Wo ist Rebecca Reusch?

Diese Kameras zeigen nicht immer die korrekte Zeit an. Sollte die Zeit jedoch stimmen, wäre damit nur bewiesen, dass ein himbeerfarbener Twingo zu dem Zeitpunkt an der Kamera vorbeigefahren ist. Ohne weitere Aufnahmen oder GPS-Daten lässt sich daraus kein Bewegungsprofil erstellen. Da damals gesagt wurde, man habe Rebecca auf keinem der gesichteten Überwachungsvideos gesehen, gehe ich davon aus, dass das meiste Videomaterial bekannt ist und darauf nichts Verdächtiges zu sehen ist.

seneca22 schrieb:Hmm, es könnte auch bei den Strangulationspraktiken etwas schief gelaufen sein. Oft genug sterben Leute dabei unbeabsichtigt.

Es braucht mehrere Minuten um jemanden zu Tode zu strangulieren. So etwas passiert nicht versehentlich. Das wird nur gerne von den Tätern behauptet.

seneca22 schrieb:Hmm, es könnte auch bei den Strangulationspraktiken etwas schief gelaufen sein. Oft genug sterben Leute dabei unbeabsichtigt.

Da hast du natürlich recht.

Gänzlich ausschließen möchte ich es auch nicht, dass auch zu keinem Zeitpunkt Tötungsabsicht vorgelegen haben könnte.

Außerdem lässt sich aufgrund einer bestimmten Handlung und Dauer einer Handlung auch nur sowas wie der bedingte Vorsatz auf eine Tötung ableiten bzw. kann sich daraus ergeben, was aber im Grunde das gleiche Gewicht und in der Regel zum selben Ergebnis bzw. zur gleichen juristischen Bewertung (Totschlag) führt/führen kann wie bspw. der direkte Vorsatz.

Und die StA geht eh weiterhin von einer vorsätzlichen Tötung aus. Ist auch wenig überraschend.

.

Mazehare schrieb:Da damals gesagt wurde, man habe Rebecca auf keinem der gesichteten Überwachungsvideos gesehen, gehe ich davon aus, dass das meiste Videomaterial bekannt ist und darauf nichts Verdächtiges zu sehen ist.

Für die EB liegt wohl bis heute nichts vor, zumindest nichts handfestes-eindeutiges, was sie auch zur der Annahme führen könnte, dass R das Haus auch noch verlassen haben könnte bzw. sie sich auch noch außer Haus bewegt einschließlich auch noch Öffis genutzt haben könnte.

Ich denke die Gesamtschau macht es auch weiterhin am Wahrscheinlichsten, dass R das Haus an diesem Morgen des 19.02 nicht mehr verlassen hat. Zumindest nicht mehr freiwillig und alleine.

Mazehare schrieb:Diese Kameras zeigen nicht immer die korrekte Zeit an. Sollte die Zeit jedoch stimmen, wäre damit nur bewiesen, dass ein himbeerfarbener Twingo zu dem Zeitpunkt an der Kamera vorbeigefahren ist. Ohne weitere Aufnahmen oder GPS-Daten lässt sich daraus kein Bewegungsprofil erstellen.

Man könnte doch andere Fahrzeuge ermitteln und so die genaue Uhrzeit feststellen. Unter den vielen Autofahrern werden doch einige sein, die damals genau sagen konnten, wann sie in ihrem Auto dort waren.

Woher weiss die Polizei eigentlich, daß Rebecca am Morgen tatsächlich noch im Haus war? Ich glaub daß J und F doch gesagt haben, daß sie Rebecca an diesem Morgen nicht gesehen haben.

Glucke2 schrieb:Außerdem brachte er noch Brötchen mit, um Rebecca morgens unverfänglicher kontaktieren zu können. Rebecca machte sich in der Zeit für die Schule fertig und verschickte noch Nachrichten.

Dies wäre allerdings ein unglaubliches großes Risiko für den Verdächtigen gewesen, wenn er eine lebende Rebecca bis 8.10 Uhr im Hause zurückgelassen hätte, um ihr anschließend etwas anzutun. In der Zwischenzeit hätte Rebecca ja mit allen möglichen Leuten, sowohl Freunden als auch Eltern telefonieren und sich eventuell schon für einen festen Zeitpunkt vor Schulbeginn verabreden können.

