MarylinM schrieb:Falls es so gewesen wäre, müsste diese Konkurrenzsituation im Moment von Fraukes Entführung ja mindestens 5 Jahre zurück gelegen haben. Etwas lang, um noch Rache nehmen zu wollen.
Spekulant25 schrieb:Lang, aber ich würde es nicht ausschließen. Wenn diese Person damals massiv gekränkt wurde und ihr Leben anschliessend auch nicht gerade einen positiven Lauf nahm und psychische Störungen aufkamen, könnte sie Frauke die Schuld daran gegeben haben. Die Person muss ja nicht mehr rational gedacht haben.
Manche haben einen extrem langen Atem. Gerade lese ich ein (älteres, Ausgabejahr 2000) Buch über Stalking. Dort wurde von einem Mann berichtet, der einst von einer Frau als Anhalter mitgenommen wurde. 31 Jahre gab es keinerlei Kontakt zwischen ihnen und nach diesen 31 Jahren begann das Stalking. Dieser „Liebeswahn“ war bei ihm aber schon nach der Fahrt ausgebrochen und man fand 62 Geschenke (jeweils Geburtstag und Weihnachten über 31 Jahre) für diese Frau bei ihm.
Ich persönlich würde auch nicht ausschließen, dass Entführung, Festhalten, die Telefonate, ggf. das Töten von Frauke in welcher Form auch immer und letztlich das Verbringen ihrer sterblichen Überreste, durchaus geplant waren; mindestens der Festhalteort.
Das mit dem Telefonieren-lassen, im Sinne von Kontaktaufnahme mit den Zugehörigen, kann sich der/die Täter:in ja auch von einem anderen Fall angeschaut haben. Ist ja nicht das erste Mal, dass soetwas passiert…
Lutz Reinstrom hat seine Opfer Karten schreiben lassen, von Tanja Mühlingshaus kamen Briefe usw.…aber da gab es in den bekannten Fällen oft noch keine Handies.
Eine Frau als Täterin schließe ich absolut nicht aus. Einen Mann auch nicht.
Und ggf. handelte es sich wirklich um eine Person, die Frauke stalkte, die Frauke aber nur oberflächlich kannte, bspw. eben aus einem Praxiseinsatz während ihrer Ausbildung (Patient:in, Kolleg:in etc.).
Eine Frau käme für mich schon in Frage, da ich selbst mal eine so verstörte Kollegin (ich war, wie Frauke, auch in der Pflege) hatte, mit der ich selbst zwar anfänglich gern arbeitete, von der ich aber selbst nur großartig etwas über sie erfahren hätte. Die begann eines Tages mit Geschenken, Briefchen, dann fand ich etwas vor der Haustür, nach dem Umzug (nicht wegen ihr, wegen mir auch nicht…) hatte sie flugs die neue Adresse raus und es ging da weiter…als meine Katze (mein “Kind”) starb wurde es ganz arg, da verging dann kein Tag mehr, ohne Telefonat. Als ich nicht recht zog, weil ich 1. immer noch an meiner verstorbenen Partnerin hing und hänge, 2. sie nicht nein Typ war und 3. Kollegin ein No-Go für mich ist, schlug es ihrerseits in Hass um. Und da war ich dann schon auf der Hut. Nicht nur einmal habe ich sie im Hof meines Wohnhauses gesehen, sie hat versucht Gerüchte zu streuen und die ein oder andere Aussage unter Zeugen, dass ich schon sehen würde, was ich davon (keine Beziehung mit ihr zu führen) habe usw.
Das Ende kam erst mit meinem Suizidversuch (sie war enttäuscht, dass es nicht klappte) und meiner Kündigung dort. Aber der hätte ich ein Verhalten, wie von Fraukes “Entführer” problemlos vorstellen können, die hasserfüllte Energie war da (nur kein Auto).
Und ich selbst kann mich von manchen Gedanken auch nicht freimachen. Würde ich für Mord nicht ins Gefängnis müssen, würde ich auch den ehemaligen Dialysearzt meines Großvaters entführen, ihm zeigen, was er mit meinem Opa, meinem besten Freund und 1/3 meiner Patienten so angestellt hat und dann schön langsam…nun ja…aber ich wäre sofort Verdächtige No.1, weil ich damit nie hinter dem Berg hielt.
Wenn jemand jedoch nicht über diese Befindlichkeiten redet…der rutscht schnell durchs Raster und wird übersehen.
Und wie im Beispiel oben…es reichen Momente, um für eine Person interessant zu werden. Man weiß nie im Vorfeld, wer sich wann wie in wen/wessen Liebe oder Hass hineinsteigert.