedInterested schrieb:In diesem Fall sehe ich
Es sind meine persönlichen Überlegungen ohne Anspruch auf Wahrheitsgehalt.

Vielleicht bringt die Verhandlung Licht ins Dunkel. Es war ja erstmal nur der Auftakt. Es wird noch heavy werden.


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:23
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und haben die anderen "defensiven" Täter auch schon das entsprechende Werkzeug für ihr Werk dabei oder vorbereitet?
Sowohl als auch. Einige dieser Täter, die wussten, dass sie ihr Opfer töten und v.a. entsorgen würden/ müssten, brachten Werkzeug mit. Andere nutzten, was zur Verfügung stand.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn wir davon ausgehen, dass PM die Tat geplant hat- und so sieht es aus -, wird er das Zersägen mit eingeplant haben.
Und da wird's jetzt spannend, wenn wir das auf den Fall hier im Thread beziehen, spannend in Bezug darauf, WAS hier potenziell GEPLANT wurde:

Die Bewertung steht und fällt mit dem Nachweis:
(1) DASS er Tatwerkzeuge an dem Tag mit an Bord nahm
(2) diese an Bord keinen anderen Zweck erfüllten/ erfüllen konnten, als nur dieser Tat dienten (sich also das Indiz der Tatrelevanz verstärkt)
(3) OB und wenn ja, für WELCHE Tathandlungen er diese Werkzeuge zum Einsatz brachte (Nachweis aus KTU +RM).

Wird bspw. von einem Zeugen bestätigt, dass PM diese Säge kurz vor Ausfahrt an Bord nahm, obwohl an Bord keinerlei Arbeiten/ technische Zwecke damit verbunden waren UND wurden Spuren dieser Säge an den Amputationsstellen gefunden, dann kann damit der Verdacht eines Vorsatzes bestätigt werden, was eine Tötung und Entsorgung anbelangt.

Diese o.g. 3 Punkte müssen hinreichend belegt sein und belegt werden, wozu im Prozess ja wahrscheinlich noch etwas gesagt werden wird.


Der Vorsatz für eine Tötung und Entsorgung zeigt aber NICHT gleichzeitig auch auf, AUS WELCHEM GRUND das Opfer getötet werden sollte/ wurde - das ist zu differenzieren!

Hat er zwar die Säge an Bord gebracht, jedoch die Verletzungen mit "Gelegenheitswerkzeugen" ausgeführt, sie sich bereits regulär an Bord befanden, ist dieser Verdacht nicht unbedingt bestätigt, sondern es muss näher untersucht werden, ob sich andere und weitere Anhaltspunkte ergeben, dass nicht nur die Tötung und Entsorgung, sondern ein vorheriges Quälen geplant war.

Es ist wichtig zu erkennen, dass es hier um den Nachweis von zwei verschiedenen Dingen geht, der seitens der StA geführt werden muss:

(A) Nachweis, dass die Tötung geplant war
(B) Nachweis, dass sie geplant war, WEIL man das Opfer zuvor "foltern" wollte


Dadurch, dass bis jetzt was unsere Info-Lange angeht, von
Zitat von InterestedInterested schrieb:scheinbar
und
Zitat von InterestedInterested schrieb:vermutlich
gesprochen werden muss, kann man eine geplante Tötung als Anschein annehmen, nicht jedoch als belegte Tatsache.

Zurück zum Verdacht des Vorsatzes und dem Beispiel der Säge:

Es werde angenommen, PM habe "Folterhandlungen" geplant

Finden sich keine Sägespuren im Rahmen von einzelnen Verletzungen auf dem Körper (z.B. Brustkorb, Bauch etc.), dann würde das bedeuten, dass die Säge keinen Mehrwert zur Erhellung der o.g. Annahme bringt.
Finden sich hingegen Spuren von anderen Werkzeugen, die er ebenfalls an dem Tag an Bord brachte und die das Verletzungsmuster verursachten, dann liegt nahe, auch hier den Verdacht auf die vorsätzliche Planung einer "Folterhandlung" in Betracht zu ziehen. Um die Annahme der Folterung jedoch wiederum zu bestätigen, müssen die Verletzungsmuster Folterungsmustern entsprechen und belegt sein, dass diese Verletzungen im lebenden Zustand des Opfers beigebracht worden sind.

Auch dies, wie wir ja mittlerweile wissen, ist schwer zu belegen und wird sicherlich noch Gegenstand des Prozesses sein.

Ergeben sich im Rahmen der Tatwerkzeuge, Tathandlungen und Handlungsabläufe keine ausreichenden Belege für die Annahme, ist es erforderlich, andere und weitere Indizien zu sammeln, die diese Annahme bestätigen können. An dieser Stelle kommen die Foltervideos ins Spiel.

