Hanna W. tot aus der Prien geborgen
22.10.2025 um 23:13Hallo.
Ich habe mich vor ein paar Monaten im Forum angemeldet und bisher nur in einem anderen Thread ein paar Beiträge geschrieben. Ich habe nun ein bisschen was über diesen Fall gelesen und den Thread immer mal wieder verfolgt.
Ich habe nun einige Fragen und Überlegungen zum Fall. Wie immer gilt:
- Die Threads bei AllMystery sind leider zu lange, um sie a) alle vollständig durchzulesen und b) sich alle Spekulationen und Details zu merken. Sollten regelmäßigen Usern dieses Threads also auffallen, dass Fragen von mir schon beantwortet wurden, bitte ich dies zu entschuldigen.
- Ich bin ein absoluter Laie, was Kriminalistik, Mordfälle, deutsche Strafprozessordnung oder Ähnliches angeht. Hier schreiben ja auch sehr erfahrene User. Ich glaube trotzdem, dass auch "dumme" oder "einfach zu klärende" Fragen trotzdem einen Wert haben - sollte ich solche Fragen stellen: Man bringt sich nochmal "Up to Date", warum bestimmte Dinge einfach zu klären oder sicher auszuschließen sind und vor allem warum das so ist. Ich glaube, auch von der Beantwortung offensichtlicher Fragen profitieren viele User.
Jetzt zu den Dingen, die mich zwecks des Falls beschäftigen. Es meist einfache Fragen und Überlegungen. Vielleicht kann mich ja jemand aufklären.
1. Die Tatsache, dass Hanna W. 2 Promille intus hatte, ist gesichert? Weil: Das alleine wäre für mich erstmal ein starkes Indiz, dass man überhaupt nicht von einem Mord ausgehen muss. 2 Promille sind wirklich viel. Da geht das Gleichgewichtsgefühl teilweisedrauf und zumindestens ChatGPT sagt mir, dass man leichter bewusstlos wird, auch und besonders wenn man ins kalte Wasser fällt.
2. Was dies aber irrelevant zu machen scheint, sind die Gutachten. Verstehe ich das richtig? Drei - unabhängige (?) - Gutachter sagten im ersten Prozess aus bzw kamen zum Schluss, das kann kein Unfall gewesen sein. Das ist für mich ziemlich erdrückend. Was wirft Anwältin Rick diesen Gutachtern vor? Oder Vertreter der Unfalltheorie? Haben die sich alle geirrt, weil sie falsche Prämissen machten? Ist nicht sogar ein von Rick bestellter vierter Gutachter ebenfalls von der Unfalltheorie abgerückt? Wenn ja: Das sich vier verschiedene Gutachter in dieser Frage irren das halte ich als Laie zunächst mal für sagen wir begründungsbedürftig. Das "schlägt" für mich in der Argumentation erstmal klar die Unfallthese durch Alkohol. Was ist die Kritik an diesen Gutachten?
3. Eine ganz dumme Frage: Hanna W. verlässt um 2:28 den Eiskeller. Kurz darauf ruft sie von ihrem Handy am Festnetz ihrer Eltern an, aber die gehen nicht ran. Kurz darauf kommt ihr Handy scheinbar mit Wasser in Berührung, also gehen wir davon aus, dass bereits da die Tat oder der Unfall stattfindet? Und um 2:42 spielt jemand im W-Lan von Sebastian Ts Wohnung "Clash of Clans"? Da gehen wir mal davon aus, dass dies wohl Sebastian T. selber gewesen sein muss, weil seine Eltern werden das wohl nicht spielen und schon gar nichtum diese Zeit?
