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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

05.11.2019 um 07:56
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Wüssten wir, warum er nicht erwerbstätig war, wüssten wir vermutlich auch, in welche Richtung das Geschehen zu interpretieren ist.
So sehe ich das auch. Es fehlt an Basisinformationen an denen man ansetzen kann. Man müßte auch mehr über das Umfeld des GS wissen. War sein Freundes-/Bekanntenkreis groß/mittel/klein ? Hatte er ggf. finanzielle Sorgen ? Hatte er Hobbys ? Welchen Aktivitäten ging er nach....
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Das Überrollen (noch dazu nackt!) würde aber mit größerer Wahrscheinlichkeit belastende Spuren erzeugen als erschlagen oder erstechen (um nur mal zwei Methoden zu nennen). Wer jemanden nackt Überrollt, dessen Reifenprofil hat man.
Das Reifenprofil hat man nicht unbedingt. Es kommt auch auf das Fahrzeug selbst an, auf die Umstände, wie er überrollt wurde. Ein Profil ist aber auch nur ein kleiner Anhaltspunkt. Reifen sind ein Massenprodukt, die in tausenden Läden unkontrolliert verkauft werden. Sie haben keine besondere Charakteristik, die im Profil jeden einzelnen Reifen der selben Marke/Typ/Dimension einzigartig machen. Bei Waffen ist das bekanntermaßen ganz anders.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Jemanden, der bewegungsfähig ist, vorsätzlich zu überrollen, stelle ich mir sehr schwierig vor. Noch dazu - meiner Erinnerung nach - der Überrollvorgang im Liegen stattfand.
Klar, es ist jetzt nicht die einfachste Vorgehensweise und das Ganze hat mir auch schon Kopfzerbrechen bereitet. Allerdings sprechen wir hier auch mutmaßlich nicht von einem Einzeltäter sondern von min. vier Personen. Man kennt eben die Umstände nicht, weiß nicht, in welchem Zustand GS überrollt wurde. Ggf. waren auch Substanzen im Spiel, die nicht geprüft wurden oder schnell abgebaut waren. Es gibt da diverse Möglichkeiten. Man müßte in diesem Zusammenhang tatsächlich die Ergebnisse der GM kennen.
Zitat von petersipetersi schrieb:Eins ist auf jeden Fall sicher, Günter Stoll war weder mit Drogen in Kontakt, noch mit Homosexuellen oder hatte ein Alkoholproblem. Auch eine psychische Störungen gab es nicht. Zudem denke ich, dass dieses YOG'TZE nicht in Verbindung mit dem Mord steht.
GS war mMn sicher kein Junkie oder Medikamentenabhängig. Er war andererseits sicher nicht komplett abstinent, doch hätte es im Vorfeld zu seinem Ableben ein bekanntes Suchtproblem oder psychische Probleme relevanten Ausmaßes gegeben, es wäre sicher bekannt geworden bzw. hätte Eingang in den XY-Beitrag gefunden. Zudem sind ja auch keine paranoiden Verhaltensweisen beobachtet worden.
Zitat von petersipetersi schrieb:Eine war, dass er wohl während seiner Tätigkeit auf irgendwas verboten gestoßen ist (laut eigener Aussage). Daraufhin hat er seinen Job verloren und versucht seinen Ex Arbeitgeber zu erpressen, oder zu veröffentlichen was er wusste.... Den Rest kennt man.
Wäre dieser Umstand korrekt, hätten wir einen sehr guten Ansatz und auch ein mögliches Tatmotiv. Allerdings wären die Ermittler sicher auch darüber informiert worden und hätten diese Spur dann hoffentlich auch ausermittelt. Zu so einer Geschichte passen aber auch die Umstände nicht wirklich. Für mich persönlich ist der Ansatz daher -nach derzeitigem Infostand- zu vernachlässigen.
Zitat von fravdfravd schrieb:ein gewaltiges manko in unserer diskussion ist, dass wir eben keinen autopsiebericht kennen, kein verletzungsmuster, nicht einmal die letztendliche todesursache, keinen rückschluß, in welcher lage er überrollt wurde, ob ein reifenprofil und damit zumindest ein fahrzeugtyp ermittlet werden konnte, etc....
Vollkommen richtig.
Zitat von fravdfravd schrieb:was mich schon lange umtreibt ist die frage, (...) dass er zwar mit der durchaus vertrauten, aber dennoch familiär nicht wirklich nahestehenden, fr. hellfritz darüber sprechen konnte, aber gerade nicht mit den eigenen eltern oder der ehefrau.
Das ist tatsächlich interessant und das meinte ich auch indirekt mit meiner Formulierung bzgl. fehlender Informationen über Stolls Umfeld. Wie waren die Familienverhältnisse ? Verheimlichte Stoll etwas ? Brauchte er eine quasi außenstehende aber dennoch vertraute Person, weil er sonst ggf. aufgeflogen wäre ? Ging es nur um schnöden Mammon ? Ich denke, hier kann auch nur die Ermittlungsakte weiterhelfen. Was sagte Fr. Hellfritz aus ? Was genau sagte seine Ehefrau, Eltern, Geschwister ? Uns fehlen an allen Ecken Informationen. Aber so ist es als Hobbyermittler nun einmal...
Zitat von fravdfravd schrieb:zur finanziellen situation kann ich mir durchaus vorstellen, dass stoll die väterliche bäckerei übernehmen sollte, aber quasi noch in wartestellung war und durchaus von der familie ausgehalten wurde
Natürlich ist das sehr gut vorstellbar. Aber es gibt zum ganzen Drumherum keine mir bekannten, seriösen Quellen dazu. Nichtmal dazu, wovon die Eltern lebten. War es tatsächlich der familieneigene Betrieb ? Wenn ja, was genau wurde alles hergestellt ? Alles Fragen ohne echte Antwort, da es dafür keine Quellen gibt. Wie gesagt...An allen Ecken und Enden ein Informationsmangel.

