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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

22.319 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 11:24
Zitat von ForesterForester schrieb:Von Zell im Wiesental (da war die Zeugen Sichtung an der einsamen Tanne) benötigt man mit der Bahn ca eine Stunde nach Basel.

Ich weiß, dass hatten wir schon.

Aber das passt zu den Gedanken Spielen von @dots
und auch von @Coscoroba.

Was diesen Hypothesen immer etwas im Weg steht, ist die Handyspur, die laut Ermittlungsbehörden IN Todtmoos geendet hat.
Man kann ein Handy aber auch einfach entsorgen. Dann wäre es halt in oder um Todtmoos verblieben und Scarlett wäre schon lange irgendwo anders gewesen.

Das Absetzen über die Schweizer Grenze hatten wir ja schon. Unmöglich wäre es natürlich nicht gewesen. Mit der S6 von Schopfheim nach Basel und vom SBB kommt man überall hin. Wäre sie per Bahn rüber in die Schweiz, dann hätte sich wahrscheinlich auch keiner mehr an sie erinnert, erstmal bis sie überhaupt als vermisst gemeldet und der Vermisstenfall regional bekannt wurde. Das war ja nicht so, dass das hier vor Ort jedem bekannt gewesen ist. Von dem Vermisstenfall wussten Leute, die das Tage später in der örtlichen Presse gelesen haben, so wie ich auch, oder eben die, die auf SocialMedia unterwegs sind.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 11:54
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Man kann ein Handy aber auch einfach entsorgen
Interessant ist ja die Info der WhatsApp Nachricht, die am Abend noch durchgestellt wurde. Ich könnte mir vorstellen dass ein Täter das Handy entsorgt hätte. Dies würde dagegen sprechen.

Ich denke man hat bisher an den falschen Stellen gesucht.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 12:00
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Aus den letzten Jahrzehnten fallen mir da nur die Fälle Birgt Ameis und Sonja Engelbrecht ein, bei denen die Opfer tatsächlich sehr wahrscheinlich in die Autos der Täters gelockt wurden. Aber selbst in diesen Fällen wurden die Leichen ja irgendwann, nach vielen Jahren, gefunden. (Falls sich jemand noch an andere, vergleichbare Fälle erinnert, wäre es toll, wenn er / sie sie beisteuern könnte).
Eva Goetz, Freiburg 1997.
Miliina K aus Luckenwalde 2021, die diesen August gefunden wurde.

Die größte Anzahl solcher Fälle, Sexualmord an (junger) Frau, dürfte in der formalen Statistik als Langzeitvermisste untergehen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 12:19
Zitat von TortTort schrieb:Interessant ist ja die Info der WhatsApp Nachricht, die am Abend noch durchgestellt wurde. Ich könnte mir vorstellen dass ein Täter das Handy entsorgt hätte. Dies würde dagegen sprechen.
Wenn das Handy in der Todtmooser Funkzelle verblieben ist, wie die Polizei verlauten ließ, dann hätte sie bei einem möglichen sich Absetzen das Handy eben selbst irgendwo in die Pampa geworfen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 12:28
Meine höchst eigene Meinung zu diesem sehr traurigen Fall ist die, dass scarlett das gleiche Schicksal wie caroline G. aus endingen(kaiserstuhl) ereilte- die von einem berufskraftfahrer aus dem ausland ermordet wurde.das würde erklären, warum nichts und noch weniger als nichts jemals in diesem Gebiet von ihr gefunden wurde.die suche ist auch nicht ins nahe Ausland erweitert worden,soweit ich weiss.

Oder die, dass man nach jagdpacht- wechseln in diesem Zeitraum schauen müsste.
Ich bin überwiegend allein in den wäldern unterwegs, und kein täterprofil kommt dem näher als ein jäger.er kennt die Umgebung ganz genau, auto ist versteckt. Er hat Equipment dabei, die ein kapitalverbrechen ermöglichen und,das wichtigste: er hat ein fernglas mit dem es sich über weitläufiges gelände sehr gut beobachten lässt, ob und wie lange jemand alleine unterwegs ist.

Das hatte ich vor jahren in die FB gruppe gepostet.
Sie kann nicht verunfallt sein. Sie hat sich selbst nicht abgesetzt. Das scheidet schlichtweg aus.

