Mord an Frauke Liebs

@brennan

Genau, ganz richtig.

Der Täter hat ja wohl alles richtig gemacht. Denn das er bis heute nicht ermittelt werden konnte, spricht ja wohl für sich.

@brennan
@lilalaus

der Täter konnte nicht wissen, dass man ihn nicht erwischt. es kann pures Glück gewesen sein.
wenn ich aus dem Fenster im 7.Stock springe und überlebe, bin ich kein Superheld, sondern dumm und ein Riesenglückspilz.

@Rick_Blaine

Eine mögliche Deutung könnte sein, dass Frauke zum Zeitpunkt der Anrufe noch guter Hoffnung war, in Kürze wieder freigelassen zu werden. Somit tat sie in Bezug auf Anrufe und Nachrichten alles, um es dem Täter recht zu machen, ihn wohlzustimmen. Möglicherweise realisierte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, in welcher tödlichen Gefahr sie sich befand. Nicht jeder Freiheitsentzug ist immer auch äußerst brutal und läßt eine unmittelbare Tötungsabsicht mitschwingen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, also hat sie bis zuletzt mitgespielt, um auf diese Weise ihrer baldigen Freilassung zuzuarbeiten?

Ich glaube auch, dass der Täter bei den Anrufen neben Frauke saß und sie vielleicht auch auf Lautsprecher stellen musste, damit er alles mithören konnte, auch die Fragen von Chris oder ihrer Schwester oder so.
Die erste SMS hat sie selbst geschrieben, denke ich, aber auch die schon in der Gewalt des Täters und mit dem Auftrag, Chris zu vertrösten und alles normal erscheinen zu lassen.

Frauke wird dem Täter gesagt haben, dass Chris auf sie wartet wegen des Schlüssels, da musste er doch quasi sofort handeln und es zumindest normal aussehen lassen.

Ich denke, wenn die Sache mit dem Schlüssel nicht gewesen wäre, hätte es auch keine Anrufe gegeben. Irgendwie kam er dadurch in Zugzwang, denke ich.
Er hätte es ja bei der SMS bewenden lassen können, die weiteren Anrufe erschließen sich mir in der Folge auch nicht wirklich. Meinte er, es würde die Familie beruhigen und ihm die Polizei vom Hals halten? Könnte ich mir als Erklärung vorstellen, ja.

Der täter hat umfangreiche kenntnisse im manipulieren und kontrollieren von frauen, und schöpft daraus einen besonderen kick. Beim telefonieren sein spiel zu spielen, ist ihm wichtiger als das risiko dabei. Er hat Frauke dazu gebracht perfekt mit zuspielen, denn es gab bei den gesprächen keinen ernsten zwischenfall

@valentinus: bis sie auf die Frage, ob sie festgehalten wird, mit ja antwortete. Und dann schnell ein nein, nein hinterherschob.

Wusste sie da, dass er sie töten würde? Sah sie das als ihre allerletzte Chance, Chris doch noch reinen Wein einzuschenken? Ahnte sie die Gefahr, dass er sie beseitigen würde überhaupt? Oder hatte sie wirklich so viel Drogen bekommen, dass ihr der Ernst ihrer Lage nicht klar war und sie nicht realisierte, was sie mit dieser Aussage, ich werde festgehalten, anrichtet?

@valentinus

Doch es gab einen schlimmen zwischenfall.
Bei der frage ob sie festgehalten würde , antwortete sie leise ' ja'!

Danach gab es keine Anrufe mehr.

Der Täter wollte danach kein Risiko mehr eingehen. Frauke wäre mutiger geworden und hätte beim nächsten Anruf wer weiß was preisgegeben.

Den nächsten Anruf hätte man wahrscheinlich aufgenommen, weil man ein Diktiergerät gehabt hätte. Blöderweise hörten die Anrufe genau da auf. (Man hätte übrigens mit dem Nokia 6230 die längste Zeit schon aufnehmen können).

