Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Kowelenz schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass der Täter/ die Täter (wobei ich weiter von einer Einzeltat ausgehe) dort die Klamotten gewechselt hat und man dann weiter gegangen ist.

@Kowelenz
Er kann ja auch einen Schutzanzug über seinen Sachen getragen haben. Der lässt sich schnell ausziehen. Irgend ein Umziehen oder Reinigen muss nach so einer Bluttat ja stattgefunden haben. Die Tat geschah ja wohl noch am 22., also vor Mitternacht, wie inzwischen aus irgendeiner Meldung der Polizei hervorging. Der/die Täter hatte/n es wohl eilig, vielleicht weil man zu einer bestimmten Zeit wieder irgendwo sein musste, beispielsweise, damit nichts auffällt.

@Kowelenz
Ich gehe auch von einem Einzeltäter aus, das habe ich auch so schon geschrieben.

Vielleicht hat der Täter erst auf Herrn Straten eingestochen, dieser hat sich zur Treppe nach draußen geschleppt (verletzt), dann wären die Kringel vielleicht Blutspuren. Dann könnte der Täter den verletzten Herrn Straten auch wieder in die Batterie zurückverbracht haben und dort dann die Enthauptung vorgenommen? Also die Kringel sind vielleicht auch Spuren eines Kampfes.

Kowelenz schrieb:Den Typen mit der schwarzen Tasche, der morgens und abends an der Beatusstraße gesichtet wurde, ist denke ich eher eine heiße Spur. Die Tasche würde auch zu meiner Theorie passen, dass der Täter seine Klamotten danach gewechselt hat.

Der Täter wird sicher irgendeine Art von Tasche bei sich gehabt haben, er wird nicht mit der Tatwaffe in der Hand durch die Gegend spaziert sein, und falls es sich tatsächlich um etwas größeres als ein Taschenmesser gehandelt hat, kann er es auch nicht simpel in der Jackentasche gehabt haben. Andererseits tragen alle möglichen Leute Taschen bei sich - Trauernde (Kerzen, Gartenwerkzeuge, etc - habe ich immer bei mir, wenn ich mich auf den Weg mache, ein Verwandtengrab zu pflegen) genauso wie Leute, die anderswoher kommen (oder woandershin wollen), und den Friedhof bloß als Abkürzung nutzen.

Kowelenz schrieb:das Waschen auf den Toiletten. Wenn die überhaupt nachts geöffnet sind?

Ich glaube nicht, dass die nachts abgeschlossen werden.

Pipi.Strumpf schrieb:Also würde dies im Umkehrschluss bedeuten, der oder die Täter haben Handschuhe getragen.

Weiß jemand, wie kalt es zu dem Zeitpunkt war? Möglicherweise trug man da wetterbedingt sowieso Handschuhe.

Pipi.Strumpf schrieb:Vielleicht hat der Täter erst auf Herrn Straten eingestochen, dieser hat sich zur Treppe nach draußen geschleppt (verletzt), dann wären die Kringel vielleicht Blutspuren.

Müssten dann nicht durchgängig, auf dem gesamten Weg, Blutstropfen zu sehen sein?

Aloceria schrieb: Pipi.Strumpf schrieb:
Vielleicht hat der Täter erst auf Herrn Straten eingestochen, dieser hat sich zur Treppe nach draußen geschleppt (verletzt), dann wären die Kringel vielleicht Blutspuren.

Müssten dann nicht durchgängig, auf dem gesamten Weg, Blutstropfen zu sehen sein?

Keine Ahnung, zum Glück musste ich diese Erfahrung nicht machen. Wenn es evtl. erstmal nur eine erste Stichwunde war, die man sich noch zuhalten kann, dann aus der Batterie raus zur Treppe, dort fängt es dann stärker an zu bluten und das erste Blut tropft auf die Treppe? Ist ja aber auch nur Spekuliererei, irgend etwas an Spuren wird dort sein, was ist ja eigentlich unwichtig. Wichtig ist, dass es lokalisiert wurde, was die Kringel bestätigen.