Warum die 3 bekanntschaften aus dem Restaurant für die Polizei so komplett vom radar verschwunden sind, erschließt sich mir nicht,wird aber seine gründe haben.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 12:39
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Und jetzt der echte "dealbreaker": In wie vielen dieser 4 Fälle sind KEINERLEI SPUREN zurückgeblieben?
Häufiger Denk-/Vorstellungsfehler: wenn beim Roulette 5x hintereinander „rot“ gespielt wurde nimmt man an, es werde immer wahrscheinlicher, dass bald „schwarz“ kommen müsse. Denn es könne ja nicht sein, dass die „rot“-Serie immer länger werde.

Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit für rot oder schwarz bei jeden Wurf 50:50, wenn wir manipulierte Materialien mal außen vor lassen. D. h. es gibt keine Serien weil das Roulette nicht weiß, welche Farbe vorher kam und wann die Serie, die man nur selber definiert, begonnen haben soll: vor 5 Ziehungen, vor 10, 100, 1000 Ziehungen?

Es wird also nach 5x rot nicht wahrscheinlicher, dass der nächste Wurf schwarz werden muss. Natürlich wird die Farbe bald wieder kommen weil es ja nur 2 Farben gibt. Aber schwarz wird statistisch nicht wahrscheinlicher als rot nur weil gerade 5x rot war. .

Menschen suchen Muster und Ausgleich, dadurch kommt es zu diesen Phänomen namens „Spielerfehlschluss“ (Gambler‘s Fallacy).

Sinnvoll ist hier eher Ockhams Rasiermmesser, welches ja schon erwähnt wurde: einfach gesagt, man rasiert alle Theorien/Erklärungen ab, die mehr Annahmen erfordern und betrachtet die Theorie als wahrscheinlicher, die weniger Entenitäten erfordert.

Beispiel: umgeknickte Bäume im Wald.
Theorie 1: ein UFO ist gelandet und dadurch wurden die Bäume umgeknickt
Theorie 2: ein Sturm hat die Bäume umgeworfen.

Theorie 1 erfordert mehr Annahmen weil man dazu unterstellen muss, dass es Außerirdische gibt, diese müssten UFOS haben, diese müssten in der Lage sein hierher zu fliegen, die Außerirdischen müssten Interesse an einen Besuch auf der Erde haben, noch dazu irgendwo im Wald, das UFO müsste groß und schwer genug sein um Bäume abzuknicken.

Bei Theorie 2 müssen wir nur annehmen, dass ein Sturm, der kräftig genug war, an dieser Stelle stattfand.

Da Theorie 2 weniger Annahmen erfordert und somit die „einfachere“ Erklärung ist (nicht einfach im Sinne von „weniger komplex“/leichter verständlich sondern weil weniger Annahmen erforderlich sind), ist diese vorzuziehen.

Es hat sich über hunderte Jahre Wissenschaft gezeigt, dass Ockhams Rasiermesser fast immer richtig ist und die einfacheren Erklärungen fast immer die richtigen waren.

Ich kann die statistischen Vermutungen, die hier geäußert wurden, zwar nachvollziehen. Unbedingt wahrscheinlicher sind die aber nicht immer, denn natürlich ist es für den Einzelfall unwahrscheinlich, dass jemand überhaupt verschwindet. Aber es ist hier leider passiert.

Die Frage ist dann nicht wie wahrscheinlich ein Verbrechen im Bezug auf die Gesamtbevölkerung ist, wie wahrscheinlich Leute im Allgemeinen selbstbestimmt untertauchen. Die Frage ist: wie wahrscheinlich ist es für Scarlett?

Und da gab es vorher wenige konkrete Anhaltspunkte, dass sie (ausgerechnet vor der letzten Etappe, Route nicht zu Ende gebracht) „abhauen“ wollte. Klar wollen wir fast alle raus und glücklich in der Karibik leben etc., sagen auch sowas, aber deswegen sind das ja keine ernsten Andeutungen, die dann regelmäßig zur Umsetzung führen - sonst wäre kaum noch jemand hier ☺️.
Scarlett hatte Bezüge nach Asien, aber warum sollte sie einfach abtauchen ohne das mitzuteilen anstatt offiziell zu gehen?

