Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

Tussinelda schrieb:Außerdem einen Hund im Wald verlieren oder einen aussetzen ist was anderes, als 30 (!) mal eben verschwinden zu lassen. Aber das bemerke wohl nur ich hier.

Ich denke einfach, dass du noch nicht so viel mit der französischen Jagdszene zu tun hattest. Meutehunde, überhaupt Jagdhunde - gerade aus ländlichem Gebiet - die vollständig geimpft und gechipt sind, sind eher die Ausnahme.
Dennoch: 30 Hunde verschwinden lassen. Hm. Unwahrscheinlich. Aber möglich.

Der (sehr frühe) mögliche Versprecher des Sprechers der Staatsanwaltschaft könnte von Trotteligkeit über Aufregung bis Nachlässigkeit alles gewesen sein, vielleicht geisterten bei denen auch noch andere "Hundezahlen" herum (es wurden sicher auch Anwohner überprüft) oder oder. Es wurde doch im Nachhein von eben dieser Behörde auch korrigiert. Erstmal ein völlig normaler Vorgang aus meiner Sicht.

Evil-Eve schrieb:Dennoch: 30 Hunde verschwinden lassen. Hm. Unwahrscheinlich. Aber möglich.

Von gänzlichem Verschwinden gehe ich auch nicht aus, eher von "Umtausch" bestimmter Hunde.
Aber es ist müßig, wir werden vorerst nicht erfahren, ob der Staatsanwalt sich nur versprochen hat oder ob die Zahl richtig war, aber weniger Hunde offiziell im Einsatz waren.

E_M schrieb (Beitrag gelöscht):Wäre ich schwanger, hätte wirklich Ängste mit der Gassi Situation, dann wäre es mir ziemlich egal, ob die Hunde „müssen“.

Sehe ich ebenso. Aber irgendetwas muss sie glauben gemacht haben, dass die Situation okay ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie absichtlich in eine gefährliche Umgebung ging.

Evil-Eve schrieb:Sehe ich ebenso. Aber irgendetwas muss sie glauben gemacht haben, dass die Situation okay ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie absichtlich in eine gefährliche Umgebung ging.

Ja. So war es womöglich. Oder sie wähnte sich sicher in der angespannten Situation, aufgrund ihrer „gefährlichen“ Hunde?

E_M schrieb:Ja. So war es womöglich. Oder sie wähnte sich sicher in der angespannten Situation, aufgrund ihrer „gefährlichen“ Hunde?

Es könnte ganz einfach eine klassische "stand-your-ground" - Situation gewesen sein: Ein Rückzug wäre vielleicht möglich gewesen, aber womöglich wollte sie sich als stolze Mitbesitzerin eines Kampfhundes auch nicht so ohne weiteres aus ihrem Revier vertreiben lassen. Das würde auch erklären warum sie den weniger gefährlichen Hund durch diesen Curtis umgetauscht und ihren Lebensgefährten verständigt hat: Vielleicht ging es einfach darum, Verstärkung zu holen?

falstaff schrieb:Das würde auch erklären warum sie den weniger gefährlichen Hund durch diesen Curtis umgetauscht und ihren Lebensgefährten verständigt hat: Vielleicht ging es einfach darum, Verstärkung zu holen?

Das kann sein. War dann aber vielleicht eine fatale Fehlentscheidung. Immerhin kam sie kurz danach ums Leben 😞
Bei dem FB Post, klang es noch, als hätte sie den Malinois Besitzer in die Schranken gewiesen, aber spätestens bei dem Anruf bei ihrem Partner, wo sie von Bissen durch Hund(e) berichtete, dürfte sie in Panik gewesen sein und konnte sich leider nicht mehr rechtzeitig zurück ziehen...
Aber bei dem/ den Anrufe(n) gibt es ja noch Ungereimtheiten?

Hat Pilarski ein zweites Mal angerufen?

Kurz nach 13:00 Uhr sagte Ellul zu Remi Havyarimana von der Zeitung L'Union , die wiederum vom Französischen ins Englische übersetzt wurde: „Sie hat mich bei der Arbeit angerufen. Sie sagte, sie sei von mehreren Hunden angegriffen worden, sie sei an Arm und Bein gebissen worden und könne Curtis nicht halten. Ich habe ihr gesagt, sie soll den Hund loslassen «, sagte Ellul. „Und mein Handy ist ins Auto gefallen. Als ich anhielt, um es aufzuheben, war kein Ton zu hören. Ich habe 35, 36, 37 Mal angerufen… Sie hat nie geantwortet. “

Wenn Pilarski nur einmal anrief, unterscheiden sich die Versionen des Anrufs, den Ellul Sud Ouest und Agence France Presse einerseits und L'Union andererseits meldete, erheblich. "Bedrohen" ist deutlich weniger alarmierend als "auf Arm und Bein gebissen".

