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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

19.09.2022 um 15:22
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das mag sein, ich bin da aber nicht überzeugt. Der "Unfall" auf der BAB war meiner persönlichen Meinung nach nicht insziniert und hat vlt. überhaupt möglich gemacht, diesen Fall bekannt zu machen. Ich vermute, GS war an diesem Abend auf seiner "letzten Reise" und er nebst Golf wäre nie wieder gesehen/gefunden worden, wenn alles -aus Tätersicht- glatt gelaufen wäre.
Nee, der war nicht inszeniert. Ich meine, man wollte vielleicht dort, weil halt nun mal passiert, das Beste draus machen, und GS auf Fahrersitz hieven und Golf in Brand stecken.
Dazu könnte ein 2. Täter losgezogen sein um Utensilien zu besorgen.
Also etwas inszenieren, was eigentlich nicht so vorgesehen war.
Weil... ich vermute genau das auch, GS sollte samt Golf "verschwinden ".

Ich hatte mal gefragt, ob wer Schrottplätze oder eine Autoverwertung in der Nähe vom Aufindeort kennt, kam aber noch keine Antwort.
Mir fiel dann auch noch eine evtl. Müllverbrennungsanlage ein.

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Der Yogtze-Fall

19.09.2022 um 16:21
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Mir fiel dann auch noch eine evtl. Müllverbrennungsanlage ein.
Möglich, aber das wäre dann wirklich etwas für Kenner der örtlichen Verhältnisse, wäre auch eine mehr oder weniger illegale Müllkippe.

Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, gab es bei uns hinter dem Dorf auch noch so einen alten Steinbruch, der irgendwann einmal von der Gemeinde als Schuttabladeplatz deklariert worden war. Offiziell durfte man dort nur Bauschutt abladen, aber wenn wir als Kinder dort gespielt haben, lag da so ziemlich alles herum, vom Autoreifen über den Kühlschrank bis zu Omas Sofa.

Die Umweltschutzauflagen wurden damals noch nicht soooo streng gehandhabt.


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19.09.2022 um 17:13
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:(...) ich vermute genau das auch, GS sollte samt Golf "verschwinden ".
Ich vermute, es war alles anders "angedacht", ist dann aber -warum auch immer- gründlich schief gelaufen. Alles wirkt auf mich am Ende sehr improvisiert und unprofessionell. Man hat mMn. am Ende einfach die Kontrolle verloren und -aus Tätersicht- sehr viel "Glück" gehabt, dass nicht alles aufgeflogen ist.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich hatte mal gefragt, ob wer Schrottplätze oder eine Autoverwertung in der Nähe vom Aufindeort kennt, kam aber noch keine Antwort.
Mir fiel dann auch noch eine evtl. Müllverbrennungsanlage ein.
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Es wäre ein realistisches Ziel gewesen.


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21.09.2022 um 12:21
also ich hab hier jetzt tatsächlich über 5oo Seiten mitgelesen und komm nur immer wieder zu einem Schluss: Wenn jemand versuchen will jemand verschwinden zu lassen dann eher anders aber nicht mit bewusstem überfahren wo das Risiko besteht das Reifenabdrücke an einem nackten Körper haften könnten..Ich denk da eher an ein Unfallszenario wo das Opfer angezogen überfahren wurde-vl durch zuviel Alkoholkonsum in der Kneipe od Medikamente als Auslöser-der erste Täter übersah ihn, überrollte ihn angezogen und ihm ging der Arsch...er zog ihn aus um Reifenspuren auf der Kleidung zu beseitigen und lies das Opfer evtl nackt zurück


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24.09.2022 um 05:21
Zitat von ayahuaskaayahuaska schrieb am 13.09.2022:Saß Frau Stoll am nächsten Tag mit dem blauen Auge auf dem Revier und tätigte eine Aussage und dann erschien Sie auf der Beerdigung ebenfalls mit dem blauen Auge?
Da möchte ich eine Überlegung meinerseits einbringen, die ich schon lange habe, aber bisher noch nicht niedergeschrieben habe.