Ich stimme auch nicht damit überein, dass man damals besonders einfach hätte untertauchen können. Gerade bei den Überlegungen zu Flügen/Fähren… Barzahlung statt Karte, Ticket erhalten ohne Angabe von Daten/falsche Daten und keiner schaut in einen Pass… soooo einfach geht‘s inzwischen nicht mehr. Es ist nicht unmöglich, aber doch schwieriger als vor Jahrzehnten. Und warum gab es dann keine Zeugen/Sichtungen mehr im weiteren Verlauf?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 12:44
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Aus den letzten Jahrzehnten fallen mir da nur die Fälle Birgt Ameis und Sonja Engelbrecht ein, bei denen die Opfer tatsächlich sehr wahrscheinlich in die Autos der Täters gelockt wurden. Aber selbst in diesen Fällen wurden die Leichen ja irgendwann, nach vielen Jahren, gefunden. (Falls sich jemand noch an andere, vergleichbare Fälle erinnert, wäre es toll, wenn er / sie sie beisteuern könnte)
Nicht zu vergessen Frauke Liebs (Paderborn), Deren Leiche wurde aber nach 3 Monate nach letztem Kontakt gefunden


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 13:35
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Tort
Nur weil sich keiner an sie erinnert bedeutet das nicht, das niemand sie gesehen hat.
Mir bleibt beim Wandern niemand in Erinnerung. Man geht aneinander vorbei, grüßt evtl aus Höflichkeit
und das wars. Nach ein paar Metern ist die Person aus dem Blickfeld und vergessen. Zumindest bei mir.

Na, das ist beim Weitwandern etwas anders.

Erstens laufen die meisten in die gleiche Richtung. Zweitens kennt man die meisten vom Sehen, spätestens nach 3,4 Etappen.
Ich bin den Schluchtensteig 2024 gelaufen, im Sommer. Trotz Hochsaison waren nicht so viele Weitwanderer unterwegs. Klar, an der Wutachschlucht gab es viele Tagestouristen, aber ansonsten ist man schon oft lange allein. Da fallen einem natürlich die anderen Wanderer auf, die mutmaßlich auch den Steig laufen. Man beobachtet Größe des Gepäcks, ob Stöcke oder nicht.

Allerdings ist Scarlett erst spät los. Meistens ist man doch zwischen 8 und spätestens 10 unterwegs.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 13:51
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Sinnvoll ist hier eher Ockhams Rasiermmesser, welches ja schon erwähnt wurde: einfach gesagt, man rasiert alle Theorien/Erklärungen ab, die mehr Annahmen erfordern und betrachtet die Theorie als wahrscheinlicher, die weniger Entenitäten erfordert.

Beispiel: umgeknickte Bäume im Wald.
Theorie 1: ein UFO ist gelandet und dadurch wurden die Bäume umgeknickt
Theorie 2: ein Sturm hat die Bäume umgeworfen.

Theorie 1 erfordert mehr Annahmen weil man dazu unterstellen muss, dass es Außerirdische gibt, diese müssten UFOS haben, diese müssten in der Lage sein hierher zu fliegen, die Außerirdischen müssten Interesse an einen Besuch auf der Erde haben, noch dazu irgendwo im Wald, das UFO müsste groß und schwer genug sein um Bäume abzuknicken.

Bei Theorie 2 müssen wir nur annehmen, dass ein Sturm, der kräftig genug war, an dieser Stelle stattfand.

Da Theorie 2 weniger Annahmen erfordert und somit die „einfachere“ Erklärung ist (nicht einfach im Sinne von „weniger komplex“/leichter verständlich sondern weil weniger Annahmen erforderlich sind), ist diese vorzuziehen.
Dann wäre auf den Fall Scarlett bezogen die einfachste Erklärung, dass sie verunglückt ist oder aufgrund eines medizinischen Notfalls abseits einer Strecke verstorben ist, weil sie sich auf einer Wandertour befunden hat und noch eine letzte Etappe vor ihr lag, weil sie am Donnerstagmorgen die KBH in Wandermontur und mit Rucksack verlassen hat, und weil sie gegenüber ihren letzten Kontakten keinerlei Andeutungen gemacht hat, dass sie die Wanderung nicht antreten wird.

Fragt sich halt nur, wo sich das ereignet haben soll.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 14:52
Nicht unbedingt. Man müsste länger nachdenken welche Annahmen nötig sind in verschiedenen Szenarien.

Bei einem Unfallgeschehen/med. Notfall müsste man annehmen, dass überhaupt ein Unfall passiert ist, dass Scarlett sich danach nicht bemerkbar machen konnte und bisher zwar intensiv, aber an den falschen Stellen gesucht wurde bzw. sie übersehen wurde.

Bei einem Verbrechen müsste ein Verbrecher ihren Weg gekreuzt haben, sie entführt haben und sie immer noch gefangen halten oder ihren Leichnam so versteckt haben, dass er bislang nicht gefunden wurde. Und dass eventuelle Mitwisser schweigen.

