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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

28.12.2019 um 15:38
@Cpt.Germanica
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich gehe im Übrigen davon aus, dass MW im Bezug auf die Ablageorte der Leichen auf Zeit gespielt hat und auch deswegen hierzu schwieg da ihr bewusst war, dass der Verwesungsprozess und wilde Tiere etwaige Tatspuren vernichten.
Da kannst von ausgehen, sie arbeitete im medizin. Bereich, und die basics wie Leichenkühlung, Madenbefall lernt man in der Ausbildung, bzw. man hört sowas ja auch "außerhalb". 1986 war die Forensik noch nicht so weit wie heute, ich glaube da war der Fingerabdruck noch das Nonplusultra, und der verschwindet wohl spätestens wenn die Verwesung entsprechend weit fortgeschritten ist. Bzw. damals war das sicher nicht mehr rekonstruierbar (falls es das heute ist)

Ich möchte einfach mal darstellen, weshalb ich die Nachtversion für mich ausschließe

1.) Bekleidung:

Socken
Beim Badeausflug am Sonntag trugen die Mädchen die gleiche Kleidung - also Short und Shirt- wie am Montag, jedoch keine Socken und frische Schlüpfer (M. W. 12.08.1986)
Bei der Vermisstenmeldung vom 04.08.1986 konnte M.W. konkrete Details benennen, die sie wenn die Nachtversion zutreffen würde nicht wissen könnte.
Melanie: gelbe Socken und Sandalen
Karola: blaue Socken und Sandalen

Sowie die Haarspangen, die M.W. konkret benannte und nach der Auffindung als die identifizierte die sie den Mädchen am Montagvormittag in die Haare machte

- - - - - -

Der Nachtversion zufolge betrat sie das Kinderzimmer ohne Licht zu machen, Licht brannte im Eßzimmer (Achtung! Die Kinderzimmertüre blieb nicht von alleine offen, sondern fiel bis auf einen Spalt von 2-2,5 cm selbst zu), in dem schlecht bzw. kaum ausgeleuchtetem Kinderzimmer nahm sie laut dem Geständnis der Nachversion folgendes -bei offenstehender Kinderzimmertüre (!!!) - wahr:
Beide Kinder waren in ihren Betten in der Decke halb zugedeckt Es sah aus, als würden sie schlafen. Mir ist dann sofort aufgefallen, dass sie ihre normale Bekleidung (Höschen, T--Shirts) anhatten und nicht ihre Schlafanzüge.
Quelle Mordakte Weimar

2.) Zeitfenster
R. W. hätte für die Tat 25 Minuten Zeit gehabt. Die Elliots verließen die Wohnung gegen 02:45 und gegen 03.20 kam M.W. zurück. In dieser Zeit hätte er:

  1. beide Mädchen töten müssen
  2. beiden Mädchen die Schlafanzüge aus -und Tageskleidung anziehen müssen
  3. beide Mädchen frisieren müssen
  4. ein Bier trinken müssen

Zu 1.) das ließe sich zwar zweifelsfrei in der Zeit erledigen
Zu 2.) R. W. hatte darin keine Übung, das tat sonst seine Frau, und dies dann bei Leichen zu tun evtl. noch unter Zeitdruck halte ich für wenig wahrscheinlich
Zu 3.) siehe unter 2.), selbst M.W. Schwester Brigitte gab an, daß er das konnte bzw. je tat. M.W. selbst gab an das sie für Melanies langes und dichtes Haar zum föhnen 30 Minuten benötigte

- - - - - -

2.) Verbringung
1.) In diesen drei Häusern an der Ausbacher Str. wohnten Arbeiter der Kali und Salz-Bergwerke, die im Schichtbetrieb tätig waren, sprich möglicherweise kamen da gegen 04.00 schon die ersten aus ihren Wohnungen die R.W. mit den toten Mädchen im Arm hätten sehen können, oder ihn bei seiner Rückkehr von der Verbringung hätten sehen müssen. (M.W. Schwager Jürgen kannte R.W. von der Arbeit und sah einmal morgens um 04.00 als er zur Arbeit musste, die M.W. mit K.P. im Treppenhaus)

2.) Absolut nicht nachvollziehbar wäre dann auch, weshalb R.W. die Mädchen an zwei verschiedenen Orten abgelegt hat, denn das Verkehrsaufkommen nachts dürfte weniger gewesen sein als am Vormittag wo die Verurteilte vielleicht wegen mgl. Sichtungen in Panik geriet und sich gezwungen sah einen anderen weiteren Ablageort zu suchen.

