Mord an Frauke Liebs

Im letzten Telefonat fragte Chris mehrmals „Wo bist du?“,
und Frauke antwortete jedes Mal nur mit „Mama“.

Möglicherweise wollte sie andeuten:

„Ich bin dort, wo wir mit Mama essen waren.“


Am Montag (26. Juni) gab es keinen Anruf –
ausgerechnet an dem Tag, an dem viele Restaurants Ruhetag hatten.
Die übrigen Anrufe lagen alle zwischen 22 und 24 Uhr,
also genau in der Zeit, in der Restaurants schließen –
das passt erstaunlich gut zum Tagesrhythmus in der Gastronomie.

Weiß jemand, in welchem Restaurant sie damals essen waren
oder ob es dort einen Lieferdienst gab?
Dieser Beitrag soll nur Denkanstöße geben, keine Verdächtigungen.

CrimeBoy schrieb:„Ich bin dort, wo wir mit Mama essen waren.“

Ich finde diesen Ansatz auch durchaus interessant.

Caterer haben ja zb. auch Firmenwagen/Kastenwagen.

Aber am Montag hätte eben nicht grade da ein Anruf stattgefunden? Eben weil frei?

Ich hab diese Daten und hoffe, sie stimmen.

20. Juni (Di) Dienstag SMS „Komme später“ 23:00 Uhr gesichert
21. Juni (Mi) Mittwoch kurzer Anruf ~22 Uhr gesichert
22. Juni (Do) Donnerstag kurzer Anruf ~22 Uhr gesichert
23. Juni (Fr) Freitag kurzer Anruf ~23 Uhr gesichert
24. Juni (Sa) Samstag Anruf, länger, ruhig ~23 Uhr gesichert
25. Juni (So) Sonntag kurzer Anruf ~22 Uhr gesichert
26. Juni (Mo) Montag kein Kontakt — gesichert
27. Juni (Di) Dienstag letzter Anruf ~22:25 Uhr gesichert

CrimeBoy schrieb:24. Juni (Sa) Samstag Anruf, länger, ruhig ~23 Uhr gesichert

Der Samstagsanruf war mittags um 14:23 Uhr.

Stimmt, danke! Ich hab es hier nur falsch reinkopiert. Ich kann es leider nicht mehr korrigieren.

Das ist in der Tat interessant.

Anrufzeiten nachdem die Vielzahl der Gastrobetriebe schließen bzw. geschlossen haben = Öffnungszeiten.

Montag = oftmals Ruhetag.

Samstag hat die Gastro meistens länger geöffnet, daher ggf. der Anruf am frühen Nachmittag.

TrueM schrieb:Hallo zusammen ich habe gerade noch ein paar Punkte dazu nachgelesen aus welchem Grund man einem Gefangenen die Uhr abnimmt. Ein Aspekt war, dass sich der Gefangene durch die Uhr ein gewisses Muster erschließen könnte. Wann ist der Täter Weg wann ist

Menschen tragen Uhren um sich zu orientieren. Fehlt diese aufeinmal verliert man die Orientierung. Automatisch sucht man Orientierungshilfen und orientiert sich z.b an den Ablauf des Täters. Je orientierungsloser und verwirrter ein Opfer ist desto mehr Macht und Korntrolle hat der Täter. Das mit der Uhr habe ich wohl in den Raum geworfen . Das ist kein "Wissen", sondern meine Theorie. (Macht bzw Kontrolltheorie, siehe Beitrag weiter oben )
Frauke macht bei manchen Aussagen den Eindruck als sei sie zeitlos. In den Telefonaten sagt sie z.B : ich komme später. Nicht zu spät . Dabei ist es schon nach 23 Uhr. Das kann meiner Ansicht nur jemand so sagen der garnicht genau weiss wie spät es ist. 23 Uhr ist schon "spät ". Wieviele Tage sie gefehlt hat konnte sie allerdings zaehlen. ( Ja ich bin schon eine Woche weg.)

Ja, beim Nokia 6230 stand die Uhrzeit mittag auf dem Display und das Datum in kleinerer Schrift dadrunter.. Meine Vermutung ist das Frauke ihr Handy selber nie wieder in der Hand hatte. Ich denke der Täter wird sich abgesichert haben das sie es nicht in die Hände bekommt um Hilfe zu rufen oder Hinweise zu geben. Das Handy war nach den Anrufen direkt ausgeschaltet. Das spricht für mich dafür das die Nutzung kontrolliert war und davon hat nur der Täter einen Nutzen . Frauke sicher nicht.

Wegen dem Kreuz : wie jeder weiss wurde Jesus Christus ans Kreuz geschlagen. Christos ist die griechische Form von Christus.

Die Gastro Sache schwirrt mir auch schon lange im Kopf rum - zumal es typische Studenten/Ferienjobs sind.

MissRedford schrieb:Woher wollt ihr wissen, dass der "Täter" ihr die Uhr am Anfang schon abnahm?
Ich denke eher, dass das aufgrund der möglichen Identifizierung der Gegenstände bei Leichenfund später getan wurde.
Sprich, erst kurz vor Verbringen der Leiche..

