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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

3.353 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Aktenzeichen, Leipzig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

19.03.2023 um 22:29
Zitat von CandykillsCandykills schrieb: @GigiNazionale schrieb:
Unter welchen Bedingungen habt ihr schon einmal euer Handy kurz nach Verlassen der Wohnung ausgeschaltet, ohne dabei auch nur im Entferntesten an Suizid gedacht zu haben?
Mir fallen spontan folgende Gelegenheiten ein:
- ich hatte beim Versuch zu navigieren Empfangsprobleme und gehofft es würde durch einen Neustart besser. Dann gemerkt, dass ich ja ganz frisch ne neue SIM-Karte hab und die PIN gar nicht weiß. Ziemlich doof weil bin dann 300 km von zuhause weg gefahren und musste im Dunkeln ohne Handynavi zurückfahren.
- wenn ich Wandern gehe oder auf meiner täglichen Draußen-Runde mache ich immer auf Flugmodus um meine Ruhe zu haben
- wenn ich nicht möchte, dass Nachrichten, die ich bekomme als zugestellt angezeigt werden, weil ich gerade keine Lust auf Konversation habe (keine Depressionen, bin einfach manchmal gern mit mir alleine)

Mein Zweithandy ist täglich immer nur ein paar Stunden an, meist erst nach 20 Uhr

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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

19.03.2023 um 22:38
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Da würde ich gern nochmal nachhaken wollen. Ist es wirklich gesicherter Fakt, dass die Polizei unterscheiden kann, ob ein Handy bewusst ausgeschaltet wurde, sich im Flugmodus befand oder der Akku leer war und es sich selbst abschaltete?
Nope, kann man nicht unterscheiden. Wenn die Polizei früh beim Provider nachfragt, kann sie unterschieden, ob ein IMSI-Detach vorlag oder nicht. Ein IMSI-Detach ist ein aktives Signal an "das System" dass das Handy sich jetzt vom Netz trennt. Es kann sich auch abrupt ohne dieses Signal trennen, dann merkt es "das System" nicht und das Handy wird noch als online verbucht, obwohl es off ist. In dem Fall wird (oft) erst nach Stunden erkannt, dass das Handy gar nicht mehr im Netz ist.
Ein IMSI-Detach wird beim Ausstellen, wie beim Offline-Stellen, wie beim regulierten Runterfahren, wenn der Akku zu knapp wird (was ja auch nur ein Ausstellen ist am Ende), gleichermaßen gesendet.
Ein IMSI-Detach wird nicht gesendet, wenn ein Handy in ein Funkloch gerät, wenn es zerstört wird, wenn der Akku entnommen/gewechselt wird, oder wenn die ungenügende Akku-Leistung aufgrund von schlechter oder abgenutzter Hardware sozusagen unfallartig-abrupt eintritt.
Da die Polizei den Zeitpunkt des Aus-dem-Mobilfunknetz-Gehens aber relativ punktgenau auf 14:15 Uhr spezifiziert, kann man sich quasi sicher sein, dass sich Yolandas Handy ordnungsgemäß aus dem Netz abgemeldet hat, mit IMSI-Detach. Ob es offline oder aus gestellt wurde, kann man aber nicht "lesen".

Man könnte Offline- von Aus-Stellen im Nachgang im Glücksfall unterschieden, wenn das Handy sich danach wieder in ein Mobilfunknetz einloggen würde. Aber das tat es bei Yolanda nicht.
Und was bringt jetzt die Disku dazu, ob es ganz aus oder nur off war?


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

19.03.2023 um 22:44
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Ich schließe mich denen an die sagen hier kann alles möglich sein. Selbst ein Unfallgeschehen wäre im Rahmen einer Ohnmacht möglich.
Da bin ich dabei und freue mich über eine weitreichende Einigkeit hier im Thread, was diese Frage angeht.
Ebenfalls klar dürfte sein, dass auf der Grundlage der uns bekannten Informationen und der daraus möglichen Schlussfolgerungen nicht alle denkbaren Szenarien gleichermaßen wahrscheinlich sind.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich halte in diesem Fall alles gleich wahrscheinlich oder unwahrscheinlich; Suizid oder Mord, SC ja oder nein - jedes Mal, wenn man ein Szenario durchgeht, stimmt irgendwas nicht.
Die Behauptung, alle denkbaren Szenarien seien gleich wahrscheinlich, wäre vielleicht zutreffend unter der Annahme, man hätte keine Informationen über diesen Fall. Das trifft aber nicht zu. Wir Diskutierende haben Zugang zu vielen Informationen über diesen Fall. Über weitaus mehr Informationen noch verfügen selbstverständlich die ermittelnden Behörden.

