Wo ist Rebecca Reusch?

Xana schrieb:Die einen sagen, die Polizei hat nichts in der Hand/sehr dünne Indizien. Die anderen führen mit Gewissheit und Vehemenz Beweise an, die vorhanden, aber der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Und da sind wir bei der Krux.

Da ist keine Krux. Das eine ist eine Tatsache mit ein wenig Interpretationsspielraum (dünne Indizienlage), das andere eine auf nichts als einem obskuren Glauben basierende Behauptung (Da muss noch vieeel mehr sein).

Nochmal zum Mitschreiben: Der Haftbefehl wurde VOR der kriminaltechnischen Untersuchung des Hauses beantragt. Dieser Haftbefehl ist nun aufgehoben worden, weil seitdem KEINE neuen Erkenntnisse dazu gekommen sind, die den TV belasten. Heisst übersetzt: Es wurde im Haus nichts gefunden, was einen Verdacht erhärtet. Was auch immer sich diese ach so gesetzestreuen Gläubigen da zusammenphantasieren vom geheimen Wissen der Staatsanwaltschaft, gibt es schlicht und einfach nicht.

Pkj schrieb:Es gibt noch eine weitere Möglichkeit. Ein auf Hotspot geschaltetes Handy eines Täters. Und dazu könnte man die automatischen Einloggdaten in der iCloud wlan keychain finden. Das hat user needle hier herausgearbeitet. Wenn die einen guten IT-Forensiker bei der Moko haben, müssten die das allerdings wissen.

Aber was hätte der Täter von einem hotspot?

hajohh schrieb:Hier einmal eine Aussage einer Strafverteidigerin im Bezug Mord ohne Leiche. Und dies im Bezug auf Rebecca.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/mord-ohne-leiche-fall-rebecca-reusch-verurteilung-von-schwager-florian-r-moeglich_153603.html

Der letzte Satz ist natürlich besonders erwähnenswert ;-) zerreist euch

Ich verstehe nicht ganz, wie man darauf kommt, dass die Auflistung veröffentlichter Indizien alle Indizien sind, die die Behörden zur Verfügung haben.

Ich benenne jetzt weitere Punkte, die der Polizei mit Sicherheit bekannt sind, aber nicht veröffentlicht sind:

* Zustand / Status des Handy des TV bei den Autofahrten am 18.2. vormittags und am 19.2. nachts;
* Rufnummernprotokolle von Rebeccas Handy und vom Handy des TV
* Inhalt der WhatsApp Protokolle beider Handies
* Inhalt der social media Aktivitäten
* Spurenlage im Haus
* Rechtfertigung des TV für seine Autofahren am 18.2. und 19.2. zumindest gegenüber den Schwiegereltern
* Mögliche Time - Line aus dem Kilometerstand des Twingo und den Rückkehrzeiten von den Autofahrten
usw.

Wie man aufgrund dieser bekannten Punkte, dann einen Artikel unter Außerachtlassung des evident anderen Wissens der Behörden "schnitzen kann", ist mir bei aller Kreativität, die Anwälte so an den Tag legen, schleierhaft.

hajohh schrieb:Hier einmal eine Aussage eine

Aber dann gibt es ebenso diese:

Da er laut Medienberichten noch immer als Beschuldigter geführt wird, dürften aber zumindest weiterhin „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“ darauf schließen lassen, dass er Rebecca getötet haben könnte. 

Andernfalls wäre das Ermittlungsverfahren gegen ihn gem. § 170 Abs. 2 StPO einzustellen, was offensichtlich bislang nicht geschehen ist. 

https://www.anwalt.de/rechtstipps/warum-ist-der-schwager-von-rebecca-reusch-wieder-frei-u-haft-und-tatverdacht_153893.html

seneca22 schrieb:Wie man aufgrund dieser bekannten Punkte, dann einen Artikel unter Außerachtlassung des evident anderen Wissens der Behörden "schnitzen kann", ist mir bei aller Kreativität, die Anwälte so an den Tag legen, schleierhaft.

Mir ist schleierhaft, wie man simple Fakten einfach ignorieren kann. Nochmal zum Mitschreiben: Der Haftbefehl wurde VOR der kriminaltechnischen Untersuchung des Hauses beantragt. Dieser Haftbefehl ist nun aufgehoben worden, weil seitdem KEINE neuen Erkenntnisse dazu gekommen sind, die den TV belasten. Heisst übersetzt: Es wurde im Haus nichts gefunden, was einen Verdacht erhärtet. Was auch immer sich diese ach so gesetzestreuen Gläubigen da zusammenphantasieren vom geheimen Wissen der Staatsanwaltschaft, gibt es schlicht und einfach nicht.

