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Amanda Knox

11.080 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

01.02.2014 um 09:27
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb: Es geht also noch nicht einmal darum, aus lauter Verzweiflung, weil man keinen Täter findet, die Volksseele zu beruhigen.
Yes. Vielleicht, um die Unfähigkeit - Guede war ja längst bei ähnlichen Verbrechen (wenn auch ohne Mord) - ertappt worden, hätte in U-Haft sitzen müssen, zu verdecken?

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Amanda Knox

01.02.2014 um 09:30
@aberdeen

ganz generell gilt: Nichts ist so gefährlich als medialer Druck auf die Ermittler (so a la "unfähige Polizei tappt im Dunklen"), weil genau dies dann dazu führt, uns irgend wen zu präsentieren... (Modellfall ggfls Benedikt Toth? wobei der sehr früh präsentiert wurde...und wieder war Mr. 100 % beteiligt)

Ist, wie Du richtig ausführtest, hier ja aber eben gerade nicht der Fall.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 09:35
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Yes. Vielleicht, um die Unfähigkeit - Guede war ja längst bei ähnlichen Verbrechen (wenn auch ohne Mord) - ertappt worden, hätte in U-Haft sitzen müssen, zu verdecken?
Hmmm. Ja, das mag auch eine Rolle gespielt haben. Wenn ich es mir so recht überlege...
Angenommen, AK und RS wären niemals ins Spiel gebracht worden, wie wäre der Fall dann wohl in Perugia und in der Gegen wahrgenommen worden?

Soweit ich weiß, hatten in dort zeitnah zur Ermordung von MK Probleme mit einem Serienmörder, wobei sich die Polizei auch nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Außerdem wäre ja wohl die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass genau das eingetreten wäre, was @pfiffi schreibt: viele hätten sich gefragt, warum RG noch hat frei rumlaufen können, da der ja ein gewisses Gefährdungspotenzial schon gezeigt hatte. Ja, ich denke da hast Du mich überzeugt.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 09:49
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Soweit ich weiß, hatten in dort zeitnah zur Ermordung von MK Probleme mit einem Serienmörder, wobei sich die Polizei auch nicht mit Ruhm bekleckert hatte.
??? das neueste was ich hör. Das "Monster von Florenz" war jahrzehnte vorher...Welche Fälle meinst Du?

Indessen: das - problematischer Begriff - sog. kollektive Gedächtnis Italiens hat den Fall "Monster von Florenz" aufgespeichert bis zum heutigen Tag.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:04
@pfiffi

"2004 wurde zum dritten Mal die Wohnung des Apothekers Calamandrei aus San Casciano durchsucht, der bereits 1988 nach einer Beschuldigung durch seine ehemalige Ehefrau, die eine Beretta im Kühlschrank gesehen haben wollte, in den Verdacht der Ermittler geraten war.[1] 1991 hatte sie ihre Beschuldigungen in einem ausführlichen Schriftsatz wiederholt. Die Ermittlungen waren damals eingestellt worden. Bei der neuerlichen Durchsuchung beschlagnahmte die Polizei Unterlagen und Videokassetten, die der ermittelnde Kommissar für relevantes Beweismaterial hielt. Calamandrei wurde beschuldigt, Auftraggeber der Mordserie zu sein, um an die Leichenteile der ermordeten Frauen für „satanische Messen“ zu kommen. 2007 kam es zu einer ersten Gerichtsverhandlung, 2008 wurde Calamandrei von einem Florentiner Gericht freigesprochen.[2]

Im Zusammenhang mit den Fahndungen kam es zu drei Selbstmorden und sieben weiteren Morden. Mögliche Spuren am Tatort waren durch Fahrlässigkeit der Polizei nicht gesichert oder sind verdorben worden; Akten sind verschwunden, die Justiz und die rivalisierenden Polizeiorgane lähmten sich gegenseitig. In der Bevölkerung hält sich beharrlich das Gerücht, dass einflussreiche Hintermänner von Teilen der Justiz geschützt wurden."

