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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 16:01
Das Szenario von @lightbride ist nicht unwahrscheinlicher, als andere hier diskutierte Szenarien. Mit "Dummheit" oder gar dem Unterstellen einer "Mitschuld" KWs hat das meines Erachtens nichts zu tun und kann ich auch beim besten Willen nicht aus dem Posting von @lightbride herauslesen. Niemand weiß, wie er reagiert, wenn er sich einer neuen Situation ausgesetzt sieht und niemand weiß, ob KW bereits im Inneren des U-Boots gewesen ist, bevor sie ablegten oder aber vor der letzten Sichtung der Beiden. Fakt ist, dass etwas an Bord passiert sein muss, was weder geplant noch von beiden zuvor abzusehen war.

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nodoc ehemaliges Mitglied

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02.09.2017 um 16:37
So was in der Richtung?

"Du ich habe gerade ein Problem mit einem Trimmtank ( das Boot dabei etwas nach vorne oder hinten sinken lassen.. ) und ich muss tauchen um das auszugleichen, sonst kann ich nicht weiter fahren...tut mir leid, aber ich muss mal kurz runter, dann können wir sofort zurück fahren."

Ich denke nicht das KW sich mit Tauchbooten technisch so gut auskannte und das sofort als Finte entlarvt hätte. Überzeugend reden kann Madsen ja. KW ist wohl oder übel nach unten geklettert, weil sie davon ausging das sie ansonsten Stunden auf Hilfe warten müssen.
Klar, alles nur Spekulation, Aber so in etwa könnte ich es mir jedenfalls vorstellen, wie man jemanden in so einer Situation dazu bringt, doch noch in diese rostige Metallröhre runter zu klettern um abzutauchen.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 16:55
Naja, ich weiß nicht, ob es eine Finte braucht. Gehen wir mal zurück zu den Facts:

Sie plante eine Reportage über das Boot und seinen Erbauer. Aus meiner Sicht war wahrscheinlich nicht mehr als eine Hafenrundfahrt geplant, zumindest dürfte nicht geplant gewesen sein, daraus eine "Nachtfahrt" bzw. Fahrt in Dunkelheit werden zu lassen. Wenn sie zuvor, bis zur letzten Sichtung, nicht getaucht waren, könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Tauchgang womöglich beabsichtigt war, denn im Rahmen einer Reportage bietet sich das doch an, oder nicht? Welchen Sinn macht es für einen Journalisten, an Bord eines U-Boots zu gehen, mitzufahren, jedoch nicht das Herausstellungsmerkmal mitzuerleben, das ein U-Boot nun mal von anderen Gefährten auszeichnet? Die Sonne war bereits im Untergang begriffen, als beide letztmalig gesehen wurden, waren von der Küste entfernt. Um auf das Szenario von @lightbride zurückzukommen, kann es womöglich schon allein einen Unterschied machen, ob ich mich stundenlang bei Tageslicht oberhalb der Luke befinde oder aber bei Dämmerung und Dunkelheit ins Innere hinabklettern soll. Die eigenen Kontrollüberzeugungen gestalten sich da recht unterschiedlich. Zudem kann es bereits einen Unterschied machen, ob deine Begleitung ein naher Angehöriger ist oder ein Fremder, dessen "Kontrolle" und Handeln du ausgeliefert bist.


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02.09.2017 um 17:32
Zitat von lightbridelightbride schrieb:Und einmal in dem Wahnwitz drin, konnte er auch nicht mehr zurück aus dem Alptraum.
ja, kann mir auch vorstellen, dass er da so eine Art Tunnelblick entwickelt haben KÖNNTE

Aber, wie schon oft gesagt, wir werden warten müssen auf weitere Informationen, und bis evtl seine Aussagen dazu frei gegeben werden


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02.09.2017 um 17:45
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:    zweiter schrieb:
   es gab doch die nachricht von peter m. "keine verletzten ,Technische probleme" ?wann kam diese antwort nochmal ?