4. Das muss dann bedeuten, dass Hanna W. eigentlich sofort nach dem Verlassend der Diskothek angegriffen worden sein muss? Das kann ja nur in direkter Nähe der Diskothek gewesen sein, denn sie wird wohl wenn dann eher mit Alkohol intus heimgetorkelt sein. Hat dies niemand mitbekommen? Waren beim Eiskeller keine anderen Zeugen draußen? Wenn Sebastian T. Hanna W. sofort nach Verlassen der Diskothek angreift, geht er ein noch größeres Risiko ein als sowieso schon. Oder habe ich falsche Vorstellungen vom Heimweg Hannas? Oder lag der Ort, wo Hanna W. ins Wasser fiel, irgendwie abgelegener? Hat Sebastian T. sie nach dem Verlassen der Diskothek verfolgt oder sie zufällig abgepasst? Aber die Staatsanwaltschaft argumentiert ja, dass der Angeklagte scheinbar in vollem "Rausch" (nicht alkoholisch) hier Hanna W. angegriffen hat. Das muss dann eine so starker Impuls für einen Angriff gewesen sein, dass der Angeklagte die Nähe zur Diskothek und damit das größere Entdeckungsrisiko fast egal gewesen ist? War der Angeklagte an dem Tag selber angetrunken? Aber widerspricht sich das nicht mit der Joggingrunde? Oder ist die Joggingrunde nur ein Alibi, welches er konstruiert haben soll nach Meinung der Anklage? Oder übersehe ich etwas kompeltt an den geographischen Verhältnissen? Weil in jedem Fall finde ich aus diesen Daten das Risiko, welches sich der Angeklagte aussetzt, schon bemerkenswert.
5. Eine Zeugin hörte um 2:30 einen Todesschrei? Wurde das gesagt? War dies sicher ein Todesschrei? Ein weiblicher? Oder irgendein Schrei? Weil wenn Betrunkene aus der Disko laufen, dann kann es schonmal zu spontanem Schreien oder Singen oder sonstigem Schabernack kommen. Konnte dieser Schrei Hanna zugeordnet werden und kam er aus Richtung des Tatortes? Auch interessant wieder: Wie viele Leute warn um 2:30 hier unterwegs im Ort? Gingen die Besucher einzeln aus der Disko und es war menschenleer im ort? oder standen einige vor der Diskothek? Wird das durch die Überwachungskamera beantwortet, die Hanna glaube ich beim Verlassen zeigt?
6. Reicht die Zeit, zwischen 2:30 (?) und bis irgendjemand um 2:42 Clash of Clans spielt aus, um die Tat zu begehen? In jedem Fall muss es sich ja schnell zugetragen haben. Wenn Sebastian T. mit zunächst Vergewaltigungsabsicht versucht Hanna anzugreifen, aber sich dann aus Panik zur Tötung umentscheidet - dann geht das ja auch sehr schnell. Er entscheidet sich also aus Panik noch ein härteres Verbrechen zu begehen als Vergewaltigung? Versucht er zunächst nicht, die Vergewaltigung zu vollenden? Oder ist es realistisch, dass er in Panik gerät und dann sofort die Pläne ändert? Wo fehlen mir die Infos oder ich habe falsche Infos? Weil ein paar Minuten dafür erscheint mit trotzdem relativ kurz. Aber gut, dies muss nicht heißen, dass es sich nicht so zutragen kann.
7. Mit dem Hauptbelastungszeugen aus dem Gefängnis, mit der Borderline-Störung, habe ich mich nicht so beschäftigt. Er scheint sich aber in Widersprüche verwickelt zu haben und eine Historie von Lügen zu haben (hat er nicht auch seine Mutter belastet?)? Von daher würde ich seine Glaubwürdigkeit erstmal niedrig einschätzen. Was spricht für seine Glaubwürdigkeit?
8. Auch Sebastian Ts Misserfolg bei Frauen oder vorheriges Verhalten wird hier ja gerne betrachtet. Es gibt Tausende anderer junger Männer mit ähnlichen Problemen, aber man vermutet hier eine Art Motiv? Unterschätze ich diesen Punkt, weil ich messe ihm erstmal keine so große Bedeutung bei, wenn der Ablauf der Tatnacht nicht bessere oder schlechtere Indizien mit sich bringt.