Quelle: Wikipedia: Monster von Florenz


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:22
@aberdeen, dann haben wir beide uns in den Zeiten geirrt... Ja, den Fall meinten wir wohl.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:24
@pfiffi
Jep! Die Morde waren schon lange her, aber das Geschehen an sich war in der Gegend noch hoch aktuell. Ich meine da auch durchaus Parallelen zu sehen:

"Anfang der 1990er Jahre geriet der 68-jährige Bauer Pietro Pacciani ins Blickfeld der Ermittler. Er hatte bereits 1951 einen durchreisenden Geschäftsmann niedergestochen und zu Tode getreten, um ihn anschließend zu berauben. Nachdem er 13 Jahre im Gefängnis verbracht hatte, heiratete er und gründete eine Familie. Zwischen 1987 und 1991 wurde er erneut inhaftiert, nachdem er seine Frau geschlagen und seine beiden kleinen Töchter sexuell belästigt hatte. Auch sollte er zu einer geheimen Gruppe gehören, der auch die Männer Mario Vanni, Giovanni Faggi und Giancarlo Lotti angehörten, die angeblich schwarze Messen abgehalten und weibliche Körperteile geopfert hatten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei neben pornografischen Zeichnungen auch Zeitungsartikel über die Pärchenmorde sowie ein angeblich von Pacciani gemaltes Bild, das die Polizei für „satanistisch“ hielt, und eine passende Patronenhülse. 1992 denunzierten ihn verschiedene anonyme Schreiber.

Pietro Pacciani wurde am 17. Januar 1993 verhaftet und am 1. November 1994 in Florenz zu 14-mal lebenslanger Haft verurteilt. Er ging in Berufung und wurde am 13. Februar 1996 überraschend freigesprochen. Grund des Freispruchs waren vor allem erhebliche Zweifel an der Einzeltätertheorie und zahlreiche ungeklärte Indizien, die auf bisher unbekannte Mit- oder Haupttäter hinwiesen. Der Oberste Gerichtshof annullierte den Freispruch am 12. Dezember und ordnete eine neue Verhandlung an, zu der es jedoch nicht mehr kam, da Pietro Pacciano am 22. Februar 1998 tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Die Umstände seines Todes blieben ungeklärt. Michele Giuttari, der 1995 die Leitung der Mordkommission von Florenz übernahm und später verschiedene Bücher über die Mordserie veröffentlichte, behauptet bis heute, dass mehrfach wichtige Daten unterschlagen wurden und der Täter die Morde auf Befehl von Auftraggebern ausführte, die bis heute auf freiem Fuß seien. Insbesondere bei der Ermittlung rund um eine mögliche Beteiligung des Arztes Francesco Narducci, der wenige Wochen nach dem letzten Mord tot aus dem Trasimenischen See geborgen worden war, sei er von Vorgesetzten und der Justiz behindert worden."

Wikipedia: Monster von Florenz

Das scheint da in Norditalien also in gewisser Weise Methode zu haben, dass die Gerichte ...


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:25
@jucknarrisch
Zitat von jucknarrischjucknarrisch schrieb:Ich verfolge den Thread schon seit vielen Monaten. Großes Lob an @Quiron und auch @JosefK1914. Ihr seid sachlich und korrekt, also faire Diskussionspartner mit Niveau und Stil, was man von @Itsneverbow nicht wirklich behaupten kann.
Danke, jucknarrisch. Die Anerkennung tut gut. Ich möchte dieses Lob auch auf @HansM erweitern, der immer wieder wichtige Informationen zu diesem Thema beisteuert.

Mit der Liste, die itsneverBoW als seine Motivation anführt ist es, wie ich erwartet habe. Eine Reihe von ausgelutschten Punkten, die bei PMF und TJMK seit Jahren aufgewärmt wird. Mehr oder weniger gedankenlos kopiert und eingefügt, allenfalls auf Deutsch übersetzt.

Zu jedem dieser Punkte gibt es Hintergründe, die seit Jahren bekannt sind und die schon endlos diskutiert wurden. Keiner dieser Punkte ist wirklich dramatisch und vor allem beweist keiner ein schuldhaftes Verhalten von Amanda Knox oder Raffaele Sollecito.