Blick in die timeline genügt:

   VanillaSkye schrieb:
   • 10:30 Uhr - Erster Funkkontakt mit dem U-Boot. Peter Madsen meldet technische Probleme aber keine Verletzten an Bord
ja sorry ,die timeline hatte ich gerade nicht so schnell gefunden,da frag ich mal kurz.

also 711 uhr die suchmeldung und 1030 uhr dann die meldung von Peter m.
dann war meiner meinung nach folgendes problem.
um 711 uhr konnte er nicht auf die suchmeldung reagieren,weil er noch zu weit in der bucht war,man würde dann ja sofort dorthin und ihn aufsuchen.
er mußte also möglichst weit aus der bucht raus sein ,bevor man ihn sichtet und erst als man ihn dann gesichtet hatte um 1014 uhr ,mußte er reagieren,er wäre sonst noch weiter gefahren ,so weit wie möglich von der bucht entfernt.
ist meine vermutung


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nodoc ehemaliges Mitglied

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02.09.2017 um 17:47
@traces


Auch das ist für mich durchaus nachvollziehbar wenn KW unter der Voraussetzung an Bord ging, dass ein Tauchgang anstand und sie sich bewusst dazu entschieden hat.

Das so etwas sehr klaustrophobische Zustände auslösen kann, über die man sich vorher nicht so bewusst ist, gut denkbar.
Ich war auch schon in einem U-Boot, weil Mister nodoc alleine keine Lust hatte und ich auch neugierig war, wie so was von innen ausschaut. Allerdings ohne zu tauchen. Die Vorstellung nachts in so einem Ding alleine mit einer fremden Person abzutauchen? Stelle ich mir schon eher unangenehm vor, weil du da sehr viel Vertrauensvorschuss gewährst. Nicht nur menschlich sondern auch in das Boot.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 17:52
Zitat von nodocnodoc schrieb:Allerdings ohne zu tauchen. Die Vorstellung nachts in so einem Ding alleine mit einer fremden Person abzutauchen? Stelle ich mir schon eher unangenehm vor, weil du da sehr viel Vertrauensvorschuss gewährst. Nicht nur menschlich sondern auch in das Boot.
Soweit ich ihren Lebenslauf verstanden habe, hat sie sich was getraut. Mehr als viele Andere.
Damit meine ich nicht, dass sie leichtsinnig war und sich wie ein Kriegsfotograf in Lebensgefahr gebracht hätte
Sie hat Situationen gesucht, die sie selbst interessiert haben, um ihre Eindrücke später mit ihren Lesern zu teilen.


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02.09.2017 um 17:58
Ich hab mal, ausgehend von @Trimalchio s Fallsystematisierung auf der vorangegangenen Seite eine grobe, unvollständige Ablauf-Skizze in Anlehnung an den Ablauf eines klassischen Dramas erstellt, das nach Belieben gefüllt werden darf/soll/kann.

Dieses entspricht einem naiv-intuitivem Zugang zur Herleitung eines möglichen Handlungsgeschehens und kann aus sich heraus auf Aspekte verweisen, die man bislang nicht auf dem Schirm hatte.

Beispielsweise fällt beim Brainstorming zu "Exposition" und "Ansteigen der Handlung" auf, sollte Madsens Aussage, im Vorfeld kaum mehr über den Interviewtermin gewusst haben, als KWs Namen, die Ausfahrt dann aus Sicht beider möglicherweise von völlig unterschiedlichen Gesichtspunkten aus erfolgt sein müsste. Kriminalistisch würde dies als riskanter Aspekt gewertet werden, da zwei sich unbekannte Menschen auf einem Raum, auf dem es keine Rückzugsmöglichkeit oder Möglichkeiten der Selbstbestimmung gibt, sich mitunter völlig unterschiedlichen Zielsetzungen der Ausfahrt gegenüberstehen sehen könnten, die erst dann offenbar werden, wenn die eigenen Reaktionsmöglichkeiten darauf begrenzt sind, nämlich erst auf See. Damit kann bereits der Umstand gemeint sein, dass PM mit Selbstverständlichkeit davon ausging, in jedem Fall die Tauchleistung seines Boots darzustellen, für KW jedoch lediglich Interviewaspekte im Vordergrund standen, also z.B. sich in der Interaktion mit dem Begleiter Technik erläutern, jedoch nicht demonstrieren zu lassen.
Dies nur als Beispiel, wo bereits Konfliktpotential am Ausgangspunkt liegen KANN. Hierzu (zum Part "Exposition" würden dann auch die jeweiligen Persönlichkeitseigenschaften der Beiden aufgeführt werden, die @Trimalchio auf der vorangegangen Seite aufführte und wie gern ergänzt werden kann/darf/soll).

