Vermisster Fabian aus Güstrow tot aufgefunden

@Fyra

Und es wurde von Freitag bis Montagvormittag davon ausgegangen, dass keine Straftat vorliegt.

Tiergarten schrieb:In dieser Pressemitteilung der Polizei ging es um einen Fall kürzlich in Bützow, wo ein neunjähriger Junge von einem Fremden angesprochen worden war.

Eine Parallele zum Fall Fabian scheint sich aufzudrängen. Dem steht jedoch die Aussage der Ermittler entgegen, dass im Fall Güstrow keine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe.

Solche Fälle muss man auf jeden Fall auf dem Schirm haben.

Was mich jedoch stutzig macht, ist, dass diese Ansprache durch einen Fremden am 12.10. erfolgte. Fabian verschwand aber am 10.10. bereits.

Es wäre ja schon an Unverfrorenheit kaum zu überbieten, wenn es derselbe Täter in der gleichen Gegend zwei Tage später noch einmal versucht, wenn er beim ersten Mal ein Gewaltverbrechen beging.

Nicht auszuschließen, aber nicht naheliegend.

MinnaEva schrieb:Und es wurde von Freitag bis Montagvormittag davon ausgegangen, dass keine Straftat vorliegt

Stimmt, das ist dann doch eine Besonderheit dueses Falls.. Was war der Grund dafür? Normalerweise läuft doch bei vermissten Kindern irgendwann noch in der Nacht der Vermisstenmeldung eine grosse polizeiliche Suchaktion an. Beispiel Luise Freudenberg.

Tiergarten schrieb:Dabei haben sie wie wir hier im Thread mit einem großem Problem zu kämpfen: Die Polizei mauert, um ihre Ermittlungen nicht durch verfrühte Verbreitung von Wissen an den oder die Täter zu gefährden.

Die Polizei mauert nicht. Sie ermittelt still.

Hier eine Einschätzung von

Christian Matzdorf ist Professor für Kriminalistik mit Schwerpunkt Kriminaltechnik an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin). Dort leitet er das Kriminaltechnikzentrum sowie den Krisenstab der Hochschule. Zudem ist er Vorstandsmitglied und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK). Er war über 30 Jahre in der Landespolizei Berlin.

Quelle:
https://www.fnp.de/welt/raetsel-um-ermittlungen-totem-fabian-kriminalwissenschaftler-erklaert-versteckte-taktik-zr-93998572.html

@Grollie

Einen Grund dafür habe ich nirgends gelesen.



Meine Vermutung ist, dass durch die Spuren der Hunde, davon ausgegangen wurde,
dass sich F. auf dem Weg zum Vater verlaufen hat
oder das er sich draußen aufhält und sich nicht nach Hause traut.

Die Ansprache der Mutter ( du bekommst keinen Ärger) im Video zielte ja auch darauf ab.

MinnaEva schrieb:@Shiloh


Der Sportverein hat es für diese 2 Monate verneint, dass sind 8 Wochen ..
Bei 2x Training die Woche sind es nur 16 mal im Training.


Jeder Verein muss jetzt einen Kinderschutzbeauftragten haben um gegen Probleme sofort vorzugehen.
Natürlich sagen die dann, dass es dort nie vorkam.
Das ist übliches Vorgehen-- so wie jede Schule offiziell angibt, dass es dort keine Drogenproblematik gibt.

Wirklich Wissen kann es - m.M.n. - aber niemand zu 100 Prozent. Lediglich die Person selbst kann sagen, ob " Späße"/ " Sprüche" für die Person selbst okay waren oder nicht. Das kann ein Außenstehender nicht beurteilen, deshalb ist es ja oft so schwer das aufzudecken...

Ganz genau.
Wenn ich Vorsitzende eines Vereins wäre oder Schulleiterin würde ich auch nicht frisch frei fröhlich erklären, dass Mobbing an der Tagesordnung ist.
Dazu kommt, dass es ja auch wirklich schwer ist, zwischen Mobbing und Ärgern zu unterscheiden und zudem noch zu bemessen, wie sehr es den anderen verletzt.

MinnaEva schrieb:Und es wurde von Freitag bis Montagvormittag davon ausgegangen, dass keine Straftat vorliegt.

Oh ja, stimmt! Ich war auch ziemlich von den Socken als es hieß, er wäre ermordet worden…

MinnaEva schrieb:Ich sage damit nicht, dass es in diesem Fall vorkam.

Aber in diesem Thread geht es doch um DIESEN Fall?

Rockyneo schrieb:Ist das denn wirklich so?
Ich lese immer wieder, dass die Menschen aus der Region aus Angst ihre Kinder nicht mehr raus lassen.

