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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 17:37
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Doverex schrieb:
Aber bei der Datenannahme und Weiterleitung einer Nachricht sieht der Provider von Frauke (Beispiel) sehr wohl die Handynr. und auch die IMEI des Absenders.

Nein, der Provider speichert keine Daten von fremden Provider bei einer Nachricht die an Fraukes Handy geht.
Wie ich schon schrieb muss ich noch mal nachlesen in meinen Unterlagen, aber ich meine mich an ein Gespräch mit @y-ray zu erinnern, in dem er sagte, dass nichts von einem fremden Provider bekannt sein kann, da diese Daten bei Fraukes Provider nicht gespeichert werden.
Außer man hat das Handy von Frauke selbst, könnte man nicht feststellen, wer geschrieben oder angerufen hat. Dazu müsste man schon die fremde nummer kennen. Ich bin mir da aber gerade noch nicht 100% sicher.
Aber das alles kann man sich in Thead bei @y-ray und @mr.x durchlesen.
Ja, genauo hatte ich es auch in Erinnerung.

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23.04.2021 um 17:47
Zitat von eifel49eifel49 schrieb:Aber so stimmt das nicht ganz. Aus dem Buffer verschwindet die SMS. Eine SMS, die unter „Entwürfe“ gespeichert wird, verschwindet nicht. Gerade wenn Frauke wusste, wie ihr Handy funktioniert, wäre es logisch gewesen, eine schon geschriebene aber nicht versendete SMS zwischenzuspeichern, z.B. beim Akkutausch, um die Daten nicht zu verlieren und die SMS später zu senden.
Fraglich ist nur, ob ein späterer Täter diese SMS dann dort gesucht und gefunden hätte.
Da das Spiel sich aber so knapp entstiegen hat und Frauke den Ausgang des Spiels nicht schon vorher hätte kennen können, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie die SMS vorher abgetippt und gespeichert hat.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 17:49
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Zum Schlüssel vermute ich nach wie vor, dass Frauke entweder nicht geahnt oder nicht geplant hatte so lange und so weit fort zu sein. Die SMS sollte meiner Meinung nach zur Beruhigung von Chris dienen und gleichzeitigt signalisieren, dass es länger dauert. Ob Frauke in Nieheim war, wissen wir nicht, der Mast und das Handy können einen völlig unterschiedlichen Stadtort haben der weitläufig von diesem Mast abgedeckt wird.
Bis maximal auf den Rehberg theoretisch, praktisch habe ich da keine Signale dieses Masts empfangen. Aber weder dort noch bei Nieheim existiert ein nachvollziehbarer Grund für dieses Verhalten, wenn es freiwillig war. Einen freiwilligen Zustieg kann ich mir auch noch vorstellen, sogar bei einem Unbekannten, eine freiwillige Fahrt nach Nieheim und dementsprechende SMS unter diesen bekannten Umständen sicher nicht. Warum Mutter und Polizei dennoch von freiwilliger SMS ausgehen, ist mir schleierhaft, erst Recht, wenn die Person nicht in ihrem näheren Umfeld zu finden war.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 17:49
Zitat von eifel49eifel49 schrieb:Eine SMS, die unter „Entwürfe“ gespeichert wird, verschwindet nicht. Gerade wenn Frauke wusste, wie ihr Handy funktioniert, wäre es logisch gewesen, eine schon geschriebene aber nicht versendete SMS zwischenzuspeichern, z.B. beim Akkutausch,
Ja genau, allerdings glaube ich, dass es bei Handys um die Zeit noch keinen Entwurfs-Ordner gab für SMS :( bzw auch keine automatische Speicherung als Entwurf wie heute, das müsste man mal anhand des Modells prüfen.

Mal ganz abgesehen von der SMS und den Anrufen: Wie würde der Fall ohne diese behandelt?

Also mal angenommen, wir hätten eine junge Frau, die nach einem Pub-Besuch spurlos verschwand, (angeblich) nie zuhause ankam und deren Leiche einige Monate später aufgefunden wird. Solche Fälle sind ja leider bereits passiert. (Erst vor kurzem in UK, wo ein Ehepaar eine Frau auf offener Straße kidnappte und woraufhin "text me when you get home" viral ging.)

Da würde man eher ausgehen von "im Pub Mörder kennengelernt" oder "auf der Straße/beim Trampen entführt" oder von "Beziehungstat zuhause".

