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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

13.10.2017 um 19:21
@Cosmo69 Bitte nicht einfach einzelne Worte ohne den Kontext aufgreifen. In dem Blogbeitrag erzählt PM eine Fantasie(!)geschichte, wie es im Himmel und wie es in der Hölle zugeht. Welche Menschen dort gelandet sind, was man dort den ganzen Tag macht, wie es dort aussieht.

Er schreibt nicht über die reale Welt, auch nicht darüber, dass das hier die Hölle wäre, und dass er es toll fände, dass jeder über Leichen geht, auch nicht - was das betrifft, sogar das Gegenteil. Genau genommen wertet er (an den meisten Stellen) eigentlich gar nicht, sondern er beschreibt nur, wie es an den Fantasieorten Hölle und Himmel aussieht (losgelöst von der christlichen religiösen Konvention - in der Bibel steht jedenfalls nicht, dass man im Himmel auf einer Wolke sitzt und sich langweilt, während in der Hölle Rammstein aus den Lautsprechern dröhnt ;) PM greift da eher popkulturelle Ideen auf).

Die große Frage ist, wieso postet man das auf einem Technikblog?

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13.10.2017 um 19:22
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Wieso bei KW, wieso nicht bei den anderen Frauen, mit denen er schon in seinem U-Boot allein war?
Weil sie die erste verfügbare war?
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Lage um das Raketenprojekt im bis zum 9.8. zuspitzte. Wie an dem Blogeintrag zu lesen war.


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13.10.2017 um 19:26
Mir gehen diese gefundenen Gewaltvideos nicht aus dem Kopf. Die Handys sind ja immer noch nicht aufgetaucht? (Sorry, ich lese immer nur quer hier, man schafft so viele Seiten beim alle paar Tage reingucken gar nicht.
Man kann nur hoffen, dass Madsen nicht gefilmt hat, was er tat...
Und ich hoffe, dass DAS nicht sein Motiv war.


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13.10.2017 um 19:41
Hier mal ein ganz neuer Artikel von Ingeniøren.dk (dänisch) über die Suche mit der Aurora und ihre Austattung:

https://ing.dk/artikel/forskningsskib-brugte-ekkolod-laboratorium-ved-gennembrud-ubaadssag-207167 (Archiv-Version vom 26.02.2019)

Leider sind darin einige Fehler zu beklagen. Die Tauchzeit in der Kögebucht ab "0:44" scheint nur ein Verschreiber zu sein. Richtig ist sicher 4:40 Uhr. Aber auch das Versenken "um 9:05" ist falsch. Zu diesem Zeitpunkt endete erst die langsame Verteil-Fahrt. Richtig wäre: 11:00 Uhr. 


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13.10.2017 um 19:43
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:@Cosmo69 Bitte nicht einfach einzelne Worte ohne den Kontext aufgreifen. In dem Blogbeitrag erzählt PM eine Fantasie(!)geschichte, wie es im Himmel und wie es in der Hölle zugeht. Welche Menschen dort gelandet sind, was man dort den ganzen Tag macht, wie es dort aussieht.
Du hast Recht !
Jeder Mensch denke ich macht sich über Himmel und Hölle Gedanken ,das finde ich dem Menschsein auch angemessen.
Jetzt kommt man an den Punkt , als Mensch kann man über Alles nachdenken , Gott, Teufel, krank,gesund , Universum , Sinn des Lebens u.s.w. .
Ich denke mal wer sich solche Gedanken macht in Ordnung , im Netz haben die nichts zu suchen den sie können auch gegen einen verwendet werden und im Zusammenhang mit Kim Walls schrecklichem Tod in meinen Augen auf jeden Fall !


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13.10.2017 um 19:49
Dank an @desmodium für den gut recherchierten Beitrag um 18.25 Uhr. Aus ihm geht hervor, dass PM höchstwahrscheinlich unter großem psychischem Druck/Stress stand.

Habe ich richtig in Erinnerung das der Raketenstart auch im August geplant war?

Für mich würde sich daraus die Gewaltbereitschaft erklären und auch eine Tat im Affekt.


