rhapsody3004 schrieb:Ein direkter Bekannter wäre wahrscheinlich nicht so ein Risiko eingegangen, das sehe auch so. Selbst unter Androhung .... hätte dieser sich nicht sicher sein können.
Genau.
Die Frage ist ja, warum Frauke nicht zumindest beim letzten Telefonat alles auf eine Karte gesetzt und Informationen über den Täter preisgegeben hat, die bei der Suche hätten helfen können. Hätte sie handfeste Infos über den Täter gehabt und diese verraten, hätte dies das Risiko, getötet zu werden, eher gesenkt als erhöht.
Demnach müssten wir davon ausgehen, dass sie keine wirklich nützlichen Infos über den Täter hatte, die bei der Suche nach ihr hätten helfen können.
Es ergeben sich daraus diese Möglichkeiten:
a) Bei ihren Unterhaltungen mit dem Täter hat dieser so vage Infos über sich gegeben, dass man mit diesen Infos für die Suche nichts hätte anfangen können. Das erscheint mir allerdings etwas fragwürdig. Bei der Begegnung Fraukes mit dem Täter muss es ja zu einem Kennenlerngespräch gekommen sein. Das muss schon vor dem Einsteigen ins Fahrzeug zumindest begonnen haben. Denn es ist nicht anzunehmen, dass sich Frauke zu einem flüchtigen Bekannten ins Auto setzt, wenn sie keinerlei Infos über ihn hat. Kennenlerngespräch heißt etwa: "Wie heißt du?", "Wo wohnst du?", "Kennst du zufällig den und den?", "Wo arbeitest du?" etc. Nun, am Ende müsste es aber so gewesen sein, dass die erhaltenen Infos für eine brauchbare Spur zum Versteck nicht ausgereicht hätten. Wenn Frauke nur den Vornamen des Täters und seinen ungefähren Wohnort kannte, das Versteck aber wo ganz anders war, hätte dies bei der Suche nicht geholfen.
b) Der Täter hat Frauke von Anfang an bewusst falsche Informationen über sich gegeben. Das wäre dann der Fall, wenn er das Verbrechen von Anfang an geplant hat. Frauke hätte später erkennen müssen, dass der Täter nicht der war, als der er sich ausgegeben hat. Folglich hatte sie gar keine richtigen Infos über ihn - konnte somit auch nichts preisgeben.
rhapsody3004 schrieb:Ich auch nicht. Vor allem auch wegen der SMS, die, wäre sie unter Zwang verschickt worden, sicherlich keinen lässigen Smalltalk beinhaltet hätte.
Dass der Täter genau diesen Eindruck erwecken wollte und bereits bei der SMS Frauke Instruktionen gegeben haben könnte, ist zwar nicht auszuschließen, glaube ich aber nicht oder eher weniger.
Bei der ersten SMS ist es ja auch möglich, dass Frauke diese noch im Pub geschrieben hat und die SMS aufgrund des fehlenden Akkus im Postausgang hängenblieb - und erst später versendet wurde, als wieder Akku da war.
rhapsody3004 schrieb:Immerhin könnte sie aber wenigstens so Argwöhnisch, allgemein Vorsichtig gewesen sein, sodass sie zwar mitgefahren sein könnte, aber auch nicht gewollt haben könnte, dass man einen kurzen Abstecher noch zu ihrer Adresse macht, um sich ihren Schlüssel holen zu können, denn dann hätte dieser Jemand ja auch gleich gewusst, wo sie wohnt.
Das könnte aber auch andere Gründe gehabt haben, unter der Voraussetzung, dass sie freiwillig mitgefahren sein könnte. Sie könnte zunächst nur von einer halben Stunde oder so noch weg zu bleiben, ausgegangen sein oder wollte vielleicht auch unnötigen Fragen von Chris aus dem Weg gehen, der sie bestimmt gefragt hätte, wohin willst du jetzt noch, hätte sie sich den Schlüssel abgeholt.
Dass Frauke argwöhnisch war, glaube ich nicht. Sonst wäre sie nicht zu dem Mann ins Fahrzeug gestiegen. Sie muss ihm vertraut haben. Somit gab es für Frauke auch keinen Grund, zumindest grundlegende Informationen über sich zurückzuhalten. Sicher wird sie aber auch den Mann nach Informationen gefragt haben (siehe oben). Es ist ja auch das Normalste der Welt, wenn man sich kennenlernt, dass man wissen will, mit wem man es zu tun hat.