Frau Stoll muss laut ihrer Aussage, von ihrem Mann geschlagen worden sein. Interessant ist dabei, dass es sich wohl nicht um einen Schlag mit der flachen Hand gehandelt haben dürfte ( im Volksmund Backpfeife genannt). Denn bei einem Schlag, mit der flachen Hand ist es relativ unwahrscheinlich, dass das Auge in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ein Schlag mit der flachen Hand, trifft in fast allen Fällen die Wange oder die Schläfenregion des Geschlagenen.

Nur wenn es dem Angegriffenen gelingt noch eine starke Vermeidbewegung zu vollziehen, der Kopf weggedreht wird und eine Kopfhälfte mit dem Ohr Richtung Angreifer zeigt, ist auch ein direkter Treffer in der Augenregion möglich.

Deshalb muss man eigentlich, von einem Faustschlag ausgehen, der dann die Augenregion verletzte.

Das wäre dann aber schon eine ganz andere Qualität der Gewalt, die dann ausgeübt worden wäre. Denn Faustschläge können schwere Gesichtsverletzungen nach sich ziehen. Augen...nicht nur ein blaues Auge, sondern auch direkte schwere Verletzungen des Augapfels mit Folgen für die weitere Sehfähigkeit, Zähne...Von ausgeschlagenen Zähnen, bis zum Kieferbruch, Nase...Nasenbeinbruch.

Bei sehr starken Faustschlägen, ist auch der Angreifer vor Verletzungen nicht gefeit. Wenn Knochen auf Knochen trifft, gilt die Faustregel...der schwächere Knochen bricht. Das kann dann auch statt eines Knochenbruches im Gesicht des Angegriffenen, auch einen Knochenbruch an der Hand des Angreifers nach sich ziehen.


Eine weitere Überlegung...

Legen wir die Annahme zugrunde, welche bisher nicht bestätigt ist...GS hätte tatsächlich am Abend, bevor er zum Papillon aufbrach, die Verletzung an dem Auge seiner Frau verursacht.

Dann wäre die Verletzung an dem Auge, noch keine 12 Stunden alt, als Frau Stoll von den Streifenpolizisten aufgesucht wurde, welche ihr den Unfalltod ihres Mannes mitteilten.

Sie hätte zu diesem Zeitpunkt noch kein "blaues Auge" gehabt, da diese typische Verfärbung erst sehr viel später eintritt.

Das Auge wäre aber stark geschwollen und im Gegensatz zur restlichen Gesichtshaut, in einem dunkelroten Farbton unterlaufen gewesen.

Das hätte eigentlich den Polizisten auffallen müssen. Das kann man eigentlich nicht übersehen. Sollten die Polizisten, bereits ein typisch blaues Auge wahrgenommen haben, wüsste die Polizei, dass es nicht vom vergangenen Abend stammen kann.

Für uns ist da aber aufgrund mangelnder Information, gar keine Erkenntnis abzuleiten.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb am 14.09.2022:Aus heutiger Sicht müsste auf der Akte "Todesermittlungsverfahren" stehen und nicht Totschlag.
Nein, das ist nicht korrekt.

Der Begriff "Todesermittlungsverfahren" wird in der Kriminalistik, in einem anderen Zusammenhang verwendet.


Ausgelöst wird dieses Verfahren gemäß § 159 StPO.


https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__159.html


Daraufhin muss der Tote obduziert werden. Ein Rechtsmediziner stellt dann einen natürlichen Tod, oder gegebenenfalls einen Tod mit Fremdeinwirkung fest und informiert die Staatsanwaltschaft.

Mit der Feststellung der Todesursache und der Feststellung, dass ein natürlcher Tod, oder ein Tod mit Fremdeinwirkung vorliegt, ist das Todesermittlungsverfahren abgeschlossen.