Stand heute, gibt es gem. EB: keinen Tatverdächtigen, kein bekanntes Motiv, keine Tatwaffe, aus taktischen Gründen keine validen Infos für die Ôffentlichkeit.

Auf Grund dessen kann ich die Angst der Menschen verstehen.

Ich denke, der Fall kärt sich bald. Die Polizei geht von Fremdverschulden aus. Das wird sie an der Todesursache festgemacht haben. Da die Leiche zeitnah gefunden wurde, wird es DNA Spuren zu finden sein. Ich glaube nicht, dass Fabian allein von zu Hause weggefahren ist, wenn er das sonst auch nie gemacht hat. Jemand wird ihn abgeholt haben. Also jemand, den er kennt. Ich tippe auf einen Erwachsenen mit Auto, im Bus wäre die Chance groß gewesen, dass man ihn gesehen hätte, im ländlichen Raum. Ich denke, es kommt nur ein kleiner Täterkreis in Frage.

@Fyra
Sind es denn nicht normalerweise die Eltern, die eine Verhaltensänderung beim Kind bemerken müssten, wenn dieses durch Mobbing unter Druck gerät?

Zu dem Fall aus Bützow - leider findet man die älteren Artikel nicht mehr, aber ich erinnere mich daran, dass das die Zeitungen durchaus aufnahmen (noch vor dem Auffinden der Leiche) und es sogar ein Statement der Polizei gab, wonach es da keinen Zusammenhang gebe. Also das wirde offenbar schon auch angeschaut.

Jascha schrieb:Sind es denn nicht normalerweise die Eltern, die eine Verhaltensänderung beim Kind bemerken müssten, wenn dieses durch Mobbing unter Druck gerät?

Die Mutter ist berufstätig und alleinerziehend. Der Junge spielte Fußball im Verein, vielleicht wollte sie ihn dadurch ermutigen, dass er durch seine Position im Fußball auch an innerer Stärke gewinnt und kein Opfer von Mobbing wird.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass man auf allgemeine Aussagen (nicht auf den Fall bezogen) wie "Mobbing gibt es bei uns nicht" grundsätzlich nicht viel geben kann. Dahinter steckt eher die Aussage: "Uns ist kein Fall von Mobbing bekannt." Das zu sagen, wäre seriös (gesetzt den Fall, es ist wirklich kein Fall von Mobbing bekannt, wo ich große Fragezeichen sehe...).

Ob Mobbing hier eine Rolle spielte als Motiv, ist aber nochmal eine andere Frage.

Jascha schrieb:Die Polizei mauert nicht. Sie ermittelt still.

Ich will hier keine Wortklauberei betreiben.

Niemand stellt infrage, dass die Polizei still und intensiv ermittelt.

Aber Fakt ist auch, dass die Ermittler „mauern“ und aus nachvollziehbaren Gründen praktisch keinerlei Informationen an die Öffentlichkeit geben.

oneeightseven schrieb:Stand heute, gibt es gem. EB: keinen Tatverdächtigen, kein bekanntes Motiv, keine Tatwaffe, aus taktischen Gründen keine validen Infos für die Ôffentlichkeit.

Auf Grund dessen kann ich die Angst der Menschen verstehen.

Das ist die Kehrseite des „Mauerns“: Wenn man keine Angaben machen kann über Tatverdächtige, Motiv und andere Faktoren, finden manche Bürger wohl auch die Versicherung der Ermittler nicht zwingend überzeugend, dass keine Gefahr mehr für die Bevölkerung bestehe.

Jascha schrieb:Sind es denn nicht normalerweise die Eltern, die eine Verhaltensänderung beim Kind bemerken müssten, wenn dieses durch Mobbing unter Druck gerät?

Nicht zwangsläufig sofort, würde ich sagen. Und diesem Fall hätte man dafür ja auch andere mögliche Ursachen ausmachen können. Seine Eltern haben sich vermutlich getrennt, als er 4 Jahre alt war (wenn ich davon ausgehe, dass Vater und Ex-Freundin 4 Jahre zsm waren und die Trennung diesen August war) - darauf dann eben eine weitere Trennung. Jedwede Verhaltensänderung hätte ja auch damit zsm hängen können. Kann man nicht so klar ausmachen.

Jedenfalls würde ich mögliches Mobbing nicht kategorisch ausschließen, nur weil X, Y und Z nein sagen. Müssen sie ja gar nicht mitbekommen haben. Käme jetzt auch auf die Persönlichkeit des Jungen an, ob er dennoch ein selbstbewusstes Wesen entwickelt hat und sich behaupten konnte. Ansonsten muss man wohl bezüglich möglichen Mobbings sagen, dass es im Bereich des Möglichen liegt, so scheiße wie Kinder auch sein können zueinander.