Großes Gewicht hat die uns bekannte Tatsache, dass die Behörden über drei Jahren nach dem Verschwinden von Yolanda und drei Wochen nach dem Fund ihrer sterblichen Überreste keinen Anhaltspunkt für ein Fremdverschulden (sprich: Verbrechen) haben. Das haben uns die Behörden ausdrücklich mitgeteilt.
Die Untersuchung der Knochen von Yolanda ist momentan noch nicht abgeschlossen und bleibt abzuwarten. Diese könnte noch Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung ans Licht bringen.

Ob den Behörden Anhaltspunkte für einen Unfall, einen natürlichen Tod oder einen Suizid von YK vorliegen, das wissen wir Stand heute nicht. Möglicherweise ja, möglicherweise nein. Die Behörden haben sich schlichtweg nicht dazu geäußert. Es ist also durchaus möglich, dass die Ermittler Stand heute Anhaltspunkte für eines der Szenarien Unfall, natürlicher Tod oder Suizid besitzen. In Bezug auf ein Verbrechen lässt sich eine vergleichbare Aussage Stand heute wie gesagt nicht treffen.
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Ich persönlich denke sie sind genau so ratlos bzw. Finden nicht den entscheidenden Hinweis der einen Suizid wahrscheinlich macht. Sonst wären die Ermittlungen ja bereits eingestellt,
Langsam.
Auch nachdem Anhaltspunkte für ein Erklärungsszenario gefunden wurden, werden nicht gleich die Ermittlungen eingestellt. Anhaltspunkte sind schließlich keine Beweise, sondern - wie es der Name schon sagt - "Anhaltspunkte".
Es wird also weiter ermittelt, um offene Fragen zu klären. Aus den Aussagen der Behörden wissen wir, dass derzeit noch ermittelt wird, wann und wie Yolanda an den späteren Leichenfundort gelangt ist und wodurch ihr Tod eingetreten ist.

Dafür, dass die Ermittler derzeit ratlos wären oder wie du schreibst "genauso ratlos", sehe ich keine Anzeichen. Die Ermittler werden momentan überaus beschäftigt sein mit der Klärung von noch offenen, sich nach dem Leichenfund ergebenden Fragen.
Ich wäre jedenfalls vorsichtig, eine vielleicht vorhandene eigene Ratlosigkeit vorschnell auf die Ermittler in diesem Fall zu projizieren.


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

19.03.2023 um 22:51
Zitat von dystrondystron schrieb:Man könnte Offline- von Aus-Stellen im Nachgang im Glücksfall unterschieden, wenn das Handy sich danach wieder in ein Mobilfunknetz einloggen würde. Aber das tat es bei Yolanda nicht.
Und was bringt jetzt die Disku dazu, ob es ganz aus oder nur off war?
Was man noch herausfinden kann ist, wo es bei seiner letzten Aktivitätt war und zwar umso genauer, je mehr Funkzellen es da (z.B. beim letzten "Location Update" das ist eine Nachricht vom Handy an die Mobilfunkstationen) "gesehen" haben. Selbst wenn es nur von einer Mobilfunkstation empfangen wurde, kann man noch die grobe Richtung, sowie die Luftlinienentfernung (auf ein paar hundert Meter genau) von der Mobilfunkantenne aus, ermitteln.