Bei einem Tod mit Fremdeinwirkung, muss die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren aufgrund eines Tötungsdeliktes einleiten.

Als da wären:
Zu den als Erfolgsdelikte ausgestalteten Tötungsdelikten zählen namentlich der Mord § 211 StGB, Totschlag § 212 StGB, Tötung auf Verlangen § 216 StGB, Schwangerschaftsabbruch § 218 sowie die fahrlässige Tötung § 222 StGB, die also als Taterfolg den Tod eines Menschen voraussetzen.
Quelle: Wikipedia: Tötungsdelikt (Deutschland)


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24.09.2022 um 09:50
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb am 19.09.2022:Ich hatte mal gefragt, ob wer Schrottplätze oder eine Autoverwertung in der Nähe vom Aufindeort kennt, kam aber noch keine Antwort.
Mir fiel dann auch noch eine evtl. Müllverbrennungsanlage ein.
Ich denke, das eigentliche Ziel war der Hengsteysee, ein Stausee nördlich von Hagen. Da wollte man das Auto samt dem vermeintlichen Toten versenken. Daraus wurde aber nichts, da der Totgeglaubte plötzlich Lebenszeichen von sich gab und das den Fahrer so sehr erschreckte, dass er einen Unfall baute.


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24.09.2022 um 10:10
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Sie hätte zu diesem Zeitpunkt noch kein "blaues Auge" gehabt, da diese typische Verfärbung erst sehr viel später eintritt.
Man kann sogar innerhalb Minuten ein sehr stark verfärbtes Auge erhalten. Zumal " Blaues Auge" jetzt nicht unbedingt die genau Beschreibung des Farbtones ist, sondern meist nur die Verletzung an sich meint. Das kann dann auch dunkelrot, lila, lila-blau, dunkel- oder hellblau oder schon grün-gelb sein.

Es kommt auch darauf an, wie viele Gefäße getroffen wurden, wie tief die liegen und wie gut die Qualität des Gewebes ist. Mit zunehmenden Alter wird körperliches Gewebe sogar schlechter, und man bekommt schon "blaue Flecken" von ganz leichten Druckstellen und mitunter von alleine. Die werden sogar innerhalb weniger Minuten blau.


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24.09.2022 um 12:37
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Ich denke, das eigentliche Ziel war der Hengsteysee, ein Stausee nördlich von Hagen. Da wollte man das Auto samt dem vermeintlichen Toten versenken. Daraus wurde aber nichts, da der Totgeglaubte plötzlich Lebenszeichen von sich gab und das den Fahrer so sehr erschreckte, dass er einen Unfall baute
Danke. Das wäre dann naheliegend gewesen. Kann ich mir gut vorstellen.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Man kann sogar innerhalb Minuten ein sehr stark verfärbtes Auge erhalten. Zumal " Blaues Auge" jetzt nicht unbedingt die genau Beschreibung des Farbtones ist, sondern meist nur die Verletzung an sich meint. Das kann dann auch dunkelrot, lila, lila-blau, dunkel- oder hellblau oder schon grün-gelb sein.

Es kommt auch darauf an, wie viele Gefäße getroffen wurden, wie tief die liegen und wie gut die Qualität des Gewebes ist. Mit zunehmenden Alter wird körperliches Gewebe sogar schlechter, und man bekommt schon "blaue Flecken" von ganz leichten Druckstellen und mitunter von alleine. Die werden sogar innerhalb weniger Minuten blau.
Als ehemals Selbstbetroffene, damals auch ungefähr im Alter von Frau Stoll (hatte ich hier schon mal geschrieben) kann ich da nur bedingt zustimmen.
Aber will ich nicht nochmal "aufwärmen", triggert mich etwas.
Der Trigger hat aber den Vorteil, dass ich mir das besser vorstellen kann als eine Frau (oder ein Mann erstrecht), die das nie erlebt hat und ich u.A. deshalb auch GS für keinen "Frauenchläger" halte.