https://www.animals24-7.org/2019/11/25/pit-bull-or-hunting-hounds-who-killed-elisa-pilarski-unborn-child-enzo/

falstaff schrieb:Es könnte ganz einfach eine klassische "stand-your-ground" - Situation gewesen sein: Ein Rückzug wäre vielleicht möglich gewesen, aber womöglich wollte sie sich als stolze Mitbesitzerin eines Kampfhundes auch nicht so ohne weiteres aus ihrem Revier vertreiben lassen. Das würde auch erklären warum sie den weniger gefährlichen Hund durch diesen Curtis umgetauscht und ihren Lebensgefährten verständigt hat: Vielleicht ging es einfach darum, Verstärkung zu holen?

also bitte. Warum sollte sie das tun, schwanger und offenbar auch bedacht darauf, dass Hunde an der Leine geführt werden? Wer macht denn so etwas bitte? Sie traf den Malinois so um kurz nach 12, die Situation mit Curtis war kurz nach 13 Uhr mit mehreren Hunden, die sie als gefährlich ansah. Das hörte sich beim Malinois überhaupt nicht so an.

Ja, es gibt Ungereimtheiten, es ist nicht klar, ob es 2 Anrufe oder 2 Versionen eines Anrufes sind. So oder so war die Rede von mehreren Hunden, die gefährlich waren

Tussinelda schrieb:Wer macht denn so etwas bitte?

Jemand der stolz ist auf seine Standhaftigkeit und sich nicht so ohne weiteres unterkriegen lässt. Ein solcher Charakterzug wird ja auch nicht einfach durch eine Schwangerschaft unterbrochen.

Tussinelda schrieb:Ja, es gibt Ungereimtheiten, es ist nicht klar, ob es 2 Anrufe oder 2 Versionen eines Anrufes sind. So oder so war die Rede von mehreren Hunden, die gefährlich waren

Die gibt es wirklich. Wie konnte er 13.00 mit einer Zeitung sprechen, wenn er frühestens 14.00 am Unfallort war? Oder ist der Folgetag gemeint? Jedenfalls sprach er sehr schnell mit der Presse, wo kamen die so schnell her? Oder hat er sie kontaktiert?
Bleibt komisch...

falstaff schrieb:Jemand der stolz ist auf seine Standhaftigkeit und sich nicht so ohne weiteres unterkriegen lässt. Ein solcher Charakterzug wird ja auch nicht einfach durch eine Schwangerschaft unterbrochen.

ach komm, das macht kein Mensch, denn niemand will seinen Hund unnötigen Verletzungen aussetzen, niemand will so eine Situation und dann womöglich noch eine Anzeige....es geht hier ganz schön übertrieben zu

E_M schrieb:Die gibt es wirklich. Wie konnte er 13.00 mit einer Zeitung sprechen, wenn er frühestens 14.00 am Unfallort war? Oder ist der Folgetag gemeint? Jedenfalls sprach er sehr schnell mit der Presse, wo kamen die so schnell her? Oder hat er sie kontaktiert?
Bleibt komisch...

konnte er nicht und hat er nicht. 13 Uhr bezieht sich darauf, wann Elisa Pilarski Ellul anrief.

@E_M
13.00 Uhr kam der Anruf von ihr, sie fühle sich durch Hunde bedroht
13.27 Uhr schreibt er ihr eine Sms, auf die sie nicht antwortet
14.12 Uhr kommt er am Wald an.

Bild 13 in der Galerie: https://www.allmystery.de/bilder/km139241-13

Der Todeszeitpunkt ist auf 13.00 bis 13.30 festgelegt worden. Wo verortest Du da einen weiteren Anruf von ihr?

sooma schrieb:Wo verortest Du da einen weiteren Anruf von ihr?

Der verlinkte Artikel vermutet es. Es ist scheinbar unklar, ob es einen oder zwei Anrufe gab.

Tussinelda schrieb:ach komm, das macht kein Mensch, denn niemand will seinen Hund unnötigen Verletzungen aussetzen, niemand will so eine Situation und dann womöglich noch eine Anzeige

Wenn niemand eine Anzeige will, warum kommt es dann doch immer wieder zu solchen? Weil die Leute sie zwar nicht wollen, in entscheidenden Momenten aber nicht daran denken oder ganz einfach das Risiko eingehen. Ich sehe nicht warum das ausgerechnet bei Kampfhundebesitzern anders sein sollte. Immerhin traut man es ja auch den Jägern zu sich in einer Art und Weise verhalten zu haben, die zu einer Anzeige führen könnte.

