Mord an Frauke Liebs

waldkind7 schrieb:Aron2019 schrieb:
Das „ja nein nein“ könnte ein Versprecher sein, aber alles andere nicht .

Eben. Wäre die Tatsache, dass sie zuvor gesagt hatte, sie könne nicht nach Hause kommen, für den Täter nicht viel schlimmer als das?

Das sehe ich auch so. Ich glaube auch nicht, dass dieser "Versprecher" irgendwas an Fraukes Schicksal geändert hat. Mindestens der Täter wusste mMn schon vor dem Telefonat, dass es ihr letztes sein wird.
Hätte er diese Spielchen mit den Anrufen ursprünglich weiter treiben wollen, hätte er es schon viel früher beendet, ansonsten wäre es zu riskant geworden.

Über was ich noch am Grübeln bin ist diese Aussage hier:

Laut der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Paderborn und dem Polizeipräsidium Bielefeld sei auf einen Fall mit ähnlichem Modus Operandi hingewiesen worden

Ich habe jetzt schon eine Weile gegoogelt, kann aber beim besten Willen keinen Fall finden, der damit gemeint sein könnte.
Selbst eine versuchte Entführung taucht doch irgendwo in der Presse auf?
Konnte jemand etwas dazu finden?

Dirk.l schrieb:Wie konnte sich ein möglicher Täter denn sicher sein das die Polizei nicht ihr Handy überwacht bzw ortet wenn ein Anruf oder eine SMS kommt .?

Die Gespräche waren ja nur sehr kurz und von verschiedenenen Orten. Die Polizei kann ja schlecht auf gut Glück mehrere Hundertschaften an verschiedene Paderborner Gewerbegebiete hinstellen in der Hoffnung, dass aus einem dieser Gewerbegebiete gleich ein Anruf erfolgt.

Koernchen schrieb:Vorzugsweise Geländewagen, Kombi oder Kastenwagen

Danke @Koernchen
So kenne ich es auch. Gibt es vielleicht irgendwelche Merkmale, die darauf hindeuten, dass es sich um ein Jagdfahrzeug handelt, wenn man beispielsweise ein solches auf einer Landstraße sieht?

Domino420 schrieb:Die Gespräche waren ja nur sehr kurz und von verschiedenenen Orten. Die Polizei kann ja schlecht auf gut Glück mehrere Hundertschaften an verschiedene Paderborner Gewerbegebiete hinstellen in der Hoffnung, dass aus einem dieser Gewerbegebiete gleich ein Anruf erfolgt.

Dass die Telefonate früher oder später geortet werden können wird er gewusst haben, sonst hätte er sich die Fahrten ja sparen können und auch von der heimischen Couch aus telefonieren können.

Allerdings wusste er offenbar auch, dass es mit der Ortung eben nicht so ist wie in vielen Krimis, dass die Polizei durch LiveSchaltung die Anrufe mithört, innerhalb weniger Minuten den Standort punktgenau ortet und ein SEK Team schickt, das Frauke noch während dem Gespräch aus dem Auto zieht.

Entweder er kannte sich diesbezüglich einfach recht gut aus, oder er wusste sehr sicher, dass die Polizei noch nicht ermittelt. Und das obwohl Chris ja sagte "weisst du, dass die Polizei nach dir sucht"
Dann hätte er wohl Insiderinformationen gehabt.

Karajana schrieb:Mindestens der Täter wusste mMn schon vor dem Telefonat, dass es ihr letztes sein wird.

Das denke ich auch... Und ich denke Frauke ahnte es auch, was danach kommen würde.
Was für eine Situation!

Karajana schrieb:ansonsten wäre es zu riskant geworden.

Ja, ich denke es wäre dann nicht mehr glaubwürdig > "ich komme nach Hause"...
Aber da sagte sie es auch nicht mehr...

Karajana schrieb:Über was ich noch am Grübeln bin ist diese Aussage hier:

Laut der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Paderborn und dem Polizeipräsidium Bielefeld sei auf einen Fall mit ähnlichem Modus Operandi hingewiesen worden

Ja, bin auch sehr gespannt.

waldkind7 schrieb:Eben. Wäre die Tatsache, dass sie zuvor gesagt hatte, sie könne nicht nach Hause kommen, für den Täter nicht viel schlimmer als das?

Ja, „ich wäre so gerne bei euch“ „ich lebe noch“ komm doch wieder. „Das geht nicht“. Bist du müde? „Ja sehr müde“ Also da wird doch der dümmste hellhörig.

Karajana schrieb:Konnte jemand etwas dazu finden?

Ich hab gesucht. Nix gefunden. Auf keinen Fall war das in der Nähe von Paderborn und Umgebung. Das hätte der Buschfunk schon mitgeteilt

Karajana schrieb:Über was ich noch am Grübeln bin ist diese Aussage hier:

Laut der Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Paderborn und dem Polizeipräsidium Bielefeld sei auf einen Fall mit ähnlichem Modus Operandi hingewiesen worden

Ich habe jetzt schon eine Weile gegoogelt, kann aber beim besten Willen keinen Fall finden, der damit gemeint sein könnte.
Selbst eine versuchte Entführung taucht doch irgendwo in der Presse auf?
Konnte jemand etwas dazu finden?

Gemeint ist wohl der Fall Tanja Mühlinghaus.

Streusel schrieb:Gemeint ist wohl der Fall Tanja Mühlinghaus.

Da würde ich eher denken, dass die EB diese beiden Fälle schon früher abgeglichen haben. Also nicht erst durch einen neuen Hinweis.

Ist das deine eigene Vermutung und hast du das irgendwo gelesen, dass dieser Fall gemeint war?