Damit wäre eine Tat zwar möglicherweise nicht verhindert worden, aber man hätte Rebecca deutlich früher vermisst. Dadurch wäre der Verdächtige in enormen Zeitdruck geraten; sowohl hinsichtlich der Tat als auch hinsichtlich der Verbringung.

Fridolin31 schrieb:Dies wäre allerdings ein unglaubliches großes Risiko für den Verdächtigen gewesen, wenn er eine lebende Rebecca bis 8.10 Uhr im Hause zurückgelassen hätte, um ihr anschließend etwas anzutun. In der Zwischenzeit hätte Rebecca ja mit allen möglichen Leuten, sowohl Freunden als auch Eltern telefonieren und sich eventuell schon für einen festen Zeitpunkt vor Schulbeginn verabreden können.

Das stimmt. Allerdings macht Alkohol ja auch risikofreudiger und enthemmt.

Ich denke, wenn es zu einem Übergriff gekommen ist, dann relativ spontan. Vielleicht war es erst Missbrauch und dann dann eine Verdeckungstat. Das halte ich für realistischer.

Fridolin31 schrieb:Dies wäre allerdings ein unglaubliches großes Risiko für den Verdächtigen gewesen, wenn er eine lebende Rebecca bis 8.10 Uhr im Hause zurückgelassen hätte, um ihr anschließend etwas anzutun.

„Du, Becci, ich fahr uns schnell frische Brötchen holen, damit Du ein leckeres Frühstück vor der Schule bekommst. Du hast ohnehin erst später Schule. Bin gleich wieder da.“

seneca22 schrieb:„Du, Becci, ich fahr uns schnell frische Brötchen holen, damit Du ein leckeres Frühstück vor der Schule bekommst. Bin gleich wieder da.“

Du meinst daß er 46 Minuten gebraucht hat um ein paar Brötchen zu holen, weil er gleichzeitig noch eine Schaufel im Baumarkt besorgt hat? Also ich weiss ja nicht.

Rebecca muss lebend das Haus verlassen haben! Wie anders erklärt es sich, dass der oder die Leichenspürhunde im Wagen nicht angeschlagen haben? Ihre Leiche müsste ja eine ganze Zeit im Wagen gelegen haben, was ein Leichenspürhund gerochen hätte. Ich vermute eher, dass sie im tief bewusstlosen Zustand in den Wagen gebracht wurde und der Tötungsvorgang oder der Tod erst nach der Verbringung erfolgte. Die Indizienkette ist leider ohne den Fund von Rebeccas Leiche nicht so eindeutig, dass eine Verurteilung mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgen würde. Von daher verstehe ich das Zögern der Ermittlungsbehörden.

Der Täter hat bis jetzt einfach unglaubliches Glück, dass weder Jessica gefunden wurde, noch eindeutigere Indizien vorhanden sind. Ein Superhirn ist er jedenfalls nicht.

Es gibt doch eine zweite Überwachungskamera an der Autobahn kurz vor Frankfurt/O. Ist F. dort eigentlich auch fotografiert worden? Müsste er ja, wenn er in Polen wegen Drogengeschäften war. Er wusste zu diesem Zeitpunkt wie fast alle Autofahrer nichts von diesen beiden Stellen an der Autobahn, die alle Kennzeichen erfassen.

Nightrider64 schrieb:Ich denke, wenn es zu einem Übergriff gekommen ist, dann relativ spontan. Vielleicht war es erst Missbrauch und dann dann eine Verdeckungstat. Das halte ich für realistischer.

Dem schließe ich mich an.
Ich finde die Vorstellung, dass er morgens zum Brötchen holen gefahren ist und mit dem Plan Rebecca zu vergewaltigen auf dem Weg im Baumarkt vorbeigefahren ist, um irgendwelche Utensilien zum Fesseln und eventuell schon zur Verbringung einer Toten einzukaufen, gerade zu abenteuerlich.

Sollte er der Täter sein, dann hat er die Tat sicherlich nicht geplant und vorbereitet vollzogen.
So bescheuert, ausgerechnet die Vergewaltigung und Ermordung seiner Schwägerin zu planen, war er sicher nicht.
Wenn er darüber nachgedacht hätte, wäre ihm klar geworden, dass er der erste Verdächtige wäre, da er mit Rebecca allein im Haus war. Eine Tat lässt sich aus meiner Sicht nur als spontane Tat überhaupt erklären.

