Origines schrieb:Wenn Herr Hensel tatsächlich mehrfach gesagt hat, es sei nicht geplant gewesen, die Kinder bei sich zu behalten, wenn die Mutter nur ihr Fehlverhalten zugegeben hätte, dann bestätigt mich das in meiner Ansicht. Das klingt für mich: "Knie vor mir nieder, wenn Du Deine Kinder wieder sehen willst!" Er war der Unangreifbare, in Dänemark, das dortige Recht im Rücken.
Also diese Ausage ist mir auch seltsam vorgekommen. Und ja, diesen Eindruck hatte ich auch ein bisschen. "Los, krieche zu Kreuze, dann bekommst Du die Kinder wieder!"
Wenn es so war, dann ist das wieder ein ganz fieser Winkelzug, weil es die Kinder wieder mal instrumentalisiert und er sie sowohl als Druckmittel als auch als Stellvertreter für sich missbraucht (sie soll sich bei ihnen entschuldigen, Hauptsache, die erniedriegt sich, räumt Fehler ein und kriecht zu Kreuze).
Ich habe auch nicht so ganz verstanden, worum es denn da konkret gegangen sein soll. Denn eine Entschuldigung fordert man ja eher für eine ganz konkrete Handlung oder Aussage ein, aber nicht für den gesamten Erziehungsstil. Dann wäre doch die Formulierung eher gewesen, dass die Kinder verlangt hätte, dass sie weniger streng ist, sie mehr Freiheiten haben etc.
Also an der Stelle sind bei mir zumindest auch ein paar Warnlampen angegangen...
Ich finde aber auch irgendwie die Aussage hart, dass es eigentlich nicht geplant war, dass die Kinder länger bei ihm bleiben und er die gar nicht hätte behalten wollen. Sicher ist da mindestens ein Stückchen Wahrheit dran, realistisch betrachtet hätten es wohl viele Menschen tatsächlich so gesehen. Natürlich will jeder seine eigenen Kinder gerne möglichst nah, oft und lange um sich haben, v.a. wenn es sich um Trennungskinder handelt, die man eher nur selten sieht. Aber realistisch hat er ja auch eine neue Familie mit neuer Frau, Stiefsohn, der eigenen ältesten Tochter und einem gemeinsamen Kleinkind. So eine Konstellation muss sich auch erst mal eingrooven und man richtet eben sein Leben so ein, dass es in dieser Konstellation gut klappt; vom Job her, von der Wohnungsgröße und -aufteilung her und ganz allgemein einfach von der Organisation des Alltags her. So Patchworkfamilien stehen da eben durchaus vor einigen Herausforderungen, weil sie sozusagen nicht organisch da reinwachsen, sondern zu einem beliebigen Zeitpunkt quasi so zusammengewürfelt werden aus Menschen, die oft dann schon alt genug sind, um eigenen Vorstellungen und Wünsche zu haben.
Da kann ich mir schon vorstellen, dass man nicht gerade Hurra schreit, wenn plötzlich zwei Kinder von Jetzt auf Gleich dazukommen wollen. Das stellt schon eine ziemliche Herausforderung und teilweise sicher auch ganz konkret eine neue Einschränkung für alle Familienmitglieder dar. Und wenn es um so banale Dinge geht, dass die beiden "neuen" Kinder ja auch irgendwie auf Dauer ein eigenes Zimmer brauchen, eine Schule besuchen müssen und dann sich dann eben 5 statt 3 Kinder, darunter ein Kleinkind die Aufmerksamkeit und Zeit der Eltern teilen müssen.
Und ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass das Ehepaar Hensel die Anwesenheit der Kinder in ihrer Familie schon mehr als einmal nicht ganz so positiv gesehen hat, denn deren Anwesenheit war ja der Auslöser für die ganze Stalking-Kampagne, der sie über MOnate und Jahre einsgesetzt waren.
Aber ich finde diese Aussage, er habe die Kinder ja eigentlich gar nicht haben wollen, doch sehr verletzend für die Kinder. Irgendwei kamen sie mir, als ich das zum ersten mal gelesen hab, so verlassen vor, als würden sie da alleine und ohne zuhause in der Welt stehen. Klar, Mutter und Großeltern wollen sie gerne bei sich haben, sogar um (fast) jeden Preis, aber da möchten die Kinder nicht leben, zumindest nicht so, wie sie es bisher erlebt haben. Und der Vater, den sie sozusagen um Aufnahme bitten, will sie im Prinzip nicht wirklich bei sich haben.
Vielleicht hat Hensel das jetzt nur so im Prozess gesagt, weil es besser für ihn aussieht ("Ich wollte die Kinder ja gar nicht, sondern musste ihnen nur notfallmäßig helfen!"), aber dann erfahren sie das jetzt und ob sie es als reine Schutzbehauptung einschätzen können, wage ich mal zu bezweifeln.
Wenn es der Wahrheit entspricht, dann hoffe ich mal, dass er es die Kinder, als sie damals in ihrer Not den Wunsch geäußert haben, nicht hat spüren lassen...
M8nix schrieb:Ich hatte das eher so verstanden, dass es der vorrangige Wunsch der Kinder war, dass CB ihr Fehlverhalten ihnen gegenüber zugibt und sich dafür entschuldigt.
Sozusagen als Grundlage dafür, dass die Kinder nach Hamburg zurückkehren.
Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Ja, Hensel sagt, dass es der Wunsch der Kinder war, aber das sagt ja nicht unbedingt etwas darüber aus, ob es wirklich der Wunsch der Kinder war. Er könnte es denen auch a) eingeredet haben, dass sie das verlangen sollen oder b) einfach nur behaupten, dass es so ist.
Und zum anderen ist es auch schwer, jetzt nachträglich zu beurteilen, ob er das CB gegenüber so formuliert, ihr mitgeteilt, sie vielleicht sogar - um eine Versöhnung zwischen Kindern und Mutter bemüht - darum gebeten hat. Oder aber ob er das jetzt nur im Nachhin so darstellt, nach dem Motto: "Alles was es gebraucht hätte wäre eine kleine Entschuldigung gewesen, aber nicht mal die war sie bereit zu geben!"
Wir wissen es halt nicht.