Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

MarylinM schrieb:Weiß jemand wie gut die Netzabdeckung am IK mit O2 ist? Scarlett hat meines Wissens O2. Und ja, man müsste wissen ob es sich hierbei um das Kreuz im Sinne von Kreuzung (mit Bushaltestelle) handelt oder um das Kreuz im Sinne von religiösem Symbol.

Generelle Netzabdeckung von Mobilfunk (Telekom, Telefonica Vodafone einzeln anwählbar):

https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring/karte (Archiv-Version vom 16.02.2021)

MarylinM schrieb:Falls der Empfang dort passabel ist: könnte man überprüfen, wer am Tag ihres Verschwindens von ca. 11.00 an dort eingeloggt war?

Gehen wir davon aus, ein Funkmast hat eine Reichweite von 12km - erzeugt ergo eine Funkzelle mit 24 km Durchmesser. Dann entspricht das einer Fläche von ~ 452 km².

Baden-Württemberg hat im Schnitt 310 EInwohner pro KM²; der Nordschwarzwald so ~ 258 Einwohner pro KM² .

Wenn die Hälfte davon ein Handy besitzt (also 258/2 * 452 km²) wäre es theoretisch eine Anzahl von ~ 58.000 Leuten die möglicherweiße in der Fläche einer solchen Funkzelle sein können.

Gut sind ja nicht alle am gleichen Ort - aber selbst davon ausgehend dass nur 1/3 gerda da ist wären es immernoch knapp 19.333 Leute die man abklappern müsste ...

Nur mal als Denkanstoß.

MarylinM schrieb:So, ach so schlaue AnnCarola: man kann also in Google nachlesen, wo genau sich Scarlett befunden hat.

Wo sie Recht hat, hat sie Recht! Wo man S. finden kann, wenn man Google zu Rate zieht, hat AnnCarola mit keinem Wort gesagt.

Sie haben doch ins Spiel gebracht, ob es sich beim IK um eine Kreuzung mit Bushaltestelle handelt oder um ein religiöses Symbol.
Wie man wiederum auf eine Kreuzung aus verkehrstechnischer Sicht kommen kann, ist mir allerdings ein Rätsel. Seitenlang haben wir über dieses IK gesprochen, einmal das Steinkreuz und einmal das Friedenskreuz. Warum es jetzt um eine Straßenkreuzung gehen soll die IK heißt, who knows...

MarylinM schrieb:Falls der Empfang dort passabel ist: könnte man überprüfen, wer am Tag ihres Verschwindens von ca. 11.00 an dort eingeloggt war?

Falls ein Verbrechen geschah und der Täter sein Handy dabei hatte, könnte man vielleicht in dieser Richtung weiter ermitteln.

Solange es keinerlei Anzeichen eines Verbrechen gibt, macht das keinen Sinn. Im Rechtstaat ist das der Polizei ohne Anfangsverdacht "einfach so" auch gar nicht möglich. Zuletzt hat das Bundesverfassungsgericht 2020 darüber geurteilt:

Regelungen zur Bestandsdatenauskunft verfassungswidrig

Pressemitteilung Nr. 61/2020 vom 17. Juli 2020
...
Trotzdem erweist sich die angegriffene Übermittlungsbefugnis aufgrund ihrer Reichweite als unverhältnismäßig. Auch Auskünfte über Daten, deren Aussagekraft und Verwendungsmöglichkeiten eng begrenzt sind, dürfen nicht ins Blaue hinein zugelassen werden. Dazu bedarf es begrenzender Eingriffsschwellen, die sicherstellen, dass Auskünfte nur bei einem auf tatsächliche Anhaltspunkte gestützten Eingriffsanlass eingeholt werden können. Anlasslose Auskünfte, die allein der allgemeinen Wahrnehmung behördlicher Aufgaben dienen, sind nicht zulässig. Eingriffsschwellen müssen schon in der Übermittlungsregelung selbst – als der im Bild der Doppeltür ersten Tür – geregelt werden. Erforderlich ist bezogen auf die Gefahrenabwehr und die Tätigkeit der Nachrichtendienste grundsätzlich eine im Einzelfall vorliegende konkrete Gefahr. Bezogen auf die Strafverfolgung genügt das Vorliegen eines Anfangsverdachts.

Quelle: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/bvg20-061.html;jsessionid=18FE5B6B483CDAB2F25E9598CF63B3B8.1_cid370

mokuzai schrieb:Gut sind ja nicht alle am gleichen Ort - aber selbst davon ausgehend dass nur 1/3 gerda da ist wären es immernoch knapp 19.333 Leute die man abklappern müsste ...