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19.03.2023 um 22:59
Zitat von KieliusKielius schrieb:Auch nachdem Anhaltspunkte für ein Erklärungsszenario gefunden wurden, werden nicht gleich die Ermittlungen eingestellt
Das mag unterschiedlich gehandhabt werden - ich kenne einen Fall aus meiner Gegend da wurden Überreste einer Leiche einer vermissten Frau aus einem Kanal geborgen (Fall Georgetta Zapu). Die Ermittlungen wurden dann direkt eingestellt mit der Begründung eine Todesursache ließe sich nicht ermitteln. Wortwörtlich hieß es: es liesen sich keine Hinweise für eine Fremdeinwirkung feststellen. ich persönlich habe mich schon damals gefragt wie es möglich ist dass die Ermittlungen so schnell eingestellt werden. Habe dann festgestellt es ist nicht der erste Fall. Vor allem weil man nur noch stark angefressene Teile einer Leiche fand. Bei Yolanda sind es Knochen. Ich bin wahrlich kein Profi und Maße mir nicht an für die Ermittler zu urteilen - aber was können solche Knochen schon hergeben? Welche Anzeichen von Fremdeinwirkung wären denn zu erwarten in dem Fall dass die Polizei hier stark Richtung Mord tendieren würde - also rein von den Knochen her. Schnittverletzungen? Ich Frage mich wie viel sowas hergibt. Wie soll man einen Suizid ausschließen können? Man hat doch nur Knochen! Das Frage ich mich schon die ganze Zeit. Ich weiß nicht ob das die Ermittler wirklich entscheidend voranbringt, darum auch die Aussage man tappe im dunklen, ist auch nur meine persönliche Einschätzung


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19.03.2023 um 23:07
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Das mag unterschiedlich gehandhabt werden - ich kenne einen Fall aus meiner Gegend da wurden Überreste einer Frauenleiche aus einem Kanal geborgen (Fall Georgetta Zapu). Die Ermittlungen wurden dann direkt eingestellt mit der Begründung eine Todesursache ließe sich nicht ermitteln. Wortwörtlich hieß es: es liesen sich keine Hinweise für eine Fremdeinwirkung feststellen. ich persönlich habe mich schon damals gefragt wie es möglich ist dass die Ermittlungen so schnell eingestellt werden. Habe dann festgestellt es ist nicht der erste Fall. Vor allem weil man nur noch stark angefressene Teile einer Leiche fand. Bei Yolanda sind es Knochen. Ich bin wahrlich kein Profi und Maße mir nicht an für die Ermittler zu urteilen - aber was können solche Knochen schon hergeben? Welche Anzeichen von Fremdeinwirkung wären denn zu erwarten in dem Fall dass die Polizei hier stark Richtung Mord tendieren würde - also rein von den Knochen her. Schnittverletzungen? Ich Frage mich wie viel sowas hergibt. Wie soll man einen Suizid ausschließen können? Man hat doch nur Knochen! Das Frage ich mich schon die ganze Zeit
Wenn man beim Auffinden der Leiche keine Anzeichen von Fremdeinwirkung oder Unfall findet und es keine typischen Spuren für Suizid gibt, dann kann man über die Todesursache erst einmal nichts aussagen. Dann muss man im Umfeld des Toten recherchieren. Wenn es da wieder keine Anzeichen für suizidales Tendenzen oder mögliche Täter zu finden gibt, was soll man dann machen? Man kann alles noch einmal oder zweimal hinterfragen und überprüfen und weiter Ermitteln, aber es kommt der Zeitpunkt, wo man den Fall zu den Akten legt und hofft, dass sich irgendwann noch etwas Neues ergibt.


