Hanna W. tot aus der Prien geborgen
11.10.2025 um 11:41
Bericht vom 08.10.2025-Teil 1
Das Gericht verkündet, dass die Stellunngnahmen, von den von der Verteidigung, abgelehnten Gutachtern, eingeholt werden. 
Dr. Georg erklärt, dass in einem Artikel der „Bild“ vom 23.11.2022 geschrieben wird, die Polizei hätte den als Zeugen befragten und mittlerweile Festgenommenen Jogger schon „wochenlang im Visier“ gehabt. Diese Info kann nur aus internen Ermittlerkreisen stammen. Dazu passt auch, dass die Ermittler ihn bei seiner Zeugenvernehmung am 10.11.2025 gefragt haben, ob er nicht noch zu einer 2. Runde aufgebrochen ist, was er mit „Habe ich nicht“ und „bin ich nicht“ beantwortete. 
Weiter hat sich der Hauptsachbearbeiter daran Anstoß genommen, dass Unschuldsbeteurungen ausgeblieben sind. Dabei wisse jeder der ab und an „Tatort“ schaut, dass es besser ist,bei der Polizei auch mal den Schnabel zu halten. 
Was die Erinnerungslücken der Vernehmungsbeamtin S. angeht, müsse man davon ausgehen, dass diese den Prozessbeteiligten einen „sagenhaften Bären“ aufgebunden. Zweite Alternative wäre, dass sie für ihre Tätigkeit als Kriminalhauptkommissarin genauso geeignet ist, wie die letzte Vorsitzende fürs Richteramt. 
„Die Truppe die hier letzte Woche aufgelaufen ist, kann niemals in der Lage sein, einen angeblichen Mordfall aufzuklären.“
Staatsanwalt Merkel erklärt, dass man gegebenenfalls auch den Journalisten als Zeuge laden muss.
Nun sollte eigentlich erstmal das Vernehmungsvideo des Mithäftlings seines Mandanten Adrian M. aus der JVA gezeigt werden. Dr. Georg meldet Bedenken an. Zwar hätte er große Lust, dass das Video gezeigt wird, weil jeder mal sehen sollte, was  M. für ein Typ ist, aber er sieht Bedenken, bevor seine Aussage getätigt wurde. Die Vorsitzende fragt, wie es denn wäre, nachdem man den Richter Salzinger gehört hat. Der Verteidiger sagt, dass er das akzeptieren müsse und dann ohnehin keine Handhabe mehr hat und stellt es ins Ermessen des Gerichts.
Nun präsentiert Verteidigerin Regina Rick per Präsentation Beweisanregungen
Die Erste, dreht sich darum, Professor Blankenbach, der Experte für Geodäsie ist, zu hören. Das ist eine Wissenschaft, die es seit Seefahrerzeiten gibt und genaue GPS-Daten bestimmen kann. 
Bisher habe man versucht, die Laufstrecke ihres Mandanten mit dem vermuteten Tatort zu verknüpfen, hier müsse man sogar von einer Erfindung der Polizei sprechen. 
Dieser vermeintliche Tatort, sei ohnehin schon fern liegend, da er sehr exponiert ist und dort beispielsweise Gäste im Burghotel ein und ausgehen. Außerdem besteht dort nicht ausreichend Platz für die vorgeworfene Tathandlung.
Weiter, handelt es sich an der Stelle um einen Totwasserbereich. Hanna  hätte gar nicht wegtreiben können, das kann auch ein Hydrologe bestätigen.
Auch wenn man keinen genauen Grund kenne und es ohne diese Daten sich nicht erklären kann, muss Hanna beim Brückerl und dem geschlossenes Eisentor über ein Gebüsch gegangen sein, anstatt an der Straße entlang. Dort könne man sich an mehrere Stellen in den Bärbach geraten. Rick demonstriert das an einem Video mit ihren Praktikanten, der 1,87 groß ist.
Das kann man über die Gehgeschwindigkeit, Satelliten und den Überwachungsvideos ermitteln. 
Der letzte Punkt (11) endet in einer Wiese hinter dem Kampenwandparkplatz.
Nun geht es um die Platzwunden am Kopf. Gezeigt werden Bilder von der Leichenschau und der Vermessung der Kopfwunden. 