Wenn jemand eine verhältnismäßig kleinflächige Wunde hat, z.B. einen Stich durch die Kleidung hindurch, dann würde wohl erst einmal die Kleidung das Blut aufsaugen. Dass es gleich tropft, hätte ich als Wunde an einer unbedeckten Stelle gewertet. Aber wie sich das nun genau in diesem Fall dargestellt hat... Auffällig finde ich, dass es ja doch relativ wenig Blut dort ist (ich hatte mal einen Unfall und habe dabei eine deutlich stärkere Blutspur hinterlassen, das weiß ich noch). Die Stelle mit sehr viel Blut hingegen ist im Innern des Gebäudes. Ich könnte mir eher vorstellen, dass der Mord und das Köpfen in der Batterie stattfand und die Blutspuren auf der Treppe vom Täter stammen - also, dass dort Blut von der Kleidung desTäters oder sogar von der Tatwaffe getropft sein könnte.

Aloceria schrieb:Auffällig finde ich, dass es ja doch relativ wenig Blut dort ist

@Aloceria
Ich kann auf den Fotos mit den Kringeln kein Blut sehen. Das können doch ganz andere Spuren gewesen sein, viel feinere.

Ich habe mir gerade nochmal den Fahndungsaufruf der Polizei angesehen, den ich nochmal in verkürzter Form hier einkopiere.

Mir fällt dabei auf, dass einmal von "Personen" Mehrzahl gesprochen wird, aber bei der Frage nach dem Schleier heißt es wörtlich und ziemlich eindeutig "wer kennt eine Person..." (Singular)

Hier nochmal die Quelle: (Zitatauszug):
" - Wer kennt Personen, die den Friedhof als Fußweg und/oder
Abkürzung benutzen, benutzt haben oder häufig aufsuchen? Diese
Personen müssen nicht auffällig sein, oder verdächtig erscheinen,
können aber ebenfalls als Zeugen in Frage kommen.

- Wer kennt Personen, die den Friedhof auch nachts aufgesucht
(Lost Places-Klientel o.ä.) bzw. dort übernachtet haben.

- Ist jemandem schon einmal eine Person auf dem Hauptfriedhof
aufgefallen, die mit einem schwarzen Schleier vor dem Gesicht
maskiert war? "



@Aloceria
Abgebrüht ist der Täter so oder so, vielleicht war er sogar so abgebrüht, dass er sich nach der Tat noch auf die Treppe setzte und eine Zigarette rauchte und dabei die Spuren an der Treppe anhaften? Wobei ich mir ehrlich gesagt auch eher vorstellen kann, dass er ziemlich zeitnah nach der Tat die Biege gemacht hat, so wie @Misetra schrieb.

dolcevita21 schrieb:Kennt jemand das YouTube Video, das erst Anfang des Monats eingestellt wurde und Animationen etc. zeigt?

Hallo @dolcevita21, wo kann man das von dir angesprochene Video nachschauen?
Ich kenne seit wenigen Minuten nur ein etwas länger andauerndes Video der Bild (18 min ca), was vermutlich im Zusammenhang mit der Beerdigung Hr.S. entstand.

Ich habe noch einen mir selbst abstrus erscheinenden Gedanken, und verzeiht, vielleicht passt es überhaupt nicht, aber: könnte diese Art Schleier nicht ein nicht ganz herkömmliches Mittel gegen Pollenflug sein?

zmkkck schrieb:vielleicht passt es überhaupt nicht, aber: könnte diese Art Schleier nicht ein nicht ganz herkömmliches Mittel gegen Pollenflug sein?

@zmkkck
Es ist ja auch egal wofür oder wogegen der Schleier war, da es einfach relevant ist, dass diese Person identifiziert wird. Im März hat es noch geschneit und zu der Zeit gab es keinen Pollenflug.

zmkkck schrieb:Ich habe noch einen mir selbst abstrus erscheinenden Gedanken, und verzeiht, vielleicht passt es überhaupt nicht, aber: könnte diese Art Schleier nicht ein nicht ganz herkömmliches Mittel gegen Pollenflug sein?