Bei freiwilligem Verschwinden müsste es ihr gelungen sein ohne den Einsatz von nachverfolgbaren Zahlungsmitteln, Ticketreservierungen und Prüfung von Coronatests abzutauchen ohne dass Spuren und Zeugenaussagen vorhanden sind. Und dass ihr jetziges Umfeld ihre Herkunft nicht kennt/hinterfragt, zusätzlich keine behördlichen Erfordernisse bestehen, seine Herkunft darzulegen.

Ich wollte nur einordnen, dass die - grundsätzlich sehr guten - Überlegungen von Coscoroba zur Statistik falsch bewertet werden.

Weil die Wahrscheinlichkeit eines Verschwindens ist ja, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, sehr, sehr gering. Aber es ist hier doch passiert. Also muss man schauen wie naheliegend ist hier der ein oder andere Grund für ein Verschwinden von Scarlett, weniger wie wahrscheinlich ist das im Hinblick auf die Population insgesamt.

Es gibt da keine absolute Wahrheit weil ja schon die Frage, welche Annahmen baut man ein oder nicht, einer persönlichen Betrachtung unterliegt, die falsch sein kann.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 15:34
Zitat von NuisetteNuisette schrieb:Sie kann nicht verunfallt sein. Sie hat sich selbst nicht abgesetzt. Das scheidet schlichtweg aus.
@Nuisette
Im Vermisstenfall Scarlett scheidet aktuell weder eine der von dir genannten Varianten, noch ein Fremdverschulden aus.
Ich persönlich favorisiere einen Unfall. Ein Absetzen halte ich für die unwahrscheinlichste Variante.
Zitat von dante81dante81 schrieb:Da fallen einem natürlich die anderen Wanderer auf, die mutmaßlich auch den Steig laufen. Man beobachtet Größe des Gepäcks, ob Stöcke oder nicht
Kann sein, das mach einer das macht, aber halt nicht alle. Ich zB achte da nicht drauf.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 16:19
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Weil die Wahrscheinlichkeit eines Verschwindens ist ja, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, sehr, sehr gering. Aber es ist hier doch passiert. Also muss man schauen wie naheliegend ist hier der ein oder andere Grund für ein Verschwinden von Scarlett, weniger wie wahrscheinlich ist das im Hinblick auf die Population insgesamt.
Nein, sie ist ja verschwunden also muss a posterioi neu bewerted weden. D.h. die Summe der Wahrscheinlichkeiten für Unfall/medizinisches Problem, Selbstmord, Tötung und Verschwinden/Entführung (posterior-Wahrscheinlichkeiten) ist 1.

Screenshot 2025-10-06 161057

Hier ein Beispiel (alle Zahlenwerte willkürlich):

Screenshot 2025-10-06 161328

Ursachen, die typischerweise kein auffindbares Ergebnis hinterlassen (Untertauchen, Entführung), werden stark wahrscheinlicher, sobald jemand als verschwunden gilt.

Ursachen, bei denen man die Person üblicherweise findet (Unfall, Suizid), werden relativ unwahrscheinlicher.

Im vorliegenden Fall gibt keine Hinweise auf irgend etwas. Daher bringt es nichts ewig mit Statistiken zu kommen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 16:44
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Die Frage ist dann nicht wie wahrscheinlich ein Verbrechen im Bezug auf die Gesamtbevölkerung ist, wie wahrscheinlich Leute im Allgemeinen selbstbestimmt untertauchen. Die Frage ist: wie wahrscheinlich ist es für Scarlett?
Von einem theoretischen Standpunkt aus hast Du natürlich Recht. Wir müssten eigentlich das individuelle Risikoprofil Scarletts betrachten und bewerten. Das können wir aber nicht, und das kann niemand. Manche Menschen, ihr nahestehende, können das vielleicht etwas besser als wir externen Beobachter, aber sie können es aucht nicht wirklich gut.

Und was machen wir deshalb in allen möglichen Lebensbereichen? Wir betrachten eben doch die Gesamtpopulation und schließen daraus hilfsweise auf das Individuum. Viele Statistiken führen wir hauptsächlich deswegen, weil wir aus ihnen auf das Individuum schließen wollen. Wenn man zum Beispiel in Deutschland mit unspezifischen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Übelkeit zum Arzt geht, dann wird einen der Arzt nicht zuerst auf Ebola, Fleckfieber oder AIDS untersuchen, weil der Arzt weiß, dass diese Krankheiten in der Gesamtpopulation Deutschlands sehr selten sind. Er wird Dich erst auf die in Deutschland weit verbreiteten Krankheiten untersuchen - obwohl Du natürlich theoretisch auch Ebola haben könntest. Und meistens funktioniert dieses Vorgehen sehr gut ...