- - - - - -

Das ist nur meine Ansicht, es gibt bspw. auch ein Gutachten welches ihre Aussage der angezogenen Kinder im Bett widerlegt.

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28.12.2019 um 15:57
Was mich nach wie vor irritiert ist die seltsame Geschichte mit dem gestohlenen Äther aus ihrer Tasche, die sie Kevin Pratt erzählt hat.
Klang so, als ob sie vorab schon mal ihren Mann anschwärzt, für den Fall, dass bei den Mädchen die Betäubung mit Äther nachgewiesen wird.
Ich hätte ja alles verwettet, aber es wurde kein Äther gefunden.


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28.12.2019 um 16:03
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Absolut nicht nachvollziehbar wäre dann auch, weshalb R.W. die Mädchen an zwei verschiedenen Orten abgelegt hat, denn das Verkehrsaufkommen nachts dürfte weniger gewesen sein als am Vormittag wo die Verurteilte vielleicht wegen mgl. Sichtungen in Panik geriet und sich gezwungen sah einen anderen weiteren Ablageort zu suchen.
Wenn die Kinder nachts abgelegt worden wären, hätte man garantiert eine ganz andere Stelle ausgesucht. Denn auch wenn dort wenige Autos vorbeikamen, wäre ein einziges schon zu viel gewesen. Da guckt doch jeder genau hin, wenn dort um 4 Uhr ein Auto steht!


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Der Mordfall Weimar

28.12.2019 um 16:13
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Was mich nach wie vor irritiert ist die seltsame Geschichte mit dem gestohlenen Äther aus ihrer Tasche, die sie Kevin Pratt erzählt hat.
Klang so, als ob sie vorab schon mal ihren Mann anschwärzt, für den Fall, dass bei den Mädchen die Betäubung mit Äther nachgewiesen wird.
Mich irritiert bei dieser Story vielmehr, wie KP auf die Idee mit der Arzneitasche im Auto kam. Pflegepersonal hat sowas nicht. Noch nicht mal Anästhesiepersonal, und MW war KPH, die haben sowas schon gleich gar nicht. Im normalen Verbandskasten sind keine Medikamente. Was hat die dem KP da erzählt, oder gezeigt und waren da die Medis die sie ihm 1985 heimlich verabreichte auch mal drin?

Äther wäre nachweisbar, was allerdings nicht nachweisbar ist und früher häufig in der Narkose und auch Geburtshilfe eingesetzt wurde, das ist Lachgas!


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28.12.2019 um 17:51
Zitat von margarethamargaretha schrieb:2.) Zeitfenster
R. W. hätte für die Tat 25 Minuten Zeit gehabt. Die Elliots verließen die Wohnung gegen 02:45 und gegen 03.20 kam M.W. zurück. In dieser Zeit hätte er:
1. beide Mädchen töten müssen
2. beiden Mädchen die Schlafanzüge aus -und Tageskleidung anziehen müssen
3. beide Mädchen frisieren müssen
4. ein Bier trinken müssen

Zu 1.) das ließe sich zwar zweifelsfrei in der Zeit erledigen
Zu 2.) R. W. hatte darin keine Übung, das tat sonst seine Frau, und dies dann bei Leichen zu tun evtl. noch unter Zeitdruck halte ich für wenig wahrscheinlich
Zu 3.) siehe unter 2.), selbst M.W. Schwester Brigitte gab an, daß er das konnte bzw. je tat. M.W. selbst gab an das sie für Melanies langes und dichtes Haar zum föhnen 30 Minuten benötigte
Du meinst unter 2.3) vermutlich, dass R.W. das frisieren NICHT konnte, richtig??

Im Übrigen sind Deine Beiträge mit das beste, was man in diesem Thread lesen kann, Danke @margaretha!


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28.12.2019 um 17:55
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Du meinst unter 2.3) vermutlich, dass R.W. das frisieren NICHT konnte, richtig??
Ja! Ich seh jetzt gerade erst, daß hier:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Zu 3.) siehe unter 2.), selbst M.W. Schwester Brigitte gab an, daß er das konnte bzw. je tat. M.W. selbst gab an das sie für Melanies langes und dichtes Haar zum föhnen 30 Minuten benötigte
das entscheidende Wort "nicht" fehlt. 😳
Da sollte natürlich: "selbst M.W. Schwester Brigitte gab an, daß er das NICHT konnte bzw. je tat." stehen!!!