Gezeigt werden Aufnahmen vom Schütz und einen Stock, der mehrfach dagegen stößt, den man reingeworfen hat.
Man hat es auch mit Schweinehaut getestet. Mich persönlich hat die Ähnlichkeit mit den echten Wunden schon etwas verblüfft.
Für die Berechnungen über die Ströme und Wirbel soll Christian Hittinger,-Unfall-Sachverständiger- ein Gutachten erstatten.
Bei den Akromionfrakturen geht man davon aus, dass diese durch einen 2,20 großen Fall entstanden sind. Die selten Frakturen kennt man neben Autounfällen von Sprüngen mit den Kopf in zu flaches Wasser. Das Gleiche gilt auch für die Verletzungen am Halswirbel. Hier regt Frau Rick an einen Unfallchirurgen zu hören. 
Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass die bisherigen Gutachten ausreichen und man starke Zweifel an der Neutralität Trübners hat, sollte sich das konkretisieren, würde man auch ein Ablehnungsgesuch stellen.
Nun stellt Nebenklagevertreter Walter Holderle einen Beweisantrag.
Er sagt, dass mindestens die Kopfverletzungen, die Schulterverletzungen und die Einblutungen am Rücken nicht durch Treiben entstanden sein können. 
Wenn man die Schrauben betrachtet, sind andere Kopfverletzungen zu erwarten.
Auch dass es an der Kleidung des Angeklagten keine DNA-Spuren gibt, sei bei so einem Tatgeschehen zu erklären.
Er beantragt, dazu Professor Dirk Labudde, der eine Computersimulation erstellen soll und einen neutralen Gutachter zu laden.
Die Verteidigung tritt dem, mit einer verlesenen Erklärung entgegen.
Der Antrag sei abzulehnen, da der Antrag keine konkrete Beweistatsache darstellt, sondern nur ein Beweisziel geäußert wird. 
Weiter, sind die Äußerungen zu den Verletzungen zu pauschal und der Anwalt nicht mit gängigen Begriffen vertraut. Das Wort „Parteigutachten“ gibt es in der StPO nicht, wenn er Zweifel daran hat, müsse er einen Befangenheitsantrag stellen.
Es ist üblich, dass DNA-Spuren von Biologen und Rechtsmediziner zu behandeln, was Dirk Labudde nicht ist. 
Labudde macht auch keine Computersimulationen sondern Animationen, das ist ein erheblicher Unterschied. 
Für Simulationen wäre Synn Schmidt geeignet, der hat aber allein im Badewannenfall schon 80000 Zeichen gebraucht, für den Bärbach und die Prien gestaltet sich das schwierig.
Als Erster Zeuge wird der Beisitzer Salzinger aus dem letzten Verfahren gehört. Ich muss mich hiermit korrigieren, Salzinger war nicht zusätzlich Berichterstatter in dem Verfahren, das war Richterin Bartschmid. Diese wird auch noch für die Aussagen der gesamten Familie R.  gehört werden.
Der Zeuge schildert, dass am Anfang des Prozess, welcher Verhandlungstag kann er nicht mehr erinnern, der Zeuge Adrian M. gehört wurde.
Dieser schilderte in der Hauptverhandlung, dass er ab November 2022 in der JVA Traunstein in U-Haft saß. Hierbei ist es zu Kontakten mit Sebastian T. gekommen, man hat sich im Hofgang und auch mal zum Watten getroffen. 
Sebastian erzählte dem Adrian auch, dass er des Mordes beschuldigt wird, es aber keine Beweise wie DNA-Spuren gebe. In U-Haft sitzt er, weil eine Freundin ihn angezeigt hätte. 
Irgendwann zwischen Weihnachten und Silvester hat AM sich Sebastian in Bezug auf seine Straftaten zu Lasten Minderjähriger geöffnet. 2-3 Tage später, haben sie in Adrians Zelle Watten gespielt, wo Sebastian eingeräumt hat, dass er Hanna aus sexuellem Interesse Anfängen ist, sie bewusstlos geschlagen und nach Adrians Worten, im Fluß entsorgt hat.
Adrian schickte Sebastian aus der Zelle, weil er das erstmal verarbeitet musste. 
Im Rahmen der Berichterstattung seien bei Adrian durch Kurznachrichten die Erinnerungen wieder hochgekommen. Als er durch seinen Anwalt erfahren hat, dass er die Selbe Richterin bekommt, entschloss er sich zu einer Aussage.