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19.03.2023 um 23:09
Zitat von dystrondystron schrieb:Nope, kann man nicht unterscheiden. Wenn die Polizei früh beim Provider nachfragt, kann sie unterschieden, ob ein IMSI-Detach vorlag oder nicht. Ein IMSI-Detach ist ein aktives Signal an "das System" dass das Handy sich jetzt vom Netz trennt. Es kann sich auch abrupt ohne dieses Signal trennen, dann merkt es "das System" nicht und das Handy wird noch als online verbucht, obwohl es off ist. In dem Fall wird (oft) erst nach Stunden erkannt, dass das Handy gar nicht mehr im Netz ist.
Ein IMSI-Detach wird beim Ausstellen, wie beim Offline-Stellen, wie beim regulierten Runterfahren, wenn der Akku zu knapp wird (was ja auch nur ein Ausstellen ist am Ende), gleichermaßen gesendet.
Ein IMSI-Detach wird nicht gesendet, wenn ein Handy in ein Funkloch gerät, wenn es zerstört wird, wenn der Akku entnommen/gewechselt wird, oder wenn die ungenügende Akku-Leistung aufgrund von schlechter oder abgenutzter Hardware sozusagen unfallartig-abrupt eintritt.
Da die Polizei den Zeitpunkt des Aus-dem-Mobilfunknetz-Gehens aber relativ punktgenau auf 14:15 Uhr spezifiziert, kann man sich quasi sicher sein, dass sich Yolandas Handy ordnungsgemäß aus dem Netz abgemeldet hat, mit IMSI-Detach. Ob es offline oder aus gestellt wurde, kann man aber nicht "lesen".
Danke für die verständliche Erklärung der technischen Hintergründe.
Zitat von dystrondystron schrieb:Man könnte Offline- von Aus-Stellen im Nachgang im Glücksfall unterschieden, wenn das Handy sich danach wieder in ein Mobilfunknetz einloggen würde. Aber das tat es bei Yolanda nicht.
Und was bringt jetzt die Disku dazu, ob es ganz aus oder nur off war?
Na ja, es gab hier schon ein paar Diskussionsteilnehmer, die das bewusste Ausschalten des Handys als deutliches Merkmal für einen Suizid werteten. Durch die Beiträge auf den letzten Seiten und deine Einschätzung, kommen jetzt auch andere Szenarien infrage, also leerer Akku, Flugmodus oder eben ein bewusstes Ausschalten ganz ohne suizidale Absicht.

Ich finde es wichtig, dass wir uns darüber ausgetauscht haben.


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19.03.2023 um 23:27
@dystron
Danke für die Erläuterung. Ich hatte es bislang so verstanden, dass sich zumindest zwischen Flugmodus und dem Herunterfahren des Handys ein Unterschied feststellen lässt. Aber deine Erklärung klingt schlüssig, deshalb gut das jetzt ein für alle mal zu wissen.


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19.03.2023 um 23:28
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Ich Frage mich wie viel sowas hergibt. Wie soll man einen Suizid ausschließen können? Man hat doch nur Knochen!
Ich bin in der Frage einer befriedigenden Aufklärung des Schicksals von Yolanda Klug gar nicht mal so pessimistisch.

Was die Chancen eines Nachweises von Spuren an den laut Medienbericht gefundenen zehn Knochen und weiteren Knochenteilen von Yolanda angeht, bin ich nicht so skeptisch. Die Knochen werden zur Zeit untersucht und es ist mittlerweile in der forensischen Labortechnik vieles möglich. Außerdem geht in die Klärung der Todesursache ja auch die Untersuchung des Fundorts und der dort gefundenen Gegenstände von YK ein.

Es geht ja auch nicht unbedingt darum, ein Suizidszenario zu widerlegen. Es geht darum herauszufinden, was mit Yolanda passiert ist. Das Ergebnis der Ermittlungen kann also möglicherweise auch ein Suizidgescheh beweisen oder wenigstens - vielleicht im Verbund mit weiteren Erkenntnissen aus den Ermittlungen - mit an Sicherheit grenzender oder zumindest großer Wahrscheinlichkeit belegen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich nach Abschluss aller Untersuchungen und Ermittlungen ein stimmiges Gesamtbild ergeben wird, dass keine oder zumindest kaum noch Zweifel an den Todesumständen von Yolanda Klug zurücklassen wird.
Warten wir es mal ab.


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

19.03.2023 um 23:37
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Es stellt sich die Frage, wie wichtig wäre es jemanden mit Suizidgedanken, nicht gefunden zu werden? Man selbst möchte doch bestimmt, dass ein Suizid schnell geht, man nicht leiden muss. Ein eingeschaltetes Handy spielt dann in der Regel eine untergeordnete Rolle.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil das Thema unglaublich komplex ist.
Das fängt schon dabei an, dass es Suizide gibt, die eine völlig spontane Handlung sind, weil ein plötzlicher Konflikt sie in einen Ausnahmezustand versetzt, in dem das Hirn nur noch diese eine Lösung sieht. 5 Stunden später und einen Schnaps weiter, hätte es die Person vielleicht oder wahrscheinlich nicht mehr getan.

