Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

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deim0s schrieb:Volvic schrieb:
Nur: es gibt keinen objektiven Hinweise, dass Scarlett ihre Pläne spontan verändert hat. Es sind nur irgendwelche subjektiven Vorstellungen, Ideen, Annahmen und Vermutungen.

Wie sehr viele Ideen, Vorstellungen, Annahmen und Vermutungen, die diesen Thread prägen.

Zitat von VolvicVolvic schrieb:
Demgegenüber gibt es aber den offiziellen Plan und das dazu passende Verhalten, soweit bekannt, an diesem Tag die Route fortzusetzen.

Das sehe ich ähnlich, wobei ich bei "das dazu passende Verhalten" doch ein wenig skeptisch wäre. So spät loszulaufen steht einem offiziellen Plan eher entgegen. Wobei wiederum das ja auch der Normalfall sein könnte bei ihr.

Zitat von TortTort schrieb:
Diese stützten sich auf ihren “Plan”. Dadurch, dass dort keinerlei Spuren von Scarlett gefunden wurden, sollte man doch von ausgehen, dass sich diese Vermutungen nicht bestätigt haben.

Inklusive der Hundespuren, die eine ganz andere Route gegangen sind, jedenfalls ist keiner von denen zum Einstieg E6.
(Entweder versehentlich gelegte Spur oder Scarlett ist woanders in die E6 eingestiegen)

Diese Konversation zwischen Tort und Volvic zeigt gut, wie wir uns seit geraumer Zeit im Kreis drehen. Alle haben gute Argumente, es fehlen neue Hinweise. Allerdings ist die Idee mit der Handysuche am Kohlberghütten-Parkplatz ganz interessant.

Volvic schrieb:Demgegenüber gibt es aber den offiziellen Plan und das dazu passende Verhalten, soweit bekannt, an diesem Tag die Route fortzusetzen.

In der Abwägung finde ich es dann schräg irgendwelche nicht untermauerten Vermutungen zu priorisieren anstatt primär dabei zu bleiben, dass die Fakten und ursprüngliche Pläne anders waren.

Man kann ja über den Tellerrand denken und mögliche Szenarien überlegen, aber mir erschließt sich nicht wieso reine Ideen dann als wahrscheinlicher erachtet werden als der bekannte ursprüngliche Plan.

Weil der ursprüngliche Plan, die E6 zu laufen, eben im Laufe der Zeit immer unwahrscheinlicher wurde. Und wenn man von einem Unfall auf der Strecke ausgehen will, es eben genauso unwahrscheinlich ist, dass sie nach Monaten und Jahren der Suche dort nicht gefunden wurde.
Als die offizielle Suche nach 2 Wochen erfolglos abgebrochen wurde, dann hätte ich ja noch gesagt - o.k. möglich, dass man sie an einer Stelle einfach übersehen hat und sie irgendwo im Wehratal liegt. Aber nicht nach jahrelanger Suche.

CorvusCorax schrieb:Weil der ursprüngliche Plan, die E6 zu laufen, eben im Laufe der Zeit immer unwahrscheinlicher wurde. Und wenn man von einem Unfall auf der Strecke ausgehen will, es eben genauso unwahrscheinlich ist, dass sie nach Monaten und Jahren der Suche dort nicht gefunden wurde.
Als die offizielle Suche nach 2 Wochen erfolglos abgebrochen wurde, dann hätte ich ja noch gesagt - o.k. möglich, dass man sie an einer Stelle einfach übersehen hat und sie irgendwo im Wehratal liegt. Aber nicht nach jahrelanger Suche.

Das ist genau was ich meine. Bei einem Verbrechenszenario können ihre Überreste überall sein, egal welchen Weg sie damals eingeschlagen hat. Bei einem Unfallszenario sollte man nach dieser langen Zeit evtl. etwas anderes als die E6 in Betracht ziehen.

GrafOskar schrieb:Bei einem Verbrechenszenario können ihre Überreste überall sein, egal welchen Weg sie damals eingeschlagen hat.

Klar kann sie überall sein. Zumal, wenn ein Fahrzeug im Spiel war. Die Leiche der Leipzigerin Sophia Lösche, die trampenderweise dort in einen LKW gestiegen ist, wurde in Nordspanien gefunden.

deim0s schrieb:Allerdings ist die Idee mit der Handysuche am Kohlberghütten-Parkplatz ganz interessant.

Das auch nur unter der Prämisse, dass es gesichert ist, dass die WhatsApp Nachricht am Abend tatsächlich noch zugestellt wurde.