Es stimmt, viele Details bleiben rätselhaft besonders, warum das Kreuz blieb, während andere Gegenstände fehlten. Die Ermittler haben dazu meines Wissens keine eindeutigen Erklärungen veröffentlicht. Deine Theorie mit zwei Tätern klingt plausibel, wurde aber bisher nicht bestätigt.

Der Samstag Anruf könnte auch in die typische Gastro Zeit passen. Nicht selten starten Gastrobetriebe samstags erst ab 17 Uhr oder haben nach der Mittagszeit eine Pause bis 17.00 Uhr

TrueM schrieb:Dienstag 20.06.2006: Rest von Nachtschicht --> 0-6 Uhr
Mittwoch 21.06.2006: Frei
Donnerstag 22.06.2006: Frei
Freitag 23.06.2006: Spätdienst --> ca.: 12-20 Uhr
Samstag 24.06.2006: Früh und Nacht Schicht --> 5-13 Uhr und 20-6 Uhr
Sonntag 25.06.2006: Rest von Nachtschicht --> 0-6 Uhr
Montag 26.06.2006: Frei
Dienstag 27.06.2006: Frei
Mittwoch 28.06.2006: Spätdienst --> ca.: 12-20 Uhr

Vielleicht war ein möglicher Täter Samstag Schichtbegründet gezwungen zwischen 13 und 20 Uhr (14:22 Telefonat in einem abgelegenen Industriegebiet) zu führen. Wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt wo das tödliche Ende noch nicht klar war.

Sollte der Täter während des Tatzeitraums gearbeitet haben, kanns ja auch jemand im Zwei-Schichtsystem aus dem Sicherheitsgewerbe gewesen sein. Nein, damit meine ich jetzt keinen Revierfahrer während seiner Schichten.

Tagschichten könnte er unter der Woche gehabt haben. 6-18 Uhr bspw. Oder auch 8-20 Uhr.

Am Samstag könnte er Nachtschicht 18-6 Uhr oder 20-8 Uhr gehabt haben, was zumindest die Kontaktaufnahme am Samstag Nachmittag erklären würde, wofür es aber selbstverständlich auch zig andere mögliche Gründe geben kann.

Am Sonntag (wegen Kontakt wieder am späten Abend und Tagschicht gleich nach Nachtschicht hätte er ohnehin nicht machen dürfen) müsste er dann allerdings frei gehabt haben, was ungewöhnlicher, also nur die eine Nachtschicht am Sa, aber auch nicht unmöglich gewesen wäre.

Ab Mo könnte er wieder Tagschicht gehabt haben. Oder natürlich auch frei.

Die Frage nur, hätte der Täter Frauke sogar 12 Stunden alleine gelassen, wo auch immer er sie an einem denkbaren festen Festhalteort festgehalten haben könnte?

CrimeBoy schrieb:20. Juni (Di) Dienstag SMS „Komme später“ 23:00 Uhr gesichert
21. Juni (Mi) Mittwoch kurzer Anruf ~22 Uhr gesichert

Am Mi 0.49 Uhr - erste SMS an Chris.

Erster Anruf erfolgte erst einen Tag später am späten Donnerstagabend dann wieder.

CrimeBoy schrieb:24. Juni (Sa) Samstag Anruf, länger, ruhig ~23 Uhr gesichert

Und da am Nachmittag.



Gastrobezug im Fall des Täters halte ich für denkbar, würde ich aber je nachdem zeitlich als sehr eng ansehen je nach tatsächlichem Dienstschluss fürs Personal, bleiben die ja meist noch länger als die Öffnungszeiten für Kunden sind.

Itaka1983 schrieb:Wegen dem Kreuz : wie jeder weiss wurde Jesus Christus ans Kreuz geschlagen. Christos ist die griechische Form von Christus.

@Itaka1983
Und nun? Christos lebt immer noch und wurde bisher nicht wie Christus ans Kreuz geschlagen. Wo ist also die Verbindung oder Gemeinsamkeit von Chris(tos) zu Jesus? Ich finde da irgendwie nicht viel. Evtl kannst du daher deinen Gedanken weiter ausführen, damit wir alle hier verstehen worauf du hinaus willst.

Es gibt in Paderborn eine Pizzeria La Mama in der Schlossstraße 13.

Diese Pizzeria ist als existierend gelistet, mit Adresse und Menüangaben.

In Online-Lieferdiensten erscheint Pizzeria La Mama als Lieferoption in Paderborn.

🤔🤔 Hat sich Mama darauf bezogen?

MarylinM schrieb:Frauke daher überhaupt keine Details über das Aussehen des Täters, der Wohnung oder der Umgebung hätte nennen können, selbst wenn sie es gewollt hätte.

... naja- da müsste er/sie Frauke ja maskiert abgegriffen haben. Das wiederum passt nicht zur- meiner Meinung nach- unbefangenen SMS an Chris.

CrimeBoy schrieb:Hat sich Mama darauf bezogen?

