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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.387 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 07:04
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Hatte die Richterin nicht in diesem Zusammenhang gesagt, "niemand von uns" wäre dabeigewesen? Ich denke, sowas irgendwo gelesen zu haben, finde die Quelle aber nicht mehr.
Die Welt hatte dies so zitiert:
Das „Eiskeller“-Verfahren ist ein reiner Indizienprozess. „Keiner von uns war dabei“, stellte die Vorsitzende Richterin Heike Will fest, die jetzt den zweiten Prozessdurchgang leitet. „Keiner von uns weiß, was in dieser Nacht passiert ist.“ Das müsse wieder mit Akribie und Sachverständigen in der neuen Beweisaufnahme geklärt werden.
Der wegen Mordes Verurteilte spaziert als freier Mann in den neuen Prozess (Welt)


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 07:07
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Nochmal: Der Vater "darf" leiden, wie er will, das hat keinerlei Belang für den fairen Prozess, der einem Angeklagten zusteht. Und es ist nicht zuviel verlangt, von einem halbwegs seriösen Presseorgan zu erwarten, die Leser nicht mit falschen Vorstellungen eines Gerichtsverfahrens zu behelligen, zu verwirren oder gar zu emotionalisieren.
Ich werde immer sehr hellhörig, wenn jemand fordert, dass die Presse nicht das schreiben soll, was geschehen ist, sondern mit einer "Schere im Kopf" sich selbst zu zensieren, wohl im Sinne eines ideologisch gerechtfertigten "Erziehungsauftrags".

Da soll der Leser dann wohl nicht mit der Wahrheit "behelligt" werden, denn wo sind hier die falschen Vorstellungen, wenn berichtet wird, dass es für den Vater sehr belastend war?

Für mich geht das in die Richtung: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf."


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 07:09
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Hatte die Richterin nicht in diesem Zusammenhang gesagt, "niemand von uns" wäre dabeigewesen? Ich denke, sowas irgendwo gelesen zu haben, finde die Quelle aber nicht mehr
Doch, so habe ich es auch in Erinnerung.

Aber ich schreibe ja kein Wortprotokoll, sondern einen Bericht.

Und in dem Fall, war das auch kein Zitat.

Macht das viel aus, damit man als Leser versteht, was die Vorsitzende in dem Moment, der Öffentlichkeit sagen wollte?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 07:11
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Keiner von uns war dabei“, stellte die Vorsitzende Richterin Heike Will fest,
Vielen Dank @LackyLuke77. Hat sie damit auch den Angeklagten eingeschlossen? Dann hätte sie sich ja schon ein Urteil gebildet, wäre also befangen!


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 07:12
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Hat sie damit auch den Angeklagten eingeschlossen? Dann hätte sie sich ja schon ein Urteil gebildet, wäre als befangen!
Das kam für mich überhaupt nicht so rüber. Ich habe es als Appell an die Unschuldsvermutung verstanden und dass man es in der Beweisaufnahme klären muss, was passiert ist, weil man ja selbst nicht dabei war.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 08:11
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Da soll der Leser dann wohl nicht mit der Wahrheit "behelligt" werden, denn wo sind hier die falschen Vorstellungen, wenn berichtet wird, dass es für den Vater sehr belastend war?
Das Problem ist halt, dass die „Wahrheit“,die wir hier als einziges kostenfrei haben, leider aus der selben Ecke kommt.

Ich kann da jetzt in den Live-Tickern nichts schlimmes erkennen. Es stimmt, dass sie den Angeklagten gefragt haben, wie es geht und beim Nebenkläger hätte ich es zumindest auch nicht mitbekommen.

Ändert aber nichts daran, dass es entweder wieder direkt aus dem selben Verlag kommt, oder zumindest eine ähnliche Position in der Berichterstattung vor dem Start eingenommen wurde.

Und das Bild vor Ort sieht so aus, gerade heute, wo viel weniger Presse da war, dass die ganzen überregionalen Tageszeitungen alle Links zusammen sitzen und die vom Live-Ticker eher abseits sitzen. Und die Stuhlreihen sind so aufgebaut, dass da eine gewisse Lücke in der Mitte ist.

Wie viel da jetzt Zufall ist und wie viel echte Symbolik dahinter, weiß ich nicht. Und ob man es daran festmachen will.

Aber es wäre halt schon von Vorteil, egal welche Meinung man hat, wenn wir von jeder Seite mindestens 1-2 Liveticker oder Free-Artikel hätten.

