Mord an Frauke Liebs

SomertonMan schrieb:Suizid wird in der Regel nicht angekündigt. Die, die ihn begehen, haben das mit sich selbst schon längst ausgemacht. Daher kommen Suizide für Nahestehende einem Schock gleich.Wer dagegen rumschwafelt "Ich bring mich um", will sich bloß wichtig tun, ist allerdings viel zu feige dafür.

Ehrlich gesagt finde ich deine Haltung dazu schon sehr fragwürdig...OTon: Rumschwafeln etc..
Das kann man so nicht sagen allgemein und stimmt einfach nicht! Viele machen noch auf sich aufmerksam als letzter Hilferuf z.B.
Setzen Monate vorher noch Signale..
Wenn überhaupt könnte man sagen, es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen bei suizidalen Menschen. Im Grundeinkommen wollen sie ja nicht sterben, sehen aber keinen anderen Ausweg mehr und hoffen wahrscheinlich bis zum letzten Moment gerettet zu werden. Von Geschwafel kann da nicht die Rede sein sondern einem ernsthaften und ernstzunehmendem Problem, Verzweiflung. Wie schlimm muss es jemanden gehen, wie schlimm muss sich jemand fühlen, keinen anderen Ausweg zu sehen als das? Daher rede bitte nicht von Geschwafel in dem Zusammenhang, danke!

sundra schrieb:Ehrlich gesagt finde ich deine Haltung dazu schon sehr fragwürdig.

Ich war/bin selber depressiv erkrankt und hatte Gedanken dahingehend. Das letzte was ich getan hätte, wäre es gewesen, das jemandem vorher zu erzählen oder Andeutungen zu machen. Was meinst, warum es so viele durchziehen? Und wie oft hört man hinterher von Nahestehenden: "Das hätte ich nie gedacht."

Wer es machen will, macht es.

Und bevor Fragen kommen; ja, ich bin dann in Therapie und bin es immer noch. Außerdem Selbsthilfegruppe. Und ja, mir geht's gut. Kann ich heut nicht mehr nachvollziehen, dass ich damals so in mich reingefressen habe.

Deswegen Hilfe suchen! Gibt immer einen Weg.

SomertonMan schrieb:Das letzte was ich getan hätte, wäre es gewesen, das jemandem vorher zu erzählen oder Andeutungen zu machen.

Ich denke dennoch das in den meisten Fällen es so ist das sensible Andeutungen gemacht werden. Es will nur niemand darüber reden und jeder verdrängt es daher fällt es vielen leider nicht auf. Oft haben die Menschen Angst falsch darauf zu reagieren deshalb versuchen sie es abzutun. Am Ende wird dadurch der leidende Mensch in die Isolation getrieben, weil es eh niemand merkt und gefühlt niemanden interessiert. Schwierig ich weiß aber dennoch wichtig es anzusprechen wenn man die Vermutung hat jemand ist betroffen. Man kann nichts verschlimmern, denn wenn der Entschluss schon soweit gereift ist, dann geht es nicht schlimmer.

Ist eigentlich bekannt, wann die Polizei kommuniziert hat, dass die 1. SMS aus dem Raum Nieheim kam?

SiggiEggers schrieb:Ist eigentlich bekannt, wann die Polizei kommuniziert hat, dass die 1. SMS aus dem Raum Nieheim kam?

So direkt meine ich nein; im eingesprochenen Text der Meldung Radio Hochstift vom Donnerstag 22.06. (S01F01) nichts von der SMS, in der Zeitung vom 23.06. (Bild 672) dann die Info "Den Ermittlungen der Polizei zur Folge hat es einen letzten Handykontakt gegen 0.50 Uhr aus dem Bereich Nieheim im Kreis Höxter gegeben"

Daraus lässt sich aber ableiten, wann die Kommunikation seitens Polizei stattgefunden haben muss.

