Bezüglich des Verhaltens von V, L und deren Mutter bei polizeilichen Vernehmungen und vor Gericht bitte ich zu bedenken, dass es in der Vergangenheit den ein oder anderen unschönen Vorfall bezüglich der Rosenheimer Polizei gab.
Auf dem Rosenheimer Herbstfest im Jahr 2011 wurde ein 15jähriger auf die dortige Polizeistation gebracht. Der Polizeichef von Rosenheim soll den Jugendlichen dort geohrfeigt und mindestens zwei Mal gegen eine Wand gestoßen haben. Er wurde rechtskräftig verurteilt.
https://www.welt.de/regionales/bayern/article135390876/Herbstfest-Pruegelei-Ex-Polizeichef-von-Rosenheim-ist-Beamtenstatus-los.htmlIm Jahr 2010 fahndeten zwei Zivilpolizisten der Rosenheimer Polizei nach einem russischen Staatsbürger und klingelten an einer Wohnungstür. Das Gespräch mit der weiblichen Mieterin geriet aus den Fugen. Der Ehemann und die Eltern der Mieterin kamen hinzu. Bei dem Vater der Mieterin handelte es sich um einen pensionierten Polizeibeamten. Endresultat der Auseinandersetzung: alle vier Privatpersonen wurden verletzt, drei von ihnen mussten sich in stätionäre Behandlung begeben. Eine Verbindung jedweder Art zu dem russischen Staatsbürger wurde nicht festgestellt.
Die vom Vater der Mieterin gestellte Strafanzeige gegen die Polizisten wurde von Landgericht Traunstein eingestellt. Stattdessen wurde die vier verletzten Privatpersonen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung angeklagt. Ein Polizist hatte sich wohl leicht am Ellbogen verletzt.
https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen/polizisten-haben-uns-verpruegelt-22706574.bild.html(Ich habe leider keinen hochwertigeren und/oder ausführlicheren Bericht gefunden, und habe daher den verlinkten Artikel an einigen Stellen aus dem Gedächtnis ergänzt. Es gibt auch ein youtube-Video über diesen Fall, aber ich weiß nicht, ob ich selbiges hier verlinken darf.)
Ich selbst wohne in München und kann mich gut erinnern, dass diese Fälle damals sehr hohe mediale Wellen geschlagen haben, auch in der Münchner Tagespresse. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Vorfälle im Raum Rosenheim einen gewissen "Eindruck" bei der dortigen Bevölkerung hinterlassen haben. Die Zeuginnen V und L waren zum Zeitpunkt dieser Vorfälle zwar noch Kinder, aber es besteht aus meiner persönlichen Erfahrung (ich stamme selbst aus einem ländlichen Teil Altbayerns) durchaus die Möglichkeit, dass derartige Geschehnisse über einen längeren Zeitraum im Gedächtnis der Landbevölkerung verbleiben und auch immer wieder diskutiert werden.
Wenn man nun als junge Frau, die von manchen usern hier als "nicht die hellste Kerze auf der Torte" bezeichnet wurde (ich selbst möchte mich eines eigenen Urteils enthalten), im Rahmen einer Zeugenbefragung vernommen wird, könnte ich mir schon vorstellen, dass man aus reinem Selbstschutz dazu tendiert, den Beamten nach dem Mund zu reden - zumindest dann, wenn die befragenden Beamten "robust" auftreten, was subjektiv möglicherweise als einschüchternd wahrgenommen wird.
Mich persönlich überraschen gewisse Widersprüche in den Aussagen jedenfalls in keiner Weise, da ich in einem vergleichbaren Milieu wie V und L aufgewachsen bin und zumindest glaube, halbwegs einschätzen zu können, wie diese beiden jungen Frauen "ticken". Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere user, der möglicherweise in einem kultivierten Umfeld in einer Großstadt ausserhalb Bayerns aufgewachsen ist, dazu vielleicht nicht so gut im Stande ist.