Ein weiterer Punkt, der durch eine solche Systematisierung auffallen kann, ist die Diskrepanz zwischen der Zeit, die PM einerseits in dieser Nacht zur Verfügung stand und dem Ergebnis (Part "Katastrophe", s. u. , das offenkundig (für mich zumindest) dafür spricht, dass es zu einer (oder mehrerer) Störungen im antizipierten Handlungsablauf gekommen sein dürfte, die zu einer (m.M.n.) vorzeitigen, vom PM zu diesem Zeitpunkt nicht geplanten Entdeckung seiner Position am Morgen geführt haben könnte. Auch unsere Irritationen in Bezug auf die morgendlichen Abläufe, können Spiegelbild für Irritationen in PMs Handeln sein, was insofern interessant ist, als dass es Hinweise auf PMs Bewältigungsweise, die Qualität seiner Handlungsplanung und womöglich seiner "Verfassung" in dieser Nacht geben KÖNNTE.

Es geht bei einer Handlungssystematisierung also darum, anhand der Einordnung der bekannten Fakten in den sequenziellen Ablauf um ein Erkennen möglicher Widersprüche, Unklarheiten und neuer Fragen für ein systematisiertes Brainstorming.

Hier also das Grobgerüst, das befüllt werden darf:



(1) Exposition

Terminabsprache für ein Interview

Fragen:
Welche Art von Reportage?
Welche Haltung PMs zu diesem Termin?
Gestaltung und Ablauf des Treffens im Vorfeld besprochen oder spontan vor Ort geplant?
War die Anwesenheit des (angeblichen) Kamera-Manns bei der Ausfahrt geplant nicht vorgesehen?
Was war PMs Interesse?
Was war KWs Interesse?
(...)



(2) Ansteigen der Handlung

Beginn der Fahrt
Zeugen/ Sichtungen
bekannte Positionen
(...)


(3) erregendes Moment

Unbekannt

Nachfolgendes von @Trimalchio:

- Unfallthese
pro: Aussage PM. Gefährlichkeit des Bootes. Imponierwunsch und waghalsige Manöver sind dokumentiert. Stessfaktoren (Absage Bornholmtrip etc., evtl. Zeitnot durch Sonnenuntergang).
contra: Die Zerstückelung der Leiche scheint adhoc eine stärkere Tatbeteiligung zu implizieren.

- Gewalttat-These
pro: Tatvorwurf der Polizei. (Spurenlage Uboot?) Vereinzelt belegte Aggressivität des TV in Stressituationen.
contra: Keine im engeren Sinne körperl. Gewalttaten bekannt. Möglicherweise nicht hinreichende Beweislage.

- Sexualmord-These
pro: Kontakt des TV zur Fetish-Szene
contra: Keine Indizien. Lifestyle begründet keinen Mordvorwurf. Keine diesbezgl. Gewalttätigkeit bekannt.




(4) Höhepunkt und Peripetie

Erkennen der Situation als Bedrohung und Entscheidung für einen bestimmten Lösungsweg



(5) Fallende Handlung mit retardierendem Moment

wahrscheinlich Absetzen der SMS zu diesem Zeitpunkt als erste Handlungsmaßnahme
Veränderung seiner Position (Positionsverlauf Grafik von @Trimalchio und Beiträge @VanillaSkye)
Zerstückelung
Entsorgung der Gliedmaßen, des Kopfes und der Kleidung des Opfers
retardierendes Moment womöglich Beinahe-Kollision sowie Sonnenaufgang (Verkehrsfrequentierung mit dem Risiko, entdeckt zu werden)
Mögliche Planänderung dadurch und somit Zeitverzögerung, um den Torso zu entsorgen
(...)


(6) Katastrophe

Lokalisation seiner Position
damit wahrscheinlich vorzeitige Unterbrechung seiner geplanten Lösung
Unvorbereitete Neubewertung seiner Situation
Neuer Handlungsplan:
Entdeckung der Handlungen, mit der er soeben noch beschäftigt war, hinauszögern, dafür: Bitte, Abstand zu halten, alles sei in Ordnung, Vortäuschen einer Havarie, Herbeiführen des Untergangs des Boots.  
Versenken seines U-Boots
(...)