Und dann gibt es die überwiegende Mehrheit, die zumindest eine Weile von Suizidgedanken begleitet wurden, irgendwann von denen so eingenommen sind, dass auch Gedanken aufkommen diesen umzusetzen, so dass sich mit Methoden auseinander gesetzt wird, wenn eine gefunden ist, dann ein Ort, wo diese möglich ist...
Tendenziell ist es aber so, wenn jetzt jemand die Methode Zug wählt, dass er dafür nicht 200 km bis in seine Lieblingsstadt fährt, sondern den nächsten Bahnhof bzw. Gleise ansteuert.
Oder sich eben auf dem Dachboden des Hauses erhängt.
Oder im Wald, der am Dorf angrenzt.
Das hat damit zu tun, dass Suizidgedanken alleine nicht "ausreichen" um sich das Leben zu nehmen, sondern dies in einem eher kurzen Fenster passiert, in dem quasi das Hirn in einen Ausnahmezustand springt und ein Tunnelblick einsetzt.

Dass jemand wirklich dafür stundenlang erstmal in die Walachei fährt und das scheinbar schon am Tag vorher oder noch länger so akribisch geplant hat und es dann nach so langer Anfahrt, in der das Hirn ja auch durchaus Zeit hat sich nochmal zu beruhigen, Gedanken und Zweifel sich einschleichen können und den Ausnahmezustand beenden können, es dann umsetzt.. ist eher ungewöhnlich. Aber nicht ausgeschlossen, weil Menschen einfach unterschiedlich sind.

Man weiß einfach viel zu wenig über Yolanda. Im Grunde wissen wir so gut wie nichts, was Yolanda bewegt hat.

Es ist eher ungewöhnlich, wenn es so war, aber es ist definitiv nicht unmöglich.
Es würde kein Suizid passieren bzw. sie würden alle verhindert werden, wenn alles vorher klar wäre, wenn Menschen alle gleich funktionieren würden...


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20.03.2023 um 00:00
Zitat von infostreaminfostream schrieb:Ich Frage mich wie viel sowas hergibt. Wie soll man einen Suizid ausschließen können? Man hat doch nur Knochen!
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das Ergebnis der Ermittlungen kann also möglicherweise auch ein Suizidgescheh beweisen oder wenigstens - vielleicht im Verbund mit weiteren Erkenntnissen aus den Ermittlungen - mit an Sicherheit grenzender oder zumindest großer Wahrscheinlichkeit belegen.
Vielleicht noch kurz zur Ergänzung:
Es wäre ja auch schon viel gewonnen, wenn die Behörden nach Abschluss aller noch ausstehenden Ermittlungen zu der Aussage kämen,, dass sie "keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung" feststellen konnten.
Ob es dann ein Unfall, ein natürlicher Tod oder ein Suizid war, darüber würde die Öffentlichkeit im Falle eines Suizids vermutlich nicht mehr ausdrücklich informiert werden.
Was dann eben auch für sich spräche.


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

20.03.2023 um 09:52
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es wäre ja auch schon viel gewonnen, wenn die Behörden nach Abschluss aller noch ausstehenden Ermittlungen zu der Aussage kämen,, dass sie "keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung" feststellen konnten.
Und was wäre damit gewonnen, außer, dass damit immer noch nichts bewiesen ist.
Würdest du dich auch so leichtfertig damit zufriedengeben wenn du selbst Angehöriger wärst, glaube ich nicht. Wie soll man denn anhand der wenigen Knochen eine Fremdeinwirkung zu 100 Prozent ausschließen, zb ein Erwürgen.
Und es ist schon außergewöhnlich, dass man, ich meine 70 km, fährt in dieses Gebiet, um dort Suizid zu begehen und sie scheint nicht mal einen Bezug in diese Gegend zu haben. Kann natürlich sein, dass sie irgendwann mal dort gewesen ist und sich diesen Ort nun ausgesucht hat. Für mich ist das jedenfalls alles nicht so eindeutig wie es für dich anscheinend ist. Verstehe nicht wieso manche so blind sind und ein Tötungsdelikt einfach nicht in Betracht ziehen wollen. Gerade junge Frauen werden doch oft Opfer von Verbrechen, gibt genug Fälle. Im Fall Birgit Ameis warst du glaube auch so überzeugt, dass sie Suizid begangen hat, war aber nicht so, wie wir im Nachhinein wissen.
Ein ausgeschaltetes Handy ist auch kein Beweis für einen Suizid. Und die Aussage, dass man derzeit nicht von Fremdeinwirkung ausgeht, bezieht sich lediglich auf die Auffindesituation der Knochen, wahrscheinlich waren diese nicht vergraben oder so.