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13.10.2017 um 19:53
Wenn PM im Vorfeld allgemein über eine Leichenentsorgung schwadronierte, dann ist es eher seltsam, dass er dabei explizit die flache / ungeeignete Köge-Bucht im Sinn hatte. Wenn dort aber Tauchverbot besteht oder PM das dachte, dann wäre das ein wahrscheinliches Motiv, warum PM diese Bucht ansteuerte, denn so würde er einen Zufallsfund sicher ausschließen können.

Insgesamt sehe ich PM als Nerd, der viel zu überlegt agiert, um anderen etwas anzutun. Er ist der Typ, der alles unter Kontrolle haben will, sich selbst aber niemals kontrollieren lassen würde, weshalb er auch nie langfristig mit Partnern zurecht kam, die Regeln aufstellen wollten. Wohl aber mit zB Mitarbeitern und Praktikanten, da war er eher charismatisch, humorvoll, locker, inspirierend usw. und das was er machte war interessant und spannend. Perfekt bedeutete für ihn nicht, zB ein hochmodernes U-Boot mit allem technischen BimBam zu bauen, sondern perfekt war es für ihn, wenn man nichts mehr weglassen konnte, ohne die Grundfunktion / das Projektziel zu gefährden, was u.a. auch meistens zu Lasten der Sicherheit geht.

Und es gab nur einen Ort, wo der Nerd uneingeschränkte Macht hatte, nämlich mit Abstrichen in seiner Werkstatt und 100% auf seiner Nautilus, sozusagen ein (sein) eigener freier Staat in Dänemark, wo er das Gesetz war.

Ich glaube derzeit weniger an eine unkontrollierte Affekttat (an einen Unfall schon gar nicht), speziell die 15 Stiche sprechen mMn. dagegen, zumindest wenn diese unmittelbar während / nach Todeseintritt passierten.

Daher denke ich im Moment mehr, dass er sich kurzfristig zu einer Tat entschloss, die schon langfristig in seinem Kopf umher schwirrte. Und zwar eine Tat im U-Boot, in seinem eigenen Staat, wo das Opfer ihm ausgeliefert war, wo er ggfs. immer schon die Macht bzw. das Machtgefühl verspürte, quasi über Leben und Tod der Mitfahrer entscheiden zu können und es diesmal - entgegen der bisherigen Vernunft - einfach tat.

Der Reiz könnte dann umso höher gewesen sein, WEIL die beiden von zahlreichen Zeugen gesehen wurden und WEIL Kim Wall bekannt war und ihr Verschwinden Aufsehen erregen würde. Dazu käme evtl. sogar ein bewusst eingegangenes "Spiel" mit der Polizei, also insgesamt eine Machtprobe / ein Machtgefühl auf höchstem Niveau, wenn auch nur kurzfristig "erfolgreich" und wenig durchdacht / nachhaltig.

Spekulativ ging es bei der Tat um das Ausleben solch einer lange in ihm schlummernden Machtfantasie ggfs. mit sexueller Komponente. Einmal Herr über Leben und Tod sein, einmal das Unmögliche wahr machen und Gott spielen und herausfinden, wie sich diese höchste Macht anfühlt - eben wie in den Tötungsvideos, nur diesmal nicht passiv.

Der kleine Nerd, der nie Macht hatte, versuchte seine Machtfantasien dann ggfs. lange Zeit vergeblich im SM-Umfeld oder mittels Tötungsvideos zu befriedigen, bevor er immer mehr wollte und seine Machtfantasien ihn am Ende zu einem Mord trieben.

Das ging nur an einem Ort, wo er sich sicher fühlte und den er kontrollieren konnte, quasi so, wie in einem Computerspiel. Diese unwirkliche Fantasie-Welt könnte für Madsen die UC3 gewesen sein, wo er dann für einen Moment die realen Konsequenzen für sich und Kim Wall einem "höheren Ziel" - einem mit Vernunft unmöglich erreichbaren Ziel - untergeordnet hat.