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:09
Ich kann mir nicht vorstellen, dass  die Leiche an Bord des U-Bootes zerstückelt wurde. Das hätte doch Unmengen an Spuren hinterlassen müssen. Auf einem U-Boot gibt es keine Badewanne und unbegrenzt fliessendes Wasser um Spuren der Tat zu beseitigen.
Und die Reinigung eines mutmasslichen Tatortes, an dem eine gerade verstorbene Person zerstückelt worden wäre, hätte sicher Stunden gedauert und viel Material erfordert. Wie soll das im Wasser bzw. unter Wasser funktionieren? Hat man das dazu benötigte Material überhaupt an Bord, gehört es sozusagen zur Grundausstattung eines U-Bootes? Und gab es überhaupt Abflüsse im unteren Bereich, oder hätte alles Blut aufgenommen werden müssen? Wenn M. nicht noch einmal an Land war, dann müssten sich alle benötigten Utensilien und GEräte an Bord befunden haben. Sägen, Messer, Planen, Besen, Schrubber etc.. Ich glaube nicht, dass sich all diese Sachen an Bord befanden.

Daher denke ich eher, dass irgendwo Land angelaufen und der Leichnam hier  irgendwo zerteilt wurde, im Freien oder sonstwo. Wäre das möglich gewesen?


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02.09.2017 um 18:15
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leiche an Bord des U-Bootes zerstückelt wurde. Das hätte doch Unmengen an Spuren hinterlassen müssen. Auf einem U-Boot gibt es keine Badewanne und unbegrenzt fliessendes Wasser um Spuren der Tat zu beseitigen.Und die Reinigung eines mutmasslichen Tatortes, an dem eine gerade verstorbene Person zerstückelt worden wäre, hätte sicher Stunden gedauert
1. Es hat doch Spuren hinterlassen. Deswegen hat er das Boot ja versenkt. Und trotzdem haben sie noch das Blut gefunden
2. Es gibt schon eine Menge fliessendes Wasser and Bord, er hatte ja eine Dusche, ergo auch einen Frischwassertank, und Seeventile um das Wasser abzupumpen
3. Er hatte ja auch einige Stunden zur Verfuegung
4. Die Route ist bekannt und enthaelt so weit uns bekannt ist keine Landgaenge


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:16
5. es ist sehr unwahrscheinlich, eine Leiche an Land zu zerstückeln und dann die zerteilten Glieder wieder an Bord zu nehmen und weiterzuschippern


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02.09.2017 um 18:16
Zitat von tracestraces schrieb:Fakt ist, dass etwas an Bord passiert sein muss, was weder geplant noch von beiden zuvor abzusehen war.
Wieso ist das "Fakt"? Woher willst du sicher wissen, dass PM kein Sexualdelikt geplant hat? Oder einen Mord aus bisher unbekannten Motiven? Oder einen Unfall samt Opfer und Versenkung des Boots? Vllt. hat ihm KW einen Strich durch die Planung gemacht? Vllt. war das Boot bei einem Unfall / technischen Defekt versichert?

Keine Ahnung wie du da auf Fakt kommst? Nur weil PM iwo sagte, dass er KW angeblich nicht kannte? Das ist vllt. deine persönliche Ansicht, mehr aber auch nicht, ne ... Genauso gut kann er vorher wochenlang nach ihr recherchiert und sich in eine "perfekte" Tat hineingesteigert haben.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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02.09.2017 um 18:17
Zitat von meerminmeermin schrieb: Auf einem U-Boot gibt es keine Badewanne und unbegrenzt fliessendes Wasser um Spuren der Tat zu beseitigen.
Tatsache ist, dass Blutspuren von KW an Bord gefunden wurden. Bei so einer mutmaßlichen Aktion im Inneren eines U-Bootes, kann auch eine ganze Putzkolonne nicht alle Spuren beseitigen. Selbst das versenken hat ja letztendlich nicht den ( unterstelle ich jetzt mal ) gewünschten Effekt gebracht.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:17
@meermin

Dagegen sprechen die Blutspuren, die die Polizei ja an Bord gefunden hat.
Und dagegen spricht das vorsätzliche Versenken des U Boote, was vermutlich genau diesen Zweck hatte, durch das massiv einströmende Wasser die Spuren zu beseitigen.


Mir ist noch etwas eingefallen bzgl der Stiche in den Körper:
möglicherweise sollten die gar nicht dazu dienen, die Lungen oder den Magen zu "entlüften", sondern waren einfach pure Gewalt. Gerade bei Beziehungstaten kommt sowas ja oft vor.
Wenn der Kopf bzw das Gesicht genauso zerstört worden ist, wäre das ein weiterer Grund dafür, worum die Leiche zerstückelt wurde.