9. Interessanter ist da schon Sebastian Ts Verhalten oder angebliches Verhalten nach der Tat. Er verbringt also viel auffällig viel Zeit bei Verena R. und gesteht aus Spaß den Mord? Wenn sich das alles noch so zugetragen hat und anderes, dann scheint er ja kurz nach Hannas Tod relativ aufgeregt zu sein. Kann das irgendwie mit privaten Umständen erklärt werden? Weil das wirkt nach dem was ich gelesen habe schon belastend.
10. Ganz wichtig ist natürlich: Hat sich Verena R. im Tag geirrt, wo ihr Sebastian T. von einer toten Frau in der Prien erzählt hat? War es nun der 3. Oktober oder der 4. oder 5. Oktober? Weil das ist natürlich sehr relevant.
11. Wie war das jetzt mit dem Waschen der Kleidung? Sebastian T. wäscht seine angeblichen Jogging-Sachen noch in der selben Nacht? Aber bei einer anderen Hausdurchsuchung wird an einem anderen Kleidungsstück Blut gefunden, das aber nicht zugeordnet werden kann? In jedem Fall: Wenn bei der Sache mit den gewaschenen Kleidern was "stinkt" (im übertragenen Sinne) - ja, wirkt sehr auffällig. Besonders wenn es mehrere Kleidungsstücke sind, die alle so gewaschen werden um Spuren zu verwischen.
12. Aber, jetzt eine Laienfrage: Stimmt es, dass keine DNA gefunden wurde? Bei Hanna W. nicht? Ist das ungewöhnlich oder durch die Wassereinwirkung erklärbar? Aber stimmt es auch, dass keine DNA von Sebastian T. in der Nähe des vermuteten (?) Tatortes gefunden wurde? Wie kann das sein? Oder überschätze ich durch den Konsum von Filmen und Serien massiv die Möglichkeit, zuordnenbare DNA-Spuren in der Nähe zu finden? Aber bei dem vermuteten Tathergang? Das muss ja ein brutaler Angriff mit Blut und engen Hautkontakt gewesen sein? Kann das sein? Bitte um Aufklärung.
13. Bzgl. der Pornovideos: Ein paar Seiten vorher wurde hier geschrieben, dass Sebastian T. hauptsächlich "normale" Pornos gesucht hatte und solche mit Vergewaltigungs- oder Gewaltszenen nur ein kleiner Prozentsatz waren. Nochmal: Das stimmt also? Weil die Implikation ist ja immer, dass der Angeklagte aus einem sehr starken Impuls oder Anlehnung an diese Filmchen die Tat quasi "nachspielen" wollte, welche ihm zur Last gelegt wird. Oder ist das unterstellte Motiv umfangreicher oder vager?
Zusammengefasst aus meiner vollkommenen Laiensicht: Die verschiedenen Gutachten und Sebastian Ts auffälliges Verhalten nach der Tat sind für mich Hinweise, die gegen ihn sprechen. Denn das ein "unbekannter Täter" das gemacht hat und Sebastian T. bei einem Mord durch Zufall ins Visier der Behörden gelangt ist, kann man denke ich ausschließen
Aber: Haben die Gutachten alle gemeinsam einen blinden Fleck? Ist Sebastian Ts Verhalten nach Beginn der Ermittlungen auch durch eventuelle Panik zu erklären, weil er Angst hat, als zufälliger Jogger gerät er ins Visier er Behörden? Aber seine Handlungen scheinen ja zu "spezifisch" zu sein irgendwie.
Gleichzeitig: Warum gibt es keine DNA-Spuren? Kann die Tat überhaupt in dem sehr kurzen Zeitfenster ausgeführt worden sein?
Letztendlich habe ich den Fall nur überflogen. Wie würde ich meinen ersten Eindruck beschreiben? Ich würde sagen, es spricht für mich doch etwas mehr für die Täterschaft des Angeklagten als ich zunächst dachte. Aber "zweifelsfrei" ist das für mich leider auch nicht, das muss ich ganz klar sagen.