2cent schrieb:So direkt meine ich nein; im eingesprochenen Text der Meldung Radio Hochstift vom Donnerstag 22.06. (S01F01) nichts von der SMS, in der Zeitung vom 23.06. (Bild 672) dann die Info "Den Ermittlungen der Polizei zur Folge hat es einen letzten Handykontakt gegen 0.50 Uhr aus dem Bereich Nieheim im Kreis Höxter gegeben"

Daraus lässt sich aber ableiten, wann die Kommunikation seitens Polizei stattgefunden haben muss.

Danke dir! Der Fall wird so komplex diskutiert, dass man manchmal den Überblick verliert 😅

SiggiEggers schrieb:Der Fall wird so komplex diskutiert, dass man manchmal den Überblick verliert

Sehr gerne - gerade bei der Recherche nach der Vermisstenmeldung/dem Tätigwerden der Polizei/der öffentlichen Bekanntgabe/dem Einschalten der Medien etc. hat sich (zumindest für mich) erst durch den Stern PC - Die Suche nach dem Mörder einiges geklärt bzw. wurden Fragen die ich mir gestellt hatte dadurch beantwortet/Vorkommnisse logischer erklärbar.

SiggiEggers schrieb:Ist eigentlich bekannt, wann die Polizei kommuniziert hat, dass die 1. SMS aus dem Raum Nieheim kam?

Ich würde davon ausgehen, dass das spätestens nach Auffinden der Leiche war, als die Familie und Chris sowie Isabella befragt wurden, ob sie etwas zu einem Kontakt Fraukes nach Nieheim sagen können.

Die SMS aus der Funkzelle Nieheim in der Nacht des Verschwindens muss von Frauke selbst geschrieben worden sein.

Es gab nur einen einzigen Grund weshalb sie sich bei Chris melden „musste“ - nämlich der vergessene Schlüssel/fehlende Hausschlüssel. Andernfalls hätte sie sich nicht bei ihm melden müssen. Sie lebten schließlich ihre eigenen Leben.

Sofern sie die SMS nicht geschrieben hat, muss der Täter (m/w/mehrere) aus dem unmittelbaren Umfeld kommen und um die Konstellation rund um Chris (samt vergessenem Schlüssel) exakt gewusst haben.

SiggiEggers schrieb:Ist eigentlich bekannt, wann die Polizei kommuniziert hat, dass die 1. SMS aus dem Raum Nieheim kam?

Ich meine, 2 Tage später. Muss aber nochmal suchen.

johnlemon schrieb:Die SMS aus der Funkzelle Nieheim in der Nacht des Verschwindens muss von Frauke selbst geschrieben worden sein.

Dafür gibt es keine validen Beweise.

johnlemon schrieb:Es gab nur einen einzigen Grund weshalb sie sich bei Chris melden „musste“ - nämlich der vergessene Schlüssel/fehlende Hausschlüssel.

Was hat der fehlende Hausschlüssel damit zu tun dass sie sich melden "musste"?

Die Nachricht welche geschrieben wurde, hatten keinerlei Bezug auf die Schlüssel Thematik genommen.

Es wurde nicht geschrieben "Hey, geh bitte schlafen. Wird spät, versteck den Schlüssel bitte im Blumenkasten".
Das wäre logisch gewesen wenn sie sich wegen dem Schlüssel gemeldet hätte.

Frauke hat dies aber nicht getan, die Frage ist warum?

Ich gehe davon aus, dass die SMS eben nicht von Frauke kam.
Für mich als Paderborner ist es einfach unlogisch, dass man nach Nieheim fährt ohne den Schlüssel vorher zu holen denn von Frauke´s Wohnung gibt es eine perfekte Verkehrsanbindung.

johnlemon schrieb:Sofern sie die SMS nicht geschrieben hat, muss der Täter (m/w/mehrere) aus dem unmittelbaren Umfeld kommen

Auch dafür gibt es keine Beweise.

Warum muss der Täter aus dem unmittelbaren Umfeld kommen?
Es gibt auch einen Nachrichten Ausgang von denen man einen Schreibstil ableiten kann und auch Kontakte, mit denen zuvor geschrieben wurden.
Die Information dass Chris der Mitbewohner ist und wartet, hätte Frauke dem Täter auch mitteilen können um zu suggerieren, dass man sie schnell vermissen würde.