Ich glaube, dass man ohne das Wissen um die SMS/Anrufe ausschließen würde, dass sie spontan ein Date, mit dem bereits länger Kontakt bestand und das nachts zufällig getroffen wurde, hatte. Vielleicht wäre es gut, die Anrufe & SMS nur als eine Art Zusatzinfo zum Fall zu sehen und den Fall nicht darum herum zu analysieren?


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 18:27
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich bin mir da aber gerade noch nicht 100% sicher.
Na ja ist schon gut, ne Diskussion lebt von unterschiedlichen Ansichten/Meinungen/Glauben... Ausserdem haste ja in den vielen Jahren super viele Infos immer in dem Thread herein gebracht, vieles würde wir ohne dich gar nicht wissen. 👍 👏

Trotzdem, ich persönlich etwa zweifle beide User als wahre "Experten" für Datentransfer und dessen Speicherung an.
Der eine wusste nicht, dass viele Leute Anfang der 00 Jahre lange Zeit ohne SIM völlig gratis weltweit herum telefonieren konnten, der andere y-ray hatte keinerlei Ahnung davon, dass Daten sehr wohl gespeichert werden, die mit einer Verrechnung so mal überhaupt nichts zu tun haben. Darum wurde ja auch die Datenerhebung über Mobile-Phone-Verbindungen im Bundesrat - ich glaub so ca. 2008 war dies notwendig weils vorher total im Graubereich lag -> siehe Quelle unten - geändert. Es waren und sind eben sehr interessante Datenspeicherungen vorhanden und die Polizei auch schon lange darauf zugriff, die aber mit der direkten Kommunikation - also mit der Verrechnung der Kosten - gar nicht in Zusammenhang stehen. Ein sogenannter "Experte" sollte mMn. aber darüber schon Bescheid wissen.

An diesem Punkt geht es also nicht direkt darum, dass 2 Handys sich zu einer Kommunikation miteinander verbinden (wo dann Kosten entstehen), sonder vielmehr um Daten die entstehen bei jedem Handy, die diese Kommunikation erst ermöglichen. Du siehst also, das Argument salopp ausgedrückt, was soll jener des anderen Daten speichern die er gar nicht verrechnen kann, wird hier nicht schlagend.
Kurz um, es werden nicht nur Daten gespeichert, die für eine Kostenverrechnung dienen, sondern bei weitem mehr. Wer sich wirklich dafür interessiert, sollte sich den Artikel des Kriminalpolizeijournals genau durchlesen, warum und weshalb war eine Gesetzesänderung 2008 im Bundesrat notwendig ... auch wenn es anstrengend sein könnte:

Die Daten fallen nicht anlässlich eines Kommunikationsvorgangs an, sondern im Bereitschaftszustand eines Mobiltelefons, der erst technische Voraussetzung eines Kommunikationsvorgangs ist.



Quelle: https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2010/maerz/detailansicht-maerz/artikel/funkzellenauswertung.html


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23.04.2021 um 19:17
Zitat von PizzeriaPizzeria schrieb:Ich glaube, dass man ohne das Wissen um die SMS/Anrufe ausschließen würde, dass sie spontan ein Date, mit dem bereits länger Kontakt bestand und das nachts zufällig getroffen wurde, hatte. Vielleicht wäre es gut, die Anrufe & SMS nur als eine Art Zusatzinfo zum Fall zu sehen und den Fall nicht darum herum zu analysieren?
Die Anrufe u SMSen sind ja so mit das Wichtigste in diesem Fall.Viel mehr gibts ja kaum an belegbaren Sachen.Und die jetzt einfach außen vorlassen.Und das mit dem spontanen Date könnte man doch auch trotz der Telefonate u SMS ausschließen .Es gibt ja hier auch andere Vermutungen.Wo würdest du denn vllt ansetzen wollen?