Es gab nochmal eine Begegnung im Rahmen des Hofgangs, wo Sebastian in Gips erschien und dem Adrian sagte, er hätte
 zu sehr die Wand verprügelt und deshalb Kapselprobleme. 
Adrian gab an das Ganze dann verdrängt zu haben, weil für ihn sein eigenes Verfahren im Vordergrund gestanden hat.
Er gab an, dass er sich auch Vergünstigungen für sein eigenes Verfahren erhofft hat, Salzinger kann sich noch erinnern, dass er dahingehend von den Verteidigern befragt worden ist und Adrian sagte, er hat sich keine Gedanken über Strafrabatt in Form von Monaten und Jahren gemacht, Hauptmotivation war dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Es gab wohl Falschaussagen in der Vergangenheit die aber korrigiert wurden und wo Adrians Mutter im Spiel war, diese ist dann wohl freigesprochen worden.
Die Vorsitzende hat eine Zwischenfrage, ob über die jeweiligen Lebensumstände gesprochen wurde und ST eine Partnerschaft hatte. Der ehemalige Beisitzer sagte, dass laut Adrian Sebastian immer bei Frauen abgeblitzt ist und das ihn gekränkt hat.
Das damalige Gericht hat Adrian auch gefragt, warum Sebastian sich ausgerechnet ihm gegenüber geöffnet hat, da vermutete Adrian, es liegt daran, dass er sich auch ihm gegenüber geöffnet hat. 
Die Besitzerin fragt, ob das „sexuelle Interesse“ Wortlaut von T. war. Das kann Salzinger nicht mehr sagen, es könne auch Interesse an Vergewaltigung gewesen sein.
Richterin Will, fragt ob darauf eingegangen wurde, wie das ohnmächtig schlagen genau ablief. Salzinger sagt, dass gefragt wurde, welche Waffe eingesetzt wurde, da ist aber nicht drüber gesprochen worden. 
Die Staatsanwaltschaft fragt, wie der Adrian seine Aussage getätigt hat, was er da für einen Eindruck gemacht hat. Salzinger sagt, dass das nicht seine Aussagegenehmigung abdeckt. 
Ob er zuerst mit  seinem Anwalt oder dem JVA-Beamten damit gesprochen hat? -Mit dem JVA-Beamten.
Der Staatsanwalt meint, er will nur wissen, ob Adrian frei erzählt hat oder man viel nachfragen musste. Der Richter meint, dass er recht frei gestartet  hat und man ihm nicht alles aus der Nase ziehen musste, es aber auch viele Nachfragen gab. 
Der Ankläger will wissen, ob Adrian von konkreten Beispielen für Abblitzen des T.  gesprochen hat.-Das kann er nicht mehr sagen, die Aussage ist länger her und er hat auch nicht mehr alles in den Notizen stehen. 
Prof. Steller fragt, ob es Ankerpunkte bezüglich des Zeitraums über das Gespräch gegeben hat. Salzinger meint, dass es wohl die Spekulatius Zeit war. 
Prof. Steller fragt, ob er mal in der Videovernehmung was von dem Geburtstag des Angeklagten gesagt hat. Salzinger meint, die Videovernehmung wäre nicht von der Aussagenehmigung abgedeckt. Er weiß nicht mehr wann der Geburtstag ist und ob das Video vor oder nach der Aussage angeschaut wurde.
Dr. Georg fragt, ob Adrian gesagt  hat, dass sein Mandant davon gesprochen hat, ob er sie umbringen wollte. Salzinger meinte, dass er sich nicht erinnern kann. Dr. Georg hält vor, dass Adrian es aus den Gesichtszügen geschlossen habe, dass ST Hanna nicht umbringen wollte, später im Prozess, hat er es gesagt, dass es ST ihm gesagt hat. Salzinger kann sich nicht mehr erinnern. 
Regina Rick sagt, dass sie viele Fragen an den Beisitzer hätte, aber er davon keine beantworten wird. Salzinger lacht gelöst und nickt bei der Verabschiedung, er scheint ein unverkrampftes Empfinden gegenüber Rick zu haben.
Nun ist Mittagspause und es geht danach mit Adrian M. weiter.