Block überzeugt: "Er hat die Tat begangen, für die ich hier angeklagt bin."
Quelle:
https://www.tag24.de/justiz/gerichtsprozesse-hamburg/block-prozess-unternehmerin-soll-israelis-einquartiert-haben-3434963Klingt so ziemlich unsinnig, wobei der konkrete Kontext der Äußerung entscheidend ist. Mit "Tat" meint sie eventuell den Straftatbestand des § 235 StGB, nicht die konkret am 31. Dezember 2023 ff. begangene Tat.
Denn aus ihrer Sicht - und rechtlich war es ja auch so bis zur Entscheidung des OLG Hamburg im Januar 2024 - war Stephan Hensel der Kindesentzieher. Strafbar nach § 235 StGB. Sie hat dagegen ihrer Auffassung nach keine Kindesentziehung begangen. Sie war also aus ihrer Sicht im Recht.
Ich hatte das schon mal versucht, das etwas aufzudröseln:
Beitrag von Origines (Seite 213)Zudem ist Frau Blocks Überzeugung: Hätte der Vater nicht die Kinder in Dänemark behalten und vor der Mutter abgeschirmt und "entfremdet", wäre es ja gar nicht zu den Ereignissen am 31. Dezember 2023 ff. gekommen. Zudem will sie mit der Entführung am 31. Dezember 2023 unmittelbar nichts zu tun gehabt haben, obwohl sie ja zugleich doch irgendwie mit involviert war, wusste, dass sich etwas ereignen würde.
duval schrieb:Dass sie betont, ihre Kinder zu spüren, zeigt, wie verzweifelt sie offenbar ist. Gleichzeitig wirken ihre Anschuldigungen gegen den Ex-Mann und ihre Überzeugung, er habe die Tat begangen, für die sie angeklagt ist, sehr direkt und fast schon verzweifelt.
Das ist auch mein Eindruck. Mir scheint es, für sie ist gar nicht entscheidend, ob sie bestraft wird oder nicht. Sie fühlt sich schon so gestraft durch die Trennung von ihren Kindern, dass ihr alles andere egal ist. Für sie ist der Gerichtssaal eine Bühne, um sich zu rechtfertigen. Ihre Prioritätenliste nach meinem Dafürhalten:
1. Sie will indirekt mit ihren Kindern in Dänemark in Kontakt zu treten und sich erklären.
2. Sie will sich der Öffentlichkeit gegenüber rechtfertigen, deren Wohlwollen sie verloren hat.
3. Sie will ihrem Vater eine gute Tochter sein.
4. Und zuletzt wendet sie sich an das Gericht, v.a. an die Richterinnen, die eventuell selbst Mütter sind.
Nun, da haben wir hier ja Konsens, diese Rechtfertigungen taugen das überhaupt nicht, um Wunden zu heilen, sondern das reißt beständig neue Wunden auf. Statt zu rechtfertigen müsste sie sich hinsichtlich der Nummern 1., 2. und 4. entschuldigen, entschuldigen für das, was passiert ist, die Verantwortung dafür übernehmen, unabhängig von der strafrechtlichen Verantwortlichkeit. Und unabhängig von dem, was kausale oder moralische "Mitschuld" ihres Ex-Mannes betrifft.
Eine Entschuldigung ist aber aus strafprozessualer Sicht extrem gefährlich, weil daraus Wissen und Wollen der Entführung am 31. Dezember 2023 entnommen werden könnten.
Und in dem Dilemma steckt sie, steckt aber auch die Verteidigung. Deshalb wäre es besser gewesen zu schweigen, weil sie ihre Ziele (Nummern 1 bis 4) nicht erreicht, aber ihre Verteidigung gegen die Anklage schwächt.
LeonardodV schrieb:Ich denke, langsam sollte man sich wirklich Gedanken darüber machen, ob sie überhaupt verhandlungsfähig ist.
Das ist eine Tortour, die sie da durchmacht. Ich weiß nicht, wie viele Tabletten auf ihrem Nachttisch liegen.
Photographer73 schrieb:Frage mich auch, warum sie heute so gestrahlt hat, als sie das Gebäude verließ.
Vielleicht, weil sie hoffte, ihre Kinder hätten sie heute gehört und diese hätten vielleicht ein Einsehen.
LeonardodV schrieb:Hier ist wohl nur eine Videovernehmung möglich.
Das wäre sicher das Beste.