Ich würde Stand heute sogar eher noch den Bereich rechts von der Leitplanke an der L150, wo das Ibacher Kreuz ist, durchsuchen wollen und den "Parkplatz", der noch vor dem "Kohlhüttenparkplatz" kommt.

Und zwar nach dem Telefon, nicht nach Scarlett selbst.

Manche folgen der Logik "Man hat sie auf der E6 nicht gefunden, also muss ein Verbrechen passiert sein". Ich folge der Logik "Man kann einen Unfall (noch) nicht ausschliessen, also muss auch woanders als nur auf der E6 gesucht werden."
Das einzige was jetzt noch bei einer Suche auffallen könnte ist ihr großer Rucksack oder evtl. ein Knochen den ein Fuchs oder ein anderer Aasfresser mitten auf dem Weg liegen lässt, ähnlich wie im Fall Sonja Engelbrecht.

GrafOskar schrieb:Man kann einen Unfall (noch) nicht ausschliessen, also muss auch woanders als nur auf der E6 gesucht werden."

Stimmt. Nur wo gibt es noch solche gefährliche Stellen, die nicht abgesucht wurden?

Tort schrieb:Nur wo gibt es noch solche gefährliche Stellen, die nicht abgesucht wurden?

Es müssen keine gefährlichen Stellen sein. Hier ein zugegebenermassen weit hergeholtes Beispiel: Scarlett begibt sich zwecks Pinkelpause oder weil sie etwas beobachtet hat abseits des Weges und ihr fällt dabei ein großer Ast auf den Kopf....

@GrafOskar
Ja sicher sowas ist gar nicht mal sooo unwahrscheinlich. Aber: dass sie dann nach über 5 Jahren noch immer spurlos verschwunden ist… das macht es dann doch eher unwahrscheinlich finde ich.

Möglich ist auch, dass sie und ih Ricksack bei der Suche übersehehen wurde: etwa in einer Felsspalte, die dann mit Blättern und Pflanze überwuchert wurde. Nach langer Zeit zerfetzen Wildschweine auch alles. Wenn dann Blätter und Pflanzen dazukommen, sieht man nach ein paar Jahren nichts mehr. Und wenn das abseits des Weges in unwegsamen Gelände passiert, dann frägt man sich bei Fund: warum war sie ausgerechnet hier, so abseits des Weges? Ähnlich war es beim Beerensammler auf dem Feldberg oder Tanja Gräff am roten Felsen.

JosephConrad schrieb:Möglich ist auch, dass sie und ih Ricksack bei der Suche übersehehen wurde

Ja, der Rucksack könnte gelitten haben falls etwas 'Interessantes' für die Tiere des Waldes drin war. Das könnte ein Auffinden nochmals deutlich erschweren.

Eine Frage an die Ortskundigen. Scarlett hat ja manchmal Selfies gemacht bei denen man evtl. Angst um sie hätte haben können. Gibt es ganz grob im Bereich zwischen Todtmoos und Ibacher Kreuz evtl. Orte die sie zu solchen Fotos hätten verleiten können? Auf der OSM Karte ist z.B. "Am Lindauer Köpfle" eingezeichnet.

„Der analoge Mann“

Was ich auch gar nicht so unwahrscheinlich finde ist die Szene mit dem „analogen Mann“:

Etwas älter und daher nicht im „Beuteschema“ von Scarlett. Daher war er zu uninteressant, als dass sie ihn in Gesprächen erwähnte.

Er wanderte auch den Schluchtensteig,
sie liefen sich hier und dort mal über den Weg und tauschten auch ein paar Sätze aus, aber nicht mehr. Keine Telefonnummern wurden ausgetauscht.

Dieser „analoge Mann“ hatte ein Auto mit sich. Und diesem Mann ist Scarlett in Todtmoos begegnet, der sie fragte, ob er sie irgendwohin ein Stück mitnehmen kann.

Er war ihr also nicht ganz unbekannt, von daher vertraute sie ihm.

GrafOskar schrieb:Eine Frage an die Ortskundigen. Scarlett hat ja manchmal Selfies gemacht bei denen man evtl. Angst um sie hätte haben können. Gibt es ganz grob im Bereich zwischen Todtmoos und Ibacher Kreuz evtl. Orte die sie zu solchen Fotos hätten verleiten können? Auf der OSM Karte ist z.B. "Am Lindauer Köpfle" eingezeichnet.

Es gibt in dem von dir genannten Bereich keine Stellen, wo man spektakuläre Selfies machen könnte oder Felsen, bei denen eine tödliche Absturzgefahr vorhanden wäre. Das Lindauer Köpfle heißt so, weil es sich von Lindau aus mehr oder weniger vom restlichen Bergkamm markant abhebt.

