Wo ist Rebecca Reusch?

96594TT schrieb:Hier der post vom 20.02.24 zur verschlossenen Wohnzimmertür. Demnach hat das J ursprünglich selbst gesagt. Für die EB dürfte das nicht irrelevant gewesen sein. Es folgt daraus, dass einerseits seine Aussage, er habe R um 7.15 Uhr schlafend auf dem Sofa gesehen, so wohl nicht stimmen kann. Und andererseits muss die Begegnung der beiden dann ausserhalb des Wohnzimmers stattgefunden haben.

Da muss ich mich allerdings korrigieren: Ich meinte, die Tür war geschlossen, im Sinne, dass die Wohnzimmertür zu war. Das Interview ist, wie bereits in meinem Beitrag zitiert, nicht mehr in voller Länge öffentlich zugänglich; daher würde ich es nicht auf die Goldwaage legen.

Shot schrieb:oder das "Zusammentreffen" fand eher statt und er schoss die Tür ab bis Frau und Kind außer Haus sein würden.

Dazu passen aber die Ermittlungsergebnisse zum Internetverhalten des TV am Morgen nicht, schwer vorstellbar das er nach einem vermutlichen Mord/Totschlag im Bett liegt und wartet, dass Frau und Kind das Haus verlassen und sich nebenbei pornos reinzieht.... Denke da hätte er andere Sorgen gehabt?

Warum sollte denn Rebecca die Wohnzimmertür abgeschlossen haben? Schließlich waren ja keine Fremden in dem Haus. Sollte das den Tatsachen entsprechen, dann würde ich das etwas merkwürdig finden.

@96594TT
Bleibt aber immernoch die nicht gänzlich geklärt Bedeutung von "verschlossen". Gerade wenn die Schwester im Fernsehen sprach kann es doch schon zu einer ungenauen Wortwahl kommen und mit verschlossen = geschlossen gemeint sein. Denke ABgeschlossen wäre etwas eindeutiger oder wenn es eine Quelle gibt, die genau diese Aussage nochmal nachgefragt hat. Hier gibt es aber wohl nicht mal mehr die Aussage "verschlossen" weil herausgeschnitten. Das jetzt als Fakt zu sehen, finde ich etwas weit gegriffen

Edit:
Und wie Ghuron selbst gerade noch schrieb... es war geschlossen gemeint ;)

ChrisHal schrieb:Dazu passen aber die Ermittlungsergebnisse zum Internetverhalten des TV am Morgen nicht, schwer vorstellbar das er nach einem vermutlichen Mord/Totschlag im Bett liegt und wartet, dass Frau und Kind das Haus verlassen und sich nebenbei pornos reinzieht.... Denke da hätte er andere Sorgen gehabt?

War nur ein ergänzenden Gedanke zum Vorpost. Ich bin hier nicht tief genug in der Materie, viel zu unübersichtlich und massig die Anzahl an Posts für mich. Also nichts für ungut. :)

96594TT schrieb:Hier der post vom 20.02.24 zur verschlossenen Wohnzimmertür. Demnach hat das J ursprünglich selbst gesagt

Der Post sagt „Es solll ein Interview gegeben haben…“ und nicht „Es gab ein Interview…“ . Dieses „Es soll…“ macht den Entscheidenden Unterschied aus. Demnach ist es also nicht wirklich sicher, ob es diese Aussage tatsächlich so in dem Interview gegeben hat.

@Shot
Das war wohl eher andersherum. Erst die Pornos und danach ist er über das arme Mädchen hergefallen. So sehe ich das. Meiner Meinung nach braucht man in diesem Fall auch nur 1 und 1 zusammen zählen.

Die Reiterinnen konnten F. nicht identifizieren:

[...] Das Gesicht des Mannes konnten sie demnach nicht erkennen: [...]

