Hanna W. tot aus der Prien geborgen
gestern um 23:00
Bericht vom 20.10.2025-Teil 3
Mutter Sebastian W.
Die Zeugin schildert, dass sie am 1.10.2022 den Angeklagten und ihren Sohn bei Verena abgeholt hat. Daran kann sie sich noch gut erinnern, da sie nicht begeistert war. Es war ein sonniger Samstag. Sebastian hat sie beim Eiskeller rausgelassen. Eigentlich hatte Verena versprochen ihr den Sohn nach dem Reifenwechsel nach Hause zu fahren.
Am 3.10 ist keiner aus der Familie weg gewesen. Es war ein Feiertag und es waren alle daheim. Sie musste nämlich keinen ihrer Söhne wo hinfahren, was selten vorkommt.
Staatsanwalt Merkel fragt, ob sie das an was fest machen kann. Die Zeugin entgegnet, dass sie das bereits getan hat. -„Keine weiteren Fragen, zu diesen Schlussfolgerungen.“, sagt Merkel.
Regina Rick zürnt, dass der Staatsanwalt sich solche Bemerkungen sparen kann.
Die Vorsitzende fragt, ob die Zeugin Verena kennt.
Die Mutter sagt, dass sie in der Schule in Marquartstein arbeitet. Verena sei im Kollegium, als eine Frau mit Hang zum Drama und eher als unehrlich und unzuverlässig bekannt. Ihre Schwester Lea ist reifer und hat bessere Schulische Leistungen erzielt.
Auch Sebastian T. kennt sie als Schüler. Als aggressiv ist er ihr nie aufgefallen, aber sicher wird es mal einen Streit gegeben haben.
Nun wird Antonio B. gehört.
Er erklärt , dass er am Abend des 2.10.2022 auf dem Weg in den Eiskeller war.
Er fühlte sich jedoch kränklich und holte in der Schlange am Einlass von seiner damaligen Freundin den Schlüssel für deren Wohnung. Diese befindet sich im Burghotel.
Der Zeuge legte sich schlafen und wachte erst durch den Anruf der Freundin wieder auf, die ankündigte auf dem Weg zu sein und der er die Tür aufmachen sollte. Etwas verdächtiges gehört oder wahrgenommen, hat er nicht.
Die Vorsitzende fragt den Zeugen, ob er keine Bedenken hatte seine Freundin alleine heim gehen zu lassen. „Tatsächlich nicht. Damals dachte ich in Aschau wäre es sicher.“ Auch hat seine Freundin WhatsApp.
Er soll auf einem Foto von der Außenfassade des Hotels die Wohnung zeigen. Es ist wohl im Dachgeschoss rechts vom Haupteingang. Bei welchem Fenster genau und in welche Richtung es zeigt, fällt dem Zeugen schwer zu zeigen.
Ob ihm sonst noch was auffälliges in Erinnerung ist?
Ihm wird aus der Aussage seiner damaligen Freundin vorgehalten, die zwei komische Männer vor dem Eiskeller wahrgenommen hat.
Weiter werden die Nachrichten zwischen ihm und seiner Freundin verlesen. Um 2:38 schreibt sie „Bin gleich da“. Um 2:40 verschickt sie ein Video.
Zeugin über den Schrei.
„Da macht man einfach nur Urlaub und dann findet man sich vor Gericht wieder.“, begrüßt die Vorsitzende die Zeugin.
Es handelt sich um eine ältere Dame aus Vlotho bei Bielefeld.
Sie hat ihm Burghotel übernachtet, mittlerweile hat sie es mit ihrem Mann dauerhaft angemietet, weil es ihnen so gut gefällt.
Sie erzählt von ihrer Angewohnheit nachts mit geschlossenen Augen auf die Toilette zu gehen, um nicht hellwach zu werden. Weiter, hat sie die „Eigenart“ aufs Handy zu schauen, um zu prüfen, wie lang sie noch schlafen kann.
In der Nacht zum 3.10 vernahm sie einen Schrei. Für die Zeugin, hörte es sich wie eine weibliche Person an, die gerade angegriffen wird.
Sie ist sich ganz sicher, dass es dieser Tag war und sie sei auch keine Schlafwandlerin und hat auch kein Interesse im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen.
Nach der Uhrzeit gefragt, gab die Zeugin an, dass es zwischen 2:20 und 2:28 gewesen sein muss, sicher war es nicht nach 2:30.
Die Zeugin erklärt, dass der Schrei „ganz grell und unkrontrolliert“ und „markerschütternd“ war. Wie als würde man „aus dem Hinterhalt angegriffen werden.“
Auf Nachfrage, woran sie das festmacht, sagt die Zeugin, dass sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen kann und sie sich viel mit Menschen beschäftigt.
Ihr wird Vorgehalten, dass sie früher gesagt hat, sie hat einen „Kreisschrei“ vernommen, als würde man jemand „an den Haaren ziehen.“-„Ja genau, wie ein überraschter weiblicher Mensch.“, erwidert die Zeugin.
Dr. Georg fragt, ob die Zeugin schon mal dabei war, als jemandem an die Haare gezogen wurde. -Das wird verneint.
Ihr wird vorgehalten, dass sie früher gesagt hat, dass die Person dazu angesetzt hat, etwas zu rufen. Damals hat sie „Todesangst hineininterpretiert“. Damals gab sie zu Protokoll, dass der Schrei kurz war und sie ihn auch nicht als reale Begebenheit eingeordnet hat.
Die Zeugin bestätigt. „Damals ja, aber in Traunstein ist mir bei direkter Nachfrage klar geworden, dass es authentisch war.“
Ihren Mann hat sie erstmal damit nicht behelligt. Der hätte nichts dazu sagen können und sei mit der Planung von Ausflügen beschäftigt gewesen. Auch dieser wurde als potentieller Zeuge rausgeschickt.
Am Nachmittag des 3. haben sie jedoch erfahren, dass ein totes Mädchen geborgen wurde.
Auch in der Stammkneipe des Ehepaares, dass nach Schauspieler Hans Clarin benannt ist, wurde darüber gesprochen.
Die Verteidiger wollen die Namen der Gäste wissen.
„Ich weiß nicht, ob ich das möchte“, erwidert die Zeugin. Sie kenne ohnehin nur die Vornamen. Die Anwälte sagen, dass darauf keine Rücksicht genommen werden kann.
Dr. Huppert fragt, ob die Zeugin Medikamente nimmt. Sie sagt, sie nimmt hauptsächlich Beta-Blocker.
Auf den Ehemann wird als Zeuge verzichtet.
Damit endet der 6. Verhandlungstag.