Allerdings befinden sich in der Gegend nordöstlich und südöstlich vom Ibacher Kreuz kilometerweite endlose Wälder mit etlichen Hochmooren und dazwischen ein paar vereinzelte Gehöfte. Hochmoore allerdings nicht in dem Sinne, dass man darin auf Nimmerwiedersehen untergeht, aber nasse Füße kann man sich dort zur Genüge holen. Und natürlich kann man sich in dem Gebiet ohne Karte, Kompass und sonstige Navigation auch hervorragend verirren.

strombopoly schrieb:Allerdings befinden sich in der Gegend nordöstlich und südöstlich vom Ibacher Kreuz kilometerweite endlose Wälder mit etlichen Hochmooren und dazwischen ein paar vereinzelte Gehöfte. Hochmoore allerdings nicht in dem Sinne, dass man darin auf Nimmerwiedersehen untergeht, aber nasse Füße kann man sich dort zur Genüge holen. Und natürlich kann man sich in dem Gebiet ohne Karte, Kompass und sonstige Navigation auch hervorragend verirren.

Aber irgendwo hin führen doch alle Wege. Selbst im Kirchspielwald. Und wer schlägt sich schon ab jeden Weges quer durch dieses riesige Waldgebiet?

CorvusCorax schrieb:Aber irgendwo hin führen doch alle Wege. Selbst im Kirchspielwald. Und wer schlägt sich schon ab jeden Weges quer durch dieses riesige Waldgebiet?

Ich wollte meinen Post auch nicht auf Scarlett gemünzt wissen, sondern nur drauf hinweisen, dass die Gefahrensituation in dem von @GrafOskar genannten Gebiet in einem anderen Bereich liegt. Falls man sich dort verirrt und auf Wegen bleibt, wird man irgendwann wieder hinausfinden bzw. Wanderer, Spaziergänger, Förster oder Waldarbeiter weisen einem den Weg. Falls man allerdings den Weg verlässt (und verloren gegangene Personen tun dies mitunter) ist die Situation eine andere.

Tort schrieb:Etwas älter und daher nicht im „Beuteschema“ von Scarlett. Daher war er zu uninteressant, als dass sie ihn in Gesprächen erwähnte.
...
Er war ihr also nicht ganz unbekannt, von daher vertraute sie ihm.

Das würde absolut passen. Und würde erklären, warum Scarlett beim Mitfahren auf die Initiative eines"Fremden" eingegangen sein könnte. Aus dem Nichts wäre das doch schwer nachvollziehbar. Da bliebe dann nur die Möglichkeit, dass die Initiative von ihr gekommen wäre (Trampen, Ansprechen wegen einer besonderen Situation).

Und zusammen mit den Infos aus ihrem Google-Konto gibt es (wenn auch schwache und mühsame) Anhaltspunkte, so jemandem auf die Spur zu kommen. Jedenfalls deutlich mehr als bei einem Übergriff beim Trampen.

strombopoly schrieb:Falls man allerdings den Weg verlässt (und verloren gegangene Personen tun dies mitunter) ist die Situation eine andere.

Wen die Thematik interessiert, der kann das Buch "Lost Person Behavior" von Robert Koester lesen, einer Ikone der Personensuche.

Man kann sich dazu auch das Video

Lost Person Behaviour with Dr. Robert J. Koester

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über das Verhalten von verirrten Personen anschauen. Ab 13:48 min wird es interessant.

strombopoly schrieb:Falls man allerdings den Weg verlässt (und verloren gegangene Personen tun dies mitunter) ist die Situation eine andere.

Es gibt ja immer wieder Fälle wo Menschen tatsächlich den Weg nicht mehr zurück zum Weg finden. Nur ist das in dieser Gegend tatsächlich möglich?

Das Gebiet ist doch ein Netz von Wegen? Und die Landstraßen hört man doch auch ziemlich weit.

https://www.openstreetmap.org/search?query=todtmoos&zoom=13&minlon=7.892646789550782&minlat=47.683187788158286&maxlon=8.098125457763674&maxlat=47.78144303787803#map=15/47.74710/8.03146


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strombopoly schrieb:Falls man allerdings den Weg verlässt (und verloren gegangene Personen tun dies mitunter) ist die Situation eine andere.

Ja und was passiert dann, angenommen, man würde sich in einem ausgedehnten Waldgebiet im Schwarzwald verlaufen und "verloren gehen"?