Vermisster Fabian aus Güstrow tot aufgefunden

ClaraWolff schrieb:. Da ich persönlich leider nicht juristisch versiert bin, habe ich dazu einmal die KI befragt, mit folgendem Ergebnis:

Eine Durchsuchung des Fahrzeugs oder eine Sichtung des Handys ist bei Zeugen grundsätzlich nur mit richterlichem Beschluss nach § 103 StPO zulässig – oder wenn der Zeuge freiwillig einwilligt.

Danke, @ClaraWolff, für die Mühe, sich einmal bei
KI schlau zu machen.

Die Freiwilligkeit lag ja in diesem Fall vor. Nur: warum hat sich die Polizei überhaupt für das Handy und das Auto dieser Zeugin interessiert und eine Untersuchung für geboten gehalten?

Bestand da etwa doch ein Verdacht? Und wurde der dann durch eine Überprüfung von Auto und Handy ausgeräumt?

Persephon3 schrieb:In welchem Fokus eigentlich?
Wenn Sie als Zeugin freiwillig agiert hat, kann sie ja den Fokus der Polizei nicht gemeint haben oder?
Und Fokus der Öffentlichkeit?
Ich meine mich zu erinnern, dass dieses Interview relativ zeitgleich mit der Meldung, dass es sich bei ihr um die Ex-Freundin des Vaters handelt, herauskam.

Ja, richtig, zuerst brachten die Meldung am 17.10. der Nordkurier und die Bild; RTL bezog sich dann darauf.

Nochmal der Wortlaut aus dem Nordkurier:

Nach Nordkurier-Informationen könnte das auch damit zusammenhängen, dass die Frau, die den Leichnam in einem Waldstück fand, eine persönliche Verbindung zu dem Kind hatte. Bei der Frau handelt es sich um die Ex-Freundin von Fabians Vater.

Bislang hatten Medienberichte nahegelegt, dass es sich um eine Touristin gehandelt habe. Die neue Information wurde unserer Redaktion jedoch von mehreren Quellen – darunter auch von der 29-Jährigen selbst – bestätigt.

Quelle: https://www.nordkurier.de/regional/guestrow/mordfall-fabian-8-ex-freundin-des-vaters-fand-kinderleiche-4018093

Ich würde das so deuten, dass die Medien zuerst "Wind" davon bekommen hatten, um wen es sich bei der Finderin handelt. Da sie selbst diese Information bestätigte, scheint der Nordkurier wohl nachgefragt zu haben. Das würde auch bedeuten, dass sie sich nicht offensiv zu Erkennen gegeben hätte, und sich vielleicht daher "im Fokus" fühlt.

Tiergarten schrieb:Die Freiwilligkeit lag ja in diesem Fall vor. Nur: warum hat sich die Polizei überhaupt für das Handy und das Auto dieser Zeugin interessiert und eine Untersuchung für geboten gehalten?

Bei allem Respekt, aber wer soll dir diese Frage denn beantworten?
Wir können hier alle nur spekulieren. Die Polizei selbst äußert sich nicht, also wirst du letztendlich keine wirklich valide Antwort bekommen.

Vermutlich wollte man sie als Tatverdächtige ausschließen.
Bei der gegebenen Gemengelage ist das aus meiner Sicht naheliegend.
Vielleicht ist das aber auch ein Routine Vorgehen, was man auch gewählt hätte, wenn eine andere Person, die in keiner erkennbaren Beziehung zu dem Jungen gestanden hätte, diesen aufgefunden hätte.

Tiergarten schrieb:Die Freiwilligkeit lag ja in diesem Fall vor. Nur: warum hat sich die Polizei überhaupt für das Handy und das Auto dieser Zeugin interessiert und eine Untersuchung für geboten gehalten?

Bestand da etwa doch ein Verdacht? Und wurde der dann durch eine Überprüfung von Auto und Handy ausgeräumt?

Es wird ja grundsätzlich von innen nach aussen ermittelt. Letztendlich ist da ja jeder enge Kontakt erstmal "verdächtig".
Dass die Exfreundin die Finderin war, kommt natürlich erschwerend hinzu.
Diese Personen im engeren Kreis müssen da natürlich erstmal eingehend überprüft werden.
Da reicht eine alleine Zeugenaussage nicht aus, um jemanden sicher ausschliessen zu können.
Ich bin mir sicher, dass auch die Eltern gewisse Details offen legen mussten. Natürlich erstmal auf freiwilliger Basis.

Die Freiwilligkeit lag ja in diesem Fall vor. Nur: warum hat sich die Polizei überhaupt für das Handy und das Auto dieser Zeugin interessiert und eine Untersuchung für geboten gehalten?

Bestand da etwa doch ein Verdacht? Und wurde der dann durch eine Überprüfung von Auto und Handy ausgeräumt?

Die Polizei könnte vielleicht angenommen haben, dass sich dort bestimmte Beweismittel finden, die für das Verfahren von Bedeutung sind. Diese galt es zu sichern oder eben auszuräumen.

