Mord an Frauke Liebs

FritzPhantom schrieb:Aber wer sollte so verrückt sein, sich auf sowas als Komplize einzulassen. Mit welchem Motiv?

z.B. ein Paar! Eine Frau hilft ihrem Freund / Geliebten / Ehemann bei der Tat oder beim Festhalten und Herumfahrem und verschafft ihm so Zeit und ein Alibi. Geht auch andersherum. Eine Frau als Täterin, die sich für etwas an Frauke rächen will oder eifersüchtig auf sie ist und sich von ihrem Freund / Mann / Liebhaber helfen lässt. Wenn der Komplize oder die Komplizin dem Täter / der Täterin hörig wäre, würde er oder sie sehr viel für ihn tun. Zumal jemandem, der den Täter liebt, ja klar wäre, dass wenn er ihn nicht deckt und ihm hilft, er vielleicht ein Leben lang hinter Gittern landet. Da hilft der ein oder andere doch lieber mit, anstatt ein Leben lang allein zu sein und einen geliebten Menschen zu verlieren. Es gibt natürlich auch Fälle, wo sogar Geschwister oder Eltern einem Täter helfen, weil sie ihn nicht verlieren wollen.

Also das mit einem männlichen oder weiblichen Komplizen könnte ich mir SEHR gut vorstellen, Es würde einige Theorien bekräftigten und es einiges leichter machen. Auch die Tötung und Ablage der Leiche wäre dann einfacher und durch ein Alibi zu entkräften...

@Crimini

Crimini schrieb:ein Paar!

Dann würde ich aber auf einen Mann als Haupttäter tippen. Eine eifersüchtige Frau wäre
ja wegen ihrem Partner eifersüchtig, warum sollte er dann helfen seine Geliebte/ Ex oder was auch immer zu beseitigen.
Alles ist möglich, aber für wahrscheinlich halte ich das nicht. Es bestünde aber wenigstens die Möglichkeit, das der/ die schwächere Mitläufer irgendwann einknickt.

@FritzPhantom

Wie gesagt, es könnte auch eine Frau sein, deren "Ärger" oder was sie dafür hielt, länger her ist. Ggf inzwischen einen - wie du schon sagst - schwächeren Partner gefunden hat, die Kränkung aber nie vergessen konnte. Oder sie ist einfach wegen etwas anderem wütend bzw hasst Frauke, muss ja nicht zwingend Eifersucht sein. Falls es eine Frau war, die z.B. auf ihre gute Freundschaft oder das Zusammenwohnen mit Chris eifersüchtig war, wäre das immer noch möglich, wenn sie jmd (z.B. einen Bruder, Vater) zum Komplizen hätte. Durchaus vorstellbar wäre für mich auch, dass die Tat nicht mit Komplize geplant war und evtl sogar die "Entführung" ohne Komplize begann, dann aber etwas aus dem Ruder lief und der Täter (m/w) sich nicht anders zu helfen wusste, als jmd um Hilfe zu bitten, z.B. als ihm oder ihr klar wurde, dass er oder sie ihre Spuren deutlich mehr verwischen müssen und die Idee mit den Telefonaten und sms kam. Dabei fällt mir ein, auch wenn es krank klingt, manche haben noch was gut bei jemand oder haben jemand in der Hand, den sie so "zwingen" können, ihnen zu helfen. Muss also nicht mal ein Partner oder Verwandter sein.

Ein lupenteines Alibi um den Tatzeitpunkt geht nicht. Da muss sich schon jemand massiv irren, oder lügen oder beides. Aber das ist doch nicht kompliziert gelöst. Man drückt ihr einen Zettel in die Hand und lässt sie die ersten beiden einfach vorlesen, bis sie OK klingen für den Täter. Gespräche vorlesen lassen ist keine neue Idee. Auch das Aufnehmen nicht. Wenn der Täter in der Woche sagen wir Spätschicht hätte und immer kurz vor oder kurz nach der Arbeit Kontakt aufgenommen hat, dann ist das Bomben sicher. Sagen wir der Herr X arbeitet bei einer Firma im Norden von Paderborn und braucht bis nach daheim eine bestimmte Zeit. Er würde es nicht schaffen in der Zeit Frauke zu holen und sie zum Ort des Anrufers zu fahrer. Das ist ein Alibi. Vielleicht wüsste der Täter dass Frauke kein Akku mehr hatte, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht war das eine Überraschung für den Täter der schon fest mit der 'Chill mal ich komm später SMS gerechnet hat' eine SMS um 01:00 ich komme später macht kein Sinn. Das Spiel war um 21:00 soweit ich weiß. Der Täter war aber darauf angewiesen aus irgendeinem Grund und hat vielleicht sein eigenes Telefon daheim gelassen um nicht ortbar zu sein. Nun hatte er aber weder ein Telefon, noch ein Ladegerät dabei. Also heimfahren, entweder Glück haben weil 'zufällig' gleiches Telefon, oder fix sim Karte tauschen. Wichtig war die Nachricht muß so raus, damit es zumindest ungewiss ist, wo sie sein könnte. Das war dem Täter sehr wichtig.