Ich bin mir sicher, itsneverBoW hat kaum ein Detail davon gekannt, bevor für ihn die Schuld von Frau Knox feststand. Er kannte allenfalls die reißerischen und unzureichenden Medienberichte: "Amanda Knox hat einen Unschuldigen der Tat bezichtigt" usw. Wir wissen, welchen Schaden das anrichten kann.

Im Gegensatz zu anderen, will itsneverBoW seinen Irrtum nicht zugegeben (und ist die Tatsache, daß so eine Sturheit möglich ist nicht auch eine Erklärung für das Verhalten der Polizei in Perugia?).
Stattdessen rennt er zu den Rattenlöchern TJMK und PMF, um sich dort die Bestätigung seiner Vorurteile zu holen.

Curt Knox sei arrogant, behauptet er. Mag sein. Ich habe diesen Mann nie aus eigener Anschauung erlebt. itsneverBoW sicher auch nicht. Aber der Satz ist aber eine beliebte Phrase, die bei TJMK und PMF täglich ausgetauscht wird. Und hier wird sie einfach nachgeplappert.

Curt Knox steht seit bald sieben Jahren in einer schwierigen Situation zu seiner Tochter. Soviel weiß ich über ihn.

Man wirft ihm vor, er habe eine PR-Agentur beauftragt. Na und? Das ist eine vernünftige Entscheidung wenn zu erwarten steht, daß man viel mit Medienbertretern zu tun bekommt. Da tut eine kompetente Beratung Not. Und wenn diese Agentur Informationen über Amanda Knox verbreitet, die diese in einem günstigen Licht dastehen lässt, was ist dagegen zu sagen, wenn es sich um die Wahrheit handelt?

Ich schließe mich übrigens der Frage von HansM an: Wer ist Kathleen?


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:36
Zitat von QuironQuiron schrieb:Man wirft ihm vor, er habe eine PR-Agentur beauftragt. Na und? Das ist eine vernünftige Entscheidung wenn zu erwarten steht, daß man viel mit Medienbertretern zu tun bekommt. Da tut eine kompetente Beratung Not. Und wenn diese Agentur Informationen über Amanda Knox verbreitet, die diese in einem günstigen Licht dastehen lässt, was ist dagegen zu sagen, wenn es sich um die Wahrheit handelt?
Danke.

ich habe, als nunja "Idealist" (im Schillerschen Sinn!) natürlich mit Litigation so meine Probleme. Die Wahrheit, so denke ich Dussel es mir, müsse doch für sich sprechen.

Was mich an diesem Fall stört: Immer wieder wird Knox, nicht ganz zu Unrecht, vorgeworfen, dass sie Litigation betreibe.

Okay, tut sie, richtig.

Aber wieviel Contra-Knox Litigation gab es vorher?

Kritik ist dann in Ordnung, wenn sie an alle gleiche Maßstäbe anlegt. Das ist hier ersichtlich nicht der Fall. Die ganze Presserummelabteilung eines Justizwesens (von PR, Marketing u.ä. verstehe ich allein schon beruflich ein bisschen was!) stand hier der Staatsanwaltschaft zur Verfügung. Bezahlt vom (italienischen) Steuerzahler. Wenn die Gegenseite gleiches Geschütz auffährt, heißt es: Boah, die machen das für Kohle!

Axo? Die Pressesprecher/innen der italienischen Justiz arbeiten für Eierschale? Wußt ich gar nicht...


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:53
aus dem Guardian:

Knox and Sollecito case delivers harsh verdict on Italian justice

Meredith Kercher murder trial has shown Italian justice system to be more concerned in saving face than looking at the evidence



Andrew Gumbel
Andrew Gumbel
theguardian.com, Friday 31 January 2014 15.59 GMT
Jump to comments (732)

Raffaele Sollecito Raffaele Sollecito leaves court in Florence, Italy, on Thursday after being found guilty for a second time. Photograph: Maurizio dell'Innocenti/EPA

The Italian justice system has pulled off an astonishing and unenviable feat: finding Amanda Knox and Raffaele Sollecito guilty of murder – for the second time – without a shred of evidence to substantiate the verdict.