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Der Yogtze-Fall

05.11.2019 um 08:15
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wie waren die Familienverhältnisse ? Verheimlichte Stoll etwas ? Brauchte er eine quasi außenstehende aber dennoch vertraute Person, weil er sonst ggf. aufgeflogen wäre ? Ging es nur um schnöden Mammon ?
Ja, all das.
Und ist es belegt, dass Stoll seine Frau schlug? Dass sie mit "Veilchen" auf der Beerdigung war, seiner Beerdigung? Dann wissen wir immer noch nicht, ob es ein erstes Mal war oder häufiger vorkam. Folge vollkommener Anspannung und Überforderung am Tattag eines ansonsten nicht gewaltbereiten Stolls? Oder doch ein bereits häufiger aufgetretenes Ereignis im Hause Stoll?


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Der Yogtze-Fall

05.11.2019 um 08:29
@lighthouse

Wenn wir nur nach den (seriösen) Quellen gehen, kann man sich ja praktisch nur auf XY, Stern Crime, lokale Zeitungsartikel und vlt. noch AutoBild beziehen. Und da stehen fast die deckungsgleichen Grundinformationen drin. Darüber hinaus gab/gibt es User mit Ortsbezug und deren Aussagen, eine Latte an diversen Gerüchten und -natürlich- die als "Fakt" verstandenen/verbreiteten Spekulationen/Übertragungsfehler. Wer also von den Medien absieht, muß selbst über die Seriösität/Glaubhaftigkeit entscheiden. Problematisch ist eben auch, dass ganz elementare Infos fehlen, die es nichteinmal in Form von Gerüchten gibt.


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06.11.2019 um 07:08
Selbst die Zeitungen sind nicht zwangsweise seriös mit ihren Informationen.
Eine andere (damalige) Zeitung aus dem Siegerland schreibt beispielsweise, dass GS in einer Disco in Haiger-Burbach vom Stuhl gefallen sei und nicht im Papillon.

Wenn ich zurückdenke, können Sie nur das Highway meinen. Was damals direkt in der Nähe der Autobahnausfahrt lag.

Eine andere Zeitung schrieb, dass auf dem Zettel Yjgtze stand. In dieser Zeitung stand auch, dass der Wagen noch 60 m in das Buschwerk gefahren ist, nachdem er zum Stillstand kam.

Da für solche kleinen Artikel sicherlich niemand interviewed wurde und die Autoren nicht die Akte kennen, ist dort sicher sehr vieles zusammengereimt.


