Dr.Edelfrosch schrieb:@scire_volo
Das war damals vergleichbar mit den heutigen USB-C Kabeln.
Der Vergleich passt aber nicht ganz. Ladegeräte für Handys sind markenspezifisch.
Also mit einem Ladegerät für ein Sony Ericsson-Handy könnte ich kein Nokia-Handy aufladen.
(Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.)
Wenn ein Täter einen Plan durchführen will, bei dem das Handy des Opfers eine Rolle spielt, muss er vorab garantieren, dass er ein entsprechendes Ladegerät hat. Er müsste also vorab in Erfahrung bringen, welche Marke das Handy des Opfers hat, um sicherzugehen, dass das Handy für mehrere Tage benutzt werden kann.
Oder er müsste sich vorab Ladegeräte zu sämtlichen Handymarken besorgen.
Die hat ja auch fast jeder irgendwo rumliegen und wenn nicht, dann gibts die an jeder Tankstelle zu kaufen.
Wenn jemand in der Nacht vom 20.06.2006 auf den 21.06.2006 an einer Tankstelle, die auf dem Weg zwischen Paderborn und Nieheim liegt, ein Ladegerät für ein Nokia-Handy gekauft hätte, aufgezeichnet von einer Überwachungskamera, wäre dieser Jemand direkt verdächtig gewesen.
Ich würde jetzt sogar mal davon ausgehen, dass die Polizei das überprüft hat. Es wäre jedenfalls mMn durchaus etwas, was man hätte prüfen sollen.
Ich gehe allerdings bei dem Täter, mit dem man es hier zu tun hat, nicht von jemandem aus, der improvisiert - und der sich erst kurzfristig ein Nokia-Ladegerät besorgen musste - oder der rein zufällig ein passendes Nokia-Ladegerät dabei hatte, möglicherweise zufälliger noch eines, das man im Auto verwenden kann.
Wenn der Täter die Tat so plante, muss er entsprechend vorgesorgt haben, auch für das passende Ladegerät.
Dass Frauke ein Nokia-Handy hat, hätte er durchaus vorab in Erfahrung bringen können, wenn er, wovon ich auch ausgehe, bereits Kontakt mit ihr aufgenommen hatte.