Dieses spekulative Macht-Szenario stützt sich nicht auf meine Fantasie, sondern auf meine Interpretation der unzähligen Beiträge aus PMs Blog, wo er für mich durchaus reflektiert, sympathisch, überzeugend und spannend auftritt. Jemand den man mögen und sponsern könnte, ein Macher und Workaholic mit Visionen, die realistisch erscheinen, deren Erreichung man ihm zutraut, also kein Spinner oder Blender.

Wohl aber jemand, der ggfs. zur Erreichung seiner Ziele "über Leichen geht" (auch über seine eigene), nicht im Sinne von Mord (retrospektiv evtl. schon), sondern eher in Bezug auf mangelhaftes Sicherheitsdenken, zweifelhafte Nachhaltigkeit oder den Einsatz illegaler Methoden und Mittel. Also eher ein Pionier, der den unbedingten Erfolg sucht, welcher aber nicht aus Reichtum etc. besteht, sondern lediglich aus dem realen Umsetzen von Visionen, die gemeinhin als unmöglich / wahnsinnig gelten, ebenso wahnsinnig wie der vorliegende Fall erscheint...


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Kriminalfall Kim Wall

13.10.2017 um 19:59
Seine Geschichte vom Oktober 2014 begründet PM folgendermaßen:

"Kære Læsere

Bloggen her er blevet så strengt teknisk, at dens funktion som outlet for gode historier er gået lidt tabt. Aldrig mere opkald til Huntsville, Alabama, ingen sølvskinnede luftskibe, eller interplanetariske rejser...

Denne mandag synes jeg tiden er inde til noget mere ophøjet...de der kun vil aflæse kurver, og læse om målbare matematiske størrelser må denne ene gang søge andet steds hen.

Lad os tage på en lille rejse, i en helt anden dimension. Lad os tage til Paradis, og finde frelse."

#Tri
"Liebe Leser

Der Blog hier ist so streng technisch geworden, dass seine Funktion als Absatzort ("outlet") für gute Geschichten ein wenig verloren gegangen ist. Nie mehr Anrufe nach Huntsville, Alabama, keine silberhäutigen Luftschiffe oder interplanetare Reisen ...

An diesem Montag denke ich, dass die Zeit gekommen ist, für etwas Erhabeneres ... derjenige, der nur Kurven ablesen und über messbare mathematische Größen lesen will, muss dieses eine Mal an anderer Stelle suchen gehen.

Lasst uns eine kleine Reise unternehmen, in einer ganz anderen Dimension. Lasst uns ins Paradies gehen und die Erlösung (das Heil/Rettung) finden."



Als erstes fällt mir die narzisstische (?) Perspektive auf. Er hätte ja für den von ihm genannten Zweck genausogut (oder noch besser) ein paar lustige Anekdoten aus der letzten Zeit zum besten geben können, die er zusammen mit anderen erlebt hat. Oder solche aus der Geschichte der Wissenschaft. Aber nein, unterhaltsam findet er nur sich selbst, sogar das an sich selbst, wohin ihm von aussen erstmal keiner folgen kann, seine Phantasie.

Interessant ist aber auch, dass ein Leserkommentar die Erzählung in den Zusammenhang mit der Trennung von Copenhagen Suborbitals stellt. PM pflichtet ihm in seiner Antwort bei und vergleicht die Beteiligten mit verletzten Scheidungskindern...

Ich gestehe: Mir ist diese Deutungsebene rätselhaft. Aber vermutlich darf man sie für eine brauchbare Interpretation nicht ausser Acht lassen.