Und nun können die anderen User meine Gedanken gerne richtigstellen.
Ich habe mich vor ein paar Monaten im Forum angemeldet und bisher nur in einem anderen Thread ein paar Beiträge geschrieben. Ich habe nun ein bisschen was über diesen Fall gelesen und den Thread immer mal wieder verfolgt.
Ich habe nun einige Fragen und Überlegungen zum Fall. Wie immer gilt:
- Die Threads bei AllMystery sind leider zu lange, um sie a) alle vollständig durchzulesen und b) sich alle Spekulationen und Details zu merken. Sollten regelmäßigen Usern dieses Threads also auffallen, dass Fragen von mir schon beantwortet wurden, bitte ich dies zu entschuldigen.
- Ich bin ein absoluter Laie, was Kriminalistik, Mordfälle, deutsche Strafprozessordnung oder Ähnliches angeht. Hier schreiben ja auch sehr erfahrene User. Ich glaube trotzdem, dass auch "dumme" oder "einfach zu klärende" Fragen trotzdem einen Wert haben - sollte ich solche Fragen stellen: Man bringt sich nochmal "Up to Date", warum bestimmte Dinge einfach zu klären oder sicher auszuschließen sind und vor allem warum das so ist. Ich glaube, auch von der Beantwortung offensichtlicher Fragen profitieren viele User.
Jetzt zu den Dingen, die mich zwecks des Falls beschäftigen. Es meist einfache Fragen und Überlegungen. Vielleicht kann mich ja jemand aufklären.
1. Die Tatsache, dass Hanna W. 2 Promille intus hatte, ist gesichert? Weil: Das alleine wäre für mich erstmal ein starkes Indiz, dass man überhaupt nicht von einem Mord ausgehen muss. 2 Promille sind wirklich viel. Da geht das Gleichgewichtsgefühl teilweisedrauf und zumindestens ChatGPT sagt mir, dass man leichter bewusstlos wird, auch und besonders wenn man ins kalte Wasser fällt.
2. Was dies aber irrelevant zu machen scheint, sind die Gutachten. Verstehe ich das richtig? Drei - unabhängige (?) - Gutachter sagten im ersten Prozess aus bzw kamen zum Schluss, das kann kein Unfall gewesen sein. Das ist für mich ziemlich erdrückend. Was wirft Anwältin Rick diesen Gutachtern vor? Oder Vertreter der Unfalltheorie? Haben die sich alle geirrt, weil sie falsche Prämissen machten? Ist nicht sogar ein von Rick bestellter vierter Gutachter ebenfalls von der Unfalltheorie abgerückt? Wenn ja: Das sich vier verschiedene Gutachter in dieser Frage irren das halte ich als Laie zunächst mal für sagen wir begründungsbedürftig. Das "schlägt" für mich in der Argumentation erstmal klar die Unfallthese durch Alkohol. Was ist die Kritik an diesen Gutachten?
3. Eine ganz dumme Frage: Hanna W. verlässt um 2:28 den Eiskeller. Kurz darauf ruft sie von ihrem Handy am Festnetz ihrer Eltern an, aber die gehen nicht ran. Kurz darauf kommt ihr Handy scheinbar mit Wasser in Berührung, also gehen wir davon aus, dass bereits da die Tat oder der Unfall stattfindet? Und um 2:42 spielt jemand im W-Lan von Sebastian Ts Wohnung "Clash of Clans"? Da gehen wir mal davon aus, dass dies wohl Sebastian T. selber gewesen sein muss, weil seine Eltern werden das wohl nicht spielen und schon gar nichtum diese Zeit?
