anthe schrieb:Die Lateinerin in mir kann nicht anders: es heißt Litigation PR
Ufff. Peinlich. Danke!
emz schrieb:Einfach mal die Emotionalität ein bisserl rausnehmen.
Das gilt aber auch ganz allgemein.
BoobSinclar schrieb:Sich jetzt darüber aufzuregen, dass die Presse weiter berichtet und alles veröffentlicht, was man an schmutzigen Details so findet oder zugespielt bekommt, ist ein wenig am Thema vorbei und ignoriert Ursache und Wirkung.
Das ist nicht am Thema vorbei, weil die Berichte nun mal Tatsache sind und hier neben den Berichten aus dem Gerichtssaal die Quellen stellen, auf die sich die Diskussion zu 99% bezieht. Und es ignoriert auch nicht Ursache und Wirkung, die ja immer relativ beliebig bestimmt werden. Die Kausalität ist jedenfalls so offenbar, wie die zwischen dem Familienrechtsstreit und der Entführung. Die Schutzwürdigkeit von Personen, die in der Öffentlichkeit stehen oder mit Medien zusammenarbeiten ist zwar nach der Rechtsprechung differenziert zu beurteilen. Aber das ist kein Freibrief, das stellt nicht rechtlos.
Und die Kinder, um die es mir hier vorrangig geht, die wurden nicht gefragt, ob ihre Angst und ihre Hilfeschreie in der BILD zitiert werden. Es ist doch schon jetzt klar, dass diese Kinder auf Jahre im Fokus bestimmter Medien sein werden. Wie auch die Eltern, die Familie.
Medienrechtlich ist der Drops eh gelutscht, weil man den Medien nicht beikommen kann, wenn sie die journalistischen Sorgfaltspflichten eingehalten haben und sich auf behördliche Akten als Quelle beziehen. Die tun, wofür sie bezahlt werden oder Klicks gewinnen. Aber die "Spieler" der Akten, und so viele natürliche Personen kommen da nicht in Frage, die handeln rechtswidrig. Und rücksichtslos. Sie füttern das Spiel, das Medienkarussell, das sich ansonsten auf Liveticker und den Gottesdienst der Rechtsanwälte beschränken müsste.
M8nix schrieb:Kausalkette hin, Kausalkette her. Ist mir bekannt. Für mich gibt es immer noch die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Und eine gewaltsame Rückführung der Kinder, Körperverletzung und, und, und … das ist für mich völlig übers Ziel hinausgeschossen. Das ist mMn rechtlich nicht in Ordnung sein und moralisch ebensowenig.
JA. Ich habe hier noch keine Stimme vernommen, die das nicht genauso sieht. Ist ja quasi schon ein Disclaimer, der Hinweis, dass Kindesentführung nicht zu rechtfertigen und übel strafbar ist. Und das kann man gar nicht anders sehen. Davon unterscheiden könnte man, ob irgendein Verhalten des Vaters diese Tat entschuldigt. Und die Antwort ist da auch ganz klar: NEIN. Auch das habe ich hier noch nie von einem User anders vernommen.
Der einzige (meist sehr emotionale) Streitpunkt ist, ob das Verhalten des Vaters eine Mitursache (umgangssprachlich Mitschuld) an der Eskalation und der Tat gesetzt hat. Und dann geht die Prügelei los, obwohl doch alle der gleichen Meinung sind, dass Hensel diese Tat rechtlich natürlich nicht verschuldet hat. Der Rest ist Rechthaberei, vorsätzliches Missverstehen, Unterstellungen, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate usw.