Quelle: https://www.fr.de/panorama/polizei-vermisste-rebecca-reusch-raetsel-lauben-waldstueck-zr-92851495.html

Hier im Thread wurde es z. T. so formuliert, als hätten die Reiterinnen F. einwandfrei identifiziert:

x-aequitas schrieb:Wenn sich der Schwager aber ausgerechnet am Tag des Verschwindens in dieser Gegend aufhält, das verheimlicht und sich obendrein auffällig verhält, dann ist das sogar sehr verdächtig. Vorrausgesetzt der Schwager wurde dort gesehen, wovon ich überzeugt bin.

Dort hätten die Zeuginnen plötzlich eine auffällige Gestalt entdeckt. Ein junger Mann mit einer Baseball-Kappe habe sich ständig umgesehen. Er war wohl auf dem Weg in einer Bungalowsiedlung in der Nähe. Wie die Zeugin den Journalistinnen berichtet, habe der Mann die Reiter dann entdeckt. Er sei schneller gelaufen, hätte nur noch unter sich geschaut und wäre nicht mehr über den Weg, sondern querfeldein, hastig auf die Siedlung zugesteuert, sich seltsam und auffällig verhalten.

Quelle: https://www.fnp.de/deutschland/rebecca-reusch-vermisst-zeugen-ermittlung-polizei-staatsanwaltschaft-florian-r-zr-90163782.html

Pony2.4 schrieb:Dann ist er dorthin gefahren, wo die Reiterinnen ihn gesehen haben.

Wie andere UserInnen schon festgestellt haben, ist das hier kein Roman (und auch kein Ermittler-Game). Daher finde ich o. g. Differenzierung wichtig.

frauZimt schrieb:@watnu
Der Fall lag doch ganz anders.

Ja, das schrieb ich ja so bzw. deshalb mein Hinweis: Gerade weil im Gäfgen-Fall die Ermittler hofften, das Kind noch lebend retten zu können, hätten sie auch ein Foto veröffentlichen und fragen können, ob jemand den Täter irgendwo gesehen hat. Dies in der Hoffnung, dass er dort gesichtet wurde, wo das Kind ist.
Sie standen wegen o. g. Hoffnung viel mehr unter Zeitdruck. Bei R. gingen sie ja nicht davon aus, sie noch lebend finden zu können.

Welche Fälle kennt ihr, in denen so schnell Fotos von Beschuldigten veröffentlicht wurden, denen man die Tat (noch) nicht nachweisen konnte? Es kann nicht viele geben, eben weil dies ein schwerer Eingriff in die Grundrechte ist.

watnu schrieb:Die o. g. "Jagd" begann sehr früh und in Anbetracht der Unschuldsvermutung kam mir mit meinem laienhaften Verständnis die Veröffentlichung unverhältnismäßig vor.

Das sehe ich ganz anders, es bestand dringender Tatverdacht. Anfänglicher dringender Tatverdacht kann mit fortlaufender Zeit ohne weitere Erhärtung durch neue Indizien zu nicht mehr dringendem Tatverdacht werden, wie im Fall FR geschehen. Nur durch die frühe Veröffentlichung in XY konnte man auf entscheidende Zeugenhinweise hoffen. Mit welchen anderen "milderen Maßnahmen" sollte das erreichbar gewesen sein? Es lag an FR, vor dieser Maßnahme eine plausible und nachprüfbare Erklärung für die KESY-Fahrt zu liefern, also den zu diesem Zeitpunkt dringenden Tatverdacht zu entkräften. Natürlich konnte er lügen oder schweigen, wie passiert, dann machen die Ermittler eben ihren Job.

autor77 schrieb:autor77
um 22:41
anwesend
96594TT schrieb:
Hier der post vom 20.02.24 zur verschlossenen Wohnzimmertür
Verschlossen heißt nicht abgeschlossen. Ich denke, sie hat einfach "zu" gemeint. Niemand der zu Besuch bei Verwandten ist und im Wohnzimmer schläft, schließt dieses ab.