Der "Insider" bzgl. England ist nicht so individuell wie viele glauben. Die Thematik hat sicher viele zu diesem Zeitpunkt bewegt.

Bzgl. der Nieheim Thematik:
Der Handykontakt in Nieheim wurde recht früh kommuniziert. Meines Wissens am 22.06.2006.

Quelle: Abbildung Zeitung - Allmystery
https://www.allmystery.de/static/th/preview/i/acaa7c22a91fa1bb_20190801_192207.jpg_conv.jpg

Am 28. Juni 2006 gab es einen Zeitungsartikel in welchen die Rede von 3 SMS und 2 kurzen Gespräche war.

Quelle: Abbildung Zeitung - Allmystery
https://www.allmystery.de/i/254153eadfc00f01_20190801_194616.jpg

Kangaroo schrieb:Der Handykontakt in Nieheim wurde recht früh kommuniziert. Meines Wissens am 22.06.2006.

Quelle: Abbildung Zeitung - Allmystery
https://www.allmystery.de/static/th/preview/i/acaa7c22a91fa1bb_20190801_192207.jpg_conv.jpg

Links oben - der Zeitungsartikel ist von Freitag, 23.06.
Weitere Artikel am 24.06. und am 28.06.

@2cent
Danke für die Korrektur.
Hatte das tatsächlich nicht gesehen gerade

johnlemon schrieb:Sofern sie die SMS nicht geschrieben hat, muss der Täter (m/w/mehrere) aus dem unmittelbaren Umfeld kommen und um die Konstellation rund um Chris (samt vergessenem Schlüssel) exakt gewusst haben.

Bezüglich der SMS halte ich auch für möglich:
- der unbekannte Täter fragt Frauke, ob sie alleine wohnt oder jemand auf sie wartet und verfasst dann zusammen mit ihr die SMS
- der Täter wohnt in Fraukes Nachbarschaft, weiß daher über die Wohnsituation Bescheid, weiss nicht vom vergessenen Schlüssel, aber will trotzdem verhindern, dass Chris sich Sorgen macht und irgendetwas unternehmen könnte

Spekulant25 schrieb:Bezüglich der SMS halte ich auch für möglich:
- der unbekannte Täter fragt Frauke, ob sie alleine wohnt oder jemand auf sie wartet und verfasst dann zusammen mit ihr die SMS
- der Täter wohnt in Fraukes Nachbarschaft, weiß daher über die Wohnsituation Bescheid, weiss nicht vom vergessenen Schlüssel, aber will trotzdem verhindern, dass Chris sich Sorgen macht und irgendetwas unternehmen könnte

Wenn sie zu Beginn freiwillig sich in ein Gespräch verwickeln hat lassen könnte auch ihr Tenor gewesen sein "Nein, ich kann nicht mit, ich habe keinen Schlüssel dabei und mein Mitbewohner wartet auf mich" Ganz realistische Reaktion auf die Frage "Sollen wir noch was trinken gehen oder kommst du noch mit zu xy?"

@nebelkind
dann wäre aber die sms entweder nicht von ihr oder sie wurde dazu gezwungen, oder?

Kangaroo schrieb:Für mich als Paderborner ist es einfach unlogisch, dass man nach Nieheim fährt ohne den Schlüssel vorher zu holen denn von Frauke´s Wohnung gibt es eine perfekte Verkehrsanbindung.

da ihre Wohnung sehr gut erreichbar war und sie sich eigentlich bereits auf dem Heimweg befand.

Und ferner weil man von der Wohnung aus sehr gut zur B64 kommt, welche eine gute Verbindung auf dem Weg nach Nieheim darstellt.

Ich kann nur von mir sprechen aber ich gehe fest davon aus, dass wenn Frauke freiwillig in das Fahrzeug gestiegen ist um nach Nieheim zu fahren, man vorher den Schlüssel geholt hätte.
Anderfalls wäre für mich subjektiv das logistische gewesen zu sagen "Hey Chris, pack meinen Schlüssel bitte in einen Blumentopf vor der Tür oder in Ecke XY".
Das hat man früher (jedenfalls in meinem Umfeld) öfter mal gemacht.

