Mord an Frauke Liebs
um 10:37Nein ganz zeitlos war sie nicht. Sie hat (angenommen) demzufolge nicht in einem abgedunkelten dennoch ausbruchssicheren und ev. abgelegenen Raum gelebt in der Zeit. Sie hatte keine genaue Zeit Abschätzung, sondern hat eine allgemeine Orientierung anhand der Tageszyklen gehabt. Ich finde es, wie schon gesagt, merkwürdig, das ihr die Uhr abgenommen wurde, die Kette jedoch nicht. Das ihr die Tasche abgenommen wurde erklärt sich von selbst denke ich, denn da kann so einiges Nützliches drin sein, was ein Opfer zu ihrem Vorteil nutzen kann. Da denke ich würde jedermann drauf kommen es abzunehmen. Nicht aber bei der Uhr so finde ich.2cent schrieb:Interessante Überlegung - ganz "zeitlos" war Frauke aber nicht.
Ich habe nachgelesen, das Wertsachen wie z.B. die Uhr, bei arrestierten Personen abgenommen werden. Wer hat also so viel Weitsicht bei einer Entführung. Entweder ausgebildete Personen oder erfahrene Personen. Zu letzteren zähle ich Täter, für die es keine Erstentführung war.
Bleiben wir nochmal bei dem Risiko der sich meiner Meinung nach der Täter ausgesetzt hat.
Ich empfinde das Risiko als erheblich, denn es wurden ja schon am Abend des 22.06.2006 Flugblätter in der Innenstadt verteilt. Demzufolge hätte jeder in der Stadt das Gesicht von Frauke Liebs kennen können. Und es war nicht unbedingt vorherzusehen, wen man wo treffen könnte. Also war das Risiko zu mindestens ab dem 22.06.2006 nicht unerheblich es sei denn man war in einer Position, in der man einen ganz anderen Blick auf die Sache hatte.
Wie sähe es jedoch aus, wenn man Insiderinformationen hätte und auf Grund dessen immer einen Schritt voraus wäre ? Man wüsste wo und zu welchem Zeitpunkt Gebiete observiert werden. Man wüsste wie weit die Ermittlungen wären, wenn auch vielleicht aus zweiter oder dritter Hand oder aber über den Flurfunk. Man wüsste frühzeitig über die Ortsbestimmungen bescheid. Ist dann das Risiko noch so groß ?
Selbst wenn es schiefgehen würde, weil etwas unvorhergesehenes passieren könnte (treffen auf Beamte), hat man doch passende Argumente parat bzw. könnte durch seinen guten Draht Ablenkungsgespräche führen. Ich gehe davon aus, das ein Freund oder gar Kollege nicht mit derartiger Akribie durch- bzw. untersucht wird wie ein mysteriöser Unbekannter. Ich will damit nicht sagen das hier vorsätzlich Unterschiede gemacht werden, dennoch ist der Faktor Mensch ja nicht abzustellen.
Zum Ende von Frauke Liebs ist aus meiner aktuellen Sicht zu sagen, das ihr Tod nur dann von Nöten war, wenn es keinen Ausweg gab. Also war es daraus resultierend ein Verdeckungsmord aus meiner Sicht.
Aus meiner Sicht stand das tödliche Ende von Frauke Liebs nicht schon zu Begin fest, sondern entwickelte sich aus der Dauer der Entführung heraus. Hat der Täter am Anfang noch mit dem Gedanken gespielt, sie irgendwann frei zu lassen, kam er am Ende nicht mehr aus der Nummer heraus.
Warum kam er aus der Nummer nicht mehr raus:
Zu Beginn der Entführung war es vielleicht "nur" eine Entführung aus Gelegenheit. Ein Smaltalk im Zuge dessen einen Drink GHB oder GBL Tropfen verabreicht (ist offensichtlich mit Baumarktartikeln für jedermann schnell herzustellen, wie ich mal gelesen habe) und das Opfer hilfsbedürftig gemacht. Dann sich ev. als Helfer präsentiert und so für eine gewisse Zeit ein vertrautes Verhältnis geschaffen. Irgendwann kommt das Opfer dahinter und Gespräche sorgen für ein gewisses Täter Opfer Verhältnis. Auf Grund der Dauer der Entführung und auf Grund der preisgegebenen Informationen ist der Täter gezwungen, sein Opfer zu töten. In den ersten Kontaktaufnahmen ist Frauke Liebs selbst noch der Meinung sie könnte zurück kommen und die Gespräche waren beruhigender Natur. Ja ihr ging es nicht besonders ("Christos statt Chris") aber sie hatte ja "Hilfe" und wollte nicht beunruhigen.
Im letzten Gespräch dann verstand sie, auf Grund der Gespräche mit dem Täter, das sie nicht lebend aus der Sache herauskommen konnte weil für den Täter zu viel auf dem Spiel Stand. Sie hatte keine Angst um sich, weil sie zum Einen durch einsetzende Sedierung (vielleicht sogar die letzte Dosis als Überdosis) wenig Angst verspürte aber auch zum Anderen wegen der Gewissheit einzuschlafen um nicht mehr aufzuwachen. Das Spiel und der Kampf war verloren, egal was sie noch preisgeben würde.
Der Täter konnte sie nicht gehen lassen weil alles auf dem Spiel stand. Er hatte zu viel zu verlieren und in erster Instanz seinen Job und das Gesicht vor der Öffentlichkeit.
Das alles sind nur Gedankenspiele um vielleicht alles noch einmal vor dem Hintergrund dieses Ansatzes zu hinterfragen bzw. zu betrachten. Also ich behaupte nicht das es so war sondern durchdenke die Möglichkeiten.