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06.11.2019 um 12:54
Zitat von petersipetersi schrieb:Selbst die Zeitungen sind nicht zwangsweise seriös mit ihren Informationen.
Natürlich. Das gilt in besonderem Maße sicherlich auch für jene Artikel, die sehr zeitnah zum Ereignis erschienen sind. Erst mit der Zeit setzen sich sauber recherchierte Informationen dann durch. Am Anfang wird oft auch von anderen kopiert und kaum selbst recherchiert.


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06.11.2019 um 13:50
Zitat von petersipetersi schrieb:in Haiger-Burbach
"in" Haiger-Burbach hätte es auch gar nichts geben können. Denn Burbach (NRW) hat mit Haiger (Hessen) direkt gar nichts zu tun.

Es gibt lediglich die bekannte Autobahnausfahrt "Haiger-Burbach"


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06.11.2019 um 14:59
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:"in" Haiger-Burbach hätte es auch gar nichts geben können. Denn Burbach (NRW) hat mit Haiger (Hessen) direkt gar nichts zu tun.

Es gibt lediglich die bekannte Autobahnausfahrt "Haiger-Burbach"
Ist schon klar. Das Highway lag auch direkt an der Autobahnausfahrt Hager-Burbach. Daher der Name.


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06.11.2019 um 15:16
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:n. Zudem sind ja auch keine paranoiden Verhaltensweisen beobachtet worden.
Da kann man geteilter Meinung sein. Die angegebenen diffusen Ängste und die Unruhe Wochen vor dem Geschehen deuten durchaus auf eine sich entwickelnde paranoide Psychose hin. Außerdem wurde nur angegeben, er sei wegen einer psychischen Erkrankung nicht in ärztlicher Behandlung gewesen, was leider das Vorliegen einer solchen nicht ausschließt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Bei Waffen ist das bekanntermaßen ganz anders.
Aber auch nur bei Schusswaffen, wenn die Geschoßhülse gefunden wird. Reifenprofile können durchaus individualisierbare Merkmale aufweisen, allerdings weiß ich nicht sicher, ob das auch für Abrollprofile auf dem Körper gilt.
Zitat von fravdfravd schrieb:was mich schon lange umtreibt ist die frage, (...) dass er zwar mit der durchaus vertrauten, aber dennoch familiär nicht wirklich nahestehenden, fr. hellfritz darüber sprechen konnte, aber gerade nicht mit den eigenen eltern oder der ehefrau.
Gegenüber dieser Zeugin äußerte er sich ja angeblich auch rein kryptisch. Auch ihr gegenüber äußerte er keine konkreten Befürchtungen. Sie sagte sogar, er habe einen verwirrten Eindruck gemacht.

Ich kann mir auch vorstellen, dass frühere Hinweise auf das Vorliegen einer schweren psychischen Erkrankung vom sozialen Umfeld des Opfers aus Tabuitätsgründen so nicht berichtet wurden. Psychische Erkrankung gilt selbst heutzutage noch allzu oft als Stigma.


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07.11.2019 um 07:48
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Die angegebenen diffusen Ängste und die Unruhe Wochen vor dem Geschehen deuten durchaus auf eine sich entwickelnde paranoide Psychose hin. Außerdem wurde nur angegeben, er sei wegen einer psychischen Erkrankung nicht in ärztlicher Behandlung gewesen, was leider das Vorliegen einer solchen nicht ausschließt.
Sagen wir so: Ausschließen lässt sich -Informationsstand heute- nichts. Wahrscheinlich erscheint es mir allerdings auch nicht. Aus folgenden drei Gründen: Eine paranoide Schizophrenie/Psychose u.ä. sind zweifelsohne schwere psychische Erkrankungen, die zumeist mit einer Vorgeschichte einhergehen. Das sich GS im Vorfeld des fraglichen Tages zunehmend bedroht fühlte und unruhig war, kann zwar grundsätzlich als Alarmsignal für eine sich anbahnende psychische Störung gedeutet werden, genausogut kann sich aber auch eine reale, bedrohliche Lage zugespitzt haben. Wenn z.B. ein gestelltes Ultimatum abläuft, die verlangte "Leistung" jedoch nicht erbracht werden kann, ist zunehmende Nervosität und Angst keinesfalles ungewöhnlich, sondern -im Gegenteil- sogar berechtigt.