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20.03.2023 um 10:18
Zitat von melody46melody46 schrieb:Und was wäre damit gewonnen, außer, dass damit immer noch nichts bewiesen ist.
Würdest du dich auch so leichtfertig damit zufriedengeben wenn du selbst Angehöriger wärst, glaube ich nicht. Wie soll man denn anhand der wenigen Knochen eine Fremdeinwirkung zu 100 Prozent ausschließen
Natürlich wäre ein wasserdichter Beweis einer nicht durch Fremdeinwirkung verursachten Todesart für die Angehörigen wünschenswert, da stimme ich dir zu. Ich denke, man muss trotzdem realistisch bleiben. Es war niemand beim Verschwinden von Yolanda dabei und so bleibt nur die Möglichkeit, ihr Verschwinden und ihren Tod bestmöglich zu rekonstruieren. Deshalb wäre am Ende aus meiner Sicht schon ein Ermittlungsergebnis "mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit" ein Erfolg.
Zitat von melody46melody46 schrieb:Für mich ist das jedenfalls alles nicht so eindeutig wie es für dich anscheinend ist. Verstehe nicht wieso manche so blind sind und ein Tötungsdelikt einfach nicht in Betracht ziehen wollen.
Für mich ist der Fall auch nicht eindeutig, aber aufgrund der Stand heute verfügbaren Informationen spricht für mich vieles für Suizid.
Falls morgen neue Informationen kämen, die einen Anhaltspunkt für Fremdverschulden liefern, würde ich den Fall neu bewerten.
Dies war z.B. nach dem Leichenfund im Fall Birgit Ameis, der Erkenntnisse in Richtung Verbrechen brachte, so. Das nur, weil du diesen Fall angesprochen hast.
Zitat von melody46melody46 schrieb:Und die Aussage, dass man derzeit nicht von Fremdeinwirkung ausgeht, bezieht sich lediglich auf die Auffindesituation der Knochen, wahrscheinlich waren diese nicht vergraben oder so.
Das halte ich für ein großes Missverständnis, dem man hier in der Diskussion immer mal wieder begegnet. Es ist nicht so, dass nur der Leichenfund keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden ergeben hätte, aber die sonstigen Ermittlungen schon.
Die Aussage der Behörden "keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden" spiegelt den aktuellen Stand überaus intensiver Ermittlungen nach immerhin mehr als drei Jahren wieder inklusive der bisherigen Erkenntnisse aus dem Leichenfund vor drei Wochen.


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20.03.2023 um 10:42
Einen Suizid kann man nie ausschließen. Es gibt nur halt so gar keine Indizien, zumindest der Öffentlichkeit nicht bekannt, dass Yolanda depressiv war, sie war nicht in psychiatrischer Behandlung, war nicht auf Medikamente angewiesen. Es bedarf auch diverser Hilfsmittel um einen Suizid zu begehen, an entsprechende Tabletten kommt man auch nicht so einfach, man hätte ja irgendwas finden müssen und dann wäre der Fall doch längst abgeschlossen. Bei Roswitha Strohfus war es zumindest so.
Ist vielleicht auch in jedem Fall anders..
Wenn es ein Tötungsdelikt war, dann könnte ich mir vorstellen, dass sie vielleicht wirklich zu Ikea aufbrechen wollte und sie hat dann jemand bekanntes getroffen, ist zu demjenigen ins Auto gestiegen. An eine Beteiligung von Scientology glaube ich nach wie vor nicht, weder direkt noch indirekt.
Wenn es Suizid war, muss sie wohl alles mit sich selbst ausgemacht haben und hat keinen anderen Ausweg mehr gesehen.