Das Ergebnis/die Ergebnisse kennen wir als Öffentlichkeit bekanntlich nicht.

Tiergarten schrieb:Bestand da etwa doch ein Verdacht? Und wurde der dann durch eine Überprüfung von Auto und Handy ausgeräumt?

Hmm, das ist interessant. Falls die Polizei darum gebeten hat, sich Auto und Handy der Zeugin genauer anzuschauen, dann frage ich mich, ob sie in dem Moment zur Beschuldigten wurde und diesbezüglich hätte aufgeklärt werden müssen. Ich hätte dem keinesfalls zugestimmt.

@Zaunkönigin
@karajana
@ClaraWolff

Das sind alles bedenkenswerte und hilfreiche Anmerkungen.

Ausgangspunkt war für mich die Verwunderung darüber gewesen, dass in diesem Fall eine Zeugin -auch noch eine, die von sich aus den Fund der Leiche gemeldet hatte- mit Ansinnen der Polizei konfrontiert wurde, die ansonsten eigentlich eher Verdächtigen gelten: Untersuchung des Autos und des Handys.

Und daran hatte ich die Frage geknüpft, wie es da um die rechtlichen Voraussetzungen steht.

Die Ex-Frau von Fabians Vater hat ja nach eigenem Bekunden aus freien Stücken in die Untersuchung von Handy und PKW eingewilligt. Diese Prüfung scheint ja auch nichts Belastendes ergeben zu haben, sonst hätten die Ermittler doch wohl kaum erklärt, die 29-Jährige werde derzeit nicht als Verdächtige geführt.

Soweit okay. Doch irgendwie bleibt bei mir ein gewisses Unbehagen. Denn wenn man das mal weiterspinnt, könnten Ermittler ja vielleicht auch bei bestimmten Zeugen auf die Idee kommen, zur Abklärung eben noch eine Hausdurchsuchung durchzuführen - auf freiwilliger Basis, versteht sich…

Manatee schrieb:Hmm, das ist interessant. Falls die Polizei darum gebeten hat, sich Auto und Handy der Zeugin genauer anzuschauen, dann frage ich mich, ob sie in dem Moment zur Beschuldigten wurde und diesbezüglich hätte aufgeklärt werden müssen. Ich hätte dem keinesfalls zugestimmt.

Ein Beschuldigter ist nochmal etwas ganz anderes, als ein Verdächtiger. Da wurde dann bereits ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Es würde natürlich die Arbeit der Ermittler erschweren, wenn nun jeder aus persönlichen Befindlichkeiten einer solchen Untersuchung nicht zustimmen würde, obwohl man nichts zu verbergen hat.
Letztendlich sind das einfach Routineuntersuchungen, mehr nicht.

Ist aber natürlich jedermanns gutes Recht, das erstmal zu verweigern.
Aber in der Regel möchten die meisten zum Glück helfen, gerade wenn es um ein totes Kind geht.

Tiergarten schrieb:Ausgangspunkt war für mich die Verwunderung darüber gewesen, dass in diesem Fall eine Zeugin -auch noch eine, die von sich aus den Fund der Leiche gemeldet hatte- mit Ansinnen der Polizei konfrontiert wurde, die ansonsten eigentlich eher Verdächtigen gelten: Untersuchung des Autos und des Handys.

Ich finde das Interesse der Polizei gar nicht auffällig. Die Polizei konnte ja anhand der Personalien der Finderin leicht sehen, dass es sich nicht um eine Touristin handelt. Sie wird den Beamten auch offenbart haben, dass und weshalb sie Fabian kennt.
Natürlich klopft die Polizei bei diesem allseits festgestellt ungewöhnlichen Zufall die Zeugin ab.

Manatee schrieb:Ich hätte dem keinesfalls zugestimmt.

Die meisten Menschen würden sicherlich alles tun, um der Polizei die Aufklärungsarbeit zu erleichtern, wenn sie ein ihnen nahestehendes, getötets Kind auffinden.
Aber natürlich gibt es auch Menschen, die in jedweder Situation aus reiner Prinzipienreiterei unnötig Ressourcen binden.
Kann zum Glück jede:r selbst entscheiden, zu welcher Gruppe er/sie gehören möchte.

Zaunkönigin schrieb:Die meisten Menschen würden sicherlich alles tun, um der Polizei die Aufklärungsarbeit zu erleichtern, wenn sie ein ihnen nahestehendes, getötets Kind auffinden.

Ein Zeuge der absolut nichts mit dem Verbrechen zu tun hat behindert die Arbeit der Polizei nicht durch seine Weigerung. Im Gegenteil, die Polizei verplempert dadurch ihre wertvolle Zeit nicht mit völlig unnützen Suchaktionen.

GrafOskar schrieb:Ein Zeuge der absolut nichts mit dem Verbrechen zu tun hat behindert die Arbeit der Polizei nicht durch seine Weigerung. Im Gegenteil, die Polizei verplempert dadurch ihre wertvolle Zeit nicht mit völlig unnützen Suchaktionen.