Zweitens halte ich fest, dass keine der bekannten Zeugenaussagen aus der besagten Nacht des Geschehens auf ein akut paranoides/psychotisches Verhalten hinweist. Er war im Papillon nicht psychisch auffällig, da man eine kurze Synkope nicht als Syptom einer psychischen Ausnahmesituation schweren Ausmaßes werten kann. Bei Fr. Hellfritz ersuchte er um Hilfe, war jedoch auch nicht paranoid/psychotisch. Die letzten Zeugen (LKW-Fahrer) trafen auf eine schwer verletzte Person mit entsprechendem Verhalten, sonst nichts ungewöhnliches.

Drittens haben Patienten i.d.R. auch eine in Episoden verlaufende Erkrankung. Oftmals beginnend mit in der Schwere ansteigend verlaufenden, depressiven Phasen mit Suizidgedanken, bis schließlich hin zu Wahnvorstellungen, Insomnie usw. Diese Patienten begeben sich in der Frühphase (nach ersten Episoden) oft in Behandlung, lassen sich entspr. Medikamente verschreiben und suchen Abhilfe. GS scheint weder nach Hilfe ersucht, noch entsprechende Medikamente eingenommen zu haben. Das er quasi von jetzt auf gleich nach ggf. leichter depression (schlechter Stimmung) direkt eine akute Paranoidität/Psychose entwickelt, die mehrere Stunden anhält und in einem spontanen und unkontrollierten Suizidversuch endet, erscheint mir unwahrscheinlich. Um es ganz deutlich zu sagen: Es mag Ausnahmen geben. Das möchte ich nicht in Abrede stellen. Aber im Hinblick auf die Gesamtsituation und Zeugenaussagen erhärtet sich da für mich kein hinreichender Verdacht.

Ich persönlich gehe daher ganz und garnicht nicht so klar und zwingend von einer akuten, schweren psychischen Störung aus. Im Gegenteil. Eine psychische Ausnahmesituation war sicher gegeben, aber ein Kontrollverlust inkl. unkontrolliertem, spontanem Suizidversuch zweifle ich aus besagten Gründen an.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Aber auch nur bei Schusswaffen, wenn die Geschoßhülse gefunden wird. Reifenprofile können durchaus individualisierbare Merkmale aufweisen, allerdings weiß ich nicht sicher, ob das auch für Abrollprofile auf dem Körper gilt.
Das Reifenprofil an sich lässt eigentlich nur Rückschlüsse auf den Hersteller, Typ und Dimension zu. Das war es dann auch schon. Wenn es sich um einen Reifen handelt, der bei typischen Massenfahrzeugen (z.B. VW Golf) zugelassen ist und entspr. massenhaft eingesetzt wird, wird die Suche nach dem Verursacherfahrzeug zur der nach der Nadel im Heuhaufen. Es kann natürlich sein, dass z.B. durch Beschädigung/charakteristischer Abnutzung ein Alleinstellungsmerkmal im Profil entsteht. In dem Fall könnte man dann einen ermittelten Reifen mit dem Abdruck vergleichen. Dafür müßte man aber eben eine solch einmalige Charakteristik am Abdruck feststellen können. Ich wage die Prognose, dass dieser Umstand wohl eher nicht gegeben war, da sich der Abdruck -wenn- auf dem Körper befand. Da wäre dann schon sehr viel Glück im Spiel.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:(...) Sie sagte sogar, er habe einen verwirrten Eindruck gemacht.
Wo sagt sie, dass Stoll einen verwirrten Eindruck auf sie gemacht hätte ? Aus welcher Quelle entnimst Du das jetzt ?
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Ich kann mir auch vorstellen, dass frühere Hinweise auf das Vorliegen einer schweren psychischen Erkrankung vom sozialen Umfeld des Opfers aus Tabuitätsgründen so nicht berichtet wurden. Psychische Erkrankung gilt selbst heutzutage noch allzu oft als Stigma.
Sollte sich Stoll an Ärzte gewandt haben, wäre das nachprüfbar. Ebenso verhält es sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Ermittler werden -allein wegen der kuriosen Sachlage- sicher die Ehefrau danach gefragt und Nachforschungen z.B. beim Hausarzt etc. angestellt haben. Alles Andere wäre mir unverständlich.