4. Das muss dann bedeuten, dass Hanna W. eigentlich sofort nach dem Verlassend der Diskothek angegriffen worden sein muss? Das kann ja nur in direkter Nähe der Diskothek gewesen sein, denn sie wird wohl wenn dann eher mit Alkohol intus heimgetorkelt sein. Hat dies niemand mitbekommen? Waren beim Eiskeller keine anderen Zeugen draußen? Wenn Sebastian T. Hanna W. sofort nach Verlassen der Diskothek angreift, geht er ein noch größeres Risiko ein als sowieso schon. Oder habe ich falsche Vorstellungen vom Heimweg Hannas? Oder lag der Ort, wo Hanna W. ins Wasser fiel, irgendwie abgelegener? Hat Sebastian T. sie nach dem Verlassen der Diskothek verfolgt oder sie zufällig abgepasst? Aber die Staatsanwaltschaft argumentiert ja, dass der Angeklagte scheinbar in vollem "Rausch" (nicht alkoholisch) hier Hanna W. angegriffen hat. Das muss dann eine so starker Impuls für einen Angriff gewesen sein, dass der Angeklagte die Nähe zur Diskothek und damit das größere Entdeckungsrisiko fast egal gewesen ist? War der Angeklagte an dem Tag selber angetrunken? Aber widerspricht sich das nicht mit der Joggingrunde? Oder ist die Joggingrunde nur ein Alibi, welches er konstruiert haben soll nach Meinung der Anklage? Oder übersehe ich etwas kompeltt an den geographischen Verhältnissen? Weil in jedem Fall finde ich aus diesen Daten das Risiko, welches sich der Angeklagte aussetzt, schon bemerkenswert.
5. Eine Zeugin hörte um 2:30 einen Todesschrei? Wurde das gesagt? War dies sicher ein Todesschrei? Ein weiblicher? Oder irgendein Schrei? Weil wenn Betrunkene aus der Disko laufen, dann kann es schonmal zu spontanem Schreien oder Singen oder sonstigem Schabernack kommen. Konnte dieser Schrei Hanna zugeordnet werden und kam er aus Richtung des Tatortes? Auch interessant wieder: Wie viele Leute warn um 2:30 hier unterwegs im Ort? Gingen die Besucher einzeln aus der Disko und es war menschenleer im ort? oder standen einige vor der Diskothek? Wird das durch die Überwachungskamera beantwortet, die Hanna glaube ich beim Verlassen zeigt?
6. Reicht die Zeit, zwischen 2:30 (?) und bis irgendjemand um 2:42 Clash of Clans spielt aus, um die Tat zu begehen? In jedem Fall muss es sich ja schnell zugetragen haben. Wenn Sebastian T. mit zunächst Vergewaltigungsabsicht versucht Hanna anzugreifen, aber sich dann aus Panik zur Tötung umentscheidet - dann geht das ja auch sehr schnell. Er entscheidet sich also aus Panik noch ein härteres Verbrechen zu begehen als Vergewaltigung? Versucht er zunächst nicht, die Vergewaltigung zu vollenden? Oder ist es realistisch, dass er in Panik gerät und dann sofort die Pläne ändert? Wo fehlen mir die Infos oder ich habe falsche Infos? Weil ein paar Minuten dafür erscheint mit trotzdem relativ kurz. Aber gut, dies muss nicht heißen, dass es sich nicht so zutragen kann.
7. Mit dem Hauptbelastungszeugen aus dem Gefängnis, mit der Borderline-Störung, habe ich mich nicht so beschäftigt. Er scheint sich aber in Widersprüche verwickelt zu haben und eine Historie von Lügen zu haben (hat er nicht auch seine Mutter belastet?)? Von daher würde ich seine Glaubwürdigkeit erstmal niedrig einschätzen. Was spricht für seine Glaubwürdigkeit?
8. Auch Sebastian Ts Misserfolg bei Frauen oder vorheriges Verhalten wird hier ja gerne betrachtet. Es gibt Tausende anderer junger Männer mit ähnlichen Problemen, aber man vermutet hier eine Art Motiv? Unterschätze ich diesen Punkt, weil ich messe ihm erstmal keine so große Bedeutung bei, wenn der Ablauf der Tatnacht nicht bessere oder schlechtere Indizien mit sich bringt.