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23.04.2021 um 19:44
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Na ja ist schon gut, ne Diskussion lebt von unterschiedlichen Ansichten/Meinungen/Glauben... Ausserdem haste ja in den vielen Jahren super viele Infos immer in dem Thread herein gebracht, vieles würde wir ohne dich gar nicht wissen. 👍 👏
@Doverex
@rayden
@mlaska

So gerade noch mal nachgeschaut was ich mir damals notiert habe: wenn die Polizei schnell genug war mit dem Einholen der Daten von Fraukes Provider, dann wären sowohl eingehende SMS Nachrichten als auch Anrufe feststellbar gewesen, ohne Fraukes Handy selbst zu besitzen. Nicht bekannt wären dann nur die Inhalte der SMS Nachrichten. Dafür hätte man das Handy des Absenders oder Empfängers haben müssen. Die Daten wurden aus technischen Gründen eine Zeit lang gespeichert und dann "überschrieben".
So weit zumindest meine Notizen. Sprich, wenn die Polizei schnell genug war, hätte sie wissen können ob Frauke an diesem Abend noch von jemanden konaktiert wurde und ob sie noch SMS Nachrichten von irgendjemanden bekommen hat.
Alle Angaben wie immer nur nach meinem Verständnis und ohne Gewähr.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 20:55
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:So gerade noch mal nachgeschaut was ich mir damals notiert habe: wenn die Polizei schnell genug war mit dem Einholen der Daten von Fraukes Provider, dann wären sowohl eingehende SMS Nachrichten als auch Anrufe feststellbar gewesen, ohne Fraukes Handy selbst zu besitzen. Nicht bekannt wären dann nur die Inhalte der SMS Nachrichten. Dafür hätte man das Handy des Absenders oder Empfängers haben müssen. Die Daten wurden aus technischen Gründen eine Zeit lang gespeichert und dann "überschrieben".
So weit zumindest meine Notizen. Sprich, wenn die Polizei schnell genug war, hätte sie wissen können ob Frauke an diesem Abend noch von jemanden konaktiert wurde und ob sie noch SMS Nachrichten von irgendjemanden bekommen hat.
Alle Angaben wie immer nur nach meinem Verständnis und ohne Gewähr.
Danke, @Malinka , für deine Recherchen!

Wann denkst Du, dürften die Ermittler diesen Zugang beantragt haben? Erst ab dem Fund der Leiche? Und war das "schnell" genug? drei Monate? Gabs damals schon die "Vorratshaltung"?


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 21:52
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Nein alle Eventualitäten hätte niemand einkalkulieren können. Jedoch hätte ein Täter der so eine SMS konstruiert weder wissen können wie Chris sich in dieser Nacht verhält, noch wie sich alle anderen einschließlich der Polizei verhalten würden. Was wäre wenn Chris sich in dieser Nacht noch um Frauke gesorgt hätte und die Polizei angerufen hätte? Was wäre wenn die Polizei am nächsten Morgen nicht so, sondern völlig anders reagiert hätte, obwohl Frauke volljährig war?
Der Plan wäre eventuell nicht aufgegangen. Somit ist das ein Argument in der ergebenden Nachbetrachtung. Viele Verbrechen scheitern eben genau an solchen Umständen oder bleiben unaufgeklärt. Tatsächlich sicher bewerten kann man die Umstände gegebenenfalls nur bei einer entsprechenden Aufklärung. Hier sind wir dann schnell in einem gegensätzlichen Glaubensgrundsatz.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Egal was in so einer falschen SMS in dieser Nacht gestanden hätte, es würde m.M. nach immer mit der Tatsache korrelieren, was Isabella über Frauke zu berichten hatte (keinen Schlüssen, Chris nicht lange warten lassen, müde zu sein, sich auf dem nachhause Weg zu machen).
Vielleicht verstehe ich dich hier auch falsch, aber:
Derart argumentierend würde dann das "zunächst freiwillige" Mitgehen bis nach Nieheim (grob lokalisiert) zu diesem Zeitpunkt ebenso den Berichten von Isabella widersprechen. Die Aussagen von Isabella müssen ja zudem auch nicht dem Täter bekannt gewesen sein. Ich sehe hier keinen zwingenden Zusammenhang.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 22:26
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Wenn die Mutter (und die Polizei) sagen, die erste sms war freiwillig, dann ist das erstmal so.
Genau das sagen sie allerdings derart nicht. Du konstruierst hier einen sprachlich formulierten Fakt, den es meines Wissen so nicht gibt. Wenn man Aussagen von der Mutter oder der Polizei wiedergibt, dann bitte für die objektive Einschätzung in der Sache korrekt. Eventuell ja auch unterschützend mit einer Quellangabe.