Außerdem habe ich mir als sehr ungeschicktes Kind damals mindestens 3x selbst ein Blaues Auge gemacht, indem ich mir ein Knie ins Auge gerammt habe im Sportunterricht.
Also auch das ist möglich.

Mir kam diesbezüglich der Gedanke, dass doch auch beide an dem Abend unliebsamen Besuch gehabt haben könnten... glaube, die Möglichkeit hatten wir noch nicht.... und GS deshalb vom Stuhl im Papillon fiel, um die Schramme am Auge anders erklären zu können.
Oder er bekam den "Auftrag" im Papillon vom Stuhl zu fallen.

Bisschen weit hergeholt, aber die 1980er waren auch "Schimmi" TO Zeit, und ich glaube, da waren schon recht realitätsnahe Fälle bei, auch bei anderen Kommissaren.

Ist eigentlich schon mal wem aufgefallen, dass gerade die 1980er uns sehr viele Cold Cases beschert haben, in West wie auch Ost?
War ein sehr Verbrecher- "freundliches" Jahrzehnt.
Was auch der 3. Generation RAF in die Hände spielte.


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24.09.2022 um 13:12
Zum Thema "blaues Auge"....

Ich habe da meine Zweifel, ob es zielführend ist zu versuchen, GS des Tatbestandes der "häuslichen Gewalt" zu überführen. Ich habe des öfteren geäußert, dass mMn. seitens der Hinterbliebenen in all den Jahren nur wenig "Aktionismus" erfolgte, die Aufklärung des Falles voranzutreiben. Das ist natürlich nur mein ganz persönlicher Eindruck, ich kann mich täuschen aber ich habe daraus für mich "Schlüsse" gezogen... So viel dazu. Eines glaube ich nicht: Das GS im Zustand einer akuten Psychose nackt vor ein Auto sprang.


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24.09.2022 um 14:49
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Mir kam diesbezüglich der Gedanke, dass doch auch beide an dem Abend unliebsamen Besuch gehabt haben könnten...
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:und GS deshalb vom Stuhl im Papillon fiel, um die Schramme am Auge anders erklären zu können.
Yepp völlig richtig.

Im Hause Stoll wurde an diesem Abend nicht ferngesehen. Noch weniger hat der Stoll rumsieniert. Schon gar nicht hat der Stoll hier "yogtze" auf nen Zettel geschmiert.

Vielmehr kamen freundliche, aber durchaus verbindliche Herren am Abend ins Stollsche Heim. Diese erinnerten den Stoll freundlich daran, dass ihm augenscheinlich der Ausgleich einer Forderungen entgangen war. Als der Stoll erwiderte, dass er derzeit nicht in der Lage sei, die fällige Forderung zu bedienen, löste dies Irritationen bei den Herren aus, die die Stimmung trübten. Man versuchte, den Wahrheitsgehalt durch Anwendung leichter körperlicher Maßnahmen zu überprüfen, wodurch der Stoll bedauerlicherweise einen Cut und Frau Stoll ein Veilchen erlitten.