Dass er am Freitag zu Hause geblieben ist, kurz vor dem Wochenende, finde ich fast schon logisch. Wenn es ihm augenscheinlich besser ging, hat die Mutter vermutlich auch keine Bedenken gehabt, dass er alleine bleiben konnte. Mal abgesehen davon, dass man sich über die Dauer gerne streiten kann - aber wir kennen deren Absprachen nicht.
Wir wissen einfach nicht, wann er Freitag die Wohnung verlassen hat, um es überhaupt eingrenzen zu können. Ob er schon zu einem viel frühren Zeitpunkt Richtung Fundort oder die Gegend wie auch immer geraten ist. Das kann ja auch schon morgens oder mittags passiert sein. Wünschenswert wäre es, dass die Ermittler es besser eingrenzen können.

Dass Güstrow und Umgebung Kopf stehen, finde ich nachvollziehbar. Ich würde auch kein Kind derzeit vor die Tür lassen, solange der Fall nicht aufgeklärt ist.

Jascha schrieb:Sind es denn nicht normalerweise die Eltern, die eine Verhaltensänderung beim Kind bemerken müssten, wenn dieses durch Mobbing unter Druck gerät

Ja, auf Dauer schon. Aber es gibt Kinder, die das wirklich gut verbergen. Weil sie der Mutter nicht noch mehr Kummer bereiten wollen zum Beispiel.

Das ist ein schwieriges und komplexes Thema.

sören42 schrieb:Ob Mobbing hier eine Rolle spielte als Motiv, ist aber nochmal eine andere Frage.

Als Motiv eher nicht.
Aber Mobbingopfer sind sehr oft anfällig für Nettigkeiten.

Wenn jemandem, der immer (oder oft) Ablehnung erfährt, etwas versprochen wird, ihm/ihr geschmeichelt wird - naja.

Gilt übrigens auch für Erwachsene, spontan fällt mir der traurige Fall der Sarah ein https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_88089674/-schwer-verliebt-kandidatin-sarah-zu-tode-gefoltert-neues-urteil-.html

Die Begrüng

Fyra schrieb:Ja, auf Dauer schon. Aber es gibt Kinder, die das wirklich gut verbergen. Weil sie der Mutter nicht noch mehr Kummer bereiten wollen zum Beispiel.

Das ist ein schwieriges und komplexes Thema.

Und manchmal mobben sogar die jenigen, von denen man es niemals erwarten würde.
Zum Beispiel der beste Freund, der sich plötzlich charakterlich veränderte, nachdem ein andere Junge in die Klasse gekommen war und eine andere Dynamik entstand.Ich habe selbst Wochen gebraucht, bis ich da drauf gekommen bin, obwohl ich ein super Verhältnis zu meinem Kind habe und extremst aufmerksam bin. Warum hat mir mein Kind nichts gesagt? Da es für ihn nicht aussprechbar war, dass jemand, der ihn mag, plötzlich gemein zu ihm ist. Er hat den bösen Freund sozusagen noch indirekt geschützt.

Alles in allem ist alles zum Thema Mobbing
in diesem Fall Spekulation. Dass Fabian mit Minderjährigen in Klein Uphal unterwegs war, ist aufgrund der Entfernung von Güstrow eher auszuschließen.
Es kann auch sein, dass Fabian die Person kannte und ihr vertraute, ganz ohne Mobbing.

Grollie schrieb:Dass Fabian mit Minderjährigen in Klein Uphal unterwegs war, ist aufgrund der Entfernung von Güstrow eher auszuschließen.
Es kann auch sein, dass Fabian die Person kannte und ihr vertraute, ganz ohne Mobbing.

Richtig, das glaube ich auch. Ich verstehe nicht, was die ganze erfundene Mobbing Thematik hier soll. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass er gemobbt wurde, aber das muss überhaupt nichts mit dem Mord zu tun haben. Wenn alle tot wären, die gemobbt werden…
Ist doch weit wahrscheinlicher, dass er mit einem Auto abgeholt wurde.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Schweigen der Ermittler und der Staatsanwaltschaft vielleicht darauf spekuliert den Mörder mürbe zu machen.

Wäre ich der Täter und würde in der Presse von einer völlig falschen Theorie und Verdächtigen lesen, dann würde ich mich ja sehr sicher fühlen.
Ohne etwas über die Ermittlungen zu erfahren hätte ich keine ruhige Minute. Und mit jedem weiteren Tag ohne Mitteilungen würde ich nur verrückter werden.