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07.11.2019 um 08:22
Zitat von lighthouselighthouse schrieb:Und ist es belegt, dass Stoll seine Frau schlug?
Zumindest schreibt seine Frau in der Todesanzeige, dass er ein herzensguter Mann und ein sehr liebevoller Vater war.


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07.11.2019 um 08:36
Zitat von petersipetersi schrieb:Zumindest schreibt seine Frau in der Todesanzeige, dass er ein herzensguter Mann und ein sehr liebevoller Vater war.
Im Prinzip ist es auch nur eine Randnotiz, ob es häusliche Gewalt gab. Man könnte daraus maximal ableiten, dass es zwischen GS und seiner Frau ggf. ein gestörtes Vertrauensverhältnis gab und er sich ggf. deshalb an Fr. Hellfritz wandte. Für die Geschehnisse der Nacht spielt es sonst mMn eigentlich keine Rolle.


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07.11.2019 um 09:50
Unser aller Problem ist die dünne Infobasis, die wir besitzen. Aber die offizielle Darstellung war so:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wo sagt sie, dass Stoll einen verwirrten Eindruck auf sie gemacht hätte ? Aus welcher Quelle entnimst Du das jetzt ?
trailhamster schrieb:
Stoll drängte ihr ein Gespräch auf und sagte ein „fürchterliches Ereignis“ für diese Nacht voraus. Aufgrund der nächtlichen Stunde wies sie den verwirrt wirkenden Mann, den sie seit seiner Kindheit kannte, jedoch ab. Die Dame sagte aus, sie habe Stoll den Rat gegeben, sein nahegelegenes Elternhaus aufzusuchen, was er jedoch mit den Worten abgelehnt haben soll, dort werde man sein Anliegen nicht verstehen
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Man könnte daraus maximal ableiten, dass es zwischen GS und seiner Frau ggf. ein gestörtes Vertrauensverhältnis gab und er sich ggf. deshalb an Fr. Hellfritz wandte
Auf den darauffolgenden Rat, zu seiner Ehefrau nach Anzhausen zurückzufahren, soll er dann erwidert haben, dass sie wohl recht habe und er ihren Rat beherzigen wolle

Zitate aus Wiki/Aktenzeichen xy


Verwirrt, keinerlei konkrete Angaben, diffuse Angst. Das ist halt suggestiv.


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07.11.2019 um 11:12
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:(...) Aufgrund der nächtlichen Stunde wies sie den verwirrt wirkenden Mann, den sie seit seiner Kindheit kannte, jedoch ab.(...)
Da ist dem/den Autoren des Wikipedia-Artikels offensichtlich ein Fehler unterlaufen. Das o.g. Zitat "verwirrt wirkenden Mann" bezieht sich laut der dort aufgeführten Quellenangabe auf den XY-Beitrag. Wenn man sich den Beitrag anschaut, ist in keiner Sekunde, in keiner Passage davon die Rede. Fr. Hellfritz wurde weder im Beitrag selbst, noch sonst in einer mir bekannten Quelle entsprechend zitiert. Von "verwirrt wirkend" kann also mMn keine Rede sein.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Verwirrt, keinerlei konkrete Angaben, diffuse Angst. Das ist halt suggestiv.
Verwirrt: Fällt aus, da nirgends belegt (siehe oben)

Keine konkreten Angaben: Das er seine Frau nicht in sein Vertrauen zog, kann nachvollziehbare Gründe haben. Bei Fr. Hellfritz kam es erst garnicht zu einem Gespräch. Er wurde deutlich abgewiesen und wollte diese Angelegenheit sicher auch nicht per Zufruf vor der Haustür konkretisieren. Deshalb brach er den Gesprächsversuch ab. Für mich also kein Hinweis auf schwerwiegende, psychische Probleme.

Diffuse Angst: Die Angst muß nicht diffus gewesen sein. Er wurde eben nur nicht konkret (s.o.).