This case, so long and tortured and so unsatisfactory to many, seems destined to go down not just as a breathtaking miscarriage of justice, but one that raises serious doubts about Italy’s ability to mete out criminal justice based on factual verification and proof beyond a reasonable doubt.

Consider: the appeals court that in 2011 found Knox and Sollecito not guilty of murdering Meredith Kercher and set them free after four years in prison made clear that almost every pillar of evidence mounted against them had collapsed. A court-ordered reappraisal of the forensic evidence completely dismantled the prosecution’s claims about the purported murder weapon, refuted the contention that Sollecito’s DNA was on Kercher’s torn bra strap, and made clear there were no physical traces of either defendant in the room where the murder took place.

Nothing, in other words, tied them to the crime except for theories and conjecture unsupported by actual evidence. By contrast, the DNA of Rudy Guede, the Ivorian-born drifter now serving a 16-year sentence for the murder, was all over the crime scene.

The high court justices who threw out the first appeal and ordered a new trial last March did so not because it had doubts about the forensic reappraisal, but rather because, in their view, the appeals court had focused too much on the shortcomings of individual pieces of evidence instead of examining the case “as a whole”. This alone was a deeply disconcerting line of argument.

The high court was convinced, even without proof, that Meredith Kercher had died as a result of a multi-person sex game gone wrong and said a new trial must take this into account. Enter Alessandro Crini, the lead prosecutor in the latest appeal, who did his best to follow the high court’s directions but could not make the sex-game theory stick.

Instead, Crini came up with an entirely new scenario, unheard in any previous court proceedings going back to 2008, in which he envisioned Knox and Kercher arguing over an unflushed toilet and then somehow allowing the argument to escalate to the point where Knox pulled an eight-inch kitchen knife from her purse and Sollecito plunged his pocket knife into her neck. Guede’s role, Crini claimed, was limited to “satisfying himself in barbarous fashion” – in other words, seeking sexual gratification while the murder took place in front of him.

The kitchen knife has been tested repeatedly and it is now agreed by all parties that Kercher’s DNA was not on it. Sollecito’s penknife, meanwhile, was never seriously considered to be a factor until Crini suddenly decided it was—again, without a shred of forensic evidence. The prosecution had nothing to place Knox or Sollecito in the house on the night of the murder, much less in Kercher’s room. And it had no motive to offer beyond the ludicrous notion – also unproven -- that Knox was moved to homicidal rage because Kercher accused her of being messy around the house, and Sollecito was willing to go along with the crime out of love for her.

Somehow – we won’t know the reasoning for another three months -- the Florence appeals court took this nonsense seriously enough to find Knox and Sollecito guilty and sentence them to 28-and-a-half years and 25 years respectively. The case will now return to the high court, which must confirm the sentences before they take effect. The future certainly looks grim for the defendants, especially for Sollecito who is in Italy and has been ordered to surrender his passport. Knox, who is in the US, will most likely avoid having to return to prison in Italy but she can never go back there and remains mired in legal costs and liabilities.

A case that began as tragedy and turned swiftly to farce under the glare of the international media spotlight has thus taken on new tragic overtones. It boils down to an Italian justice system more interested in saving face than in looking at the evidence. In another judicial environment, the focus might be on the multiple pieces of evidence presented in court by the Perugia police and by the original prosecutor, Giuliano Mignini, which fell apart on closer scrutiny; on the fact that Mignini was fighting off criminal charges of prosecutorial misconduct when he mounted the original case; on the fact that Sollecito was put in solitary confinement for six months solely on the basis of the blood-stained print of a shoe that was later demonstrated not to be his; or on the fact that chief homicide detective on the case, Monica Napoleoni, has since been removed from her job on suspicion that she abused her position to try to intimidate her ex-husband in a child custody dispute.