Anderes Beispiel, aus der Kriminolgie / Kriminalistik: Warum ermittelt denn die Kripo bei Tötungsdelikten immer zuerst "von innen nach außen"? Nicht weil es so rum mehr Spaß macht, sondern weil man aus der Statistik weiß, dass die meisten Tötungsdelikte (speziell an Frauen) Beziehungstaten sind. Im Einzelfall kann es natürlich aber trotzdem ein durchgeknallter Paketbote gewesen sein ...

Ich denke, jeder von uns könnte an dieser Stelle 100 weitere Beispiele dafür anführen, dass einem im echten Leben fast nie etwas anderes übrig bleibt, als von allgemeinen Statistiken auf den Einzelfall zu schließen - und dass das meistens sehr gut funktioniert ...

Man kann und sollte natürlich das allgemeine Risikoprofil - immer wenn es möglich ist - durch individuelle Faktoren modifizieren. Wenn jetzt Scarlett zum Beispiel in den Wochen vor ihrem Verschwinden mehrere Morddrohungen erhalten hätte, dann würde das Risiko für ein Verbrechen natürlich steigen. Oder, wenn sie irgendeine ernste Vorerkrankung gehabt hätte, würde das natürlich die Wahrscheinlichkeit für einen natürlichen Tod (an abgelegener Stelle) steigen lassen uns so weiter.

Wir haben in diesem Fall nur leider überhaupt keine Faktoren, mit denen wir das allgemeine Risikoprofil anreichern und verbessern könnten: Keine Vorerkrankungen, keine Abschiedsbriefe, keine Morddrohungen oder einen Tatort mit Kampfspuren, kein Leerräumen des Kontos in Vorbereitung eines "Aussteigens" und und und. Wir haben nichts dergleichen. Und deswegen orientiere ich mich eben schon an der Verteilung der Risiken in der Gesamtpopulation - wohl wissend, dass es nur eine Hilfskonstruktion ist.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 17:10
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit für rot oder schwarz bei jeden Wurf 50:50, wenn wir manipulierte Materialien mal außen vor lassen.

Aber wenn man die Gesamtreihe sieht, ist es wahrscheinlicher, dass man sich dem Erwartungswert nähert 😁


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 17:17
Da nach Fällen gefragt worden war, in denen das weibliche Opfer vom Täter mit dem Auto abtransportiert wurde:

Der beklemmende Fall Stephanie ereignete sich 2006 in Dresden. Die damals 13jährige Schülerin wurde vom Täter fünfeinhalb Wochen in seiner Wohnung gefangengehalten, die Wohnung befand sich in einem fünfgeschossigen Haus mit vielen Mietparteien. Stephanie konnte sich mit einem Zettel, auf dem sie um Hilfe bat, bemerkbar machen und wurde befreit.

Der "Fall Stephanie": Chronik der Ereignisse - DER SPIEGEL https://share.google/ZEphfwlywfbGaScMX


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 18:15
Zitat von dante81dante81 schrieb:Na, das ist beim Weitwandern etwas anders.

Erstens laufen die meisten in die gleiche Richtung. Zweitens kennt man die meisten vom Sehen, spätestens nach 3,4 Etappen.
Ich bin den Schluchtensteig 2024 gelaufen, im Sommer. Trotz Hochsaison waren nicht so viele Weitwanderer unterwegs. Klar, an der Wutachschlucht gab es viele Tagestouristen, aber ansonsten ist man schon oft lange allein. Da fallen einem natürlich die anderen Wanderer auf, die mutmaßlich auch den Steig laufen. Man beobachtet Größe des Gepäcks, ob Stöcke oder nicht.

Allerdings ist Scarlett erst spät los. Meistens ist man doch zwischen 8 und spätestens 10 unterwegs.
Und wenn man die Weitwanderer außer acht lässt, dann sind eben noch Kurzwanderer und/oder Spaziergänger unterwegs. Und das trifft auf die Wehratalstrecke allemal zu. Die Strecke ist ja nicht nur durch die Wanderer frequentiert, die den kompletten Schluchtensteig laufen. Sondern eben auch durch andere Läufer. Und die werden nicht alle im selben Zeitraum am Morgen/Vormittag unterwegs sein, sondern verteilt über den ganzen Tag.