Man bat den Stoll daraufhin seine Liquidität durch Einschaltung Dritter kurzfristig zu erhöhen, während man sich in der Zeit um seine Frau kümmere. Der Stoll begab sich daraufhin zum Papillon, wo er sich erhoffte, eine Person zu treffen, die ihm ein Überbrückungsdarlehen gewähren könnte. Dieser Versuch erwies sich ebenso untauglich, wie das Herantreten an Frau H.. Somit musste der Stoll unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehren und sein Scheitern einräumen. Dies wiederum stieß bei den Herren aus Hagen auf Unverständnis. Man beschloss den Stoll zu dem Darlehensgeber nach Hagen mitzunehmen, wo dann die Angelegenheit näher besprochen werden sollte. Aufgrund Platznot wurde hierfür auch der Stollsche Golf benötigt. Der Darlehensgeber wies seine Mitarbeiter dann an, der Forderung weiteren Nachdruck zu verleihen. Die Umsetzung verlief dabei aufgrund gewisser Übermotivation und Kreativität unzureichend geschulter Außendienstmitarbeiter leicht unorthodox, was nicht dem Standard der Yogtzegruppe entsprach. Nach Mitteilung des Zustandes Stolls entschied das Führungspersonal, dass Stoll unverzüglich an einen Ort überstellt werden soll, an dem kein Schaden für das Unternehmen droht. Man sollte dabei auch unkonventionelle Maßnahmen in Betracht ziehen. Auch diese erwiesen sich in nachträglicher Betrachtung als mangelhaft. Hieraus wurden dann entsprechende Schlüsse gezogen und einigen handelnden Außendienstmitarbeitern das Ausscheiden aus dem Unternehmen nahegelegt. Den Unternehmensgepflogenheiten entsprechend wurden Verschwiegenheitsvereinbarungen bei angemessenen Abfindungen vereinbart.


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Der Yogtze-Fall

24.09.2022 um 15:01
@mattschwarz

Gutes realistisches Szenario. Und alles ohne Rettungstrollos!


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24.09.2022 um 15:58
@mattschwarz

Ein Lob vorab, ich bin durchaus beeindruckt. So viel Phantasie habe ich zu den Vorkommnissen an diesem Abend nicht gehabt. Es klingt alles durchaus plausibel. Es gibt allerdings leider ein Problem: Es fehlt jegliches Fundament. Und so bleibt diese nette Geschichte eben nur eine von vielen Geschichten.