Man muss auch abwägen, ob man sich da nicht ein bisschen Blick verstellt, wenn man denkt, man hat zwei verschiedene Quellen, und sich dahinter die ganze Pressefreiheit verbirgt und alle das Gleiche wahrnehmen und Gewichten.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 08:22
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Ich werde immer sehr hellhörig, wenn jemand fordert, dass die Presse nicht das schreiben soll, was geschehen ist, sondern mit einer "Schere im Kopf" sich selbst zu zensieren, wohl im Sinne eines ideologisch gerechtfertigten "Erziehungsauftrags".
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass man in diesem Fall das Leid der Eltern instrumentalisiert und so Stimmung gemacht hat.
Immer wenn es um Entscheidungen zugunsten von ST ging (die erfolgreiche Revision, das aussagepsychologische Gutachten, die Aufhebung des Haftbefehls), gab es in einer der Regionalzeitungen ein Statement vom Anwalt der Nebenklage, wie schlecht es den Eltern von H geht.
Nur tatsächlich - da bin ich der Meinung von @BoobSinclar - hat das eine absolut nichts mit dem anderen zu tun und sollte nie derart gegeneinander aufgerechnet werden.

Natürlich soll die Presse schreiben, was geschehen ist. Und natürlich darf sie auch über das Leid der Eltern schreiben. Schwierig wird es, wenn beides verquickt wird - und zwar mit dem Zweck, beim Leser Emotionen zu wecken gegenüber dem vermeintlichen Leidverursacher.

Und auch die Vermischung von objektiver Berichterstattung und subjektiven Ergänzungen halte ich bei einem Liveticker für grenzwertig (anders wäre es, wenn man deutlich erkennt, an welchen Stellen die eigene Meinung einfließt).
Zum Beispiel weiß ich in diesem Absatz
Worauf die Verteidigung abzielt

Verteidiger Yves Georg belehrt dabei schon einmal den Ermittlungsbeamten, dass er nicht im Indikativ darstellen soll, wenn er etwas nur aus Erzählungen von Kollegen weiß. Dabei schildert der Kripobeamte lediglich, was zum jeweiligen Zeitpunkt in seiner Erinnerung Stand der Ermittlung war. Doch die Verteidigung hat ein eindeutiges Ziel: Jegliche Darstellung, Hanna könnte Opfer einer Gewalttat geworden sein, wollen sie als spekulativ oder nicht bewiesen darstellen.
Quelle: https://www.pnp.de/lokales/landkreis-traunstein/fall-hanna-erneut-vor-gericht-der-eiskeller-prozess-im-newsblog-19513535

nicht mehr sicher, was wirklich gesagt worden ist und was die Meinung des Journalisten widerspiegelt. Ähnlich bei dem Absatz mit der Lichtgestalt (der ja eigentlich ein Kommentar ist).


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 08:26
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Macht das viel aus, damit man als Leser versteht, was die Vorsitzende in dem Moment, der Öffentlichkeit sagen wollte?
Die wörtlichen Zitate kann man meistens auch nochmal irgendwo nachlesen.
Ich persönlich finde es super, wie ausführlich Du das alles hier wiedergibst - vielen Dank für diesen riesen Aufwand, den Du hier betreibst!


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01.10.2025 um 08:49
@fassbinder1925

Vielen Dank für Deinen umfangreichen und neutralen Bericht, ch muss ihn aber noch genauer lesen.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Dazu passt, was Empathie für Opfer und (mutmaßlichem) Täter anbelangt, folgende Darstellung der Passauer Neuen Nachrichten vom ersten Prozesstag:
Der erste Prozesstag war geprägt von Emotionen und Provokationen. Andreas Wörndl, Vater der am 3. Oktober 2022 tot in der Prien aufgefundenen 23-jährigen Hanna, musste miterleben, wie zwar der Angeklagte von der Richterin nach seinem Befinden gefragt wurde - er selbst aber nicht. Und er musste noch einmal die letzten Live-Bilder seiner Tochter ansehen, wie sie am 3. Oktober 2022 den Club "Eiskeller" in Aschau verlassen hatte.
Die Richterin hat schon sehr passende Eingangsworte gefunden. Auch darin war natürlich der Vater des Opfers mit enthalten. Aber sie macht deutlich, dass es nicht darum geht, dass für das schwere Schicksal nicht irgendjemand bestraft werden soll. Es muss geklärt werden, ob es ein Unfall war und wenn nicht, muss das Verfahren sicher stellen, dass auch der richtige verurteilt wird.