Hinsichtlich Polizei bzw. genaugenommen Östermann:
Zwei Indizien sprechen dafür, dass es freiwillig war: Die SMS klang völlig normal. Und: Wäre sie unter Zwang ins Auto gezerrt worden, hätte das eher jemand wahrgenommen. Obwohl es natürlich eine Restunwahrscheinlichkeit gibt.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Man schlussfolgert hier aufgrund von Annahmen/Indizien. Das ist für den Moment völlig berechtigt. Eine Gesamtwürdigung bleibt jedoch aus. Um man räumt selbst dabei eine Restunwahrscheinlichkeit ein.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 22:31
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Malinka schrieb:
Nein alle Eventualitäten hätte niemand einkalkulieren können. Jedoch hätte ein Täter der so eine SMS konstruiert weder wissen können wie Chris sich in dieser Nacht verhält, noch wie sich alle anderen einschließlich der Polizei verhalten würden. Was wäre wenn Chris sich in dieser Nacht noch um Frauke gesorgt hätte und die Polizei angerufen hätte? Was wäre wenn die Polizei am nächsten Morgen nicht so, sondern völlig anders reagiert hätte, obwohl Frauke volljährig war?

Der Plan wäre eventuell nicht aufgegangen. Somit ist das ein Argument in der ergebenden Nachbetrachtung. Viele Verbrechen scheitern eben genau an solchen Umständen oder bleiben unaufgeklärt. Tatsächlich sicher bewerten kann man die Umstände gegebenenfalls nur bei einer entsprechenden Aufklärung. Hier sind wir dann schnell in einem gegensätzlichen Glaubensgrundsatz.

Zitat von MalinkaMalinka schrieb:
Egal was in so einer falschen SMS in dieser Nacht gestanden hätte, es würde m.M. nach immer mit der Tatsache korrelieren, was Isabella über Frauke zu berichten hatte (keinen Schlüssen, Chris nicht lange warten lassen, müde zu sein, sich auf dem nachhause Weg zu machen).

Vielleicht verstehe ich dich hier auch falsch, aber:
Derart argumentierend würde dann das "zunächst freiwillige" Mitgehen bis nach Nieheim (grob lokalisiert) zu diesem Zeitpunkt ebenso den Berichten von Isabella widersprechen. Die Aussagen von Isabella müssen ja zudem auch nicht dem Täter bekannt gewesen sein. Ich sehe hier keinen zwingenden Zusammenhang.
Man könnte die Frage auch umdrehen: welche Erfahrungstatsache läßt den Täter vermuten, dass es ein Vorteil für ihn wäre, wenn - im diesem Fall FL- das Opfer ihrem Mitbewohner noch eine Nachricht "alles gut" schickt? Auch nach längerer Überlegung fällt mir da nichts ein. Gibt es eine Vielzahl von Fällen, wo ein Täter damit durchgekommen wäre?

Wenn es jetzt umgekehrt so wäre, dass z.B. die meisten Serientäter quasi sofort nach der Tat hopps genommen werden würden (wie sie es dann zum 'Serien'-Täter schaffen, bleibt eine andere Frage), könnte man ja verstehen, wenn Täter da anfangen, über Vorsorgemaßnahmen nachzudenken. In vielen Fällen kommt ja aber relativ schnell zutage, dass in solchen "künstlichen" Nachrichten was nicht stimmt.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 22:37
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Man schlussfolgert hier aufgrund von Annahmen/Indizien. Das ist für den Moment völlig berechtigt. Eine Gesamtwürdigung bleibt jedoch aus. Um man räumt selbst dabei eine Restunwahrscheinlichkeit ein.
Ja, Östermann charakterisiert es schon mit "RestUNwahrscheinlichkeit". Dieses Wort ist sicher nicht ohne Grund so gewählt. Ja, "Wahrscheinlichkeit" hat immer mit Unwissen zu tun. Aber "Restunwahrscheinlichkeit" läßt schon deutlich anklingen, dass er es persönlich wohl für tatsächlich unwahrscheinlich hält.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 22:38
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Man könnte die Frage auch umdrehen: welche Erfahrungstatsache läßt den Täter vermuten, dass es ein Vorteil für ihn wäre, wenn - im diesem Fall FL- das Opfer ihrem Mitbewohner noch eine Nachricht "alles gut" schickt? Auch nach längerer Überlegung fällt mir da nichts ein. Gibt es eine Vielzahl von Fällen, wo ein Täter damit durchgekommen wäre?
Wenn er damit durchgekommen ist, wissen wir ja nichts darüber. Man kann nur darüber annehmende Überlegungen anstellen.
Ansonsten gibt es ja Fälle, die aufgeklärt wurden und ein ähnliches Verhalten (das gesteuerte Vermitteln von Freiwilligkeit des entführten Opfers) bekannt wurde.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:02
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Aber "Restunwahrscheinlichkeit" läßt schon deutlich anklingen, dass er es persönlich wohl für tatsächlich unwahrscheinlich hält.
Weiß ich nicht, da ich ihn persönlich nicht kenne.