Auch hier bewegen wir uns im Rahmen einer Annahme und keiner Tatsache, da wir weder den konkreten Inhalt, noch PMs Nutzungsgewohnheiten, noch die Anzahl solcher Vids und die Frequenz, mit der er sich diese anschaute, noch seine expliziten sexuellen Präferenzen kennen, die sich darauf womöglich beziehen. Von dem Inhalt (Köpfen einer lebenden (?) Frau), der bislang öffentlich angesprochen wurde, könnte man ein Indiz für die Annahme, dass er den Kopf des Opfers aus Gefallen an Gewalt gegen den Hals absetzte (mal verkürzt dargestellt) sehen, allerdings eignet sich dieses nicht, um die Annahme ausreichend zu bestätigen, wenn es um die Verletzungen am Torso geht.

Um Indizien zu finden, die die Annahme bestätigen, er habe vorsätzlich die Folterung/Verletzung eines Opfers geplant, werden daher Zeugen wichtig, die bestätigen, dass PM eine Vorliebe/ Präferenz/ Paraphilie für Handlungen hatte, die mit diesen oder ähnlichen Verletzungsmustern einhergehen, die an dem Leichnam gefunden wurden. Auch diese Indizien sind nicht ganz einfach zu bewerten, da sie zwar einerseits bestimmte Präferenzen und zum Tatvorwurf passende Persönlichkeitszüge bestätigen, allerdings bislang keine Devianz PMs in diesen Präferenzen im strafrechtlichen Sinn bestätigen.


Natürlich kann jeder diesen Fall für sich sehen wie er möchte, z.B. als "Gesamteinheit". Es geht jedoch auch darum, inwieweit sich diese "Gesamteinheit" kriminalistisch und juristisch belegen lässt, insbesondere dann, wenn die Todesursache nicht bestimmt werden konnte oder zwar starke Anhaltspunkte vorhanden sind, die für einen Vorsatz der Tötung sprechen, sich der Nachweis für diesen Vorsatz in Bezug auf die Annahme von Folterung schwieriger gestaltet. Darum geht es in diesem Fall. Persönlich gewichtet das sicher jeder anders.


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:24
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Im Fall einer geplanten defensiven Zerteilung (Säge) hätte Madsen nie vorgehabt, Kim "als Ganzes" aus dem Boot zu bekommen, denn sonst hätte er eine Hebevorrichtung (Flaschenzug) mitgenommen. Wäre für mich absolut nachvollziehbar, wenn Madsen sein Opfer lieber in Einzelteilen verschwinden lassen /versenken wollte. Ich kann mir aber auch ein teil-offensives Interesse an der Zerteilung vorstellen, speziell was den Kopf angeht. Die Zerteilung könnte mMn. also defensiv einzuordnen sein oder auch defensiv / offensiv gemischt...
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Bei Madsen liegt der Fall allerdings lt. Ermittlungsergebnissen so, dass er schon vor der Zerteilung Interesse an dem Opfer hatte, zB bei den 14 Stichen in den Genitalbereich und dem Stich in die Brust. Auch ein Kehlschnitt oder Schnitte in den Hals fanden vor der Zerteilung statt. Lt. StA könnten 2 Schnitte in den Hals todesursächlich gewesen sein. (also Angriffe auf den Hals / die Kehle, die zum Tod geführt haben oder hätten, lange vor der vollständigen Abtrennung des Kopfes)
Das ist nachvollziehbar und dem kann ich folgen.

Daher hat P. M. genau gewusst, wie er vorzugehen hatte, um sich Befriedigung zu verschaffen.

Er hatte mit Sicherheit, aus meiner Sicht, kein technisches Problem, er folgte lediglich seinem sexuellen Trieb.

Der schien so übermächtig geworden zu sein, interessante Journalistin, dass er alles auf eine Karte setzte und entsprechend handlungsfähig war, bis zum Exzess.


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13.03.2018 um 15:31
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es sind meine persönlichen Überlegungen ohne Anspruch auf Wahrheitsgehalt.

Vielleicht bringt die Verhandlung Licht ins Dunkel. Es war ja erstmal nur der Auftakt. Es wird noch heavy werden.
Das ist mir bewusst, keine Frage!

Ich würde mir wünschen, dass P.M. eine weitere Aussage tätigen kann, wenn er nicht von seiner Anwältin gestoppt wird, was ich vermute.

Der Tatverdächtige plaudert gern und das ist inzwischen auch seiner Anwältin bewusst.