Es gehen ja viele von eine Beziehungstat aus. Ich fände es interessant, ob ihr bestimmte Personen verdächtigt und was auf sie deuten könnte. Ohne weitere Angaben etwa zu einem komisch verhaltenen Ex-Freund o.ä. gibt es für mich keine Veranlassung, bei dieser Tat von einer Beziehungstat im klassischen Sinne auszugehen.


Meine Theorie wäre folgende:
Ich denke, es war jemand den sie nicht oder nur flüchtig kannte. Wahrscheinlich war sie ein Zufallsopfer. Sie wurde wahrscheinlich im Raum Nieheim festgehalten, in einem abgelegenen Haus. Sie wurde einigermaßen gut behandelt und nicht einfach in ein karges Kellerzimmer gesperrt.
Abends fuhr der Täter mit ihr nach Paderborn in zu dieser Zeit unbelebten Industriegebieten, um vorzutäuschen, dass sie sich in Paderborn befindet. Und um falsche Hoffnung in erster Linie beim Opfer zu erzeugen. Ggf. hat er sich in seiner Fantasie eine Freundin gewünscht und wollte dies durch diese Entführung erzwingen. Oder aber er ist sadistisch veranlagt und zieht etwas aus dem psychischen Leid seiner Opfer.
Der Täter wird alleine Leben, Aussenseiter und zwischen 30 und 45 sein.

@kurai
Beim Motiv bin ich ganz Deiner Meinung. Ich bin aber sicher, dass es ein männlicher Täter aus Fraukes Freundeskreis war. Nicht Chris, sondern jemand der Chris auch kannte. Man darf hier keine Namen nennen, aber es hatte ja jemand ein Auge auf sie geworfen mit dem sie auch flirtete. Oder auch jemand, der gar nicht erwähnt wurde,ein stiller Beobachter.

kurai schrieb:Ich fände es interessant, ob ihr bestimmte Personen verdächtigt und was auf sie deuten könnte.

Meine Vermutung ist, dass, wenn Frauke sich nicht sofort gemeldet hätte und die Polizei damit auch sofort hätte tätig werden müssen, und es von Anfang an als mögliches Kapitaldelikt behandelt worden wäre, wären sie relativ schnell beim Täter gelandet. Das Zeitfenster und die Orte einer zufälligen Triebtat waren statistisch gesehen so klein. Es gab eine Zeugin die sie aus dem Pub hat gehen sehen. Es war ein überschaubarer Weg. Ich glaube felsenfest, dass der Täter vieles geplant hat, nur dass der leere Akku ihn ZUM Improvisieren Zwang. Ich denke er hätte diese Botschaft gerne sofort abgesetzt und da er sein Handy daheim hatte war das jetzt damit für ihn ein bisschen blöd. Mich würde interessieren, ob einer der Verdächtigen in folgendes Muster passt: Relativ intelligent, mittelmäßig technisch begabt, psychologische Vorgeschichte, Tätigkeit mit Kfz oder Pendler. Vielleicht sogar gleiches Telefon wie Frauke. Oder erinnert sich jemand an einen schrägen Anruf oder andere Kontaktaufnahme wegen eines Akkus oder eines Ladegerätes zu nachtschlafender Zeit. Im Moment suggerieren die Darstellungen immer, sie ist mit jemandem mitgefahren, hat dort ihr Handy eingesteckt, dann die SMS geschrieben und dann ist etwas passiert. Ich denke aber die SMS war Teil des Plans, nur ihr leeres Telefon nicht.

@FritzPhantom
Es gab ja jemanden, den sie erst kurz kannte. Und der Einzelgänger war. Und der mehr von ihr wollte, als sie von ihm. Und dem es zu der Zeit nicht gut ging und dem Frauke in dieser schweren Zeit geholfen hat. Jemand mit Vorliebe für Friedhöfe, der noch nie zuvor eine Freundin gehabt hatte. All das würde ja perfekt in die Theorien (auch der Fallanalytiker) passen. Aber er muss ja ein Alibi haben, sonst wäre er nicht als Täter ausgeschlossen worden. Wo wir bei der Frage wären, die wir bis vorhin diskutiert hatten. Dass mit einem geeigneten Komplizen quasi jeder die Möglichkeit gehabt hätte, sich ein Alibi zu verschaffen. Leider werden wir nie erfahren, wer welches Alibi hatte und für welche es Zeugen gab. Das weiss nur die Polizei...

@Crimini
Sicher, ich frage mich, ob ein Alibi wirklich so wasserdicht sein kann. Mit diversen Theorien wie Komplizen oder aufgenommenen Gesprächen. Aber @Kangaroo sagte ja, dass der Fall bald wieder aufgerollt wird. Vielleicht tut sich dann was Neues.