Gehen wir die Sache mal durch:
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Im Hause Stoll wurde an diesem Abend nicht ferngesehen. Noch weniger hat der Stoll rumsieniert. Schon gar nicht hat der Stoll hier "yogtze" auf nen Zettel geschmiert.
Die in Aktenzeichen geschilderte Ausgangssituation stützt sich scheinbar allein auf die Aussage der Ehefrau. Für den Fall ist sie daher nicht von entscheidender Bedeutung. Ob ferngesehen wurde oder sich die Konversation zwischen den Eheleuten so abspielte wie im Beitrag gezeigt, lässt sich nicht überprüfen. Ebensowenig der ominöse Zettel mit der berühmt/berüchtigten Aufschrift.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Vielmehr kamen freundliche, aber durchaus verbindliche Herren am Abend ins Stollsche Heim. Diese erinnerten den Stoll freundlich daran, dass ihm augenscheinlich der Ausgleich einer Forderungen entgangen war.
Mal angenommen, es hätte diesen "ungebetenen Besuch" tatsächlich gegeben...Warum wurde seitens der Ehefrau nie etwas erwähnt ? Aus Angst ? All die Jahre ? Das halte ich persönlich für äußerst unwahrscheinlich. Die beschriebene Geschichte mit dem Zettel war unglaubwürdiger.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Als der Stoll erwiderte, dass er derzeit nicht in der Lage sei, die fällige Forderung zu bedienen, löste dies Irritationen bei den Herren aus, die die Stimmung trübten. Man versuchte, den Wahrheitsgehalt durch Anwendung leichter körperlicher Maßnahmen zu überprüfen, wodurch der Stoll bedauerlicherweise einen Cut und Frau Stoll ein Veilchen erlitten.
Das hast Du sehr schön umschrieben/formuliert. Leider ist es aber so recht unrealistisch. Keiner der Geld eintreiben will, lässt sich darauf ein, dass der "Delinquent" allein, mitten in der Nacht auf "Besorgungstour" geht. mMn. lässt man die Person nicht allein handeln. Wenn kein Bargeld im Haus ist, begleitet man die Person ggf. noch zum Bankautomaten. Wenn alles nichts bringt, stellt man besser ein Ultimatum und verschwindet wieder, bevor der Schuldner noch mit "Verstärkung" zurück kommt...
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Man versuchte, den Wahrheitsgehalt durch Anwendung leichter körperlicher Maßnahmen zu überprüfen, wodurch der Stoll bedauerlicherweise einen Cut und Frau Stoll ein Veilchen erlitten.
Der "Cut" war bei Eintreffen im Papillon noch nicht vorhanden. Warum hätte der Wirt da etwas falsches aussagen sollen ?
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Man bat den Stoll daraufhin seine Liquidität durch Einschaltung Dritter kurzfristig zu erhöhen, während man sich in der Zeit um seine Frau kümmere. Der Stoll begab sich daraufhin zum Papillon, wo er sich erhoffte, eine Person zu treffen, die ihm ein Überbrückungsdarlehen gewähren könnte.
Klingt zwar erstmal gut, ist aber in Anbetracht von Zeit und Situation komplett blödsinnig. Es müsste ja eine größere Summe gewesen sein die GS brauchte, denn sonst hätte sich ja der Besuch von entspr. Eintreibern nicht gelohnt. Ich halte es für komplett unrealistisch, dass um diese Zeit jemand im Papillon gewesen sein könnte, der eine solche Summe entweder dabei hatte bzw. besorgen konnte. Auch Bankautomaten haben eine maximale, tägliche Verfügungssumme. Dagegen spricht auch, dass GS -nach Aussage des Wirtes- niemanden im Papillon ansprach. Er weilte nur sehr kurz dort. Nach seinem berühmten "Hockersturz" machte er sich davon.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Dieser Versuch erwies sich ebenso untauglich, wie das Herantreten an Frau H.. Somit musste der Stoll unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehren und sein Scheitern einräumen.
Hätte er mit dem Rücken zur Wand gestanden und zum Zeitpunkt des Erscheinens bei Fr. Hellfritz in ihr die letzte Möglichkeit zur Geldbeschaffung gesehen, er wäre sicher wehementer aufgetreten und hätte sich nicht so leicht abspeisen lassen.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Man beschloss den Stoll zu dem Darlehensgeber nach Hagen mitzunehmen, wo dann die Angelegenheit näher besprochen werden sollte.
Ich persönlich vermute, dass GS -wenn überhaupt- selbst auf diese Idee kam, weil ggf. ein Ultimatum ablief und/oder er sich möglicherweise in der Lage sah, eine (Verhandlungs-)Lösung zu finden. Mmn. gab es aber zu keinem Zeitpunkt eine "Geiselnahme" im Hintergrund. Darüber hinaus war auch das Risiko zu groß, die Frau -aus Tätersicht- einfach allein zurückzulassen. Für mich ergibt das von Dir beschriebene Szenario an dieser Stelle keinen nachvollziehbaren Sinn.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Die Umsetzung verlief dabei aufgrund gewisser Übermotivation und Kreativität unzureichend geschulter Außendienstmitarbeiter leicht unorthodox, was nicht dem Standard der Yogtzegruppe entsprach.
Das ist genial formuliert. Du solltest wirklich darüber nachdenken, Bücher/Kriminalgeschichten zu schreiben. Ich fühle mich da eher unterhalten als ermittlungstechnisch herausgefordert... :Y:
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Nach Mitteilung des Zustandes Stolls entschied das Führungspersonal, dass Stoll unverzüglich an einen Ort überstellt werden soll, an dem kein Schaden für das Unternehmen droht. Man sollte dabei auch unkonventionelle Maßnahmen in Betracht ziehen. Auch diese erwiesen sich in nachträglicher Betrachtung als mangelhaft. Hieraus wurden dann entsprechende Schlüsse gezogen und einigen handelnden Außendienstmitarbeitern das Ausscheiden aus dem Unternehmen nahegelegt. Den Unternehmensgepflogenheiten entsprechend wurden Verschwiegenheitsvereinbarungen bei angemessenen Abfindungen vereinbart.
...Was soll man dazu sagen ? Eine wirklich schön formulierte Geschichte. Aber jetzt mal ernsthaft: Ich gehe auch von einem Kapitalverbrechen aus. Das vorab. Aber es muß auch einfacher gehen. Ich denke nicht, dass GS damals "Besuch" bekam. Er ging, weil er eher "Besuch" befürchten musste. Dem Umstand wollte er mMn. zunächst entfliehen (Kneipe/Alkohol), dann mußte er der "Wahrheit" ins Auge sehen und die Sache klären. Am Ende wurde all das zu einer verhängnisvollen Nacht. Das Eine ergab das Andere. Es gab keinen Plan, aber ein Ultimatum. So mein Eindruck.