Dass man auf der 23 km-Strecke von Todtmoos bis Wehr zwischen 11 un 17 Uhr absolut keiner Menschenseele begegnet, wäre schon sehr außergewöhnlich. Oder nehmen wir nur die 10 km von Au bis zum oft besprochenen Wehratal-Wanderparkplatz. Zuvor kommt man durch Schwarzenbach und dann durch Au. Man läuft direkt an den Häusern vorbei. Nach Au die Waldstrecke und der Oststeig bis Parkplatz. Und nirgends eine Menschenseele? Keine Spaziergänger, keine Wanderer, keine Touris, keine Mountainbiker? Danach müsste der 10.09.20 ein außergewöhnlicher Tag gewesen und die Strecke komplett ausgestorben gewesen sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 18:48
Ich weiß nicht so recht, warum die unfalltheorie hier so penibel diskutiert wird. Sie war auf einem gut ausgebauten, bekannten und bewirtschafteten wanderweg unterwegs. Zudem ist sie selbst mehr oder weniger erfahren, zumindest keine flipflop alpinistin. Auch gehe ichvdavon aus,dass sie sich selbst gut einschätzen konnte, was die schwierigeren stellen angeht. Es ist aber nicht der Amazonas und auch nicht eine hochalpine grat wanderung.
Geregnet hat es m.w.auch nicht. Unmittelbar nach ihrem verschwinden war ein erfahrener suchtrupp unterwegs, die neuralgischen stellen dürften also wohl bekannt sein. Daraufhin sind über die jahre hinweg hunderte menschen vermutlich jeden Zentimeter der strecke abgelaufen. Zudem war das Gebiet in dem sie sich aufgehalten hat zu 85% bekannt und man wusste auch genau nach WAS ( kleidung, rucksack etc) man suchen musste. Die Restlichen 15% sind umwege,verlaufen, ggf abkürzungen ,die man sicher auch abgegangen ist.hundertfach.
Da sie mit einer kurzen wanderhose bekleidet war, schliesse ich es völlig aus,dass sie durchs dickicht lief..das macht niemand. Schon gar nicht wg.den zecken (September), hängenbleiben, zerkratzen usw.
Warum sind die 3 wegbekannten aus dem fadenkreuz gekommen, ist das bekannt?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 19:07
Zitat von NuisetteNuisette schrieb:Daraufhin sind über die jahre hinweg hunderte menschen vermutlich jeden Zentimeter der strecke abgelaufen. Zudem war das Gebiet in dem sie sich aufgehalten hat zu 85% bekannt und man wusste auch genau nach WAS ( kleidung, rucksack etc) man suchen musste. Die Restlichen 15% sind umwege,verlaufen, ggf abkürzungen ,die man sicher auch abgegangen ist.hundertfach.
Nun ja.
Das alles ist schon irgendwie richtig, aber der Fall Tanja Gräff zeigt eindrucksvoll, dass ein Körper durchaus einfach so unglücklich nach einem Absturz oder ähnlichem liegen bleiben kann, dass der nur durch Zufall - oder halt gar nicht- gefunden wird.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 19:46
Ich halte nach wie vor die Möglichkeit das sie nach Zell im W. gelaufen ist für sehr wahrscheinlich. Sie könnte sich von da aus verlaufen haben oder sie hat nach einer Möglichkeit zum Zelten gesucht. Sollte sie an der Straße in ein Auto gestiegen sein, wäre die Frage ob entlang der Strecke Richtung Wehr irgendwo kleine nicht einsehbare Parkplätze sind, Ecken wo ein Täter hätte anhalten können um seine Tat zu begehen und wo vielleicht kein Spaziergänger oder Pilzsucher hinkommt. Natürlich könnte ein Auto auch in jede andere Richtung gefahren sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

06.10.2025 um 19:56
Zitat von NuisetteNuisette schrieb:Da sie mit einer kurzen wanderhose bekleidet war, schliesse ich es völlig aus,dass sie durchs dickicht lief..das macht niemand. Schon gar nicht wg.den zecken (September), hängenbleiben, zerkratzen usw.
Wieso schliesst du das aus? Nur weil du es selbst nicht tun würdest? Ich trage im Sommer auch Shorts und bewege mich so auch durch unwegsames Gelände. Die Polizei hatte damals auch nur die Erklärung, dass sie möglicherweise abseits des Weges verunfallt ist. Und abseits der Wege ist alles, was rein ins Dickicht und Gestrüpp geht.


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