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02.09.2017 um 18:23
@Sector7

Ein Mensch, der bereits vor der Abreise plant, sich des Anderen zu bemächtigen, antizipiert, dass dieser sich wahrscheinlich wehren wird. Ein Mensch, der dies plant, kalkuliert im Vorfeld das Risiko auf Entdeckung. Plant er dieses Vergehen an einer Journalistin, die, wie er bereits aus Erfahrung wusste, eine gewisse mediale "Macht" hat, würde er im Vorfeld auch ihren Tod einkalkuliert haben. Plant ein solcher Mensch ein solches Vergehen und kalkuliert den Tod seines Opfers im Vorfeld ein, ist Bestandteil eines solchen Vorhabens auch die Planung der Verdeckung. Ein Mensch, der die Verdeckung seiner Handlung im Vorfeld geplant hat, wird (1) höchstwahrscheinlich nicht WÄHREND seiner Verdeckungshandlungen entdeckt (so wie PM) und (2) schon gar nicht in Spuckweite von dem durch ihn entsorgten Torso. Meine Gedanken dazu.
Für eine "perfekte" geplante Tat, war das Endergebnis und der Ort seines Aufgreifens reichlich "unperfekt".


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:29
Mal ausgehend von einem "Unfall":

Mit das größte Unfall-Potenzial sehe ich in der Brücke / dem Turm. Wenn PM da zB n Metallteil oder n Werkzeug die 5 Meter runterfällt oder runter wirft und KW im selben Augenblick unten in diesen Bereich tritt, dann kann das leicht tödlich enden. Und wenn KW schon an Bord war, dann m.E. zu 100% auch freiwillig unten in den Kabinen und auch grundsätzlich bereit für einen Tauchgang.

Eine ursächliche Zudringlichkeit seitens PM (zB sexuell motiviert, befehlend / belehrend, launisch, aggressiv) und eine fatale Reaktion seitens KW (Absturz, Sturz) oder eine entsprechende Aktion seitens PM (zB Werkzeug nach KW geworfen, ohne Verletzungsabsicht) wäre auch noch als "Unfall" plausibel.

Bei dieser Art "Unfälle" (Bereich fahrlässige Tötung, Schuld / Ursache bei PM) könnte PM durchaus das Risiko einer Verdeckungstat eingegangen sein, um eine ihn belastende "Geschehens"-Rekonstruktion und Obduktion zu verhindern.

Einen gewöhnlichen Unfall (Stolpern / Kopfaufschlagen / Selbstverschulden) und ein Panikverhalten seitens PM schließe ich nahezu aus, dafür ist mir das gezeigte "Nachtatverhalten" (das dem eines Mörders entspricht) bzw. das massive Beseitigen von Spuren und Verhindern von Aufklärung (inkl. Versenkung des Boots) sowie das Unterlassen einer sofortigen Unfallmeldung zu aufwendig und berechnend.

Das Abtrennen des Kopfes kann man mMn. keinesfalls als pragmatische (im Sinne von technisch notwendige) Lösung bezeichnen, im Gegenteil. Auch das Befestigen von Metallteilen oder das versuchte "Entlüften" des Torsos ist nicht pragmatisch bzw. den beengten Platzverhältnissen geschuldet. Ich sehe da ausschließlich Verdeckung als Motiv, da ging es nur um sichere Versenkung und Verhinderung des Auftriebs bzw. Anspülens an Land. Von pragmatischer (technisch bedingter) Leichenzerteilung und uneigennütziger See-Bestattung kann da aus meiner Sicht mal absolut keine Rede sein, ne...

Eine Leichenzerteilung in 6 Teile (5 Schnitte) dauert mit geeignetem Werkzeug mMn. kaum ne halbe Stunde und KW war ja ne zierliche Person. Die hier iwo verlinkte Dissertation geht bei den 2 Stunden von vollständiger Zerteilung aus, also zB in 30 Teile. (und selbst das hatte ein Proband in 25 Minuten geschafft)

Für die Entsorgung der Leiche würde sich neben dem Turm besonders die ca. 40cm breite und etwa 3 Meter hoch liegende Bug-Luke anbieten, was mMn. auch ohne Zerteilung funktioniert. (Flaschenzug, Sprossenweise, etc.)

00:25 https://www.youtube.com/watch?v=wNfCmKdoptg (Video: Submarine UC3 Nautilus trip 20-09-08)

Spurentechnisch gesehen schlauer wäre es wohl, diese "Zerteilungs-Arbeiten" außerhalb der Kabine auf Deck oder im flutbaren, sichtgeschützten und aufschraubbaren Oberdeck (ab 03:20)

Youtube: SubSim Meet 2009 - Sailing in the UC3 Nautilus (Part 1)
SubSim Meet 2009 - Sailing in the UC3 Nautilus (Part 1)
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respektive Turmbereich vorzunehmen. Und das Ganze natürlich ohne Bootsbeleuchtung / Positionslichter.