Wer dort zur betreffenden Zeit mit seinem Handy eingeloggt war, das kann nicht mal die Polizei ohne begründeten Verdacht in Erfahrung bringen. Dazu bedürfte es einen konkreten Verdachts; und dass knapp 20.000 Handybesitzer nur daraufhin überprüft werden, ob sie vielleicht in der betreffenden Funkzelle eingeloggt waren, das ist Science Fiction. Noch leben wir in einem Rechtsstaat.

CorvusCorax schrieb:Wer dort zur betreffenden Zeit mit seinem Handy eingeloggt war, das kann nicht mal die Polizei ohne begründeten Verdacht in Erfahrung bringen. Dazu bedürfte es einen konkreten Verdachts; und dass knapp 20.000 Handybesitzer nur daraufhin überprüft werden, ob sie vielleicht in der betreffenden Funkzelle eingeloggt waren, das ist Science Fiction. Noch leben wir in einem Rechtsstaat.

Ich habe nichts anderes behauptet. Lediglich mal das Ganze hochgerechnet um aufzuzeigen, dass der angesprochene Gedanke (der übrigens nicht von mir stammt) eigentlich Surreal ist.

@mokuzai

Das war auch nur meine weitergehende Antwort auf die Frage von @MarylinM, warum man nicht alle dort eingeloggten Handys überprüfen kann.

mokuzai schrieb:Wenn die Hälfte davon ein Handy besitzt (also 258/2 * 452 km²) wäre es theoretisch eine Anzahl von ~ 58.000 Leuten die möglicherweiße in der Fläche einer solchen Funkzelle sein können.

Gut sind ja nicht alle am gleichen Ort - aber selbst davon ausgehend dass nur 1/3 gerade da ist wären es immernoch knapp 19.333 Leute die man abklappern müsste ...

In der Gemeinde Todtmoos gibt es 69 Einwohner/km² also nach deiner Rechnung ( x 1/6) "nur noch" ca. 5200 Leute, die man abklappern müsste ... :-)

JosephConrad schrieb:In der Gemeinde Todtmoos gibt es 69 Einwohner/km² also nach deiner Rechnung ( x 1/6) "nur noch" ca. 5200 Leute, die man abklappern müsste ... :-)

Abgesehen von meiner grob angenommenen Datengrundlage ändert sich nichts an der Tatsache, dass so ein Vorgehen SURREAL wäre :-) .

Obendrein müsste man ja dann noch die ganzen Touristen und Co. auch mit einbeziehen.

Ein Fahndungsaufwand begründet damit, dass die Person in der Funkzelle eines Unfalls/Verbrechens war ?

Surreal...

mokuzai schrieb:Ein Fahndungsaufwand begründet damit, dass die Person in der Funkzelle eines Unfalls/Verbrechens war ?

Wenn jetzt ihre Leiche gefunden- und sie Opfer eines Verbrechens geworden wäre, dann würde es Sinn machen die Funkzellendaten zu evaluieren, falls das eine Gegend gewesen wäre, wo Handys in mehrere Funkzellen eingelogt sind. Da kann man die Position triangulieren und schauen, ob ein bestimmtes anderes Handy mehrfach zur gleichen Zeit am gleichen Ort war.

JosephConrad schrieb:Wenn jetzt ihre Leiche gefunden- und sie Opfer eines Verbrechens geworden wäre, dann würde es Sinn machen die Funkzellendaten zu evaluieren, falls das eine Gegend gewesen wäre, wo Handys in mehrere Funkzellen eingelogt sind. Da kann man die Position triangulieren und schauen, ob ein bestimmtes anderes Handy mehrfach zur gleichen Zeit am gleichen Ort war.

Dann würde es tatsächlich Sinn ergeben die Daten abzugleichen.

gast99 schrieb:Wenn das mit diesen Mantrailerhunden so einfach wäre,warum sind diese im Fall Georgine dann nicht von der Bushaltestelle direkt bei
dem Herrn Ali in den Keller

ich gehe davon aus, sie ist diesen Weg zu oft gegangen...

JosephConrad schrieb:Solange es keinerlei Anzeichen eines Verbrechen gibt, macht das keinen Sinn. Im Rechtstaat ist das der Polizei ohne Anfangsverdacht "einfach so" auch gar nicht möglich. Zuletzt hat das Bundesverfassungsgericht 2020 darüber geurteilt:
Regelungen zur Bestandsdatenauskunft verfassungswidrig

Pressemitteilung Nr. 61/2020 vom 17. Juli 2020

Danke für den Link, @JosephConrad.

Okay, dieser Funkzellenabgleich ist also nicht ohne weiteres machbar.