Okay, wir haben wohl die ursprüngliche Formulierung nicht mehr, ob die Tür nun geschlossen, verschlossen oder abgeschlossen war, weil das Interview nachträglich gekürzt wurde.
Wenn das alles so selbstverständlich war, weil die Tür einfach geschlossen war, bleibt die Frage, warum es überhaupt erwähnt wurde, ebenso die Schuhe.
Ich habe Js Aussagen zum Zustand der Tür so verstanden, dass sie eine Rechtfertigung dafür geben wollte, morgens nicht noch einmal nach R geschaut zu haben. Und dann macht eigentlich nur eine abgeschlossene Tür Sinn. Es ist damit nicht zwingend ausgesagt, dass dann R die Tür abgeschlossen hatte.

watnu schrieb:Welche Fälle kennt ihr, in denen so schnell Fotos von Beschuldigten veröffentlicht wurden, denen man die Tat (noch) nicht nachweisen konnte? Es kann nicht viele geben, eben weil dies ein schwerer Eingriff in die Grundrechte ist.

@watnu
Das ist ja auch kritisch gesehen worden.
Eine Gratwanderung: Man hat abgewogen - welches Recht wiegt schwerer?

Der Beschuldigte hätte doch gleich die Karten auf den Tisch legen können.
Er hat sich ja selber reingeritten.
Aber ich verstehe, was du meinst. Das kollektive Gedächtnis vergisst nichts.

Fridolin31 schrieb:Theoretisch könnte man die Nachtfahrt auch damit erklären, dass ihm erst am Montagabend oder Dienstag auffiel, dass er ein Utensil, das auf ihn hindeutete, am Tatort vergessen oder verloren hat.
Ich glaube, vor längerer Zeit wurde so etwas mal seitens der Ermittler angedeutet.

Und falls er am Dienstag gearbeitet hat, ist es möglicherweise einfacher zu erklären, dass man länger bleiben muss als früher "in die Arbeit" zu fahren. Eine weitere Überlegung wäre, dass wenn er diesen Zeitpunkt nach dem möglichen Dienst bewusst gewählt hat, weniger Zeitstress hat als vor der Arbeit. Aber wie gesagt, dazu wärs interessant zu wissen, ob er Dienst hatte am Dienstag.

https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoelln/wieso-hat-die-polizei-im-fall-rebecca-dieses-grundstueck-nicht-durchsucht

Hier in dem Artikel finde ich mal interessant, wie nah die Orte (Lauben des Freundes, Sichtung der Himbeere, Sichtung eines Mannes durch Reiterinnen) zusammenliegen. Also wenn diese Übersicht stimmt und diese örtliche Nähe dergestalt gegeben ist, dann ist es mehr als schade, dass man damals nicht die Lauben bzw das Grundstück überprüfen wollte oder konnte.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Presse schon dran ist herauszufinden, wer der Freund ist, um Näheres zu erfahren. Aber wahrscheinlich wird auch dieser Freund nichts preisgeben, denn bisher scheint von Freunden von FR nichts Wesentliches an die Presse herangetragen worden zu sein..

Fussel202 schrieb:Hier in dem Artikel finde ich mal interessant, wie nah die Orte (Lauben des Freundes, Sichtung der Himbeere, Sichtung eines Mannes durch Reiterinnen) zusammenliegen.

und da wird auch aufgelistet, dass der himbeerrote Twingo da am Alten Postweg gesehen wurde von Zeugen. Das wurde ja bisher nie so deutlich geschildert. Auto also da irgendwo abgestellt. Damit dürfte immer klarer sein, dass er sich dort im Wald aufgehalten hat.

Outback schrieb:es bestand dringender Tatverdacht.

Wie in vielen anderen Fällen auch, in denen kein Foto in so einem frühen Stadium veröffentlicht wurde. (Wie sieht z. B. der Lebensgefährte von Heidi Dannhäuser aus?)

