Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

Berlinoise schrieb:Ich habe auch das ungute Gefühl, daß sie keinerlei Spur haben und XY der erstmal letzte Strohhalm ist.

Ich bin nicht so pessimistisch. Die Fälle Maria und Carolin haben jeweils gezeigt, dass es nicht aussichtslos ist, nur weil schnelle Erfolge ausbleiben. Die Polizei informiert - aus meiner Sicht völlig zu Recht - nicht über jede Spur, die sie verfolgt. Ausbleibende Informationen bedeuten nicht, dass man nichts hat.

@Egali
Ich glaube nicht, dass da spezielle Vorkenntnisse nötig sind.

salome26 schrieb:heute um 07:52
LissyB schrieb:
Anscheinend gibt es nichtmal Zeugen, die MR am späteren Tatort gesehen haben
Woraus liest du das? In dem letzten TV-Beitrag wurde sowas gesagt wie (kann ihn mir leider in Moment nicht noch mal anschauen) dass keine eindeutigen Aussagen vorliegen, das könnte auch zB heißen dass 5 Zeugen sagen "ja ich hab sie da alleine gesehen!", 4 "ich hab sie da mit einem Mann gesehen!", 6 "Nee, hab ich in der Zeit gar nicht gesehen" und 2 "Die war da mit zwei Frauen!" .... oder?

Das schließe ich aus den uns allen bekannten Informationen. Falls du den Fernsehbeitrag der ARD von vor 2 Tagen meinst, da wird nur allgemein erwähnt, dass bisher noch kein Hinweis dabei war, der die Pol entscheidend weitergebracht hat.
Oder meinst du einen anderen Bericht?

@tuctuctuc
Der von dir verlinkte Bericht zeigt doch aber, dass bei der Veröffentlichung von Fahndungsfotos (das ja in diesem Fall gar nicht vorliegt) nicht die Polizei zu langsam ist, sondern dass erst alle Spuren abgearbeitet werden müssen und dann ein Richter der Veröffentlichung zustimmen muss. Mangelnde Polizeiarbeit oder Täterfreundlichkeit kann ich da nun nicht erkennen.

Ich bin ziemlich sicher, dass dieser Fall früher oder später gelöst wird.

@Jonami
na ja das kann man auch anders sehen. Der Täter kann über alle Berge sein oder erneut zugeschlagen haben. Ob es Videoaufnahmen / Täterbeschreibungen gibt wissen wir nicht. Tatsache ist aber das es in Berlin sehr lange dauern kann bis die Poizei an die Öffentlichkeit geht.
Ob es in anderen Bundesländern schneller geht weiß ich allerdings auch nicht.

LissyB schrieb:Das schließe ich aus den uns allen bekannten Informationen. Falls du den Fernsehbeitrag der ARD von vor 2 Tagen meinst, da wird nur allgemein erwähnt, dass bisher noch kein Hinweis dabei war, der die Pol entscheidend weitergebracht hat.

Ich dachte das war in dem ARD-Bericht, ja, konnte ihn jetzt aber noch mal schauen und muss mich korrigieren, darin wurde das nicht so ausgedrückt, sondern es es steht so in diesem ebenfalls bereits verlinkten Artikel der Berliner Zeitung: https://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/mord-an-melanie-r--die-spur-wird-kalt-30596928?originalReferrer=https://www.allmystery.de/themen/km134026-81

Unklar ist noch, ob Melanie R. allein unterwegs war. Noch hat die Polizei keine eindeutigen Aussagen.

... und das würde ich so deuten, wie von mir schon beschrieben: dass sie durchaus gesehen worden ist, sich Zeugenaussagen zu ihrer Begleitung aber möglicherweise widersprechen.

Ich kann nicht so wirklich nachvollziehen, warum sich hier schon solcher Pessimismus breitmacht und viele davon ausgehen, daß der Täter nicht geschnappt wird. Das Ganze liegt noch keine 3 Wochen zurück ! Auch wissen wir nicht, was die Polizei momentan alles auswertet und bewertet, wie weit die Ermittlungen fortgeschritten sind usw. Ich bin sehr optimistisch, daß der Täter früher oder später gefunden wird.

Photographer73 schrieb:Ich kann nicht so wirklich nachvollziehen, warum sich hier schon solcher Pessimismus breitmacht und viele davon ausgehen, daß der Täter nicht geschnappt wird. Das Ganze liegt noch keine 3 Wochen zurück ! Auch wissen wir nicht, was die Polizei momentan alles auswertet und bewertet, wie weit die Ermittlungen fortgeschritten sind usw. Ich bin sehr optimistisch, daß der Täter früher oder später gefunden wird.