9. Interessanter ist da schon Sebastian Ts Verhalten oder angebliches Verhalten nach der Tat. Er verbringt also viel auffällig viel Zeit bei Verena R. und gesteht aus Spaß den Mord? Wenn sich das alles noch so zugetragen hat und anderes, dann scheint er ja kurz nach Hannas Tod relativ aufgeregt zu sein. Kann das irgendwie mit privaten Umständen erklärt werden? Weil das wirkt nach dem was ich gelesen habe schon belastend.
10. Ganz wichtig ist natürlich: Hat sich Verena R. im Tag geirrt, wo ihr Sebastian T. von einer toten Frau in der Prien erzählt hat? War es nun der 3. Oktober oder der 4. oder 5. Oktober? Weil das ist natürlich sehr relevant.
11. Wie war das jetzt mit dem Waschen der Kleidung? Sebastian T. wäscht seine angeblichen Jogging-Sachen noch in der selben Nacht? Aber bei einer anderen Hausdurchsuchung wird an einem anderen Kleidungsstück Blut gefunden, das aber nicht zugeordnet werden kann? In jedem Fall: Wenn bei der Sache mit den gewaschenen Kleidern was "stinkt" (im übertragenen Sinne) - ja, wirkt sehr auffällig. Besonders wenn es mehrere Kleidungsstücke sind, die alle so gewaschen werden um Spuren zu verwischen.
12. Aber, jetzt eine Laienfrage: Stimmt es, dass keine DNA gefunden wurde? Bei Hanna W. nicht? Ist das ungewöhnlich oder durch die Wassereinwirkung erklärbar? Aber stimmt es auch, dass keine DNA von Sebastian T. in der Nähe des vermuteten (?) Tatortes gefunden wurde? Wie kann das sein? Oder überschätze ich durch den Konsum von Filmen und Serien massiv die Möglichkeit, zuordnenbare DNA-Spuren in der Nähe zu finden? Aber bei dem vermuteten Tathergang? Das muss ja ein brutaler Angriff mit Blut und engen Hautkontakt gewesen sein? Kann das sein? Bitte um Aufklärung.
13. Bzgl. der Pornovideos: Ein paar Seiten vorher wurde hier geschrieben, dass Sebastian T. hauptsächlich "normale" Pornos gesucht hatte und solche mit Vergewaltigungs- oder Gewaltszenen nur ein kleiner Prozentsatz waren. Nochmal: Das stimmt also? Weil die Implikation ist ja immer, dass der Angeklagte aus einem sehr starken Impuls oder Anlehnung an diese Filmchen die Tat quasi "nachspielen" wollte, welche ihm zur Last gelegt wird. Oder ist das unterstellte Motiv umfangreicher oder vager?
Zusammengefasst aus meiner vollkommenen Laiensicht: Die verschiedenen Gutachten und Sebastian Ts auffälliges Verhalten nach der Tat sind für mich Hinweise, die gegen ihn sprechen. Denn das ein "unbekannter Täter" das gemacht hat und Sebastian T. bei einem Mord durch Zufall ins Visier der Behörden gelangt ist, kann man denke ich ausschließen
Aber: Haben die Gutachten alle gemeinsam einen blinden Fleck? Ist Sebastian Ts Verhalten nach Beginn der Ermittlungen auch durch eventuelle Panik zu erklären, weil er Angst hat, als zufälliger Jogger gerät er ins Visier er Behörden? Aber seine Handlungen scheinen ja zu "spezifisch" zu sein irgendwie.
Gleichzeitig: Warum gibt es keine DNA-Spuren? Kann die Tat überhaupt in dem sehr kurzen Zeitfenster ausgeführt worden sein?
Letztendlich habe ich den Fall nur überflogen. Wie würde ich meinen ersten Eindruck beschreiben? Ich würde sagen, es spricht für mich doch etwas mehr für die Täterschaft des Angeklagten als ich zunächst dachte. Aber "zweifelsfrei" ist das für mich leider auch nicht, das muss ich ganz klar sagen.
Und nun können die anderen User meine Gedanken gerne richtigstellen.


