Lanza schrieb:Interessant, dass Andrea Kiewel von voriger Entfremdung spricht und ob der Vater z.B. versucht hätte, zu einem positiven Verhältnis zur Mutter beizutragen indem er z B. Fotos von CB aufgestellt hat
ringelnatz schrieb:Ich kenne keine getrennte Familie, in der jemand Fotos der/des Ex-Partner*in aufhängt oder aufstellt! Dass Kinder welche im Zimmer haben - okay (eher selten, weil sie ja leider im Dilemma sind), aber in der Wohnung?
Ich kenne die Frau Kiewel nicht, und mit den Fotos der Entfremdung entgegen zu wirken, ist etwas naiv. Aber die Frau fragt völlig zu Recht, was passiert sein muss, wenn Kinder nicht mehr zu ihrer Mutter zurück wollen. Und fragt nach dem Anteil des Vaters, ob er diese Abwehr hervorgerufen oder verstärkt hat. Und was es mit einer Mutter macht, wenn sie zweieinhalb Jahre ihre Kinder nicht sehen kann, es gar keinen Kontakt mehr gibt.
Das ist eine legitime Frage, die jedermann stellen kann. Frau Kiewel so wie ich (und ich habe sie schon öfter gestellt). Dazu muss man sagen, dass es im "Krieg" mit einer Ex-Partnerin für den Vater schwierig bis unmöglich ist, seine Ablehnung zu verbergen. Erst recht, angesichts eines Gefühls der Bedrohung. Das färbt auf die Kinder ab. Und das ist dann die andere Seite: Der Druck, den Frau Block in Dänemark gemacht hat, der hat auch zur Entfremdung ihrer Kinder beigetragen.
Der Hamburger Gastronom merkt dann dazu an, dass er "für [seine?] Kinder töten würde" und dass beide Elternteile Verfehlungen begangen und zur Eskalation beigetragen haben.
Klar, es gibt strafbare Verfehlungen und nicht strafbare. Und rechtswidriges oder gar strafbares Verhalten berechtigt nicht zur Selbstexekution. Aber die ganze Geschichte ist brutal. Und mir sind weder Frau Block noch Herr Hensel sympathisch. So wie Frau Block offenbar nicht die warmherzige besorgte Mutter ist, die sie gerne wäre, ist Herr Hensel nicht der beschützende Vater, der nur das Beste für seine Kinder wollte. Im Verhalten der Eltern steckt so viel beiderseitiger Egoismus, so viel Unnachgiebigkeit, so viel Macht, Gewalt und Erbarmungslosigkeit, dass die familiäre Katastrophe (nicht die Straftat!) von beiden zu verantworten ist.