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 12:01
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Diffuse Angst: Die Angst muß nicht diffus gewesen sein. Er wurde eben nur nicht konkret (s.o.).
Er machte einen derart unverwirrten Eindruck auf sie, dass Sie ihn stattdessen für "betrunken" hielt, was er jedoch nicht war. Ich denke, jeder macht sich seinen eigenen Reim auf die Geschichte. Wir werden das nie klären können.

Für alle, die´s noch nicht gesehen haben: ab ca. Minute 07:00

https://www.youtube.com/watch?v=qzx4Zicfmus (Video: Aktenzeichen XY YOGTZE BAB RÄTSEL Mord an Günther Stoll 12.04.1985)


Mir suggeriert das gesamte dargestellte Verhalten Stolls nicht Furcht vor konkreter Bedrohung, sondern diffuse Angst, Anspannung und ziellose Unruhe.

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Noch zwei Anmerkungen:

Suizide von psychotisch erkrankten Menschen sind häufig besonders brutal und oft bizarr.

Die Bemerkung Stolls, seine Eltern würden ihn "doch nicht verstehen", wurde sicher so nicht zufällig wiedergegeben.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 12:54
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Er machte einen derart unverwirrten Eindruck auf sie, dass Sie ihn stattdessen für "betrunken" hielt, was er jedoch nicht war. Ich denke, jeder macht sich seinen eigenen Reim auf die Geschichte. Wir werden das nie klären können.
Eigentlich muß man sich nur die Situation vorstellen: Hellfritz wird durch GS geweckt. Dieser steht also zu sehr später Stunde vor ihrer Tür und will mit ihr sprechen. Das ist schon einmal verwirrend für sie und sehr ungewöhnlich. Das GS unterschlägt, wie sie ihm genau helfen kann, sondern unglücklicherweise nur ein "schreckliches Ereignis" in der Zukunft befürchtet, dürfte Frau Hellfritz zusätzlich verwundert haben. Sie verweist ihn folgerichtig an die Ehefrau, die normalerweise bei Problemen erste Ansprechpartnerin sein sollte. Sie weiß, dass er mit dem Auto zu ihr fahren muß. Sie fragt daher (mutmaßlich der späten Stunde und der ungewöhnlichen Situation geschuldet) , ob GS evtl. etwas getrunken hat. GS verneint. Hätte er auf Fr. Hellfritz verwirrt, desorientiert, hilflos, sturz betrunken oder irgendwie fahruntüchtig gewirkt, hätte sie ihn doch sicher nicht per Auto nach hause geschickt. Also kann sie Stoll weder für deutlich betrunken, noch für psychotisch/paranoid/außer Kontrolle gehalten haben. Sonst hätte sie grob fahrlässig gehandelt, ihm eine Heimfahrt mit dem eigenen Auto zu empfehlen.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Mir suggeriert das gesamte dargestellte Verhalten Stolls nicht Furcht vor konkreter Bedrohung, sondern diffuse Angst, Anspannung und ziellose Unruhe.
Und genau diese Darstellung Stolls habe ich bereits mehrfach kritisiert. Durch völlig überzogene Gestik/Mimik des Schauspielers wird eben jener Eindruck der Verwirrtheit suggeriert, obschon das in der Realität wohl kaum so der Fall gewesen sein kann. Denn wäre Stoll so wie dargestellt aufgetreten, hätten die Zeugen sicher von einem "verwirrten Eindruck" gesprochen. Außerdem gibt es keine -zumindest mir- bekannten Fakten, die ein paranoides/psychotisches Verhalten annähernd belegen können. Wir sprechen hier wohlgemerkt nicht über eine Depression oder schlechter/getrübter Laune. Wir sprechen über einen sehr ernsten psychologischen Ausnahmezustand mit vollständigem Realitätsverlust und Suizidversuch.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Die ich selbstverständlich respektiere.
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Suizide von psychotisch erkrankten Menschen sind häufig besonders brutal und oft bizarr.
Ist das so ? Ich halte diese These für gewagt. Ab wann ist denn ein Suizid psychotisch motiviert ? Gibt es da eine Statistik ?
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Die Bemerkung Stolls, seine Eltern würden ihn "doch nicht verstehen", wurde sicher so nicht zufällig wiedergegeben.
Und was bedeutet das ? Wir kennen ja die Hintergründe nicht.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 14:02
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:trailhamster schrieb:
Suizide von psychotisch erkrankten Menschen sind häufig besonders brutal und oft bizarr.
Ist das so ? Ich halte diese These für gewagt. Ab wann ist denn ein Suizid psychotisch motiviert ? Gibt es da eine Statistik ?
Das ist so.
Patienten mit einer Psychose-Spektrum-Störung haben ein deutlich erhöhtes Suizidrisiko. In der kanadischen Provinz Ontario entfielen laut einer Studie in Schizophrenia Research (2018; doi: 10.1016/j.schres.2018.06.025) fast 12 Prozent aller Suizide auf eine Schizophrenie oder andere Psychosen.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/96031/Psychosen-fuer-jeden-zehnten-Suizid-verantwortlich
In der Klinik überwiegen bei den Suizidopfern schizophren Erkrankte sogar mit großem Abstand (etwa die Hälfte aller Betroffenen). Die bevorzugten Methoden sind so genannte harte Verfahren: Erhängen, Selbst-Ertränken, vom Zug überfahren lassen, Sturz aus der Höhe u.a.
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/schizophrenie_gewalt.html
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:trailhamster schrieb:
Die Bemerkung Stolls, seine Eltern würden ihn "doch nicht verstehen", wurde sicher so nicht zufällig wiedergegeben.
Und was bedeutet das ? Wir kennen ja die Hintergründe nicht.
Das deutet darauf hin, dass erstens ein schon länger bestehendes Problem Stolls bestand, das er zweitens den Eltern (und ich unterstelle: auch anderen Menschen in seinem Umkreis) nicht vermitteln konnte.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 16:56
"Alle sind gegen mich" - klingt nach irgendeinem wahnhaften Erleben, einer psychischen Erkrankung.