Those who believe Knox and Sollecito are guilty have often complained that the memory of the crime victim, Meredith Kercher, has been lost in the media shuffle. The real scandal, though, is the way the entire Italian judicial system has itself tarnished Kercher’s memory by chasing phantoms and needlessly tormenting two wholly innocent young people, all because it won’t admit that it blew the case from the start.


Andrew Gumbel was co-author of Raffaele Sollecito's account of the case, Honor Bound: My Journey to Hell and Back with Amanda Knox

http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/jan/31/amanda-knox-raffaele-sollecito-case-harsh-verdict-italian-justice

Dem ist ja wohl eigentlich nicht mehr sehr viel hinzu zu fügen ...


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:56
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Dem ist ja wohl eigentlich nicht mehr sehr viel hinzu zu fügen ...
Nein, nicht wirklich.

Man kann es aber wiederholen, damit es nicht übersehen wird:

The real scandal, though, is the way the entire Italian judicial system has itself tarnished Kercher’s memory by chasing phantoms and needlessly tormenting two wholly innocent young people, all because it won’t admit that it blew the case from the start.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 10:58
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:The kitchen knife has been tested repeatedly and it is now agreed by all parties that Kercher’s DNA was not on it. Sollecito’s penknife, meanwhile, was never seriously considered to be a factor until Crini suddenly decided it was—again, without a shred of forensic evidence. The prosecution had nothing to place Knox or Sollecito in the house on the night of the murder, much less in Kercher’s room. And it had no motive to offer beyond the ludicrous notion – also unproven -- that Knox was moved to homicidal rage because Kercher accused her of being messy around the house, and Sollecito was willing to go along with the crime out of love for her.
Allein das ist der helle Wahnsinn...


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:01
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Sollecito’s penknife, meanwhile, was never seriously considered to be a factor until Crini suddenly decided it was—again, without a shred of forensic evidence.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich Andrew Gumbel da nicht irrt. Ich dachte eigentlich, Alessandro Crini meinte nach wie vor das Küchenmesser, als er die Übereinstimmung mit dem Abdruck erwähnte.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:01
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Instead, Crini came up with an entirely new scenario, unheard in any previous court proceedings going back to 2008, in which he envisioned Knox and Kercher arguing over an unflushed toilet and then somehow allowing the argument to escalate to the point where Knox pulled an eight-inch kitchen knife from her purse and Sollecito plunged his pocket knife into her neck. Guede’s role, Crini claimed, was limited to “satisfying himself in barbarous fashion” – in other words, seeking sexual gratification while the murder took place in front of him.

The kitchen knife has been tested repeatedly and it is now agreed by all parties that Kercher’s DNA was not on it. Sollecito’s penknife, meanwhile, was never seriously considered to be a factor until Crini suddenly decided it was—again, without a shred of forensic evidence. The prosecution had nothing to place Knox or Sollecito in the house on the night of the murder, much less in Kercher’s room. And it had no motive to offer beyond the ludicrous notion – also unproven -- that Knox was moved to homicidal rage because Kercher accused her of being messy around the house, and Sollecito was willing to go along with the crime out of love for her.
Als ich es gestern schon gehört hatte, wollte ich es ja nicht glauben, dass die wirklich mit so einer Story um die Ecke kommen. Daher habe ich heute ein wenig recherchiert, um etwas über die Urteilsbegründung zu erfahren. Es ist unbelievable ...


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:16
Zitat von QuironQuiron schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob sich Andrew Gumbel da nicht irrt. Ich dachte eigentlich, Alessandro Crini meinte nach wie vor das Küchenmesser, als er die Übereinstimmung mit dem Abdruck erwähnte.
Wahrscheinich werdet ihr besser recherchieren, aber

"Diesmal sind sich die Verteidiger ihrer Sache sicherer. Das neue Verfahren hat keine neuen Indizien gegen Knox und Sollecito erbracht; im Gegenteil: Auf dem angeblichen Mordmesser fand sich bei einer erneuten Prüfung nun doch keine DNA des Opfers, und ein besser zu den Verletzungen passendes Taschenmesser, wie es Sollecito besessen haben soll, existiert nur als Hypothese des Staatsanwalts."