Das sehe ich ganz genau so.

tuctuctuc schrieb:na ja das kann man auch anders sehen. Der Täter kann über alle Berge sein oder erneut zugeschlagen haben. Ob es Videoaufnahmen / Täterbeschreibungen gibt wissen wir nicht. Tatsache ist aber das es in Berlin sehr lange dauern kann bis die Poizei an die Öffentlichkeit geht.

Sicher kann man Dinge auch anders sehen. Nur die Polizeischelte wird eben durch durch deinen Artikel nicht untermauert. Daher kann ich nicht nachvollziehen, wieso du von Täterfreundlichkeit schreibst. Warum es so lange dauert, bis die Polizei an die Öffentlichkeit gehen darf, wird doch in dem Artikel beschrieben. Mit einer laxen Haltung gegenüber Tätern hat das doch nichts zu tun.

@tuctuctuc
das ist falsch, bei schweren Verbrechen wie Mord geht die Polizei ,auch die Berliner, zügig an die Öffentlichkeit, wenn sie jemanden auf Video als TV identifizieren konnten.

Hier bei dem Mord
Tötungsdelikt - Berlin Marzahn-Hellersdorf 18-jährige Tote nach Party (Seite 8)
wurden innerhalb von 4Tagen! die Aufnahmen veröffentlicht.

tuctuctuc schrieb:Täterbeschreibungen gibt wissen wir nicht. Tatsache ist aber das es in Berlin sehr lange dauern kann bis die Poizei an die Öffentlichkeit geht.

tuctuctuc schrieb: Ob es Videoaufnahmen / Täterbeschreibungen gibt wissen wir nicht. Tatsache ist aber das es in Berlin sehr lange dauern kann bis die Poizei an die Öffentlichkeit geht.

Was sollen die denn jetzt veröffentlichen?
Wir wissen bereits die wichtigsten Dinge.
Kappe, DNA u.s.w

Ich verstehe auch, dass einige nervös werden wenn nichts neues berichtet wird, der Täter wartet sicherlich auch auf Infos, die kommen aber zur Zeit nicht.

Es gab Fälle da legten die Ermittler alle Karten auf den Tisch und andere taten das eben nicht.
Wir werden uns da jetzt in Geduld üben müssen
: )

Es ist doch in den allermeisten Fällen so, das es länger dauert bis es zu einer Festnahme kommt.
Selbst im Fall Nadine aus Ludwigsburg dauerte es ca.10 Monate, bis der Täter festgenommen wurde, obwohl es der Ehemann war.
Im Fall Carolin verging ca.ein halbes Jahr, im Fall Maria aus Freiburg waren es nur 2 Monate...und es gibt noch einige solcher Fälle, wo der Täter nicht gleich und sofort gefunden wurde. Das dauert eben alles seine Zeit. Natürlich gibt es auch Fälle die noch nach Jahren nicht aufgeklärt wurden, aber hier in dem Fall bin ich ziemlich zuversichtlich, das der Täter gefasst wird. Auch wenn es Monate dauern sollte.

Schaut mal, je nachdem, wo sich der u.g. Raub auf der Schönhauser Allee ereignete, sind das nur knapp zwei Kilometer zum Tatort im Fall Melanie. Ein gewaltbereiter Täter mit einem Fahrrad und einer Kappe.

https://www.bz-berlin.de/berlin/pankow/wer-kennt-den-radelnden-handy-raeuber

@Egi

Und der von Dir suggerierte Zusammenhang ist jetzt wo genau ? In Berlin gibt es oft genug Überfälle, die meisten Täter sind gewaltbereit, viele tragen Mützen, Kappen. Und nur weil es evt. "in der Nähe" war und der Täter eine Kappe trug, soll es sich auch um den Täter im Fall Melanie handeln, obwohl der MO total anders war ? Bißchen weit hergeholt, da könnte man fast jede Polizeimeldung heranziehen.

In Berlin gibt es oft genug Überfälle, die meisten Täter sind gewaltbereit, viele tragen Mützen, Kappen.

Nana, das ist aber jetzt politisch höchst unkorrekt und widerspricht der offiziellen Statistik, nach der es in Berlin immer sicherer wird.