Ich glaube der Mord war nicht geplant sondern eine Affekthandlung, anders kann ich mir die 1 Woche Telefonate nicht erklären. Vermutlich ein stiller Mensch ...Introvertiert.. Eifersüchtig.. Gewerbgebiet kann auch Fernfahrer bedeuten oder Nahverkehrfahrer. LKW stehen lassen und Abends mit dem Auto hin.

Maria78 schrieb:Ist das deine eigene Vermutung und hast du das irgendwo gelesen, dass dieser Fall gemeint war?

Das ist meine eigene Vermutung.

Maria78 schrieb:Gemeint ist wohl der Fall Tanja Mühlinghaus.

Da würde ich eher denken, dass die EB diese beiden Fälle schon früher abgeglichen haben. Also nicht erst durch einen neuen Hinweis.

Das denke ich auch. Zwar gibt es da schon Ähnlichkeiten (Tanja hatte glaube ich noch Briefe geschrieben nach ihrem Verschwinden?)

Aber hätte jemand darauf einen Hinweis gegeben, wäre das ja nichts, was die Polizei als neuen Hinweis unter den 50 anderen so hervorgehoben hätte, da der Fall ja auch allgemein bekannt ist.

waldkind7 schrieb:So kenne ich es auch. Gibt es vielleicht irgendwelche Merkmale, die darauf hindeuten, dass es sich um ein Jagdfahrzeug handelt, wenn man beispielsweise ein solches auf einer Landstraße sieht?

Puh... Der Revierförster hat auf jedem Fall so ein Schild in der Windschutzscheibe, wie z.B. die freiwilligen Feuerwehrleute. Bei den reinen Jägern oder Jagdpächtern ist mir das noch nie aufgefallen, heißt aber nix, ich sehe die Autos ja ständig und schon von klein auf.

@Karajana

Vielleicht dieser Fall?
Letztes Jahr soll ein Mann in Paderborn eine Frau im Kofferraum entführt und vergewaltigt haben.Täter immer noch nicht gefasst:

https://www.google.com/amp/s/rp-online.de/nrw/panorama/paderborn-mann-soll-frau-im-kofferraum-entfuehrt-und-sexuell-missbraucht-haben_aid-52166835%3foutput=amp

Im Fall vom letzten Jahr hat glaube ich Frauke auch einen Bezug zum Entführungsort bzw wohnte dort in der Nähe? Irgendwie sowas habe ich noch in Erinnerung

Ich glaube nicht, dass es sich um Tanja Mühlighaus handelt. Nicht aufgrund der Ähnlichkeiten, sondern weil die Ermittler das sicher schon vor Jahren in Erwägung gezogen haben. Das würden sie sonst sicher nicht extra in diesem aktuellen Artikel bemerken. (Ich kann mich natürlich auch täuschen.)

TinTin schrieb:das Abendessen zu dritt im engen Kreis.
das dortige Gesprächsthema.
das Fußballspiel gegen England in einem brechend vollen Pub.
Die Kleidung, die Frauke trug.
Ein leerer Akku.
Ein zweimaliger akkutausch.
Ein kaum bemerkter Aufbruch.
Ein vergessener Schlüssel.
Fraukes Empathie und Vorsicht, was ihre Mitmenschen betraf.
Fraukes Müdigkeit.
Ein später funktionierendes Handy.
Ein Auto.
Eine sms, die, wie hier auch schon oftdiskutiert, nicht zur Situation - 40 Minuten von Paderborn entfernt - passt, mit einem Handy, dessen Akku kurz vorher noch leer war.
Polizeiarbeit, die, wie mehrfach und zuletzt sehr eindringlich in der sterntvdoku mitgeteilt, gerade am Anfang kaum bis nicht funktioniert hat.
Ich finde, da kommt viel zusammen.

Gut zusammengefasst. Ich würde sagen, ein merkwürdiger Abend. Ein bemerkenswerter Abend. Der letzte Abend in Freiheit. Yes. Nicht gegen England. 1 Woche (vermutlich) später tot. Krass.

Doverex schrieb:Über die Frage: "Sind Mama und Papa auch da?"

Mein Bauchgefühl sagt mir, der/die Täter kennen die Mutter Liebs. Kann nicht sagen warum

Interessant wäre vielleicht mal zusammen zu tragen, was F. NICHT sagen durfte, am Telefon. Und nicht das, was sie gesagt HAT.

@Cavo93

Den Fall hatte ich vor paar Tagen hier auch verlinkt.

Was nicht passt, ist das Alter. Der Vorfall hat sich 2020 ereignet, der Täter wurde auf 25-30 geschätzt.
Dann wäre er 2006 ca. 11-16 gewesen. Also eindeutig zu jung.
Einzige Möglichkeit: Das Opfer hat ihn zu jung geschätzt. Wäre er zb. schon Mitte 30, wäre er 2006 Anfang 20 gewesen. Würde schon eher passen.

Die Frau wurde nachts in der Paderborner Innenstadt entführt, das ist halt schon eine Parallele. Sonst ist der Tatverlauf aber ein anderer.

Waldfee108 schrieb:Interessant wäre vielleicht mal zusammen zu tragen, was F. NICHT sagen durfte, am Telefon. Und nicht das, was sie gesagt HAT.

-Wo sie ist
-wie es ihr geht
-wie viele Personen bei ihr sind
-wie beziehungsweise mit welchem Auto sie dorthin gekommen ist.
-Und die Frage aller Fragen. Warum?
-wie sie so schnell an ein Aufladegerät gekommen ist
-Warum sie überhaupt gedenkt, wieder zu kommen. Also meint ihr sie denkt dass wirklich, schätzt es realistisch ein?