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/mordprozess-in-italien-amanda-knox-die-spur-fuehrt-zur-toilette/9399056.html

und weiter:

Dieser hat auch den Tathergang anders rekonstruiert als seine Vorgänger. Nicht das Entgleisen einer hemmungslosen Sexorgie unter Drogeneinfluss habe zum Tod Merediths geführt. Vielmehr habe Rudy Guede bei seinem Besuch in der WG die Klospülung nicht betätigt; Meredith habe ihn dafür gerüffelt, und dann hätten sich Guede und die zufällig hereinkommenden Knox und Sollecito auf die 20-jährige Engländerin gestürzt. „Aber wieso sollten Knox und Sollecito einem Mörder beispringen; sie kannten ihn ja praktisch nicht einmal?”, wendet die Verteidigung ein, und: „Warum sollte man im Streit um eine Klospülung derart brutal morden?“ Ganz abgesehen davon, sagt die Verteidigung, dass Amanda und Raffaele zur Tatzeit noch gar nicht im Haus gewesen seien, und: Selbst die ausgefuchstesten Mörder würden es nicht schaffen, den Ort des Delikts so zu säubern, dass in den zahlreichen Fuß- und Blutspuren ausschließlich die DNA-Spuren eines einzigen Täters – Rudy Guedes in diesem Falle – nachweisbar blieben, alle anderen aber so restlos verschwänden, wie es in der Pergolastraße 7 von Perugia tatsächlich der Fall war.

Den durch das globale Medieninteresse heute weltberühmten Verschluss von Merediths BH, auf dem sich Spuren Sollecitos gefunden haben, hält die Verteidigung für nur verdreckt, nicht aber beweiskräftig. Diesen Büstenhalter hätten die Ermittler erst 46 Tage nach der Tat vom Fußboden der Wohnung aufgelesen, bis dahin seien alle möglichen Leute drübergetrampelt und hätten ihn angefasst.

Die seit 2011 freie Amanda Knox, heißt es, habe an der Uni ihrer Heimatstadt Seattle einen Kurs für „kreatives Schreiben“ belegt; mit ihren Fernsehauftritten und ihrer Autobiografie „Waiting to be heard“, in der sie darüber klagt, dass keiner in Italien ihre Unschuldsbeteuerungen angehört habe, sei sie in den USA zur Millionärin geworden.

Raffaele Sollecito dagegen, der heute knapp 30-jährige studierte Informatiker, hat versucht, seine Gerichtskosten über eine Sammelaktion im Internet hereinzubekommen. 500 000 Dollar hatte Sollecito als Ziel angegeben; 28 436 Dollar sind es bisher geworden. Aber auch wenn er in den vergangenen beiden Jahren durch etliche Auslandsreisen – bis in die Dominikanische Republik – aufgefallen ist, dem Urteilsspruch diese Woche will Raffaele seinem Vater zufolge nicht davonlaufen: „Nur im Gerichtssaal wird er nicht sein, das wäre emotional doch zu anstrengend.“


Quelle: a. a. O.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:40
@aberdeen
Schau an, schau an. Da hat der Staatsanwalt ein weiteres Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Aber irgendwelche forensischen Daten, die seine Behauptung untermauern, hat er natürlich nicht präsentiert.

Dazu wollte ich noch etwas sagen:
@EC145
Zitat von EC145EC145 schrieb:ok Amanda Knox hat den barbesitzer wissentlich falsch belastet. das tat sie sicher nicht aus berechnung sondern aus verzweiflung
Grundsätzliche Zustimmung. Ich störe mich nur an dem Wort "wissentlich".

1. Amanda Knox konnte zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, daß Patrick Lumumba nicht der Täter sein konnte.