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20.03.2023 um 11:37
Zitat von melody46melody46 schrieb:um 10:42
Einen Suizid kann man nie ausschließen.
Einen Suizid kann man dann ausschließen, wenn man sichere Belege für ein Verbrechen oder für eine andere Todesart hat.
Beispiel: Bei dem von dir erwähnten Fall Birgit Ameis kann man einen Suizid ausschließen, weil man seit dem Leichenfund Belege für ein Verbrechen hat.
Zitat von melody46melody46 schrieb:Es gibt nur halt so gar keine Indizien, zumindest der Öffentlichkeit nicht bekannt, dass Yolanda depressiv war, sie war nicht in psychiatrischer Behandlung, war nicht auf Medikamente angewiesen.
Sehe ich genauso wir du.
Allerdings wissen wir nicht, ob die Ermittler Indizien für einen Suizid von YK gefunden haben oder nicht. Möglicherweise verfügen sie intern über Indizien, die für Suizid sprechen. Dazu haben die Behörden bisher keine Stellung genommen.
Was wir hingegen definitiv wissen, ist, dass sie keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden haben. Denn das haben die Behörden der Öffentlichkeit kürzlich ausdrücklich mitgeteilt.
Zitat von melody46melody46 schrieb:Es bedarf auch diverser Hilfsmittel um einen Suizid zu begehen, an entsprechende Tabletten kommt man auch nicht so einfach, man hätte ja irgendwas finden müssen und dann wäre der Fall doch längst abgeschlossen.
Deine Argumentation könnte man übrigens genauso anwenden gegen ein Fremdverschulden.
Ich probiere es mal:
"Es ist gar nicht so einfach, unbemerkt eine erwachsene junge Frau auf dem Weg zum Einkaufen zu entführen und sie so umzubringen und ihre Leiche im Wald abzulegen, dass sie lange nicht gefunden wird und auch erfahrene und geschulte Ermittler trotz mehrjähriger Nachforschungen und Fahndungsmaßnahmen im Vermisstenfall und mittlerweile dreiwöchiger Kenntnis und Untersuchungen von Leiche und Leichenfundort bisher nicht einen einzigen Anhaltspunkt für ein Fremdverschulden finden konnten. Irgendetwas, was auf ein Verbrechen hindeutet, hätten sie doch finden müssen."


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20.03.2023 um 12:17
Zitat von KieliusKielius schrieb:Deine Argumentation könnte man übrigens genauso anwenden gegen ein Fremdverschulden.
Ich probiere es mal:
"Es ist gar nicht so einfach, unbemerkt eine erwachsene junge Frau auf dem Weg zum Einkaufen zu entführen und sie so umzubringen und ihre Leiche im Wald abzulegen, dass sie lange nicht gefunden wird und auch erfahrene und geschulte Ermittler trotz mehrjähriger Nachforschungen und Fahndungsmaßnahmen im Vermisstenfall und mittlerweile dreiwöchiger Kenntnis und Untersuchungen von Leiche und Leichenfundort bisher nicht einen einzigen Anhaltspunkt für ein Fremdverschulden finden konnten. Irgendetwas, was auf ein Verbrechen hindeutet, hätten sie doch finden müssen."
Wo wir wieder beim Punkt wären dass wir nicht wissen wie viel die Knochen und Auffindesituation überhaupt hergeben. Möglicherweise ist daher ein fehlen von hinweisen einer Fremdeinwirkung nicht aussagekräftig. Ich hoffe dass die Ermittler zeitnahe mehr Infos rausgeben aus denen sich dann ergibt wie der Stand ist. Bis dahin drehen wir uns alle leider im Kreis


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20.03.2023 um 12:55
Zitat von melody46melody46 schrieb:Und was wäre damit gewonnen, außer, dass damit immer noch nichts bewiesen ist.
Würdest du dich auch so leichtfertig damit zufriedengeben wenn du selbst Angehöriger wärst, glaube ich nicht. Wie soll man denn anhand der wenigen Knochen eine Fremdeinwirkung zu 100 Prozent ausschließen, zb ein Erwürgen.
Ja, gut, aber was will man denn machen, wenn man wirklich gar nichts mehr definitiv feststellen kann- einfach erklären: "Ja, es war ein Mord, wir haben zwar keine Belege dafür, aber wir verkünden das jetzt mal weil ein Suizid oder Unfall nicht zu belegen ist!"

