Zaunkönigin schrieb:Wenn das Familiengericht ein Gutachten in Auftrag gibt, werden immer auch die Kinder exploriert und es gibt in der Regel Interaktionsbeobachtungen der Kinder mit beiden Elternteilen. Wenn möglich in beiden Haushalten.
Nun ja, das konnte gerade nicht stattfinden.
Annanyma schrieb:Nur die dänischen Gutachten (...) als Fakt zu nehmen und alles was von Block kommt als gekauft zu bestreiten ist für mich nicht fair. Möglicherweise sind beide nicht ohne Einflussnahme zustande gekommen.
Die Gutachten sind insofern Fakt, als es sie gibt. Aber sie hinken inhaltlich natürlich, weil sie ohne Beteiligung der Mutter zustande kamen. Das deutsche Familiengericht hatte ja in seinem Gutachtenauftrag eine Begleitung des Umgangs mit der Mutter durch die Gutachterin vorgesehen. Dazu kam es nicht.
Frau Block mag in diesem Streit um die Kinder nicht sehr konstruktiv gewesen sein, Herr Haensel war es ebenso nicht. Betrachtet man den Zeitraum August 2021 bis Dezember 2023, da hat keiner der beiden dem anderen auch nur einen Millimeter Boden gegönnt. Mir ist völlig schnuppe, wer da vielleicht ein Quentchen böser als der andere ist. Es liest sich alles nur als eine einzige Sinfonie des Grauens. Und des elterlichen Versagens. Die Schallmauer durchbrach dann die Entführung am 31. Dezember 2023. Und abseits jeglicher juristischen Bewertung: Moralisch sind beide schuld daran.
Ob die dänischen Gutachten
lege artis sind, kann ich nicht beurteilen. Ich würde aber bei behördlichen veranlassten Stellungnahmen immer erst einmal von einer Neutralitätsvermutung ausgehen, so lange es keine Hinweise auf Einflussnahmen gibt. Natürlich waren die Kinder unter dem alleinigen Einfluss des Vaters.
Aber was sollten die Dänen tun? Ich glaube, sie wollten die Kinder nicht wieder ins Ausland schicken, in eine Situation, die sie von Dänemark aus nicht beurteilen konnten (umgekehrt wollten auch die deutschen Gerichte letztlich nicht die Situation in Dänemark abweichend beurteilen). Ob der Vater die Internationalität ausgenutzt hat, oder ob sie ihm einfach nur genutzt hat, ist letztlich Jacke wie Hose.
Zaunkönigin schrieb:Private Gutachten sind in familienrechtlichen Kontext überflüssig. Die 30.000 kann man sich sparen.
Ich denke, das Gutachten war nie für ein Gericht gedacht. Sondern als innere Rechtfertigung für Frau Block, dass es auch psychologisch völlig in Ordnung ist, die Kinder mit Gewalt zurück zu holen. War ja alles zu ihrem Besten. Der Typ hat doch (oder sollte er?) die Kinder nach der Entführung auch betreuen?
Die 30.000 Euro umfassten nach meinem Verständnis eher Beratung, Ermutigung, Betreuung. Der Text dürfte nach meinem Eindruck zweitrangig gewesen sein. Vielleicht wäre er einmal später einem Gericht angeboten worden. Wer weiß, ich kenne den Inhalt nicht.