CorvusCorax schrieb:Wenn der Täter vor Frauke nie aktiv war und auch nicht mehr nach Frauke, dann könnte man annehmen, dass er kein sexuell motivierter Täter war, der nach Frauen auf die Pirsch ging. Und es bei Frauke eine Einzeltat war.
Zumindest würde dann ein ein rein sexuelles Motiv
vordergründig wegfallen, ja.
MissSmilla schrieb:So sehe ich es auch. Die Frage nach dem Motiv wäre die Lösung des Falls
Das sehe ich anders. Das Motiv zeichnet sich meines Erachtens allein schon durch die Verhaltensmuster des Täters und das was man über ihn weiss, sehr gut ab.
Kontrolle, Ausübung von Machtfantasien, auch, wenn vielleicht nicht vodergründig, aber sich auch ein sexuelles Motiv, eines planbaren, sehr dominanten Menschen, der nach Außen hin möglicherweise ein Einzelgänger war. Eine eher unauffällige Erscheinung, sozial angepasst, der durch eine mögliche Befragung der Polizei damals, nicht gleich die Nerven verliert.
Die Psychologin in Folge 11 des Stern Podcast bringt es sehr gut und schlüssig auf dem Punkt wie ich finde. Bevor ich diese Folge gehört habe, hätte ich die Einschätzung 1 zu 1 auch so zu 100% unterschrieben.
https://plus.rtl.de/podcast/frauke-liebs-die-suche-nach-dem-moerder-3hvcqkutgiyo4/11-expertin-fuer-moerder-cp8kw3r1dqrmq?utm_source=https:%2F%2Fwww.stern.de%2F&utm_medium=embed&utm_content=podcast&utm_term=rtlplusDas Problem warum dieser Fall seit Jahren hakt ist nicht das Motiv, sondern den
einen Menschen in der Masse zu finden auf dem das Profil exakt zutrifft. Und die Tatsache, dass man leider keine DNA Spuren am Ablageort aufgrund der Witterungsverhältnisse mehr feststellen konnte. Dazu kommen dann noch die anfänglichen Versäumnisse, bevor überhaupt die Kripo ermittelte, usw.
Eine weitere Schwierigkeit ist, wenn jemand so abgezockt und durchdacht unterwegs gewesen ist, lässt er sich auch nicht sonderlich aus der Ruhe bringen. Stichpunkt Pokerface. Selbst bei einer Befragung durch die Kripo nicht. Der würde da gechillt und gelassen sitzen und wird sich sagen, ihr habt nichts gegen mich in der Hand.
Solche Tätertypen gestehen keine Tat freiwillig, noch vertrauen sie sich irgendjemanden an. Da helfen nur Beweise um so jemanden überhaupt überführen zu können oder eine schlüssige Indizienkette.
Deswegen glaube ich speziell in diesem Fall auch nicht, dass es da irgendeinen Mitwisser gibt. Der hat seine ganze Fassade über die Jahre hinweg nach Außen hin perfekt aufrechterhalten und sich Null anmerken lassen.
Der Appell im Podcast von Frau Liebs, und da lege ich mich fest, wird er mitverfolgt haben. Das ist an ihm abgeprallt. Auch denke ich, dass er immer und ständig auf dem Laufenden gewesen sein dürfte, wie der Stand der Ermittlungen ist und jeden Artikel und Pressebericht verfolgt haben.
Einen Täter aus dem engeren Umfeld kann man wohl sicher ausschließen. Den hätten sie längst gefasst. Ganz so unfähig ist die Kripo da auch nicht. Bleibt nur der reine Zufallstäter oder der flüchtige Bekannte.
Bei einer jungen Frau, die alles andere als introvertiert galt, sehr kontaktfreudig war, auf Menschen zuging und sehr viel unterwegs war, ist das auch naheliegend.
Thekla91 schrieb:Dabei kam mir in den Sinn, und ich weiss nicht ob das schon Mal angedacht wurde,evtl eine bescheuerte Idee- Bestatter/Pathologe/Sanitäter/Fahrtendienstmitarbeiter/Portiere/Securities/Polizei/Patiententräger/Hausmeister? Alles Leute die ich mehrmals die Woche kurz gegrüßt habe, die am selben Arbeitsplatz wie ich tätig waren und wo ich mir nix böses bei gedacht hätte, hätte mir jemand zufällig angeboten mich mitzunehmen und Zuhause abzusetzen. Bzw vielleicht wurde Frauke mit irgendetwas neugierig gemacht. Evtl auch in Hinblick auf das Auto einen Gedanken wert...? Ich lebe in einer Großstadt, hier fahren oft Autos von verschiedenen Bestattungsfirmen/Fahrtendienste/leere Busse rum, das nimmt man nicht Mal richtig wahr...
Dann haben wir jetzt bald sämtliche Berufsgruppen durch. Das zeigt aber sehr deutlich, wie schwierig es überhaupt ist eine genaue Eingrenzung zu machen. Es ist schlichtweg unmöglich und das weiss auch der Täter...