Ja, die Anrufe wirken insgesamt sehr unvorbereitet.

Inhalt Donnerstag: Mir geht es gut, ich komme bald nach Hause
Freitag, Samstag, Sonntag: Ich komme heute nach Hause (Ohne Angabe, dass es ihr gut gehe)

Keine erfundene Geschichte, keine Angabe einer Auszeit.

Eventuell ging es nur um kurze Zeitgewinne um eine Lösung für die Situation zu finden. Kein Ziel eines längerfristigen Festhaltens geplant, deswegen keine Erwähnung einer Auszeit.
Tötung stand nicht im Raum.

Für mich sieht es insgesamt so aus, dass eine Freilassung tatsächlich das Ziel war. Jedoch nie stattfand.

Der letzte Anruf stellt natürlich alles auf den Kopf.

Um ein vielfaches Länger als die vorherigen Telefonate. Keine Angabe, dass sie in Paderborn sei, nach Hause käme. Nach dem "Ja, Nein, Nein" kein Abbruch stattfand.
Als wäre die Situation völlig außer Kontrolle geraten. Danach könnte es zur Eskalation gekommen sein.

@nephilimfield

nephilimfield schrieb:Man hätte übrigens mit dem Nokia 6230 die längste Zeit schon aufnehmen können

Wahrscheinlich konnte man das mit dem angerufenen Mobiltelefon nicht.

@brennan

Doch. Laut @Malinka hatte Chris dasselbe Modell, und mit dem geht es.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Telefonate aufgezeichnet wurden. Alles andere wäre dilletantisch. Ich habe das letzte Telefonat noch im Ohr. Es klang so, als ob sie sich verabschiedet. Warum? Weil ein Täter ihr signalisierte, dass sie nicht überleben wird? Dann hätte sie beim letzten Telefonat alles riskieren und eine Spur legen können - zumindest zum Täter. Aus Sicht der Mordhhypothese macht das alles keinen Sinn.

@Leonberger

Die Frage ist, wie ein Positivszenario ohne Tötung hätte aussehen können. Wenn es das zeitweise wirklich gab! Welches Risiko wäre ein Täter einzugehen bereit, wenn er ein Mädchen, das er tagelang gefangen hielt und das ihn höchstwahrscheinlich wiedererkennen und verraten könnte, irgendwann gehen lässt?

@DaScully

DaScully schrieb: ...Warum sie oder das Handy in Nachts halbtote Industriegebiete karren. Es sei denn, ich kenne mich da aus... Warum nicht Keller auf und Türe zu? Es sei denn, ich weiß noch nicht was ich mit ihr vorhabe, außer dass ich sie erst mal habe.

Ich glaube, der/die Täter hatte keinen Raum/Zimmer/Keller, wo er FL festhalten konnte. Ich glaube, der Täter wohnte nicht allein. Im TV wurde kürzlich mal erwähnt, das der bekannte "Madkenmann" zb getötet hat, damit die Taten nicht an die öffentlichkeit bzw an seine Mutter gelangen. Da hatte er angst vor. Er hätte seiner Mutter beichten müssen, was er eigentlich immer nachts gemacht hat, wenn er mit dem Auto unterwegs war. Bei FL könnte ich mir ein ähnliches Szenario vorstellen. Der Täter kann sich erst seiner Beute widmen, wenn sein alltägliches Umfeld keinen Verdacht schöpf. Zu Zeit der Tat war die Fussball WM in Deutschland, da gabs immer einen grund abends weg zu sein. Auch in der Woche. Als FL starb hatte der Täter angst. Wohin mit der Leiche? Zuhause verstecken oder zumindest die Leiche irgendwie zuhause im Keller verpacken/präperieren ging anscheinend nicht. Entweder hatte der Täter keinen Ort dafür, oder an dem Ort war zu der Zrit zu viel los, bzw war evtl immer jemand anwesend, der die Tat nicht entdecken durfte. Ich kann mir sowas vorstellen: Der Täter hält FL in einem Auto/Transporter gefangen. Dieses Auto hat er tagsüber im Blick. Evtl aus der eigenen Wohnung oder Arbeitsplatz. Abends, nach dem Abendessen usw gehts mit FL auf Tour (fürs Umfeld offiziell zum Fussballschauen oä).
Am nächsten morgen wieder heile Welt und alltag und abends wieder das gleiche.