Ich glaube, da hilft es, sich nochmal die genaue Wortwahl der Polizei vor Augen zu führen. Gerade eben beim Einkopieren ist mir das nochmal ganz deutlich aufgefallen, die Polizei schreibt "maskiert" im Zusammenhang mit dem Schleier. Wäre der Schleier in irgendeiner Art und Weise etwas von nützlichem Wert oder auch ein Schleier einer trauerenden Person, spräche man dann nicht von "trug" anstatt von "maskiert"?? Ich finde da liegt ein ganz feiner Unterschied.

PS: Außerdem war ja März und ich glaube es hatte geschneit. Pollenflug doch eher ausgeschlossen, oder?

Pipi.Strumpf schrieb:Ich glaube, da hilft es, sich nochmal die genaue Wortwahl der Polizei vor Augen zu führen. Gerade eben beim Einkopieren ist mir das nochmal ganz deutlich aufgefallen, die Polizei schreibt "maskiert" im Zusammenhang mit dem Schleier. Wäre der Schleier in irgendeiner Art und Weise etwas von Nützlichem Wert oder auch ein Schleier einer trauerenden Person, spräche man dann nicht von "trug" anstatt von "maskiert". Ich finde da liegt ein ganz feiner Unterschied.

Ja, vielen Dank für deinen und nochmals diesen Hinweis. Das Tragen dieses Schleiers erscheint aufgrund der Abgelegenheit des späteren Tatortes ziemlich seltsam, denn es wird später am Abend sicherlich kaum frequentiert gewesen sein.

Misetra schrieb:@zmkkck
Es ist ja auch egal wofür oder wogegen der Schleier war, da es einfach relevant ist, dass diese Person identifiziert wird. Im März hat es noch geschneit und zu der Zeit gab es keinen Pollenflug.

Ja, nochmals vielen Dank für diesen Hinweis.

Ich sehe da eigentlich nur vier Möglichkeiten: Entweder wurde der Schleier oder es wurden vielleicht sogar nur kleine Teile davon auf dem Friedhof bzw. in Tatortnähe gefunden. Jetzt möchte man wissen, wer ihn getragen hat. Oder es gibt eine Videoaufnahme oder ein Zeuge hat eine solche Person gesehen und jetzt will man das verifizieren. Die letzte Möglichkeit halte ich nicht für sehr wahrscheinlich: Man traut einer bestimmten Person zu, dass sie mit diesem Schleier auf dem Friedhof war (es gibt evtl. auch DNA-Spuren) und möchte das verifiziert haben. Interessanterweise wird die Person mit dem Schleier nicht aufgefordert, sich selbst zu melden, sondern man sucht Zeugen. Dass die Person mit dem Schleier sich selbst melden könnte, wird hier nicht erwartet oder ist hier nicht gewünscht.

Misetra schrieb:Ich sehe da eigentlich nur vier Möglichkeiten

Sehr hübsch aufgedröselt.
Der gefundene Scheier klingt am sinnvollsten, denn im Ernst: Gäbe es Videoaufnahmen, würde ich zusätzliche Informationen drigend erwarten (vermutetes Geschlecht, geschätzte Größe...)

Dieses vage "hat jemand jemals wen auf dem Frieshof gesehen, der einen Schleier trug" ist ja so allgemein, dass ich nicht denke, dass tatsächlich der Träger, sondern nur das Objekt gefunden wurde.

Aber wäre der Täter so... nun ja... unvorsichtig, seine Tarnung zurück zu lassen?

Pipi.Strumpf schrieb:Mir fällt dabei auf, dass einmal von "Personen" Mehrzahl gesprochen wird, aber bei der Frage nach dem Schleier heißt es wörtlich und ziemlich eindeutig "wer kennt eine Person..." (Singular)

Was folgerst Du daraus genau? Die Angaben in Mehrzahl sind allgemeine (potentielle) Besuchergruppen (Trauernde, Passanten, LPler), die Person mit dem Schleier ein Individuum, das dort gewesen sein muss.

zmkkck schrieb:könnte diese Art Schleier nicht ein nicht ganz herkömmliches Mittel gegen Pollenflug sein?