Es erinnert mich jedenfalls an meinen Erklärungsansatz vom 16.9.:
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb am 16.09.2017:Und auch dies: Die Eltern führten Krieg gegeneinander. Mit ihm als Waffe.
Beitrag von aero, Seite 204

Wie fühlt man sich, als Waffe? Sehr machtvoll und zugleich extrem ohnmächtig, weil man ja von anderen für deren Interessen benutzt wird. Sehr funktional. Und sehr einsam.
Beitrag von Trimalchio (Seite 294)


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13.10.2017 um 20:10
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Der kleine Nerd, der nie Macht hatte
...klingt jetzt etwas klischeehaft, das bekannte Narrativ vom "kleinen Fachidioten", der nichts zu melden hat (abgesehen davon weiß ich nicht, ob Nerd bei all den sexuellen Eskapaden von ihm eine treffende Bezeichnung ist). Wissen wir denn, ob er so machthungrig war (Sadismus ist nicht zwingend mit Machthunger identisch)? Beim BDSM gibt es auch subs und switcher (wie PM sich da einsortiert, weiß ich zugegeben nicht). Abgesehen davon, dass es im BDSM-Bereich generell nicht zwingend um Macht gehen muss. Frag 10 verschiedene dominante Menschen in der Szene und Du wirst 10 verschiedene Antworten bekommen, wieso die BDSM praktizieren. Da hat bei Weitem nicht jeder irgendwelche "Ich wäre gern Gott"-Fantasien. Und Tötungsvideos sehen sich Menschen krankerweise auch aus den unterschiedlichsten Gründen an, musste ich feststellen. Aber gut, ich sehe, das ist ja ohnehin alles nur eine Hypothese.
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Er hätte ja für den von ihm genannten Zweck genausogut (oder noch besser) ein paar lustige Anekdoten aus der letzten Zeit zum besten geben können, die er zusammen mit anderen erlebt hat.
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Aber nein, unterhaltsam findet er nur sich selbst
Ob nur, wissen wir nicht. Aber es ist durchaus interessant, wieso er ausgerechnet so eine Erzählung wählte, wenn es nur darum ginge, den Blog mal etwas "aufzulockern". Das frage ich mich halt - wieso diese doch relativ aus dem Zusammenhang fallende Geschichte? Eine Metapher, die sich nur Eingeweihten (Freunde, Kollegen) erschließt? Das dachte ich mir zwischenzeitlich auch schon. Schwer allerdings, da durchzublicken, wenn man eben nicht zu den Insidern gehört.


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13.10.2017 um 20:19
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:...klingt jetzt etwas klischeehaft, das bekannte Narrativ vom "kleinen Fachidioten", der nichts zu melden hat (abgesehen davon weiß ich nicht, ob Nerd bei all den sexuellen Eskapaden von ihm eine treffende Bezeichnung ist).
Die Bezeichnung Nerd habe ich von PM übernommen, der sich in seinem Blog selbst so beschreibt.


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13.10.2017 um 20:20
@Aloceria
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Was ich mich aber echt bei der ganzen Sache frage, ist: Wieso hat PM in einem ansonsten technischen Blog diesen Beitrag veröffentlicht? Einfach mal so?
es gibt in seinem Blog öfters Themen Ausreisser , über Trump , seine Frau , Lars von Triers Nymphomaniac - der "Himmel und Hölle " Beitrag ist keine Ausnahme.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb: Eine Metapher, die sich nur Eingeweihten (Freunde, Kollegen) erschließt? Das dachte ich mir zwischenzeitlich auch schon.
ja Metaphern scheinen ihm zu liegen - siehe den Beitrag über "Nymphomaniac" in dem es eigentlich darum geht wem in einer Arbeitsgemeinschaft welcher Teil vom Kuchen des Erfolges zusteht.

PM scheint sich meiner Meinung nach viel mehr als Künstler gesehen zu haben als als trockenen Techniker und das kommt in dem Blog auch ab und an durch.


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13.10.2017 um 20:22
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Interessant ist aber auch, dass ein Leserkommentar die Erzählung in den Zusammenhang mit der Trennung von Copenhagen Suborbitals stellt. PM pflichtet ihm in seiner Antwort bei und vergleicht die Beteiligten mit verletzten Scheidungskindern...