Die Indizien sind (also, wäre ich beispielsweise Verteidiger oder Richter bei einem Prozess):

• Die SMS klang völlig normal
Man vertraut somit hier auf die Einschätzungen der Angehörigen aufgrund von "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England Hdgdl bis später". Etwas dünn, da dieser Inhalt beispielsweise auch unter Druck hätte verfasst werden können.

• Wäre sie unter Zwang ins Auto gezerrt worden, hätte das eher jemand wahrgenommen.
Ein eher schwaches und angreifbares Indiz, wenn man nicht den gesamten Nachhauseweg zu diesem Abend und zum Tatzeitpunkt gesichert einschätzend rekonstruieren konnte.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:02
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:mlaska schrieb:
Man könnte die Frage auch umdrehen: welche Erfahrungstatsache läßt den Täter vermuten, dass es ein Vorteil für ihn wäre, wenn - im diesem Fall FL- das Opfer ihrem Mitbewohner noch eine Nachricht "alles gut" schickt? Auch nach längerer Überlegung fällt mir da nichts ein. Gibt es eine Vielzahl von Fällen, wo ein Täter damit durchgekommen wäre?

Wenn er damit durchgekommen ist, wissen wir ja nichts darüber. Man kann nur darüber annehmende Überlegungen anstellen.
Ansonsten gibt es ja Fälle, die aufgeklärt wurden und ein ähnliches Verhalten (das gesteuerte Vermitteln von Freiwilligkeit des entführten Opfers) bekannt wurde.
Letztendlich kommt es wohl auf die Beziehung zwischen Täter und Opfer an. Ablekungsmanöver ziehen wohl eher Täter in Betracht, die sonst eher schnell in den Fokus der Ermittlungen geraten, wenn sie z.B. in einer natürlichen Nähe stehen und/oder sich z.B. daraus auch Tatmotive unmittelbar ergeben.

Der unbekannte Täter mit seinem Zufallsopfer ist aus dieser Konstellation heraus schon im Vorteil, weil sich die Täterschaft allenfalls mehr aus seinem Vorleben ergibt, als zunächst aus der Tat selbst.

Was hätte ein unbekannter Täter zu befürchten? Das Opfer verschwindet aus dem Horizont der Angehörigen. Was heißt das konkret? Was für eine Tat liegt vor? Wenn man nicht weiß, welche Tat vorliegt: wer könnte wissen, welcher Täter - für was eigentlich ? - aus seinem Vorleben heraus in Frage käme?

Es gab ja bis Oktober 2006 keine weitere Erkenntnisse, ohne Leiche. Welche Anhaltspunkte hätten vorher zur Ergreifung des Täters führen können?


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:03
Die Behörden fragen in der Regel einen Call Detail Record kurz CDR beim Netzbereiber an.

Bekommen tun sie dann:

Ausgangspunkt (A-Teilnehmer)
Zielrufnummer (B-Teilnehmer)
aktuelle Uhrzeit des Verbindungsbeginns
Dauer der Verbindung in Sekunden

Beim Mobilfunk kommt noch hinzu:
International Mobile Equipment Identity (IMEI) des Endgeräts
Identifikationsnummer der Funkzelle beziehungsweise der Mobilfunk-Basisstation (Cell-ID)
Anzahl der übertragenen Daten in Byte z. B. für Klingelton-Downloads und WAP-Portale

Wikipedia: Call Detail Record

Beispiel:

4e24fa981d828810 CDROriginal anzeigen (0,3 MB)
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Wann denkst Du, dürften die Ermittler diesen Zugang beantragt haben? Erst ab dem Fund der Leiche? Und war das "schnell" genug? drei Monate? Gabs damals schon die "Vorratshaltung"?
Naja am Donnerstag bzw. Freitag wurde Nieheim bereits in den Medien publiziert also werden sie vermutlich Donnerstag die Daten beantragt haben. Ab Freitag werden sie erst im Oktober nach dem Leichenfund beantragt haben.

"Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. "

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:09
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Die Behörden fragen in der Regel einen Call Detail Record kurz CDR beim Netzbereiber an.

