karajana schrieb:Allerdings hat er sie ja trotzdem noch aus freien Stücken eine SMS schreiben lassen. Wahrscheinlich hat er sogar sein Ladegerät dafür zur Verfügung gestellt. (Ausser sie hat noch die paar Sekunden Restakku nutzen können)
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass er sie darum gebeten hat, ihn nicht namentlich zu erwähnen. Unter einem Vorwand wie "meine Freundin soll das nicht erfahren, sie ist sehr eifersüchtig" oder "ich bin offiziell krankgeschrieben, es soll keiner wissen, dass ich nachts unterwegs bin", sowas in der Art.
Das würde allerdings voraussetzen, dass ihn Fraukes Umfeld kannte.
Ich gehe davon aus, dass Frauke längst in der Gewalt des Entführers war, als die 1. SMS kurz vor 1 Uhr erfolgte.
Die Tatsache, dass der Täter keinesfalls in Kauf nehmen durfte, dass Frauke auf der Fahrt im Fahrzeug ihr Handy benutzte, bringt mich dazu, annehmen zu müssen, dass wohl doch schon von Anfang an Gewalt im Spiel war.
Andererseits ist die Frage, wie eine gewaltsame Entführung in der Nähe des Pubs unbemerkt vonstatten hätte gehen können.
Es gibt ja zunächst diese Möglichkeiten:
a) Fremder Täter, der Frauke auflauert und mit Gewalt in ein Fahrzeug zieht. Problem: Zu auffällig, hohe Gefahr von Zeugen.
b) Fremder Täter, der Frauke mit einem Trick ans Fahrzeug lockt und sie dort überwältigt. Problem: Zu plump, eher unwahrscheinlich, dass Frauke darauf reingefallen wäre.
c) Ein Frauke flüchtig bekannter Täter, dem es gelingt, Frauke freiwillig zum Einsteigen zu bewegen und dann mit ihr losfährt, ohne direkt Gewalt anzuwenden. Diese Möglichkeit habe ich bisher für wahrscheinlich gehalten, es gibt aber auch hier ein großes Problem: Der Täter konnte unmöglich davon ausgehen, dass Frauke an diesem Abend keinen Handyakku mehr hat. Er musste ja schon eine günstige Gelegenheit abpassen, dass Frauke alleine auf dem Heimweg war. Dass Frauke an dem Abend zufällig auch keinen Handyakku hat, wäre dann zu viel an zufällig günstigen Umständen für den Täter gewesen.
Das bringt mich dazu, eine weitere Möglichkeit zu erwägen, eine Kombination aus b) und c).
d) Ein Frauke flüchtig bekannter Täter, der Frauke ans Fahrzeug lockt und sie dort gewaltsam überwältigt.
Dass Frauke den Täter bereits flüchtig kennt, sie mit ihm vielleicht schon mal geredet hat, schafft eine Vertrauensbasis, so dass Frauke auf Aufforderung zum Fahrzeug kommt. Vielleicht steigt sie sogar freiwillig ein, wird dann aber sofort überwältigt. Jetzt kann der Täter auch ihr Handy direkt an sich nehmen.
Angenommen, es hätte sich vielleicht um ein Wohnmobil gehandelt. Hätte dies ohne Zeugen geschehen können? Vielleicht durchaus denkbar.