Das war ja ein Zusammenhang den ich auch schon oft in Betracht gezogen habe.
Die Frage ist ja arbeitet oder hat dort jemand gearbeitet den Frauke oder C. wenn auch nur flüchtig kenne könnte?
Nächste Frage ist ja ob Frauke und Chris dort vielleicht schon einmal früher essen bestellt haben.

CorvusCorax schrieb:Was ich mich aber halt immer frage - welche Motivation hatte dieser Täter? Um was ging es ihm? Wenn es ihm darum gegangen wäre, eine Frau abzugreifen aus rein sexuellen Gründen, warum dann das Opfer 1 Woche lang festhalten? Das hat für ihn sehr viel Aufwand bedeutet. Und welcher Täter, der aus sexuellem Antrieb handelt, lässt sein Opfer immer wieder telefonieren, fährt sie durch die Gegend?

Deshalb war auch immer meine Frage, welche Interaktion hat zwischen Täter und FL in dieser Woche stattgefunden? Kam es überhaupt zu sexuellen Handlungen? Oder ging es ihm um etwas ganz anderes - eine Frau bei sich zu haben oder eine ganz bestimmte Frau, FL, bei sich zu haben? Um was zu tun? Zu Reden? Sex mit ihr zu haben? Oder einfach das Gefühl, Macht über eine Frau zu haben? Zu bestimmen, was sie zu tun und zu lassen hat?

Lesenswert hierzu ist das beim BKA als Download verfügbare Forschungsergebnis "Bestimmung des Täteralters bei sexuell assoziierten Tötungsdelikten auf der Basis von Tatgeschehensmerkmalen (Altersprojekt)"
Hierin geht es u.a. um die Opferwahl, Ankerpunkt des Täters und Kontaktort, Tatort/Leichenverbringungsort etc.

Quelle:

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2011BestimmungTaeteralterBeiSexuellAssoziiertenToetungsdelikten.html

Beste Fragen, wie ich auch finde. Dabei bin ich (nicht nur) immer über ihre Formulierung; "Erklär ich dir später" gestolpert. Später erklären muss/kann ich, wenn ich etwas gerade gar nicht weiss (mir die Worte fehlen), oder etwas zu kompliziert ist um es in Kürze formulieren zu können.

Bei dem zweiten Abschnitt deiner Fragen, stellt sich doch gleichsam dieselbe Frage, wie im ersten Abschnitt. Warum liess/en sie/er, sie Kontakte halten? Wäre es ihm/ihnen einzig um Macht über einen Menschen gegangen, wären Kontakte völlig unnötig gewesen, oder?
Es gab sie aber und aus meiner Sicht, mit besonderer Qual für zwei weitere Menschen. Nicht falsch verstehen bitte, die Qual blieb allen. Doch ihre Tochter haben beide Eltern nie mehr gehört.

Ohne Planung kann ich mir diese Tat nicht mehr vorstellen. Und auch denke ich, dass das Motiv, in der Vergangenheit (wo sonst?) der/des Täter/s zu finden sein sollte.

Danke für den Link zu den Forschungsergebnissen. Deren Inhalt ich nicht zuletzt dadurch spannend fand, was die Dauer der Ermittlungen erzählen können.

Das Thema Gastronomie umfasst für mich alle Bereiche und auch sämtliche artverwandten Zweige. Dazu zählen Sicherheitsdienste, Diskotheken, Zulieferer/Lieferdienste und alles was in den Zusammenhang gebracht werden kann.

Frauke sagte zuerst „Das weißt du doch, Chris“
und auf seine Frage „Wo bist du?“ antwortete sie dreimal „Mama“.

Vielleicht meinte sie damit nicht ihre Mutter,
sondern einen Ort oder Spitznamen –
z. B. Pizzeria La Mama, Restaurant Mamma Mia, Mamma Lucia
oder eine Person, die sie „Mama“ nannte.

Was, wenn sie so einen Hinweis geben wollte,
den nur Chris verstehen konnte?

johnlemon schrieb:Sicherheitsdienste, Diskotheken, Zulieferer/Lieferdienste

Sind hier irgendwelche Firmen mit Mama im Namen bekannt?

Dieser Beitrag soll nur Denkanstöße liefern, keine Verdächtigungen.

Vielleicht wollte sie ja auch einfach nur sagen..... "Mama" .... müsste es wissen bzw. könnte drauf kommen eine Verbindung zu knüpfen.

Hierzu wäre es nötig zu schauen ob es z.B. folgende Szenarien gab vor dem Verschwinden von FL. Hier muss es nicht zwingend unmittelbar davor sein.
- gab es Vorfälle wie Suizide an der Schule von I.L.
- gab es Streitvorfälle mit Kollegen
- gab es Schüler, die vermeintlich auf schiefe Bahnen kamen auf Grund von Entscheidungen von I.L
- gab es politische Konflikte
-gab es generell Vorfälle für die I.L. von Dritten verantwortlich gemacht wurde.
- gab es generell Situationen für die sich Dritte rächen wollten.

Aber all dies wird sicher auch schon von den Ermittlern ausermittelt worden sein.