@Egi

Gehts auch ohne Stichelei oder muß das sein ? Erklär doch lieber mal, was der von dir genannte Fall mit der Tötung von MR zu tun haben soll.

Von diesem Handyräuber wurde sofort ein Phantombild erstellt. Bei dem Exhibitionisten, der momentan gesucht wird, nicht.
Das ist Schade. Hätte jemand, dem er aufgefallen ist, wenigstens ein ungefähres Bild, wäre das evtl. von sehr grossem Vorteil. Vor allem jetzt in diesem Fall.

Vielleicht liegt von dem Exhibitionisten einfach keine Beschreibung vor, die ausreichend exakt ist, um ein aussagekräftiges Phantombild zu erstellen.

Zum Handyraub in der Schönhauser, abgesehen davon, daß ich einen Mord nicht unbedingt in Verbindung mit einem Handy-Diebstahl setzen würde, die Schönhauser ist lang und den überfüllten und somit diebstahlgefährdeteren Bereich würde ich eher zwischen den Arkaden und der Kulturbrauerei, also ein ganzes Eckchen weiter südlich vermuten.

Berlinoise schrieb:den überfüllten und somit diebstahlgefährdeteren Bereich würde ich eher zwischen den Arkaden und der Kulturbrauerei, also ein ganzes Eckchen weiter südlich vermuten.

Im Artikel steht ja, er flüchtete"Richtung Eberswalder Straße", d.h. entweder es passierte nördlich davon, zwischen den S-Bahnhöfen Schönhauser und Eberswalder oder aber auch südlich, zwischen Senefelder Platz und Eberswalder. Das ist kilometerweit entfernt (mindestens 3, geschätzt) und ein ganz anderes Gebiet, mitten in Berlin. Großstadt! Vor mehreren Monaten! Wahrscheinlicher Zusammenhang: null.

@salome26

Eben.
Schon die Arkaden (Bahnhof Schönhauser) sind ein ganzes Eckchen südlich von der Bornholmer, Eberswalder noch weiter südlich und Senefelder schon kurz vorm Alex, am südlichen Ende der Schönhauser.
Wobei sich zwischen Kulturbrauerei (Sredzkistr, zwischen Eberswalder und Senefelder) und Senefelder kaum beklaubare Fußgänger befinden, an einer Seite ist der jüdische Friedhof, an der anderen die Kirche, es gibt weder Geschäfte noch viel Wohnbebauung - wer da ohne Auto lang muss, benutzt die U2.
Wie gesagt, den Handyklau vermute ich laut Beschreibung zwischen Arkaden und Sredzkistr.
Und sehe wie Du keinen Zusammenhang mit dem hier thematisierten Mord.

Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Melanies Mörder auf jeden Fall gefasst wird...
Vielleicht ist heute Abend bei XY ein wichtiger Hinweis dabei..*daumendrück*

Laut verlinkter BKA-Studie nimmt die Ermittlungszeit deutlich zu, wenn der Täter bei sexuell motivierten Tötungsdelikten nicht innerhalb von vier Wochen gefasst werden kann. (Ab Seite 133).

Das Maximum der Ermittlungsdauer liegt bei 16 Jahren (192 Monaten). Derartige lange Ermittlungszeiten sind sehr selten. Der Mittelwert liegt bei 8,5 und der Median bei 0,2 Monaten, was knapp einer Woche entspricht. In 38 Fällen (15%) wurde der Täter unmittelbar im Anschluss an die Tat ermittelt.

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2011BestimmungTaeteralterBeiSexuellAssoziiertenToetungsdelikten.html?nn=27638

Die Ermittlungsdauer verbindet sich stabil mit folgenden Merkmalen:
- Serientaten: 68% der Serienfälle (n = 25) haben eine längere Nachtdauer als einen Monat, während es bei den übrigen Fällen nur 21% sind (p < 0,000).
- Distanz zwischen Ankerpunkt und Kontaktort: je weiter die zurückgelegte Distanz, desto höher
die Wahrscheinlichkeit einer längeren Ermittlungsdauer.
- Diagnose Schwachsinn: Von den 24 Fällen, in denen die Diagnose vergeben wurde, waren alle Täter innerhalb eines Monats ermittelt (p = 0,002).
- Der Zusammenhang zum Täteralter wird nicht signifikant (p = 0,224). Der Schwerpunkt bei der längeren Ermittlungsdauer liegt aber recht klar bei der mittleren Altersgruppe.