Wenn frauke gekidnapped wurde glaube ich nicht dass er sie jemals freilassen wollte und da spielt ihre antwort "ja" dann auch keine rolle
Wenns am anfang freiwillig war könnte ich mir vorstellen dass er nur eine begrenzte zeit mit ihr ein spielen wollte und das "ja" hat ihn dann schon verunsichert hat

Das besondere an dem fall ist die lange und aufwändige telefoniererei

Hatte der täter wirklich die schwierige aufgabe vor, frauke so zu beeinflussen, dass sie mit telefongesprächen es schafft, ihr umfeld zu überzeugen, dass sie aus freien stücken ihren jetzigen lebensweg ändern will

@suburbia

Ich Fass es nicht , das so ein grausamer Täter dann auch noch riesiges Glück hat.

Das Leben ist nicht fair. Wirklich nicht....

Hammurapi schrieb:Die Frage ist, wie ein Positivszenario ohne Tötung hätte aussehen können. Wenn es das zeitweise wirklich gab! Welches Risiko wäre ein Täter einzugehen bereit, wenn er ein Mädchen, das er tagelang gefangen hielt und das ihn höchstwahrscheinlich wiedererkennen und verraten könnte, irgendwann gehen lässt?

Hängt vermutlich davon ab, wie "mitschuldig" sich Frauke fühlte. Wenn sie freiwillig mitgefahren ist, wenn sie die erste Nacht freiwillig bei dem Täter blieb, wenn sie den Täter kannte aber falsch eingeschätzt hatte, dann sah sie vielleicht vor allem ihre eigene Dummheit als Grund für das Geschehen an.

Ich sehe momentan eher einen Täter, dem die Grenze zwischen "hartnäckigem Liebeswerben" und "man muss Menschen ab und zu zu ihrem Glück zwingen" verrutscht war.
Ich seh nicht so sehr einen Täter, dessen Fantasie es war, eine Frau in einem Keller gefangenzuhalten und zu quälen.
(Aber letztlich lief das eine auf das andere hinaus, und es blieb womöglich nur der eine Ausweg.)

Dann wären die Telefonate dazu da gewesen eine Illusion von Freiwilligkeit aufrechtzuerhalten. Sie wollte und durfte sich melden - aber sie wollte nichts sagen, um ihre Situation nicht weiter zu gefährden und vielleicht auch aus Scham.

5X5 schrieb: Im TV wurde kürzlich mal erwähnt, das der bekannte "Madkenmann" zb getötet hat, damit die Taten nicht an die öffentlichkeit bzw an seine Mutter gelangen.

Es wäre bitter, wenn Frauke sterben musste, weil Mami und Papi des Täters aus dem Urlaub zurückkehrten.

Wir wissen nie, was in Menschen vorgeht. Ein Suizid kann für sensible Menschen eine Sogkraft ausüben. Frauke setzte sich vor ihrem Verschwinden viel mit dem Thema auseinander. Die meisten Anrufe kamen aus der Ecke, wo sich der Friedhof befindet, auf dem ein junger Mann begraben liegt, der sich umbrachte. Frauke kümmerte sich bis zuletzt um dessen Freund. Ein Zufall?

Frauke sagt im letzten Telefonat, dass Chris doch wisse, warum sie weg sei. Wie ist diese Aussage zu deuten?

@Leonberger
Sie sagte: " du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen so lange wegbleibe". Vielleicht machte sie damit die Andeutung, dass eine Frau im Spiel sei...