Eine weitere denkbare Unfallquelle bzgl. Fahrlässigkeit und Haftbarkeit wäre ein ungesicherter Engine-Room, hier bei 13:00 mit laufender Maschine und während einer 2,5 minütigen Unterwasserfahrt im Mai 2017 zu sehen.

Youtube: Diving with UC3 Nautilus
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An einen tödlichen Maschinen-Unfall (oder eine missglückte / notwendige Befreiungsaktion aus einer Maschine) glaube ich jedoch weniger, da das eher deutliche und rekonstruierbare Spuren an der Maschine hinterlassen hätte, die auch durch eine Versenkung des Boots kaum zu verdecken gewesen wären.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:30
Zitat von passatopassato schrieb:1. Es hat doch Spuren hinterlassen. Deswegen hat er das Boot ja versenkt. Und trotzdem haben sie noch das Blut gefunden
2. Es gibt schon eine Menge fliessendes Wasser and Bord, er hatte ja eine Dusche, ergo auch einen Frischwassertank, und Seeventile um das Wasser abzupumpen
O.k., danke, das wusste ich nicht. Mir war auch nicht klar, dass das Boot sich beim Versenken mit Wasser füllte bzw.  füllen sollte.

Ist es normal, dass ein untergegangenes U-Boot sich automatisch mit Wasser füllt? Ich dachte naiverweise immer, die Insassen  wären in diesem Fall irgendwann erstickt, weil ihnen die Luft ausgegangen wäre.
Oder gelangt das Wasser beim Ausstieg unter Wasser ins Boot? Gibt es keine Schleusen, die einen Ausstieg erlauben ohne dass das ganze Boot geflutet wird? Wie funktionierte ein Ausstieg unter Wasser? Oder ist er über Wasser ausgestiegen und das Boot war dabei vollzulaufen?

Vielleicht alles blöde Fragen, aber ich kann es mir als Laie nicht richtig vorstellen.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:33
Zitat von meerminmeermin schrieb:O.k., danke, das wusste ich nicht. Mir war auch nicht klar, dass das Boot sich beim Versenken mit Wasser füllte bzw. füllen sollte.Ist es normal, dass ein untergegangenes U-Boot sich automatisch mit Wasser füllt? Ich dachte naiverweise immer, die Insassen wären in diesem Fall irgendwann erstickt, weil ihnen die Luft ausgegangen wäre
Nein, normalerweise flutet man nur die Tanks zum tauchen und im Innenraum bleibt normale Luft zum Atmen.

Aber er hat ja den ganzen Innenraum absichtlich unter Wasser gesetzt, so dass das ganze Boot geflutet war.


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:35
Zitat von passatopassato schrieb:Aber er hat ja den ganzen Innenraum absichtlich unter Wasser gesetzt, so dass das ganze Boot geflutet war.
Er hat also den Innenraum des Bootes absichtlich geflutet. Welche Erklärung dafür hat er abgegeben? Und wo befand er sich während das Boot vollief?


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Kriminalfall Kim Wall

02.09.2017 um 18:37
Zitat von zweiterzweiter schrieb:dann war meiner meinung nach folgendes problem.
um 711 uhr konnte er nicht auf die suchmeldung reagieren,weil er noch zu weit in der bucht war,man würde dann ja sofort dorthin und ihn aufsuchen.
er mußte also möglichst weit aus der bucht raus sein ,bevor man ihn sichtet und erst als man ihn dann gesichtet hatte um 1014 uhr ,mußte er reagieren,er wäre sonst noch weiter gefahren ,so weit wie möglich von der bucht entfernt.
ist meine vermutung
Bleibt die Frage, warum man ihn erst nach Durchquerung der grossen Fahrrinne entdeckte? Und soo unbefahren ist die Kögebucht nach Dämmerung (5:35 Uhr) ja auch nicht...

...
oder er konnte nicht reagieren, weil er abgetaucht war und somit keinen Funkkontakt hatte. Oder er hat die Suchmeldung im Radio gehört und ist danach sofort abgetaucht. Schliesslich musste er ja auch irgendwie erklären, weshalb er seit 2:51 Uhr nicht reagiert hat.

"noch weiter" hätte geheissen wohin? Nach Schweden? Glaub ich eher nicht. Also östlich von Saltholm wieder zurück?


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