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Der Yogtze-Fall

24.09.2022 um 18:53
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Keiner der Geld eintreiben will, lässt sich darauf ein, dass der "Delinquent" allein, mitten in der Nacht auf "Besorgungstour" geht. mMn. lässt man die Person nicht allein handeln. Wenn kein Bargeld im Haus ist, begleitet man die Person ggf. noch zum Bankautomaten.
Der Gedanke ist natürlich richtig. Ich ging bei meiner Überlegung davon aus, dass der Stoll allein wegen seinem Wissen, dass sich in seinem Hause bei Frau und Kind Herren gewisser Couleur befinden, freiwillig wieder zurück begab. Du hast aber recht: man hatte sich getrennt. Zwei Mitarbeiter blieben im Hause Stoll und zwei begleiteten Herrn Stoll, um ihn bei seiner Beschaffungsarbeiten zu überwachen. Der Stoll ging also ins Papillon, während die Herren draußen warteten. Nachdem kein potentieller Darlehensgeber vorhanden war, stürzte sich der Stoll vom Hocker, um den Anwesenden sein notwendig gewordenes sofortiges Aufbrechen ohne Bieraustrinken plausibel zu machen. Nachdem auch andere Liquiditätsbeschaffungsversuche erfolglos blieben, setzte man sich fernmündlich mit dem Darlehensgeber in Verbindung, der dann entschied, dass man die Angelegenheit vor Ort in Hagen im Rahmen einer intensiven Besprechung mit Herrn Stoll forcieren könne. So wurden auch die im Hause Stoll verbliebenen Außendienstmitarbeiter nach Hagen zurückgerufen. Diese klärten dabei Frau Stoll nochmals intensiv darüber auf, dass das Tätigkeitsfeld der Unternehmensgruppe unbedingte Diskretion erfordert, mithin bei Verstößen auch mit repressiven Maßnahmen zu rechnen sei. Insbesondere wurde Frau Stoll auch darüber aufgeklärt, dass Herr Stoll bei Aufnahme des Darlehes dieser Geschäftsbedingung ausdrücklich zugestimmt hatte.