Sollte es geschehen, dass er gestoppt wird, dann sollten die Indizien zum Tragen kommen, in Hülle und Fülle.


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13.03.2018 um 15:35
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Ich würde mir wünschen, dass P.M. eine weitere Aussage tätigen kann, wenn er nicht von seiner Anwältin gestoppt wird, was ich vermute.
Weiss jemand, ob der Rechtsbeistand seinem Mandanten das Wort entziehen kann, in dem er das Gericht um eine Unterbrechung bittet, wenn sein Mandant ins Plaudern kommt?
(In Dänemark natürlich.)
Gibt es im dänischen Recht so etwas wie ein Kreuzverhör durch den StaaA?
Ich vermute, das kommt in US-Filmen vor und hat mit der Realität nichts zu tun.


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:38
Zitat von d.fensed.fense schrieb:FRISCHLuft aus Abgaspfad strömt durch Entwässerung in Masch. Raum, Druck steigt.
Durch höheren Druck in Masch. Raum als Messe strömt Frischluft/Abgas gemisch aus Masch. Raum in Messe
Da fängts dort an zu stinken und KW sähe woher es kommt.
Schott lässt sich wieder öffnen, sobald schott offen oder genug zeit vergeht ist Druck in Messe neutral und somit Luke zu öffnen.
Madsen beschreibt es anders, er meint dass er die Entwässerung vergessen hat. Die Dieselmaschinen ziehen zusätzlich Luft und produzieren Unterdruck, trotz des einströmenden Abgases. Frischluft wird von Abgas ersetzt, bis sie nicht mehr ausreicht und die Maschinen ausgehen. Madsen sagt, dass dann außerdem Unterdruck-Notventile aufgegangen sind.
Ich habe folgende Probleme mit dem ganzen Ablauf:
- Hätte es einen höheren Druck aus dem Maschinenraum gegeben, hätte es keinen Unterdruck in der Messe gegeben, der die Luken blockiert haben könnte.
- Hätte es einen Unterdruck im Maschinenraum gegeben, wäre erstmal kein Abgas in die Messe geströmt.
- Woher zieht der Kompressor Luft, wenn der Schnorchel außer Betrieb ist? Auch aus dem Innenraum?
- Wie viel Luft konnte aus den Drucktanks kommen, wenn der Kompressor gerade erst angeworfen wurde? Reicht das für den Überdruck, den Madsen beschreibt?

Vielleicht wäre ein Maschinentest wirklich eine gute Idee... nur dass er vermutlich nicht zu Madsens Gunsten ausfallen würde. Es ist auch die Frage, ob man die Realbedingungen herstellen könnte.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und warum blendet man hier immer wieder aus, dass er sich explizite Videos dazu angesehen haben soll und eigens für den Ausflug scheinbar alle Tatwerkzeuge - vermutlich sogar welche, die er eigens für die Tat so hergestellt und modifiziert hat, mitgenommen?!
Das Video, das er noch in der Nacht ansah, handelte von einem Kehlschnitt, nicht von einer kompletten Zerteilung.
Dass er die Werkzeuge mitnahm, muss nicht heißen, dass dieser Teil der Handlung auch zur Phantasie-Erfüllung gehörte. Es wäre aber klar gewesen, dass er hinterher eine Tote loszuwerden hat.
Um bei dem Bild des Künstlers zu bleiben: Der Künstler muss danach auch aufräumen, Pinsel auswaschen u.s.w., der eine tut das gewissenhaft, der andere schlampt herum.
Manchen mag das auch zum kreativen Prozess dazugehören, die meisten wollen aber nur nicht jedes Mal neue Pinsel kaufen.... also besorgen sie vorher Pinselreiniger. Madsen ist auch ein Handwerker, der nimmt das Werkzeug mit, das er voraussichtlich braucht. Auch zum Aufräumen.
Außerdem die, die er für die Tat selbst braucht: Messer und spitze Schraubendreher.


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:38
Zitat von tracestraces schrieb: Von dem Inhalt (Köpfen einer lebenden (?) Frau), der bislang öffentlich angesprochen wurde, könnte man ein Indiz für die Annahme, dass er den Kopf des Opfers aus Gefallen an Gewalt gegen den Hals absetzte (mal verkürzt dargestellt) sehen, allerdings eignet sich dieses nicht, um die Annahme ausreichend zu bestätigen, wenn es um die Verletzungen am Torso geht.
Das wurde aber während der Verhandlung so gesagt. Seine Suchanfragen betrafen nicht nur den Kehlschnitt und Folter, sondern auch Genitalverstümmelungen.
Zitat von tracestraces schrieb:(A) Nachweis, dass die Tötung geplant war
(B) Nachweis, dass sie geplant war, WEIL man das Opfer zuvor "foltern" wollte
So lautet die Anklage und eigentlich bin ich überzeugt davon, dass der StA. sein Handwerk versteht und nicht in den blauen Dunst hinein solche Anklagepunkte erhebt.

