Da
@rabunsel zuletzt mehrfach üble Unterstellungen gegen mich verbreitet hat, möchte ich mich noch einmal zu Wort melden.
Vorweg halte ich es für angebracht, zur Klarstellung an den Ausgangspunkt für die Attacken von
@rabunsel zu erinnern.
Es ging um die Vernehmung des Zeugen Raffi W. im Hanna-Prozess. Dieser wurde befragt zu dem Fall, dass der Angeklagte Sebastian T. seiner Freundin Verena R. ein Messer an den Hals gehalten hat.
Dazu bemerkte Raffi zunächst, dieser Vorgang sei ihm sehr wohl bekannt. Auf die Frage, wie er davon erfahren habe, sagte er, er glaube, man habe es ihm erzählt. Auf Nachhaken der Verteidigung meinte er dann, er könne es auch aus den Medien erfahren haben. Auf unwirsche Reaktionen des Gerichts gab er schließlich zu verstehen, er könne sich an gar keine Erzählung mehr von einer Bedrohung erinnern.
Ich hatte mir erlaubt, diese diffusen Schilderungen als unausgegorene Aussage zu werten, die eher wie eine Zeugnisverweigerung wirke. Schließlich ging es ja um einen dramatischen Akt wie die Messerattacke gegen eine Freundin, die durchaus im Gedächtnis haften bleiben müsste. Daraus machte
@rabunsel dann:
rabunsel schrieb am 01.06.2025:Auch wenn mich wirklich interessieren würde und jetzt wohl keine Antwort mehr zu erwarten ist, wie man zu der Überzeugung gelangt, dass die Zeugen in der Pflicht wären, der Vorsitzenden einen besonders angenehmen Tag zu bereiten und ihre Aussagen so vorzubereiten und dann dementsprechend „ausgegoren“ wiederzugeben, dass sichergestellt ist, dass eine Vorsitzende nicht in Schwitzen gerät, ob sie ihre Verurteilungsquote jetzt noch wie erwartet erfüllen kann?
Und jetzt schob
@rabunsel noch nach:
rabunsel schrieb:der gesamte Absatz bezieht sich ausschließlich auf die im Beitrag von
@Tiergarten erwähnte Forderung nach einer „ausgegorenen Zeugenaussage“. (…)
Ich unterstelle ihm, dass er mit der Forderung impliziert, dass es die Aufgabe der Zeugen wäre eine „passende“ Zeugenaussage vorzubereiten und abzuliefern und falls das nicht passiert, wäre es das Recht der Richterin dementsprechend sauer zu reagieren.
Im Gegensatz zu dieser Implikation, bin ich hingegen persönlich überzeugt, dass es in unserem Rechtssystem die Aufgabe des Gerichts ist, eine Beurteilung aufgrund der im Prozess präsentierten Indizien zu treffen und eben nicht, Zeugen zu den „passenden“ Aussagen zu bewegen.
Ich stelle dazu fest:
Ich bin nie „zu der Überzeugung gelangt, dass die Zeugen in der Pflicht wären, der Vorsitzenden einen besonders angenehmen Tag zu bereiten und ihre Aussagen so vorzubereiten und dann dementsprechend ausgegoren wiederzugeben, dass sichergestellt ist, dass eine Vorsitzende nicht ins Schwitzen gerät, ob sie ihre Verurteilungsquote jetzt noch wie erwartet erfüllen kann“.
Einmal abgesehen davon, dass ich auf eine solche Überzeugung schon allein wegen der verquasten Formulierungen gar nicht kommen könnte: Zeugen haben nach bestem Wissen auszusagen (woran man im Fall Raffi mit Fug und Recht zweifeln darf) - und keinem Richter ist es erlaubt, Aussagen zu erzwingen, die in eine ihm gemäße Richtung gehen.
Mir gleichwohl zu unterstellen, ich würde für wohlfälliges Verhalten von Zeugen gegenüber derart übergriffigen Richtern plädieren, ist schlichtweg unverschämt.
Aber die Art und Weise, wie
@rabunsel hier mit Unterstellungen operiert, zeigt, was Geistes Kind sie ist. Das gilt ja nicht nur für den Umgang mit Usern wie mir, deren Meinung sie mit konstruierten Behauptungen zu diskreditieren versucht, sondern auch für ihre Sicht auf wichtige Funktionsträger der Gesellschaft: Richtern traut sie offenkundig zu, im Bedarfsfall die Verhältnisse so hinzubiegen, wie es ihnen in den Kram passt - bis hin zur Erfüllung eigener Verurteilungsquoten.
Wie kommt man sonst auf solch verquere Gedanken?
Unter einer vernünftigen Diskussionskultur stelle ich mir etwas anderes vor - zum Beispiel den Verzicht auf ungerechtfertigte Unterstellungen, wie sie jetzt von
@rabunsel verbreitet worden sind. Solche Praktiken unterstreichen einmal mehr, warum einem die Teilnahme an diesem eigentlich sehr spannenden Thread verleidet werden konnte.