"Ich hab Angst umgebracht zu werden" falls GS das wirklich so gesagt hat, wundere ich mich doch stark, dass seine Frau ihn hat gehen lassen. Was soll die Kneipe dagegen helfen? Wieso hielt sie ihn nicht auf?

Und was würden seine Eltern nicht verstehen?


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 17:20
Zitat von IvaIva schrieb:"Alle sind gegen mich" - klingt nach irgendeinem wahnhaften Erleben, einer psychischen Erkrankung.

"Ich hab Angst umgebracht zu werden" falls GS das wirklich so gesagt hat, wundere ich mich doch stark, dass seine Frau ihn hat gehen lassen. Was soll die Kneipe dagegen helfen? Wieso hielt sie ihn nicht auf?

Und was würden seine Eltern nicht verstehen?
Wenn er beispielsweise die Namen derer die gegen ihn sind nicht nennen konnte, wollte oder durfte wäre die Konsequenz, dass er diese Gruppe von Personen als "Alle" bezeichnet.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 17:30
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Wenn er beispielsweise die Namen derer die gegen ihn sind nicht nennen konnte, wollte oder durfte wäre die Konsequenz, dass er diese Gruppe von Personen als "Alle" bezeichnet.
Würde man dann nicht eher von "die" sprechen? Zumindest von "die sind alle gegen mich"...."alle" ist entgrenzt...diffus....nicht gesund.

Ich finde die Sprache sehr aufschlussreich und glaube auch nicht, dass in der xy Darstellung die Sprache durchgehend aus "Zufall" so gewählt wurde.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2019 um 17:37
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Würde man dann nicht eher von "die" sprechen? Zumindest von "die sind alle gegen mich"...."alle" ist entgrenzt...diffus....nicht gesund.

Ich finde die Sprache sehr aufschlussreich und glaube auch nicht, dass in der xy Darstellung die Sprache durchgehend aus "Zufall" so gewählt wurde.
Das stimmt "die" wäre passender.

Ich habe jedoch mal bemerkt, dass das Kind eines Verwandten aufgrund von Problemchen mit ein paar Schülern sagte "Alle sind gegen mich keiner hält zu mir". Evtl. lässt sich daraus ableiten, dass man unter Stress eher geneigt zur Übertreibung oder Generalisierung ist. Natürlicj ist dies keinerlei Anhaltspunkt, jedoch auch ein Beispiel dass man manchmal sich derartig bewusst oder unbewusst ausdrückt.


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