@Sector7
Wenn man sich diese Aufnahme so ansieht...warum sollte er Kim eigentlich aus der Turmluke ziehen wollen? Und warum hat er denn aus den Gurten nicht was gebastelt und um den Vorbau der Turmluke (flaschenzugähnlich) gewickelt, um sie rauszubefördern? Er gibt ja sogar an, bei seinem 50minütigen Versuch nicht sicher gewesen zu sein, ob sie überhaupt tot sei.^^ Und wenn man nicht sicher ist, warum - und somit noch gar keine Anklage im Raum stand - warum holt man nicht Hilfe? Denn da gab es ja dann noch gar keinen Grund zur "Entsorgung".

Warum sollte man überhaupt eine verunfallte Person entsorgen wollen? (Rhetorische Frage - bitte nicht beantworten)


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13.03.2018 um 15:42
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Weiss jemand, ob der Rechtsbeistand seinem Mandanten das Wort entziehen kann, in dem er das Gericht um eine Unterbrechung bittet, wenn sein Mandant ins Plaudern kommt?
Ist doch bereits schon am ersten Verhandlungstag nach nur etwa einer 25 minütigen Plauderattacke seitens P.M. durch B.E. geschehen, siehe hier meinen Kommentar am 08.03.2018:

Beitrag von Tamins (Seite 1.067)

Siehe Livekommentar "extrabladet" um etwa 13:09


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Kriminalfall Kim Wall

13.03.2018 um 15:43
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wenn man sich diese Aufnahme so ansieht...warum sollte er Kim eigentlich aus der Turmluke ziehen wollen? Und warum hat er denn aus den Gurten nicht was gebastelt und um den Vorbau der Turmluke (flaschenzugähnlich) gewickelt, um sie rauszubefördern? Er gibt ja sogar an, bei seinem 50minütigen Versuch nicht sicher gewesen zu sein, ob sie überhaupt tot sei.^^ Und wenn man nicht sicher ist, warum - und somit noch gar keine Anklage im Raum stand - warum holt man nicht Hilfe? Denn da gab es ja dann noch gar keinen Grund zur "Entsorgung".

Warum sollte man überhaupt eine verunfallte Person entsorgen wollen? (Rhetorische Frage - bitte nicht beantworten)
DAs Unfallszenario ist doch vom Tisch?
Ich verstehe den Prozessverlauf nicht anders.
Seit wann zieht ein Unfall eine Genitalverstümmelung nach sich?
Vergebene Müh, sich mit dieer Frage zu beschäftigen.

Wenn es tatsächlich ein Ersticken war, war dieser "Unfall" wissentlich herbeigeführt worden- also kein Unfall.
Aber noch nicht einmal das glaube ich


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13.03.2018 um 15:45
Zitat von InterestedInterested schrieb:Er gibt ja sogar an, bei seinem 50minütigen Versuch nicht sicher gewesen zu sein, ob sie überhaupt tot sei.^^
Warum wohl? Weils zu den Fakten passen muss...

Bei Middelgrunden war er sich sicher, dass sie tot ist. Also fährt er umgehend mit Leiche an Bord los. (sonst schafft er ja die Sichtungszeiten nicht^^)

In den 50 Minuten ist er sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie tot ist. Jaja, dumm gelaufen, nun sind die 15-38 "Entlüftungsstiche" oder "Wut-Stiche" schon gesetzt, aber er kriegt sie nicht raus... (was ihn noch wütender macht^^)

*

Für mich gibt es übrigens nur einen Grund, um so schnell wie möglich vom Tauchort (bei ruhiger See und keinem Schiff in Sicht, womit man kollidieren könnte) wegzukommen, nämlich wenn ich von feindlichen Schiffen geortet wurde und kurz vor dem Beschuss stehe :-)


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13.03.2018 um 15:45
Zitat von TaminsTamins schrieb:Ist doch bereits schon am ersten Verhandlungstag nach nur etwa einer 25 minütigen Plauderattacke seitens P.M. durch B.E. geschehen, siehe hier meinen Kommentar am 08.03.2018:
danke, war mir entgangen

gibt es eine Befragung des Angeklagten durch den StA, in der er direkt antworten muss (nicht seine Anwältin)?


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