Was die Frage nach der Befindlichkeit angeht:

Hier darf man nicht vergessen, der Angeklagte wird vom Staat gezwungen an der Verhandlung teilzunehmen. Ich kann verstehen, dass der Vater stellvertretend für seine Tochter dort sein will, aber er wird im Gegensatz zum Angeklagten nicht gezwungen dort zu bleiben. Wenn er es ihm zu viel wird, kann er jederzeit gehen. Ein "muss" gab es nicht. Dagegen steht im Verfahren die ganze Zukunft des Angeklagten auf dem Spiel. Er wird unter extremen Stress stehen, welcher für keinen anderen in dem Gerichtssaal existiert. Daher ist die direkte Ansprache an den Angeklagten nachvollziehbar. Wenn sie den Vater des Opfers befragt hätte, hätte sie auch jeden einzelnen Angehörigen des Angeklagten danach fragen müssen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 11:02
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Dagegen steht im Verfahren die ganze Zukunft des Angeklagten auf dem Spiel. Er wird unter extremen Stress stehen, welcher für keinen anderen in dem Gerichtssaal existiert.
Das ist mir zu einseitig. Ich glaube, du hast nicht ganz realisiert, was es für die Eltern heißt, ihre Tochter so zu verlieren bzw. verloren zu haben. Ich bin sicher, der Vater würde liebend gerne 8 oder 10 Jahre ins Gefängnis gehen, wenn er dadurch wieder seine Tochter zurückbekommen würde.

Die größere emotionale Belastung ist meiner Meinung nach eindeutig bei den Eltern. Und auch der objektive Verlust ist bei den Eltern sicher größer.
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Wenn sie den Vater des Opfers befragt hätte, hätte sie auch jeden einzelnen Angehörigen des Angeklagten danach fragen müssen.
Aha! Das behauptest du jetzt einfach mal so.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 11:05
Zitat von Rigel92Rigel92 schrieb:Wenn sie den Vater des Opfers befragt hätte, hätte sie auch jeden einzelnen Angehörigen des Angeklagten danach fragen müssen.
Und eventuell kommt noch hinzu, dass die Frage "Wie geht's Ihnen" an einen Vater, dessen Tochter gestorben ist und der dem Gericht gegenüber sitzt, das die nächsten drei Monate lang jedes Detail dieses Todes wieder zum Thema machen wird/muss, sehr banal wirkt. Im engsten Kreis hat eine solche Frage eine ganz andere Bedeutung als vor Zuschauern und der Presse.


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01.10.2025 um 11:08
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das ist mir zu einseitig. Ich glaube, du hast nicht ganz realisiert, was es für die Eltern heißt, ihre Tochter so zu verlieren bzw. verloren zu haben. Ich bin sicher, der Vater würde liebend gerne 8 oder 10 Jahre ins Gefängnis gehen, wenn er dadurch wieder seine Tochter zurückbekommen würde.
Das ist totaler Quatsch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Tochter bekommt der Vater auch nicht zurück, wenn ST 8 oder 10 Jahre unschuldig im Gefängnis sitzt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.10.2025 um 11:13
@Sherlock_H
Vielleicht wäre es angebracht gewesen, wenn die Vorsitzende Richterin sich auch beim Nebenkläger nach dessen Befinden erkundigt hätte oder noch mehr einfühlsame Worte gefunden hätte. Nach den Berichten hat sie aber schon betont, wie betroffen sie die Tragödie mache und dass sie sich gerade auch im Sinne der Angehörigen um Aufklärung bemüht. Außerdem hat sie sich kurz erkundigt, ob das Zeigen des Videos aus dem Eiskeller und der Verletzungsbilder für den Vater verkraftbar sein werden (der dann erklärte, wegzuschauen). Insofern ist die Kommentierung in den PNP zu der Begrüßung des Angeklagten mit einer Erkundigung nach dessen Befinden in tendenzioser Weise aus dem Zusammenhang gerissen finde ich. Natürlich ist die Situation - auch, dass neu verhandelt werden muss - für die Nebenkläger schrecklich, dass ist nicht zu bestreiten.

Im Übrigen ist es sehr üblich, dass sich Richter am Beginn einer Verhandlung nach dem Wohlbefinden des Angeklagten erkundigen. Das ist nicht nur um für eine offene, gute Atmosphäre zu sorgen sondern hat auch prozessuale Hintergründe, denn das Gericht muss die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten von Amts wegen prüfen (die des Nebenklägers dagegen nicht).


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01.10.2025 um 11:34
Zitat von XluXXluX schrieb:Das ist totaler Quatsch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Tochter bekommt der Vater auch nicht zurück, wenn ST 8 oder 10 Jahre unschuldig im Gefängnis sitzt.
@XluX
Nicht alles, was man selbst nicht versteht, ist Quatsch. Es ging darum, welcher Verlust größer ist. Im übrigen solltest du solche Beleidigungen unterlassen.

@abgelenkt
Danke für die Klarstellung.