Bekommen tun sie dann:

Ausgangspunkt (A-Teilnehmer)
Zielrufnummer (B-Teilnehmer)
aktuelle Uhrzeit des Verbindungsbeginns
Dauer der Verbindung in Sekunden

Beim Mobilfunk kommt noch hinzu:
International Mobile Equipment Identity (IMEI) des Endgeräts
Identifikationsnummer der Funkzelle beziehungsweise der Mobilfunk-Basisstation (Cell-ID)
Anzahl der übertragenen Daten in Byte z. B. für Klingelton-Downloads und WAP-Portale

Wikipedia: Call Detail Record

Beispiel:

4e24fa981d828810 CDROriginal anzeigen (0,3 MB)

Zitat von mlaskamlaska schrieb:
Wann denkst Du, dürften die Ermittler diesen Zugang beantragt haben? Erst ab dem Fund der Leiche? Und war das "schnell" genug? drei Monate? Gabs damals schon die "Vorratshaltung"?

Naja am Donnerstag bzw. Freitag wurde Nieheim bereits in den Medien publiziert also werden sie vermutlich Donnerstag die Daten beantragt haben. Ab Freitag werden sie erst im Oktober nach dem Leichenfund beantragt haben.

"Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. "

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Ja, "
also für alle Verbindungen, die einem Kunden in Rechnung gestellt werden können.
Quelle: Wikipedia: Call Detail Record

Das geht also in die eine Richtung, also der Fall "vom Handy von FL zum Handy X". Aber die Frage war ja, ob's auch umgekehrt geht, dass man vom Provider von FL's Handy erfahren kann, wenn X das Handy von FL angerufen/angeSMSt hat. Da fallen für FL's Handy keine Kosten an.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:14
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Das geht also in die eine Richtung, also der Fall "vom Handy von FL zum Handy X". Aber die Frage war ja, ob's auch umgekehrt geht, dass man vom Provider von FL's Handy erfahren kann, wenn X das Handy von FL angerufen/angeSMSt hat. Da fallen für FL's Handy keine Kosten an.
Umgekehrt genauso (siehe Beispiel Bild) eingehende Anrufe/SMS/Datenverbindungen werden ebenso mit übermittelt.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:17
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Da das Spiel sich aber so knapp entstiegen hat und Frauke den Ausgang des Spiels nicht schon vorher hätte kennen können, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie die SMS vorher abgetippt und gespeichert hat.
Zwischen dem Ende des Spiels und dem Versenden liegen aber fast zwei Stunden. Genau das macht die SMS so ungewöhnlich. Wer würde so lange nach dem Spiel noch darauf Bezug nehmen? Klingt nicht wirklich plausibel.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2021 um 23:20
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Letztendlich kommt es wohl auf die Beziehung zwischen Täter und Opfer an. Ablekungsmanöver ziehen wohl eher Täter in Betracht, die sonst eher schnell in den Fokus der Ermittlungen geraten, wenn sie z.B. in einer natürlichen Nähe stehen und/oder sich z.B. daraus auch Tatmotive unmittelbar ergeben.?
Für mich als Laie und Beobachter eben nicht zwingend.
Einschätzend "begründet" haben aus einer persönliche Sicht andere und ich das ja bereits mehrfach.
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Der unbekannte Täter mit seinem Zufallsopfer ist aus dieser Konstellation heraus schon im Vorteil, weil sich die Täterschaft allenfalls mehr aus seinem Vorleben ergibt, als zunächst aus der Tat selbst.

Was hätte ein unbekannter Täter zu befürchten? Das Opfer verschwindet aus dem Horizont der Angehörigen. Was heißt das konkret? Was für eine Tat liegt vor? Wenn man nicht weiß, welche Tat vorliegt: wer könnte wissen, welcher Täter - für was eigentlich ? - aus seinem Vorleben heraus in Frage käme?
Man hinterfragt eben auch, welche Motivation eventuell ein unbekannter Täter für das Tatverhalten haben könnte.

Und um es nochmals deutlich zu mach: Ich habe hier keine eindeutige Präferenz. Es könnte ein Täter aus dem Umfeld sein, oder aber auch Täter außerhalb des Umfelds. Die erste SMS könnte freiwillig gewesen sein, oder aber auch nicht.
Ich habe lediglich eine vage, unbelegte Tendenz, die ich aber niemals als "ich glaube ..." formulieren würde.


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