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Der Yogtze-Fall

24.09.2022 um 22:33
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Der Stoll ging also ins Papillon, während die Herren draußen warteten. Nachdem kein potentieller Darlehensgeber vorhanden war, stürzte sich der Stoll vom Hocker, um den Anwesenden sein notwendig gewordenes sofortiges Aufbrechen ohne Bieraustrinken plausibel zu machen. Nachdem auch andere Liquiditätsbeschaffungsversuche erfolglos blieben, setzte man sich fernmündlich mit dem Darlehensgeber in
Das ist unplausibel. Wenn man nichts trinken will, will man nichts trinken, auch wenn ein Glas bestellt wurde. Er hätte sich nicht vom Hocker fallenlassen müssen um irgendetwas zu beweisen oder vorzutäuschen.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Nachdem auch andere Liquiditätsbeschaffungsversuche erfolglos blieben, setzte man sich fernmündlich mit dem Darlehensgeber in Verbindung, der dann entschied, dass man die Angelegenheit vor Ort in Hagen im Rahmen einer intensiven Besprechung mit Herrn Stoll forcieren könne. So wurden auch die im Hause Stoll verbliebenen Außendienstmitarbeiter nach Hagen zurückgerufen. Diese klärten dabei Frau Stoll nochmals intensiv darüber auf, dass das Tätigkeitsfeld der Unternehmensgruppe unbedingte Diskretion erfordert, mithin bei Verstößen auch mit repressiven Maßnahmen zu rechnen sei. Insbesondere wurde Frau Stoll auch darüber aufgeklärt, dass Herr Stoll bei Aufnahme des Darlehes dieser Geschäftsbedingung ausdrücklich zugestimmt hatte.
Du solltest ein Buch schreiben. Ehrlich. Wirklich großartig, wie Du die Dinge da formulierst. Aber nein, ich bin da in diesem Falle nicht bei Dir. Ich denke, die Initiative ging von GS aus. Er traf sich mit "Außendienstmitarbeitern" und nicht umgekehrt. Dann eskalierte die Situation und von diesem Zeitpunkt an wurde improvisiert. Das ist meine Meinung.


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Der Yogtze-Fall

25.09.2022 um 22:49
Sorry, aber wenn jemanden ein blaues Auge geschlagen wird, kann das nicht nur eine kurzzeitige Entgleisung , vielleicht mit einer Backpfeife gewesen sein.
Da gehört schon richtig gewaltsames zuschlagen zu
Wenn sie ihren Mann angezeigt hätte, hätte er nur wegen dieser Verletzung alleine schon ein Annäherungsverbot erhalten können.
Das nach so einem handgreiflichen Streit der erste Weg eines Mannes in seine Stammkneipe führt wäre auch nicht verwunderlich, eher normal.
Aber es wurde halt in Xy so dargestellt, das Stolls Frau ihn darin bestärkt hat in die Kneipe zu fahren um seine Ängste zu vergessen


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Der Yogtze-Fall

26.09.2022 um 01:34
@Nightrider64

Ich persönlich halte das innerfamiliäre Verhältnis der Familie für bemerkenswert passiv. Auch später änderte sich daran nichts. Da mag sich jetzt jeder das denken, was er/sie möchte, ich halte das für aussagekräftig.


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Der Yogtze-Fall

26.09.2022 um 09:24
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Gutes realistisches Szenario.
Ein Szenario, dem sämtliche Realitätsbasis nebst Beweisen fehlt, ist mitnichten realistisch.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Im Hause Stoll wurde an diesem Abend nicht ferngesehen.
Aber es wurde ferngesehen. Und damit ist Deine Geschichte auch als angeblich realistische Erklärung auch schon zu Ende.

In dem Moment, in dem eine Annahme allen Belegen und Aussagen widerspricht, ist sie sinnlos. Du schreibst da ja eine völlig neue Geschichte. Warum macht man so etwas?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:hätte er nur wegen dieser Verletzung alleine schon ein Annäherungsverbot erhalten können.
Nein, denn das gab es damals noch gar nicht.


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Der Yogtze-Fall

26.09.2022 um 19:01
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich persönlich halte das innerfamiliäre Verhältnis der Familie für bemerkenswert
Ich auch. Und für das bemerkenswerte Verhalten kann mehrere Gründe haben, nämlich

1. Angst vor Repressalien
2. Desinteresse
3. Interesse von etwas abzulenken


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Der Yogtze-Fall

26.09.2022 um 19:20
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich persönlich halte das innerfamiliäre Verhältnis der Familie für bemerkenswert passiv.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich auch. Und für das bemerkenswerte Verhalten
Was wäre denn Eurer Meinung nach das angemessene oder "normale" Verhalten?


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26.09.2022 um 19:36
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was wäre denn Eurer Meinung nach das angemessene oder "normale" Verhalten?
Sofort von dem angeblichen yogtze Zettel zu berichten und nicht Monate später


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