@Crimini
@FritzPhantom
Niels kann als Täter ausgeschlossen werden, da er nachweislich zu den Zeiten der Anrufe auf Arbeit war und am Tatabend im Billardcafe. Das wurde alles von der Polizei überprüft.
@willybald
Der Weg war nicht überschaubar, da sie mindestens drei Möglichkeiten an Wegen hatte.

@abberline
Wir kennen ja den restlichen Freundeskreis auch nicht, die Rede war immer nur von Isabella und Niels. Aber es war ja eine größere Gruppe im Pub, kann genausogut jemand sein, der noch nie erwähnt wurde, eher so ein ruhiger Typ im Hintergrund, der von Fraukes Art fasziniert war.

@FritzPhantom
Frauke hatte einen grossen Bekanntenkreis. Die Leute aus der Clique wurden alle überprüft, da kannst Du sicher sein. Aber was ist mit Leuten, die man vom "Hallo" sagen kennt, vom Krankenhaus, Leute, mit denen man in der Disco oder Pub paarmal kurz geredet hat, heimlichen Stalkern, Kumpels von Bekannten uswuswusw

@abberline
Ja eben. Trotzdem kann man den Kreis denke ich einschränken, denn ich glaube nicht, dass er zufällig genau zur richtigen Zeit vorbeikam. Er muss selbst im Pub gewesen sein oder gewusst haben, das sie das Spiel da schaut.

@FritzPhantom
Warum muss er das? Er oder sie könnte im Pub gewesen sein oder was gewusst haben. Könnte heisst aber nicht, dass es so gewesen sein muss.
Wo war Frauke zwischen Pub und SMS? Da ist ja mindestens eine Stunde Luft, wenn man die Fahrt abzieht.

@abberline
Wie sonst hätte er sie abfangen können? Außer vielleicht noch, er wäre ein direkter Nachbar gewesen. In der stunde hat er sie vermutlich schon gehabt, entweder im Auto oder in einer Wohnung. Das Sms hat er vielleicht dann selber geschrieben, nachdem er mit ihr fertig war ( betäuben, vergewaltigen, was auch immer schreckliches )

@FritzPhantom
Das ist aber alles nur vielleicht. Wir wissen es nicht. Ob Frauke zu einem Fremden ins Auto gestiegen wäre, ist nicht sehr wahrscheinlich. Eine gewaltsame Entführung denkbar, aber dort unbemerkt nicht einfach. Oder jemand, den sie kannte und freiwillig einstieg, wahlweise vielleicht auch in eine Wohnung ging. Alles ist denkbar, wir wissen es nicht, können nur pro und contra abwägen.

Was ich mich immer Frage, wie bewusst war es der Allgemeinheit 2006, dass anhand von Log In Daten von Sendemasten, nachvollziehbar ist von wo man telefoniert?

Für mich spricht es dafür, dass der gewisse Jemand, wenn er diese Option zum Legen einer falschen Spur nutzte, entweder in dem Bereich beruflich tätig war oder etwas in der Art als Hobby ausübte. Bsp. Funker.

@abberline

abberline schrieb:Wo war Frauke zwischen Pub und SMS? Da ist ja mindestens eine Stunde Luft

Wo war sie zwischen Pub und erstem Anruf? Dazwischen war fast 48 Stunden Luft. Was genau passierte da? Die erste SMS könnte auch vom Täter stammen, ohne dass Frauke im Raum Nieheim war.

@willybald

willybald schrieb:Ich glaube felsenfest, dass der Täter vieles geplant hat, nur dass der leere Akku ihn ZUM Improvisieren Zwang.

Oder es war genau umgekehrt, dass es ihm nämlich sehr gelegen kam. Mit einem Handy mit leerem Akku kann man schlecht Hilfe holen. Überhaupt finde ich den leeren Akku ungewöhnlich. Die Dinger gingen praktisch nie leer, die hielten tagelang, wenn man halbwegs aufpasste.

@kurai

kurai schrieb:Sie wurde wahrscheinlich im Raum Nieheim festgehalten, in einem abgelegenen Haus.

Da wurde aber alles "umgedreht"...

kurai schrieb:Sie wurde einigermaßen gut behandelt

Woher weißt du das? Das bezweifele ich stark.

nebelkind schrieb:Was ich mich immer Frage, wie bewusst war es der Allgemeinheit 2006, dass anhand von Log In Daten von Sendemasten, nachvollziehbar ist von wo man telefoniert?

Vorratsdatenspeicherung war ein Thema. Der Täter wusste es spätestens, als Nieheim in der Zeitung stand (Freitag), online schon vorher.

sören42 schrieb:Überhaupt finde ich den leeren Akku ungewöhnlich. Die Dinger gingen praktisch nie leer, die hielten tagelang, wenn man halbwegs aufpasste.

Es gibt hier so einige bemerkenswerte, "dumme" Zufälle: der leere Akku, der fehlende Hausschlüssel, kein Geld in der Tasche, ...