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01.10.2025 um 11:46
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Nicht alles, was man selbst nicht versteht, ist Quatsch. Es ging darum, welcher Verlust größer ist. Im übrigen solltest du solche Beleidigungen unterlassen.
Genau, es ging darum, welcher Verlust größer ist. Und genau deshalb habe ich geschrieben, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, weil es überhaupt nicht vergleichbar ist. Und weil man da nichts aufrechnen kann.


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01.10.2025 um 11:48
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:„Sehr geehrte Frau Aßbichler,

Ich werde das Gutachten am 16.1 halten. Es wird aber nicht eindeutig ausfallen. Die Verletzungen können im Wasser entstanden sein, aber nicht eindeutig.“

Weiter räumt er ein, dass er noch nie mit Wasserleichen befasst war, aber darüber gelesen hat.

Wenn man das erstattete Gutachten anschaut, sei davon auszugehen, dass der Hydromechaniker bemüht war, die Erwartungen der Vorsitzenden zu erfüllen. Es muss Gespräche gegeben haben, die beinhalten, dass normale Verletzungen unerwünscht sind.
Vielen Dank für deinen tollen Bericht, auch sehr beeindruckend, dass du das alles am Handy geschrieben hast.

Die Mail-Korrespondenz von Frau Aßbichler bleibt weiter spannend, nach einer solchen Mail, hätte ich ein anderes Gutachen erwartet. Verständlich, dass sich die Verteidigung fragen muss, was ihn dann im Prozess dazu bewogen hat, die Verletzungen als unwahrscheinlich hinzustellen.


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01.10.2025 um 11:53
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Die Mail-Korrespondenz von Frau Aßbichler bleibt weiter spannend, nach einer solchen Mail, hätte ich ein anderes Gutachen erwartet.
Noch relevanter finde ich hier, dass es überhaupt diese E-Mail gab - weil es andeutet, dass es davor eine gewisse Erwartungshaltung gab, in welche Richtung das Gutachten gehen sollte.


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01.10.2025 um 11:57
Zitat von XluXXluX schrieb:Das Problem ist aus meiner Sicht, dass man in diesem Fall das Leid der Eltern instrumentalisiert und so Stimmung gemacht hat.
Immer wenn es um Entscheidungen zugunsten von ST ging (die erfolgreiche Revision, das aussagepsychologische Gutachten, die Aufhebung des Haftbefehls), gab es in einer der Regionalzeitungen ein Statement vom Anwalt der Nebenklage, wie schlecht es den Eltern von H geht.
Genau das sehe ich auch. Ich habe zu diesem Fall schon recht viele PodCasts und Artikel gelesen. Bei sehr vielen wurde schon das Einlegen der Revision als negativ gesehen, weil es die Eltern belasten würde. Selbst in einem Podcast mit einer Staatsanwältin und deren Mann wurde das so ausgedrückt.

Wenn man das hört, kann man nur den Kopf schütteln. Wenn ein Fall noch nicht geklärt ist, darf man Empathie nicht einseitig aufbringen, man muss beide Seiten sehen. Dass ein Verfahren so aus den Bahnen gelaufen ist, ist einzig und allein Schuld des Staates, nicht die des Angeklagten.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Nicht alles, was man selbst nicht versteht, ist Quatsch. Es ging darum, welcher Verlust größer ist. Im übrigen solltest du solche Beleidigungen unterlassen.
Es ging hier nicht um den Verlust sondern das aktuelle befinden und dessen Ursache. Glaubst Du der Vater steht unter dem gleichen Stress wie der Angeklagte? Kann es sein, dass durch das Verfahren er in die JVA wandert und sein Leben durch das Verfahren zerstört wird?

Nein, er hat seine Tochter verloren und natürlich ist das schlimm und tragisch und das zu verkraften, wird schwer sein. Aber daran ist nicht das Verfahren schuld, sondern die Ereignisse am 3.10.23. Eine Klärung in diesem Verfahren könnte ihm das sogar erleichtern. D.h. er kann durch dieses Verfahren nichts verlieren. Der Angeklagte muss sich durch einen schweren Fehler der Justiz dem Verfahren erneut stellen und er muss erneut bangen, ob jetzt die Wahrheit gefunden wird.


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01.10.2025 um 12:37
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Auch schildert er, dass die 2.JugendKammer einen Beweisantrag die Anstaltspsychologin des Adrian M. hören zu lassen, weil sie keine Entbindung der Schweigepflicht beigelegt hat.
Wie ist das eigentlich zu werten? Wie weit geht die Schweigepflicht, wenn es wie in diesem Fall um ein schweres Kapitaldelikt geht und AM die Zeugin nicht entbindet (warum sollte er auch, wenn dann seine Diagnosen ausgebreitet werden)?


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