Kraftwerker schrieb:Nach Jahren in freien wäre aber keine Leiche mehr vorhanden. Nur Skelett.
Die Wahrscheinlichkeit etwas zu finden nimmt mit der Zeit ab, durch Verwesung des Körpers, Verwitterung der Ausrüstung und Verlagerung z.B. durch Wild.
D.h. daß das nicht-Finden mit der Zeit nicht darauf hindeuten muß, daß man am falschen Ort sucht. Sondern auch, daß die Suche sich schwieriger und schwieriger gestaltet.
Ja, aber nach 5 Jahren hätten sich ein Skelett und Ausrüstungsgegenstände nicht in Luft aufgelöst. Vermutete Wege, Bereiche von Sichtungen und ein weites Umfeld drumherum wurden sehr gut untersucht.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Asservate im Wald herumliegen und nur übersehen wurden.
Jaja, jetzt kommt der Hinweis auf Tanja Graeff… aber man darf einen solchen Einzelfall jetzt auch nicht so hochrechnen, als könnte sich eine solche Szenerie anderswo beliebig wiederholen.
Auch wenn man sich fragt, wie sie bei der Suche am letztendlichen Fundort zunächst übersehen werden konnte, war das eben doch ein spezielles, unzugängliches Gelände.
Der Bereich, in dem man nach Scarlett sucht, ist zwar auch keine norddeutsche Viehweide, die perfekt überschaubar ist. Aber ich glaube schon, dass man bei der Suche sehr sorgfältig war und Tanja Graeff ein tragischer Einzelfall war, der sich nicht regelmäßig wiederholen wird.
Es erscheint deswegen wahrscheinlicher, dass es bei Scarlett Fremdeinwirkung gibt und der Verantwortliche sie an einen Ort verbracht hat, wo sie weder gesucht wird noch zufällig leicht entdeckt werden kann.
Offensichtlich gibt es ja bis auf die Brille, von der man nicht mal weiß, ob sie Scarlett gehört, keine Funde und insgesamt keine handfesten Fakten, die auf ein Unfallgeschehen auf Scarletts Wanderroute hindeuten.
Dass Täter ihre Opfer am Tatort zurücklassen oder zu einem Ablageort bringen und dort nicht oder nur oberflächlich verstecken, mag häufiger vorkommen. Wenn einer das Opfer aber an einen anderen Ort verbringt und dort sorgfältig versteckt (z. B. ausreichend tief vergräbt), dabei nicht von Zeugen beobachtet wird und das Erdreich nach einigen wenigen Wochen nicht mehr auffällig aussieht, bleiben keine sichtbaren Spuren, die irgendwer finden kann - solange er nicht gezielt an der Stelle gräbt. Aber natürlich gräbt niemand anlasslos an irgendwelchen Stellen im Wald oder auf fremden Grundstücken.
Ich glaube - leider - dass man Aussagen von Mitwissern braucht, sollte es welche geben. Wären Beweisstücke im Suchgebiet auffindbar gewesen, hätte man sie wohl entdeckt.