Ich gestehe: Mir ist diese Deutungsebene rätselhaft. Aber vermutlich darf man sie für eine brauchbare Interpretation nicht ausser Acht lassen.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Ob nur, wissen wir nicht. Aber es ist durchaus interessant, wieso er ausgerechnet so eine Erzählung wählte, wenn es nur darum ginge, den Blog mal etwas "aufzulockern". Das frage ich mich halt - wieso diese doch relativ aus dem Zusammenhang fallende Geschichte? Eine Metapher, die sich nur Eingeweihten (Freunde, Kollegen) erschließt? Das dachte ich mir zwischenzeitlich auch schon. Schwer allerdings, da durchzublicken, wenn man eben nicht zu den Insidern gehört.
Den Eintrag finde ich schon ziemlich verstörend, auch die Wahl der Motive und der religiöse Hintergrund. Klischeehaft ist schon richtig. UNd diese narzistische Perspektive meine ich auch raus zu lesen.

Es mag auch sein, dass hier eine erste Erfahrung auf einer BDSM-Party zum Ausdruck gebracht werden soll.
Oder aber, der Eintrag war vor der Überschreibung des U-Bootes an Madsen verfasst, ging es auch darum kodiert den ehemaligen Weggefährten mitzuteilen, er werde auch in die "Hölle hinabsteigen", um sein U-Boot überschrieben zu bekommen.


Btw. Ist es jemandem gelungen, diese Freundin Deirdra King einzuordnen?


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13.10.2017 um 20:45
Zitat von desmodiumdesmodium schrieb:Es mag auch sein, dass hier eine erste Erfahrung auf einer BDSM-Party zum Ausdruck gebracht werden soll.
Hier ist z.B. davon die Rede, dass das Copenhell-Festival im Juni 2014 (auf dem Grundstück nebenan!) seine Tests gefährden könnte

https://ing.dk/artikel/raketbyggernes-alkoholtank-bristede-fire-gange-nu-krydser-de-fingre-167802

Vielleicht sein Einstieg in die Metapher?


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13.10.2017 um 21:48
Zitat von tracestraces schrieb:Täter gehen in erster Linie vor Tatbegehung davon aus, NICHT entdeckt und NICHT gefasst zu werden. Auch PM - so könnte man meinen - hat mit seinem U-Boot einen "guten" Ort gewählt, um ungestört zu sein. Darüber hinaus bietet die See jede Menge Möglichkeiten, seine Tat zu verschleiern. Was jedoch im Gegensatz zum Gros der Täter NICHT passt, ist, dass PM aus all diesen vorhandenen, ihm zuspielenden Ortsvorteilen sowie der ihm zur Verfügung stehenden Zeit nichts gemacht zu haben scheint.

Ein Täter, der langgehegte Phantasien umsetzt, dem klar ist, dass er damit ein Verbrechen begeht und dies im Vorfeld (z.B. durch entsprechende Planungen) durchdenkt, verlegt Verdeckungshandlungen nicht in ein Zeitfenster und an einen Ort, an dem er jederzeit entdeckt werden könnte. Er entsorgt Leichenteile separat voneinander, nicht alle im halbwegs gleichen Radius und schon gar nicht mit Tatwerkzeug oder Bekleidungsgegenständen des Opfers. Ein solcher Täter nutzt seine Zeit effektiv, gerade, weil er womöglich etwas zu verlieren hat und in jedem Falle nicht gefasst werden will. Die Verdeckungshandlungen PMs, sprich: die Art und Weise sowie die zu vermutende Timeline seiner Verdeckungshandlungen ist da reichlich untypisch.
Also das U-Boot sehe ich schon als wichtigen Faktor in den Geschehnissen. Weil ungestört - ungestört im Sinne von keiner kann einfach so rein. Und die Ortsvorteile und Zeit sehe ich in dem Fall völlig anders. Gerade weil man nie wissen kann, wer einen wann kreuzt - also auch in der Nacht, war das gar nicht wirklich planbar und musste sich immer den jeweiligen Begebenheiten anpassen. Denkt man nur an die Fastkollision. Dann der Adrenalinschub.