Sowas hätte ich zum allererstes Mal gehört. Selbst wenn da schon Pollen unterwegs gewesen wären.

Pipi.Strumpf schrieb:Wäre der Schleier in irgendeiner Art und Weise etwas von nützlichem Wert oder auch ein Schleier einer trauerenden Person, spräche man dann nicht von "trug" anstatt von "maskiert"??

"Maskiert" ist tatsächlich ein auffälliger Begriff in dem Zusammenhang, ja.

Misetra schrieb:Dass die Person mit dem Schleier sich selbst melden könnte, wird hier nicht erwartet oder ist hier nicht gewünscht.

Meinst Du, man meint, die Person könnte der Täter sein? Aber würde ein Täter sich tatsächlich so auffällig kleiden?

Nala-Nyna schrieb:Aber wäre der Täter so... nun ja... unvorsichtig, seine Tarnung zurück zu lassen?

Eben. Da müssten doch DNA-Spuren dran sein.

Misetra schrieb:Es ist ja auch egal wofür oder wogegen der Schleier war, da es einfach relevant ist, dass diese Person identifiziert wird.

Ungewöhnlich erscheint es dennoch insoweit die Tat selbst eher an diesem recht abgelegenen Ort geschehen wäre - der Besucherstrom sich um die Zeit gering gehalten haben wird. Der Schleier hatte wahrscheinlich nicht die Aufgabe die auffällig wirkende Person vor Besucherblicken zu schützen?

dolcevita21 schrieb:Was filmt die Kamera denn? Einfach den (Eingangs-)Bereich vor den Toiletten? Frage mich welchen Sinn das hat..

Da ist ein Hinweisschild,dass die Toiletten (von außen natürlich...) an der Beatusstr zur Sicherheit der Friedhofsbesucher kameraüberwacht werden.

Aloceria schrieb:Sowas hätte ich zum allererstes Mal gehört. Selbst wenn da schon Pollen unterwegs gewesen wären

Wie ich es eben schrieb, kann ich es mir einfach nicht erklären, dass sich jemand maskierte an einer Stelle, !!, an der eh kaum jemand vorbei kommen würde um diese Uhr- und Jahreszeit.

Aloceria schrieb:Eben. Da müssten doch DNA-Spuren dran sein.

Dazu kommt für noch, dass der Fall ja nicht grade gestern vonstatten ging. Da ist also die Polizei am Tatort und findet einen zum Maskieren geeigneten Schleier - oder überhaupt einen Schleier. (War eine Farbe genannt?) Und jetzt wird erst nach Zeugen für einen möglichen Täter gefragt. Die Ermittler werden ihren Grund haben.

Aber:

Das hab ich schon als Kind nicht verstanden: XY durfte ich schon im frühen Grundschulalter sehen und hab mich oft gegrault. Aber gefragt habe ich mich immer, wie sich irgendwer an die dort gefragten Sachen erinnern könne. Da wurde im August gefragt "Wer hat im Januar an der Ecke Müller/Meierstraße einen weißen VW Golf mit dem amtlichen Kennzeichen XY 123 gesehen" (Legendär auch die Frage nach der Flasche Schwipp-Schwapp)

Genauso frage ich mich aber auch jetzt, wie sich jemand nach all den Wochen noch an eine Person mit Schleier erinnern und diese Person noch beschreiben oder deren Auftreten zeitlich eingrenzen kann.

Nala-Nyna schrieb:Aber wäre der Täter so... nun ja... unvorsichtig, seine Tarnung zurück zu lassen?

@Nala-Nyna
Sicher dann nicht bewusst oder freiwillig, aber wie gesagt, man könnte auch nur ein Teilstück gefunden haben. Ob es vom Täter ist oder von jemandem anderen, der eben komische Dinge auf dem Friedhof tut, möchte man sicher herausfinden. Man möchte die Person finden, die mit diesem Schleier unterwegs war.