@-VOLLSTRECKER-

peawe schrieb:Er wusste zu diesem Zeitpunkt wie fast alle Autofahrer nichts von diesen beiden Stellen an der Autobahn, die alle Kennzeichen erfassen.

Hier muss ich wiedersprechen. Das System kennt und kannte zu diesen Zeitpunkt jeder Ostberliner und Brandenburger, welcher die Strecke öfter fuhr. Gerade die regelmäßigen "Polenfahrer"

Ist ja auch nicht gerade unauffällig.

Zaunkönigin schrieb:Das Video ist der Polizei bekannt, wurde ausgewertet und als bedeutungslos eingeordnet.

Sollte F. der Täter sein, wird seine Fahrt sicher eine Bedeutung gehabt haben, aber ohne nähere Informationen ist das eben für die EB „bedeutungslos“. Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt von den Ermittlern.

Was diesen Fall so ungewöhnlich macht, ist einfach auch die Konstellation, dass der Tatverdächtige nach wie vor ein fester Bestandteil von Rebeccas Familie ist und vehement gegen alle Anschuldigungen in Schutz genommen wird.

elgon schrieb:Hier muss ich wiedersprechen. Das System kennt und kannte zu diesen Zeitpunkt jeder Ostberliner und Brandenburger, welcher die Strecke öfter fuhr. Gerade die regelmäßigen "Polenfahrer"

Ist ja auch nicht gerade unauffällig.

Ich erinnere mich, dass die Polizei ziemlich sauer war als diese Information im Rahmen der Ermittlungen im Fall Rebecca öffentlich wurde.

Es soll ja eine Art Sympathie von RS für F gegeben haben.

Vllt dachte er angesichts dessen, es wäre die "Chance", das jetzt zu nutzen zumal er sexuell aufgeladen war.

Mit diesem Fehldenken er könnte die Bewunderung von R für sich ausnutzen und einvernehmlich verkehren ist dies dann wohl massiv schiefgelaufen.

Wie von den Vorrednern skizziert, glaube ich NULL an irgendwas planmäßigen.

GigiNazionale schrieb:Was diesen Fall so ungewöhnlich macht, ist einfach auch die Konstellation, dass der Tatverdächtige nach wie vor ein fester Bestandteil von Rebeccas Familie ist und vehement gegen alle Anschuldigungen in Schutz genommen wird.

Das ist mir auch aufgefallen. Woran könnte das liegen. Wird sich ja nicht um eine Massenpsychose handeln.

peawe schrieb:Er wusste zu diesem Zeitpunkt wie fast alle Autofahrer nichts von diesen beiden Stellen an der Autobahn, die alle Kennzeichen erfassen.

Das stimmt sehr wahrscheinlich. Es ergibt sich ja auch problemlos daraus, dass er die Fahrten zunächst verschwiegen hatte. Die Behörden waren auch gar nicht erfreut, dass durch die Presse nun so viel Aufmerksamkeit auf KESY gelenkt wurde, darüber berichtete z.B. der Fokus schon 2019.
„

Vielen Fahrern in Brandenburg dürfte nicht bewusst sein, dass ihr Kennzeichen erfasst wird. Das sei gut so, sagte ein Potsdamer Polizeisprecher der „Welt“. Potenzielle Täter sollten nicht wissen, dass polizeiliche Maßnahmen laufen. Man sei daher nicht „erfreut“, dass der Einsatz von KESY durch den Fall Rebecca nun so viel Aufmerksamkeit bekomme. „Auch Straftäter lesen Zeitung“, zitiert das Blatt den Sprecher.

Quelle: https://amp.focus.de/panorama/welt/kennzeichenerfassung-fall-rebecca-enthuellt-breiten-einsatz-von-kesy-doch-system-ist-hoch-umstritten_id_10425614.html

blockspace schrieb:Das ist mir auch aufgefallen. Woran könnte das liegen. Wird sich ja nicht um eine Massenpsychose handeln.

Vielleicht einfach ein Schutzschild.

Würde man an die Täterschaft von F glauben, wäre neben dem Verlzst von R, auch die bis dato heile Familie der Schwester zerstört