JosephConrad schrieb:Gut sind ja nicht alle am gleichen Ort - aber selbst davon ausgehend dass nur 1/3 gerade da ist wären es immernoch knapp 19.333 Leute die man abklappern müsste ...
In der Gemeinde Todtmoos gibt es 69 Einwohner/km² also nach deiner Rechnung ( x 1/6) "nur noch" ca. 5200 Leute, die man abklappern müsste ... :-)

So ungefähr meinte ich es - wobei man ja "nur" prüfen müsste, wer ab ca. 11.00 am Tag von Scarletts Verschwinden in der Funkzelle vom IK eingeloggt war. Vom PC aus - die konkrete Überprüfung der Personen wäre nach dieser Idee erst später dran.

Trotzdem, nur so als Gedankenspiel: Es geschah ein Verbrechen, der Täter war Scarlett zumindedt flüchtig bekannt (vom Schluchtensteig). Demnach wären sein Handy und ihr Handy ein paar Tage zuvor zumindest für geraume Zeit in derselben Funkzelle eingeloggt gewesen. Und am Tag ihres Verschwindens wäre sein Handy auch im relevanten Zeitraum in der Funkzelle vom IK eingeloggt gewesen.
Das setzt natürlich voraus, dass er je sein Handy dabei gehabt hätte. Und es müssten jede Menge Daten abgeglichen werden. Trotzdem dürften nach dieser Analyse nur sehr wenig Personen übrig bleiben.

CorvusCorax schrieb:Wer dort zur betreffenden Zeit mit seinem Handy eingeloggt war, das kann nicht mal die Polizei ohne begründeten Verdacht in Erfahrung bringen

Mooooment.
Mein Kollege war nur in der Nähe einer Wandertruppe, von der eine Frau Opfer eines Verbrechens wurde.
Er wurde durch seine Handydaten zu Hause aufgesucht u befragt. Das war 2009. Luise Z Aying .
Nix begründeter Verdacht .

Stradivari schrieb:Mein Kollege war nur in der Nähe einer Wandertruppe, von der eine Frau Opfer eines Verbrechens wurde.
Er wurde durch seine Handydaten zu Hause aufgesucht u befragt. Das war 2009. Luise Z Aying .
Nix begründeter Verdacht .

O.k. In dem Fall haben sie Recht. Der Unterschied ist, dass man bei S. nicht von einem Verbrechen ausgeht.

CorvusCorax schrieb:Der Unterschied ist, dass man bei S. nicht von einem Verbrechen ausgeht.

Ja, da hast du wieder recht ...:-) ich meinte das auch eher generell , mein Denkfehler.
Nachdem nicht von einem Verbrechen ausgegangen wird, werden auch keine Handydaten anderer ermittelt. .

MarylinM schrieb:Allerdings passt die Theorie eines Absturzes nicht zu den Spuren, die die Hunde angezeigt haben. Zwar ist diesbezüglich vieles nicht eindeutig, aber 4 Hunde sollen ja zum IK gelaufen sein, wo sich Scarletts Spur verloren haben soll. Also ist sie dort wahrscheinlich in einen Bus oder ein Auto gestiegen. Und dann, befürchte ich, ist ein Verbrechen geschehen.
Demnach konnten all die Suchenden DORT auch nichts finden was mit Scarlett zu tun hat, weil sie längst woanders hingebracht wurde...

Genauso sehe ich das auch. Die Spuren ergeben ja einen Anfang und ein Ende, denn wäre sie irgendwo dazwischen verunglückt,weggekommen.hätte die Spur abrupt da geendet wo sie abgestürzt ist. Wenn das IK also das Ende der Spur bedeutet,weil die Hunde nur bis da ( und gleich 4 Hunde) gekommen sind und die schnüffeln immer frische Spuren und immer vorwärts wie wir wissen, muss ab dem IK was passiert sein und da bleibt dann eben nur in einen Bud oder in ein Auto gestiegen.

CorvusCorax schrieb:Und wenn es so gewesen wäre, diese bisher immer noch ungeklärte Spur zum IK - was haben wir dann dort oben? → Eine riesige Waldfläche, an der die Landes- und Kreisstraße vorbeiführt. Dort oben wurde noch nie gesucht, warum auch immer.

Das war auch schon oft mein Gedanke. Warum nicht das IK als Anfangspunkt des Verschwindens nehmen und ab da ins naheliegende Waldgebiet die Suche beginnen, ausweiten.

Ehrlich gesagt wäre das eine logische Schlussfolgerung. Die letzte Spur endet zwar abrupt da und man nimmt sich nicht das Gebiet dort vor?