Ja die Wohnung liegt ziemlich zentral, eine große Gefahr ist es aus meiner Sicht trotzdem nicht den Schlüssel irgendwo zu platzieren.

Die einzige Möglichkeit wenn Frauke freiwillig von Paderborn weg ist stellt für mich das Szenario da, dass sie nicht wusste, wie weit man wegfahren würde.

Aber auch hier hätte Frauke darum bitten können den Schlüssel irgendwo zu platzieren.
Das wäre rein logisch betrachtet eine bessere Option als den Mitbewohner wachzuhalten oder ihn aus den Bett klingeln zu müssen.

Disclaimer: Wenn ich etwas als "einzige Möglichkeit" darstelle dann ist das rein subjektiv.
Nicht, dass sich jemand echauffiert und denkt alles andere wäre ausgeschlossen.

Hallo zusammen

Ich möchte noch einmal zusammenfassen, warum ich auf die Idee kam und mich frage ob ev. ein Polizist eine Rolle beim Verschwinden von FL gespielt hat. Meine erste Fragestellung damals vor 7 Jahren war: Wer hat so ein geringes oder gut abschätzbares Risiko, das er fast tägliche Fahrten mit dem Opfer riskiert ? Ich kam zu dem Ergebnis, das folgende Frage bzw. das Zitat in mir aufkam:

"Quis custodiet ipsos custodes?"

(Wer bewacht die Wächter?).

Quelle: Wikipedia: Quis custodiet ipsos custodes?

Folgende Punkte fielen mir dazu auf:

- Polizei Schießsport Verein nahe der Borchener Straße
- Schichtbetrieb kann ev. Abfolge und Zeiten der Telefonate erklären
- Insiderinformationen waren sicher hilfreich (Aufenthaltsorte und Aktivitäten minimierten das Risiko)
- vertrautes Verhältnis zu denn Beamten sicher auch hilfreich (bei ev. zufälligem Aufeinendertreffen)
- Polizei verfügte damals noch nicht über Digitalfunk (also keine permanente Ortung möglich)
- die Suche in den eigenen Kreisen wird sicher, wenn dann, ziemlich zum Schluss erst in Erwägung gezogen
- einige Ermittlungspannen sind passiert
- ein Beamter hätte alles Verloren, wenn solch eine Tat ans Tageslicht kommt (daher die Antwort von FL --> "ich lebe noch"
- meine Vermutung, das FL das alles noch für ein Missverständnis gehalten hat wegen (ich kann es die erklären)
- die Äußerung, das FL keine Angst hätte
- da ich gerade über die Theorie und Fragestellung nachdenke, ob in Nils erweiterten Bekanntenkreis die Lösung des Falls liegen könnte, sprang mich die Verbindung zu Schützenvereine an.

Nils war ja um in seinen Geburtstag rein zu feiern mit seinen Freunden auf einem Schützenfest. Ich vermute jetzt mal, das auch viele Polizeibeamte, die eine Waffe tragen in so einem Verein sind.

Mich würde mal interessieren in welchem Ort dieses Fest damals war. Ich vermute mal es war im April, da es ja heißt einige Wochen zuvor. Würde mich zusätzlich sehr stutzig machen, wenn der Ort im Osten von PB gewesen wäre.

Es ist nur ein Gedankenspiel und keine direkte Beschuldigung. Mir ist natürlich bewusst, das einige Punkte sehr dünn sind.

nebelkind schrieb:Wenn sie zu Beginn freiwillig sich in ein Gespräch verwickeln hat lassen könnte auch ihr Tenor gewesen sein "Nein, ich kann nicht mit, ich habe keinen Schlüssel dabei und mein Mitbewohner wartet auf mich" Ganz realistische Reaktion auf die Frage "Sollen wir noch was trinken gehen oder kommst du noch mit zu xy?"

Ja, das wäre absolut plausibel.