Er hat bestimmt auch die Funksprüche mitbekommen, somit bestand Handlungsdruck. Dass dabei die vielleicht atypische Entsorgung, also in einem Radius und durchaus Kleidung und Tatwaffe zusammen, nicht so ungewöhnlich erscheinen, sondern aus meiner Sicht eine logische Konsequenz darstellen. Und spätens ab intensiver Suche konnte er auf dem Weg der Entsorgung nur eine Irrfahrt anfangen, um weg vom eigentlichen Ort der Verbringung - der Köge Bucht bis zur ersten Sichtung eine Entfernung zu schaffen, um dann auf letzter Fahrt mit Zeugen, das U-Boot, den Tatort zu versenken. Ich sehe all seine Verdeckungshandlungen den Begebenheiten angepasst. Für ausgeklügelte Überlegungen war gar keine Zeit, weil er mit Sicherheit die Funksprüche abhörte. Schon alleine um zu wissen, ob jemand was gemerkt hat.

Aber ist nur meine persönliche Einschätzung und Überlegung dazu.


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13.10.2017 um 21:56
Zitat von InterestedInterested schrieb:Er hat bestimmt auch die Funksprüche mitbekommen, somit bestand Handlungsdruck. ....Für ausgeklügelte Überlegungen war gar keine Zeit, weil er mit Sicherheit die Funksprüche abhörte.
Ich glaube auch, dass er die Suche mitbekommen hat.

Glaubt ihr, dass er direkt angesprochen und aufgefordert wurde, seine Position anzugeben?


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13.10.2017 um 22:00
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ja. Das ist wohl einer der Kernsätze zu diesem Fall.
Da dürfte sich Hektik breit gemacht haben.
Ich denke schon das er ziemlich unter Zeitdruck litt und das seine Stümperei teilweise darauf zurückzuführen ist.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Glaubt ihr, dass er direkt angesprochen und aufgefordert wurde, seine Position anzugeben?
Ja, er wurde von Lyngby Radio (dän. Küstenfunkstelle) kontaktiert um 2:51 Uhr. Er antwortete nicht.
Zitat von tracestraces schrieb:Oh, wurde ein Zeitstempel am Knochen der Leiche gefunden? ...
Nein. Wie kommst du denn darauf?
Zitat von tracestraces schrieb:Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass PM außer Acht gelassen haben könnte, dass KW Angehörige hat, die ihre ausbleibende Rückkehr für diesen Zeitraum nicht bemerken.
Nach Erwachsenen wird nur gesucht, wenn von Gefahr für Leib und Leben ausgegangen werden muss. Das wäre bei KW ja nicht zwingend der Fall gewesen. Die zeitliche Nähe zwischen Anruf durch den Freund und U-Boot-Fahrt, sowie die Tatsache das sich das U-Boot auf Anfrage nicht meldete, ließ die Suche anlaufen. Das konnte man so nicht unbedingt erwarten, v.a. wenn man vielleicht davon ausgeht das sich Angehörige/Freunde erst am nächsten Tag bei der Polizei melden. Selbst so dauerte es fast eine Stunde vom ersten Kontaktversuch mit dem U-Boot bis das JRCC die Polizei kontaktierte.


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13.10.2017 um 22:02
Was hat'n PM eigentlich gemacht, bis er zum ersten Funkspruch endlich mal Handlungsdruck entwickelte?


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13.10.2017 um 22:03
Zitat von tracestraces schrieb:Was hat'n PM eigentlich gemacht, bis er zum ersten Funkspruch endlich mal Handlungsdruck entwickelte?
In aller Ruhe nach Bornholm fahren um eine Leiche in Gewässern, wo sie garantiert niemand findet, loszuwerden?


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13.10.2017 um 22:05
@traces

Das Werk betrachtet und vielleicht auch mal in sich reingehorcht, wie sich das gerade anfühlt. Sich vor sich geekelt oder gut befunden. Ich glaube nicht, dass das aneinanderangereihte, geplante Handlungen waren. Es im Kopf durchzuspielen (falls das hier überhaupt so war) und ES dann wirklich zu tun - oder wie auch immer das passiert ist, dass sie tot war -dann die Folgehandlungen, ist vermutlich ein riesengroßer Unterschied. So live und in Farbe.


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