Es sei denn natürlich, man geht davon, dass diese geheime Geheimwissen dem Haftrichter nicht mitgeteilt wurde. Warum auch immer. Aus Taktik. Oder aus Stolz. Wahrscheinlichkeit dafür? Null. Niente. Nada.

seneca22 schrieb:Ich benenne jetzt weitere Punkte, die der Polizei mit Sicherheit bekannt sind, aber nicht veröffentlicht sind:

Heute morgen stand z. B. in der Morgenpost, dass sich die Mokos morgens und abends zusammensetzen und die Ermittlungen des Tages "spinnennetzartig" zusammenziehen. Daraus kann man entnehmen, dass es offenbar tagtäglich neue Erkenntnisse gibt. Die NICHT öffentlich kommuniziert werden.

Mich würde auch interessieren, wie die Familie mit der Konstellation umgeht: Der TV macht gegenüber der Polizei keine Aussage (mehr). Er möchte aber auch die Beziehung zu seiner Frau und Kind aufrecht erhalten. Also wird er dort auf Fragen antworten bzw. hat ja auch schon Erklärungen geliefert .... geben diese diese Erklärungen weiter (war ja dem Interesse des Auffinden ihres Kindes dient) oder nicht (da er das ja nicht will)?

BoobSinclar schrieb:Es sei denn natürlich, man geht davon, dass diese geheime Geheimwissen dem Haftrichter nicht mitgeteilt wurde. Warum auch immer. Aus Taktik. Oder aus Stolz. Wahrscheinlichkeit dafür? Null. Niente. Nada.

ich denke mal falls die Leiche nicht gefunden wird und es dann zum Prozess kommt werden alle Geschütze aufgefahren die bislang noch nicht bekannt gegeben worden waren. das Ist glaube ich taktisches Vorgehen. Sonst könnte sich die RA schon vorher auf alles einstellem. Kombri?

Hier noch mal der Textauszug:

"Seitdem treffen sich die Morder­mittler jeden Morgen und jeden Abend, um ihr Vorgehen zu besprechen. Ein spartanischer Besprechungsraum, in der Mitte ein langer Tisch, an der Wand ein Whiteboard. So sehen sie aus, die Räume, in denen bei Mordermittlungen die Fäden zusammenlaufen. Hier tauschen die Fahnder Erkenntnisse aus, entwickeln Hypothesen und verwerfen sie wieder – und suchen Möglichkeiten, die Kette der Indizien so zu verdichten, dass sich ein dringender Tatverdacht begründen lässt. Sechs bis acht Ermittler und ein Chef arbeiten in einer Mordkommission. "
https://www.morgenpost.de/bezirke/neukoelln/article216795139/Rebecca-Reusch-Ermittler-verdaechtigen-Schwager-doch-es-fehlen-Beweise.html

Hallo liebe Teilnehmer, ich bin neu in diesem Forum und möchte allen erstmal mitteilen, dass ich es wichtig finde das es ein solches Forum gibt. Der Fall Rebecca hat mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt, auch weil ich selbst eine Tochter im selben Alter habe. Hinzu kommt, dass ich Fälle aus der Praxis als Therapeutin mit Familien begleite. Mir hat sich aufgrund der vielen vermissten Teenager die Frage gestellt, ob schon mal die Fälle und die äußeren Umstände übereinander gelegt wurden und ein Täter oder einer Täterin der völlig fern des Umfeldes in Erwägung gezogen wurde?

L

Xana schrieb:Wieso ist die Ansicht von Frl. Baumann falsch? Sie vertraut dem Richter, der hat einen dringenden Tatverdacht nicht bestätigt. Bevor sie eine persönliche Bewertung abgibt, möchte sie einen zwingenden Beweis. Daran ist nichts falsch.

Auf was vertraut sie dann beim Richter?
Der kann die Untersuchungshaft genauso aufgehoben haben, weil er privat überzeugt von der Täterschaft ist, aber halt nur noch nicht genug Beweise vorliegen.
Und wenn er nichts in der Hand hat, entlässt er ihn lieber, als ihn bei einer etwaigen Anklage Freisprechen zu müssen, mit der Konsequenz, dass er danach nicht mehr belangt werden kann.
Und hoffen wir nicht alle, dass derTV einen Fehler macht oder gesteht? Zumindest könnte er seine Fahrten glaubhaft mit Nennung von Zeugen erklären? Denn wenn er nicht zum Meditieren die Fahrten unternommen hat nach einer durchgemachten Nacht, auch keine Leiche versteckt hat, dann muss er mindestens eine Person getroffen haben.
Da sich aber bisher keine potentielle Verabredung von ihm gemeldet hat, gab es vielleicht auch keine.

Als Ehefrau und Schwiegereltern wäre ich zutiefst enttäuscht von der fehlenden Loyalität zur Familie von F. Ich würde ihm nicht mehr über den Weg trauen und mit allem rechnen.