2. Amanda Knox "wusste", daß sie nicht wissen konnte, daß Patrick Lumumba am Tatort war, da sie ihn tatsächlich ja nie dort gesehen hat.
Nun gerät die Wahrheit, an die sie sich erinnert, mit der Wahrheit, die ihr die Polizei vermittelt, in Konflikt. Sie widersprechen sich. Sie muss diesen Konflikt auflösen, indem sie sich für eine Wahrheit entscheidet. In diesem Fall leider für die Wahrheit der Polizei.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:58
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Dieser hat auch den Tathergang anders rekonstruiert als seine Vorgänger. Nicht das Entgleisen einer hemmungslosen Sexorgie unter Drogeneinfluss habe zum Tod Merediths geführt. Vielmehr habe Rudy Guede bei seinem Besuch in der WG die Klospülung nicht betätigt; Meredith habe ihn dafür gerüffelt, und dann hätten sich Guede und die zufällig hereinkommenden Knox und Sollecito auf die 20-jährige Engländerin gestürzt.
Man hat ja schon viel Mist gehört, aber das als Motiv verkaufen zu wollen, und noch viel schlimmer, damit auch durchzukommen, muß doch jeden logisch denkenden Menschen vollkommen fassungslos den Kopf schütteln lassen.
Zitat von QuironQuiron schrieb:Sie muss diesen Konflikt auflösen, indem sie sich für eine Wahrheit entscheidet. In diesem Fall leider für die Wahrheit der Polizei.
Für mich immer noch vollkommen nachvollziehbar, da sie der Polizei generell glaubte und an sich selbst zweifelte, was auch kein Wunder ist, wenn man sich die Situation vor Augen führt. Ihr Alter, die Sprachbarriere, der Druck, der auf sie ausgeübt wurde, indem man ihr Dinge suggerierte, in den Mund legte und drohte. Hätte sie ihre Aussage nicht sehr zeitnah wiederrufen, bzw. revidiert, würde ich es vielleicht anders bewerten, aber da sie das hat, liegt für mich auf der Hand, daß es ihr nicht darum ging, von sich selbst abzulenken und stattdessen den Verdacht auf einen anderen zu lenken.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 11:59
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Man hat ja schon viel Mist gehört, aber das als Motiv verkaufen zu wollen, und noch viel schlimmer, damit auch durchzukommen, muß doch jeden logisch denkenden Menschen vollkommen fassungslos den Kopf schütteln lassen.
So ging es mir auch gestern.


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Amanda Knox

01.02.2014 um 12:07
Die hätten mal lieber den überführten Rudy Guene besser befragen sollen statt ihm seine ständig den aktuellen Ermittlungsergebnissen angepassten Erklärungen einfach so abzukaufen. Jemand, der schon gelogen hat vorher und dann plötzlich behauptet, zwei andere Personen wären mit am Tatort gewesen und er selbst habe ja nur einvernehmlichen Sex gehabt, während die anderen Beiden plötzlich grundlos das Opfer, mit dem er eben noch geschlafen hatte, überfielen und töteten, diese Geschichte abzunehmen, ist doch echt dilettantisch. Die wollten einfach den Fall gelöst haben, vom Tisch haben, egal, wer dafür den Kopf hinhalten muss.

Der Fall ist doch ganz klar: Der Typ ist da eingebrochen, hat das Mädel vergewaltigt und getötet, dann hat er vor lauter Aufregung noch aufs Klo gemusst (vielen Tätern schlägt die Aufregung auf die Verdauung, die Polizei hat dafür auch einen Fachbegriff - Kotleger werden Täter genannt, denen während der Tat die Verdauung in die Quere kommt) und dann ist er mit ihren Habseligkeiten abgehauen, was das eigentliche Ziel der Tat gewesen ist, bevor er merkte, dass er nicht allein ist in der Wohnung. Und die Sachen hat er dann unterwegs weggeworfen, weil ihm einfiel, dass es nach einem Mord kaum gut sein kann, dass man persönliche Gegenstände des Opfers bei ihm findet. Fall gelöst, ohne konstruierte Dreiecksgeschichte, der Richtige sitzt, fertig!


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Amanda Knox

01.02.2014 um 12:08
@diegraefin

Besser hätte ich es auch nicht schreiben können ....


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