So herum geht es ja nun auch nicht - wenn man keine Hinweise auf Fremdverschulden hat dann ist das eben das Ergebnis. Mag unbefriedigend sein, aber was die Umstände nicht hergeben kann man sich ja nicht einfach ausdenken.

Und zu den Hinweisen auf Fremdverschulden, die man hat oder nicht hat, gehört auch das, was ansonsten, d. h. unabhängig von der Untersuchung der Leiche, ermittelt wurde. Und auch wenn einige User hier gerne das Scientology-Killerkommando am Werk sehen wollen, so kann man auch das nicht einfach behaupten wenn die Ermittlungen im Umfeld usw. keine Belege erbracht haben.

Das mag für die Angehörigen und/oder uns hier unbefriedigend sein, aber was sollen die Ermittler denn machen?


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

20.03.2023 um 13:03
Sorry wenn das die Regeln bricht: Wenn sie sich wirklich suizidiert hat und sich diesen unpraktischen Plan zurecht gelegt hat, den keiner irgendwo nachvollziehen kann, kann ich mir vorstellen, dass dies in einer Psychose oder ähnliches stattgefunden hat. Also in einem Wahn, wo dies alles wirklich nicht rational erklärbar wäre (daran hadern wir ja). Handy aus wegen Verfolgungswahn, etwas ungeschickte Geschichte (wieso sagt man, man fährt zu Ikea, wenn man ganz einfach auch sagen könnte, man macht nen Ausflug für ein paar Tage), wirre Planung generell (also es geht ja alles wirklich leichter…). Aber einen Depressiven juckt das nicht, ob er entdeckt wird, wen er damit verletzt und er fährt dafür nicht zig Kilometer weg. Ich finde es wichtig da zu differenzieren, weil es leicht ist, alles und jeden auf ne Depression zu schieben (maximal Negativbeispiel Lubitz). Es wäre schon merkwürdig, wenn das keiner durchschaut, aber am Anfang kapieren das auch nicht alle. Und die Suizidraten sind bei vielen Krankheiten mit psychotischem Anteil auch viel höher als bei einer Depression. Alexander McQueen hatte damals geplant, sich bei seiner letzten Modenschau auf der Bühne zu erschießen. Das ganze wirrwarr hat er also über Ewigkeiten geplant und klingt in unseren Ohren auch etwas unpraktisch.


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20.03.2023 um 13:27
Zitat von JacobaJacoba schrieb:Sorry wenn das die Regeln bricht: Wenn sie sich wirklich suizidiert hat und sich diesen unpraktischen Plan zurecht gelegt hat, den keiner irgendwo nachvollziehen kann, kann ich mir vorstellen, dass dies in einer Psychose oder ähnliches stattgefunden hat.
Danke für deinen Beitrag. Warum sollte der gegen die Regeln verstoßen?
Falls es Suizid war, stelle ich mir das ganz ähnlich vor wie du. Es muss dann ein schwerwiegendes gesundheitliches Handicap gegeben haben, z.B. von der Art, wie du es schilderst.
Niemand bringt sich "aus heiterem Himmel" (sprich: wenn er physisch und psychisch gesund ist) um, wie ein Zweifler an der Suizidtheorie hier bereits zu Recht schrieb.

Mir persönlich kam der Tagesplan von Yolanda am Tag ihres Verschwindens schon immer "strange" vor. Was ist das für ein Plan, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu IKEA zu fahren, dort sperrige und schwere Dinge wie Gardinenstange, Blumentopf, Tischlampe etc. einzukaufen und mit dem ganzen Krempel beladen mit den Öffentlichen weiterzugondeln, um irgendwo eine Freundin zu treffen und mit ihr ins Kino zu gehen?
Das wäre ein völlig verrücktes Vorhaben.


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Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

20.03.2023 um 13:35
Zitat von KieliusKielius schrieb:einzukaufen und mit dem ganzen Krempel beladen mit den Öffentlichen weiterzugondeln, um irgendwo eine Freundin zu treffen und mit ihr ins Kino zu gehen?
Sie wollte das Eingekaufte von Ikea nach Hause bringen, und von dort dann abends nach Halle fahren. Das war ihr Plan.


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