Und jemand der einen Kampfhund nicht nur hält sondern auch abrichtet, hat vielleicht ein etwas anderes Verständnis von "unnötigen Verletzungen" als du.

Tussinelda schrieb:konnte er nicht und hat er nicht. 13 Uhr bezieht sich darauf, wann Elisa Pilarski Ellul anrief.

Er hat doch nachweislich mit der Presse recht schnell gesprochen? Warum und wo kamen die so schnell her, war meine Frage.

Ich habe da jetzt doch mal eine Verständnisfrage.
13:00 rief sie ihn an und er riet ihr, den Hund loszulassen.
13:27 schickte er SMS an sie
War er da schon unterwegs oder fuhr er da erst los?
Makaber, dass das der Zeitraum ihres Todes ist.

Tussinelda schrieb:weshalb sie auch meistens identifiziert werden können, wie es in dem link steht, deshalb wird auch garantiert nicht Buch geführt......
Außerdem einen Hund im Wald verlieren oder einen aussetzen ist was anderes, als 30 (!) mal eben verschwinden zu lassen. Aber das bemerke wohl nur ich hier.

Jo, leider identifiziert, weil sie der Region und dem Jagdgebiet zugeordnet wurden und dann fragt man eben nach.Die Meutehalter suchen nicht danach. Und diese Hunde sind nicht gechipt.
Wozu 30 Hunde? Es reicht, die gebissenen Hunde auszutauschen und das könnten drei - sieben oder mehr oder weniger sein. Und diese mal eben verschwinden zu lassen, wenn eine jahrhundertelange Tradition deswegen draufgehen kann, das ist so gar nicht unwahrscheinlich, finde ich.

falstaff schrieb:Möglich, ja sogar wahrscheinlich ist allerdings, dass die Beiträge sehr durch die Selbstwahrnehmung der Frau geprägt sind und der andere Hundehalter womöglich eine ganz andere Geschichte erzählen würde. Es ist ja keine Seltenheit, dass Hundehalter die Schuld in Konfliktfällen eher bei den Kontrahenten suchen als bei sich und ihrem eigenen Tier.

Glaube ich nicht.Ich würde ihre Aussage da nicht so anzweifeln wollen. Als Hundehalter weiß ich, dass es unendlich viele Halter gibt, die ihre Hunde ohne Leine laufen lassen und sie diese aber nicht die Bohne abrufen können. Erlebe ich jeden Tag.

Und sie mit Curtis, der Maulkorb trägt und angeleint ist, soll dann den Konflikt falsch einschätzen? Das denke ich nicht.

Wer seinen Hund frei laufen lässt, der muss ihn jederzeit zu sich rufen können. Andernfalls = anleinen.

Cuchulain schrieb:13:00 rief sie ihn an und er riet ihr, den Hund loszulassen.
13:27 schickte er SMS an sie
War er da schon unterwegs oder fuhr er da erst los?

13:00 Uhr war er noch am arbeiten. Um 13:27 Uhr muss er sich bereits auf dem Weg befunden haben, da er gegen 14:00 Uhr vor Ort war.

Ok, bin da nochmal hinterher, leider ging hier in der Diskussion so viel durcheinander.

E_M schrieb:Kurz nach 13:00 Uhr sagte Ellul zu Remi Havyarimana von der Zeitung L'Union , die wiederum vom Französischen ins Englische übersetzt wurde:

animals24_7 schrieb: Did Pilarski call a second time?

Shortly after 1:00 p.m., Ellul told Remi Havyarimana of the newspaper L’Union, again as translated from French to English,

Das ist dann wohl der Originalartikel?
https://www.lunion.fr/id110285/article/2019-11-20/le-compagnon-delisa-accuse-ces-chiens-sortaient-du-corps-de-ma-femme

La conversation téléphonique entre Christophe Ellul et sa compagne, peu avant le drame, confirmerait l’hypothèse d’une rencontre avec les animaux de chasse. « Elle m’a appelé au travail, raconte-t-il. Elle était attaquée par plusieurs chiens, elle se faisait mordre au bras et à la jambe et elle n’arrivait pas à tenir Curtis. Je lui ai dit de lâcher le chien. Et mon téléphone est tombé dans la voiture. Quand je me suis arrêté pour le reprendre, il n’y avait plus de son. J’ai rappelé 35, 36, 37 fois… Elle n’a jamais répondu. »

Dort steht, dass sie ihn auf der Arbeit angerufen hat (an anderer Stelle, dass er dann sofort losfuhr), ihm dann aber im Auto das Telefon runterfiel. Als er es aufhob, gab es keine Verbindung mehr, er hat sie dann noch etliche Male vergeblich versucht, zu erreichen. Ich lese da nichts von einem weiteren Anruf.