Outback schrieb:Mit welchen anderen "milderen Maßnahmen" sollte das erreichbar gewesen sein?

Vor Foto-Veröffentlichung z. B. in und um Lauben von Freunden suchen.

Die Polizei habe laut Informationen der Zeitung damals zwar das betroffene Waldstück durchsucht – die Lauben und die Grundstücke allerdings nicht.

Quelle: https://www.fr.de/panorama/waldstueck-polizei-vermisste-rebecca-reusch-raetsel-lauben-zr-92851495.html

Und Nachbarschaft nach Video-Material abklappern und dieses auswerten.

Ein Video vom Tag von Rebeccas Verschwinden sorgte kürzlich für Aufmerksamkeit. Dieses sei den Ermittlern im Herbst 2023 von der Bild übermittelt worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft.

Quelle: wie oben

Glaubt ihr wirklich, das alles ist den Ermittlern neu ?
Die haben sowohl von dem Video gewusst, wie auch von den Lauben des Freundes.
Schließlich hat man ja in unmittelbarer Nähe auch gesucht. Selbst im angrenzenden See.

Das Ganze wird jetzt passend 5 Jahre später , Stück für Stück über die Presse der Öffentlichkeit präsentiert um den Tatverdächtigen "nicht zur Ruhe kommen zu lassen" und /oder aus der Reserve zu locken.

Was ich mich gerade frage:

Ich denke schon, dass die EB das wussten...

aber auch die Verteidigerin von FR??

Hatte die EB diese Erkenntnisse zB zum Video des Nachbarn schon als Akteneinsicht beantragt/gewährt wurde? Dann könnte auch FR darüber in Kenntnis gesetzt worden sein durch seine RAin und hätte lange Zeit gehabt, sich eine gute Geschichte zu überlegen, um diese seiner Familie zu präsentieren, sollte er damit konfrontiert werden.

Fussel202 schrieb:aber auch die Verteidigerin von FR??

Hatte die EB diese Erkenntnisse zB zum Video des Nachbarn schon als Akteneinsicht beantragt/gewährt wurde? Dann könnte auch FR darüber in Kenntnis gesetzt worden sein durch seine RAin und hätte lange Zeit gehabt, sich eine gute Geschichte zu überlegen, um diese seiner Familie zu präsentieren, sollte er damit konfrontiert werden.

Das würde ich auch gerne wissen, was steht denn in dieser Ermittlungsakte drin? Muss da zwingend alles drinstehen? Und wenn ja, der TV könnte seine RAin ggü zB dem Schwiegervater von der Schweigepflicht entbinden. Dann wüsste die Familie auch Bescheid. Ich würde das fordern und sollte ja auch kein Problem sein wenn man unschuldig ist.

Outback schrieb:Es lag an FR, vor dieser Maßnahme eine plausible und nachprüfbare Erklärung für die KESY-Fahrt zu liefern, also den zu diesem Zeitpunkt dringenden Tatverdacht zu entkräften.

Als Antwort stibitze ich 2 Sätze, die @Rick_Blaine zwar in einem anderen Kontext schrieb, die ich hier aber auch passend finde:

Rick_Blaine schrieb:Nein, es bleibt dabei, allein die Staatsanwaltschaft hat eine Bringschuld: sie muss beweisen, dass er der Täter ist. Und wie alle wissen, das kann sie bisher nicht. Sie weiss das auch selbst, denn sie versucht derzeit gar nicht erst, Anklage zu erheben.

Außerdem: Falls es Drogenkurier-Fahrten waren, hätte er evtl. andere Akteure mehr zu befürchten gehabt, als die Organe der Strafjustiz? Ich vermute, als Alibi hätte es nicht gereicht, wenn er einfach behauptet hätte, deswegen unterwegs gewesen zu sein. Er hätte evtl. Andere "hochgehen" lassen müssen. (?)