BoobSinclar schrieb:Mir ist schleierhaft, wie man simple Fakten einfach ignorieren kann. Nochmal zum Mitschreiben: Der Haftbefehl wurde VOR der kriminaltechnischen Untersuchung des Hauses beantragt. Dieser Haftbefehl ist nun aufgehoben worden, weil seitdem KEINE neuen Erkenntnisse dazu gekommen sind, die den TV belasten. Heisst übersetzt: Es wurde im Haus nichts gefunden, was einen Verdacht erhärtet. Was auch immer sich diese ach so gesetzestreuen Gläubigen da zusammenphantasieren vom geheimen Wissen der Staatsanwaltschaft, gibt es schlicht und einfach nicht.

Es sei denn natürlich, man geht davon, dass diese geheime Geheimwissen dem Haftrichter nicht mitgeteilt wurde. Warum auch immer. Aus Taktik. Oder aus Stolz. Wahrscheinlichkeit dafür? Null. Niente. Nada.

Verstehe. Das heisst, Sie sind der Meinung, dass die Ermittlungsbehörden weder die Rechtfertigung des TV von den Autofahrten vom 18.12. vormittags und 19.2. nachts kennen, noch die Tatsache, wie der Zustand seines Handies während der Autofahrten war, noch den Inhalt von WhatsApp Nachrichten (insbesondere der letzten von Rebecca) usw. Na dann. Träumen Sie weiter.

Löwensempf schrieb:Heute morgen stand z. B. in der Morgenpost, dass sich die Mokos morgens und abends zusammensetzen und die Ermittlungen des Tages "spinnennetzartig" zusammenziehen. Daraus kann man entnehmen, dass es offenbar tagtäglich neue Erkenntnisse gibt. Die NICHT öffentlich kommuniziert werden.

na, dass hört sich im beitrag aber anders an ^^ ….. ganz anders

Aufgrund von "Routerverhalten", ein paar WA und 2 Fahrten kann man also heutzutage ableiten, ob jemand lebt.

Ich werde ab sofort kein Taxi mehr fahren....könnt ja ein Mörder drin sitzen ^^

seneca22 schrieb:noch den Inhalt von WhatsApp Nachrichten (insbesondere der letzten von Rebecca) usw.

Die WhatsApp-Nachrichten sind verschlüsselt, es ist also nicht gegeben, dass die Ermittler deren Inhalt kennen.

@Needle

Die WhatsApp-Nachrichten sind verschlüsselt, es ist also nicht gegeben, dass die Ermittler deren Inhalt kennen.

Es sei denn, Sie kennen den Gegenpart, der der Polizei Einsicht gewährt hat.

Questioner schrieb:Mir hat sich aufgrund der vielen vermissten Teenager die Frage gestellt, ob schon mal die Fälle und die äußeren Umstände übereinander gelegt wurden und ein Täter oder einer Täterin der völlig fern des Umfeldes in Erwägung gezogen wurde?

Wie ist das zu verstehen. Inwieweit kann man ähnlich gelagerte Fälle abgleichen und dabei ein Muster erkennen, ob ein Zusammenhang mit einem Täter /in in diesem Fall zu erkennen ist. Alles was hier geschrieben wird, ist Hörensagen und kann nur ein Bruchteil dessen sein, was man tatsächlich zu wissen glaubt. Darum ist es auch so schwer, zu spekulieren anhand der uns vorliegenden Häppchen. Bestehen aus Deiner Arbeit irgendwelche Erfahrungswerte?

hajohh schrieb:na, dass hört sich im beitrag aber anders an ^^ ….. ganz anders

Ich halte den Artikel journalistisch für sehr bedenklich. Klar gibt er einen Überblick über den Fall und die Arbeit der Ermittler, aber die ersten fünf Absätze lesen sich wie ein schlechter Krimi.

schnapper schrieb:das Ist glaube ich taktisches Vorgehen. Sonst könnte sich die RA schon vorher auf alles einstellem. Kombri?

Nein. Zum rechtsstaatlichen Verfahren gehört es, dass sich der Verteidiger oder besser der Angeklagte auf alles einstellen kann. Sonst wäre das Gebot des fairen Verfahrens verletzt (Revisionsgrund). Deswegen hat der Verteidiger ja auch volles Akteneinsichtsrecht nach Abschluss der Ermittlungen.
Was glaubst du was da los ist, wenn sich im Prozess herausstellt, dass dem RA irgendwelche Beweismittelordner nicht vorgelegt wurden, obwohl er die Einsicht routinemäßig verlangt hatte.

Und das schöne in JUSTIZBEHÖRDEN ist, dass sich letzten Endes alle an die Vorschriften halten. Weil alle Rechtsbewusstsein haben.

Die Hausdurchsuchung hat also den Verdacht gegen den TV nicht erhärtet und nicht gemildert. Dass Rebecca jedoch das Haus wahrscheinlich nicht lebend verlassen haben dürfte, wurde festgegestellt. Ist es wirklich üblich, dass man diese Indizien der Familie nicht mitteilt?