Ob der Zeuge/die Zeugin "absolut nichts" mit dem Verbrechen zu tun hat, stellt die Polizei durch gründliche Prüfung fest. Nicht dadurch, dass sie jemandem unbesehen glaubt.
Natürlich werden dadurch Kräfte gebunden

Zaunkönigin schrieb:Ob der Zeuge/die Zeugin "absolut nichts" mit dem Verbrechen zu tun hat, stellt die Polizei durch gründliche Prüfung fest.

Während dieser gründlichen Prüfung bei der bei einem nicht involvierten Zeugen logischerweise nichts herauskommt, hätten sie diese Zeit sinnvoll mit der Überprüfung anderer Spuren oder tatsächlich involvierter Zeugen nutzen können. Der Zeuge der verweigert verschafft ihnen diese Zeit und das sollte auch im Sinne der Polizei sein.

Zaunkönigin schrieb:Ob der Zeuge/die Zeugin "absolut nichts" mit dem Verbrechen zu tun hat, stellt die Polizei durch gründliche Prüfung fest. Nicht dadurch, dass sie jemandem unbesehen glaubt.
Natürlich werden dadurch Kräfte gebunden

Naja, das hat die Polizei bei ihr ja offenbar festgestellt.
Find es nicht in Ordnung, dass da jetzt immernoch seitenweise drauf rumgeritten wird, das geht ja auch ganz schnell in Richtung subtile Verdächtigung.

Sie wollte mit Sicherheit nur helfen, sonst hätte sie es ja nicht freiwillig getan, das hat sie ja selbst gesagt, also wird es auch so sein.

Damit kann man das ja auch mal gut sein lassen.

Persephon3 schrieb:Sie wollte mit Sicherheit nur helfen, sonst hätte sie es ja nicht freiwillig getan, das hat sie ja selbst gesagt, also wird es auch so sein.

Ja, sie wollte helfen und andere hätten es verweigert.
Darum drehten sich die letzten Beiträge und ganz sicher nicht um eine Verdächtigung in ihre Richtung.
Wenn du mich schon zitierst, dann versuche doch bitte den Kontext zu erfassen.

GrafOskar schrieb:Während dieser gründlichen Prüfung bei der bei einem nicht involvierten Zeugen logischerweise nichts herauskommt, hätten sie diese Zeit sinnvoll mit der Überprüfung anderer Spuren oder tatsächlich involvierter Zeugen nutzen können

Wenn nicht freiwillig müssen durch Beschlüsse ect. Die Durchsuchungen erst erzwungen werden. Und das bindet sehr wohl Ressourcen. Diebwerden ja nicht wegen einer Weigerung es plötzlich nicht mehr prüfen wollen /müssen.

Zaunkönigin schrieb:Wenn du mich schon zitierst, dann versuche doch bitte den Kontext zu erfassen.

Den Kontext hab ich durchaus erfasst, es nur immer weiter zu thematisieren, spricht eben auch manchmal für sich und bläht den Thread unnötig auf.

Persephon3 schrieb:Den Kontext hab ich durchaus erfasst

Gut, dann verzichte bitte künftig darauf, meine Beiträge in einen Zusammenhang mit "subtilen Verdächtigungen" zu bringen.
Davon abgesehen finde ich nicht, dass die grundsätzliche Frage, ob es bei Mordermittlungen hilfreich oder hinderlich ist, als unbeteligte Zeugin freiwillig bestimmte Ermittlungshandlungen zuzulassen, wie Spurensuche in Auto oder Handy den Thread unnötig aufbläht.
Wenn dich die Frage nicht inhaltlich interessiert, musst du dich dazu ja nicht äussern. Das führt sicherlich schneller dazu, dass eine Nebendiskussion endet, als eine weitere Metadiskussion.

Zaunkönigin schrieb:Davon abgesehen finde ich nicht, dass die grundsätzliche Frage, ob es bei Mordermittlungen hilfreich oder hinderlich ist, als unbeteligte Zeugin freiwillig bestimmte Ermittlungshandlungen zuzulassen, wie Spurensuche in Auto oder Handy den Thread unnötig aufbläht.

Das war eben mein Eindruck und den wollte ich äußern. Man muss sich da ja auch mal reinversetzen, sie wollte alles richtig machen und war wahrscheinlich sehr verzweifelt. Ganz subjektiv muss man ja auch bedenken, dass wir hier in einer gewissen Verantwortung stehen, auch wenn es nur ein Freizeitforum ist....

Und das seitenweise zu debattieren, führt eben m.E. in eine schiefe Richtung.

ClaraWolff schrieb:Ich würde das so deuten, dass die Medien zuerst "Wind" davon bekommen hatten, um wen es sich bei der Finderin handelt. Da sie selbst diese Information bestätigte, scheint der Nordkurier wohl nachgefragt zu haben. Das würde auch bedeuten, dass sie sich nicht offensiv zu Erkennen gegeben hätte, und sich vielleicht daher "im Fokus" fühlt.

Sie hat sich nach dem Finden selbst beim OstseeWelle gemeldet weil die Suchmeldungen noch im Radio liefen.