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29.12.2019 um 13:52
So ehrlich war sie zu KP auch nicht… Hier sind Auszüge aus den Befragungen von KP
-
In der Wohnung war ich einmal (05.08.1986)

-Auf Nachfrage antworte ich, dass ich bin geschieden bin und auf die Scheidungspapiere warte. (06.08.1986)

-Monika Weimar hat sich nach einer Wohnung umgesehen (06.08.1986)

-1985 wurden wir geschieden. Es dauert ein Jahr, bis die Scheidung rechtskräftig ist. Ich warte auf die endgültige Mitteilung. (09.08.1986)

-Letztes Treffen mit Monika: Am Sonntag, 3. August 1986 im Tanzclub. Monika sagte, dass sie die Kinder bei der Großmutter gelassen hätte. (09.08.1986) (*)

-Frage: „War Monika Weimar schwanger?" Antwort: „Meines Wissens nicht. Außerdem nimmt sie die Pille." (28.08.1986) (**)

-An dem Streitabend stellte ich ihr das Ultimatum, so schnell wie möglich zum Anwalt zu gehen, um die Scheidung einzureichen. Monika hatte mich immer Woche für Woche vertröstet. Und ich wollte endlich eine Entscheidung. (28.08.1986)

-Ich liebe die Monika zwar noch, ich würde ihr ganz gerne glauben, aber ich kann es einfach nicht mehr. Ich habe nur noch meine Ausgehuniform-Jacke aus der Wohnung zu holen, dann werde ich vermutlich das Verhältnis lösen, weil ich weiß, dass Monika irgendwie etwas mit der Sache zu tun hat. Zu der Petra vom Samstagabend möchte ich noch dazu sagen, dass ich tatsächlich den Gedanken hatte das Verhältnis mit Monika zu lösen, weil sie noch nichts in Sachen Scheidung gemacht hat. Das habe ich aber Monika nicht gesagt. (02.09.1986)
Hier im Video sind noch Auszüge des Interviews mit KP:
https://www.spiegel.tv/videos/136033-der-fall-weimar

(*) Die Großmutter lag im Krankenhaus…

(**) vgl. hierzu: R.W. sagte am 12.08.1986 aus, daß seine Frau die Pille abgesetzt hatte, da sie diese nicht vertrage und nicht brauchen würde.

K. P. gab am 05.08. an, daß er schon mal in der Wohnung von MW war (im Haus war er schon öfter, da er Brigitte bzw. deren Ehemann Raymond besuchte); aber findet daß außer mir eigentlich noch jemand dreist das Verhältnis in die eheliche Wohnung zu lassen? Und sich dann darüber wundert, wenn R.W. das weniger toll findet und sich nicht mitfreut?
M.W. soll sich wohl um eine Wohnung umgesehen haben, die Akribie dieses Vorhabens ist mir nicht bekannt, sie soll Inserate angesehen haben, dann aber wieder die Möglichkeit ihren Mann ins Mansardenzimmer der Ausbacher Str. 3 ins Auge gefasst haben. Sie selbst gab an:
Ich wollte eine eigene Wohnung in Bad Hersfeld nehmen. Und wenn ich gearbeitet hätte, hätte meine Mutter auf die Kinder aufgepasst. Wegen Reinhards Krankheit waren mir die Hände gebunden. Ich wollte nicht, dass man mir nachsagt, dass ich ihn gerade dann verlasse, wenn er krank ist.
Bezogen auf die Scheidung könnte sie da ähnlich gedacht haben, daß sie nicht wollte man würde ihr was Schlechtes nachsagen und ihn gerade dann verlasse, wenn er krank ist.
Dazu passt dann auch die Stelle aus dem Urteil:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:…Ohne Kinder wäre Monika Weimar nicht mit nach Amerika gezogen. Allein schon deshalb, dass sie dann die Rabenmutter wäre, ihre Kinder in Stich gelassen hätte. Sie wäre verachtet worden. Eine durch fremdes Gewaltdelikt ihrer Kinder beraubten Frau dagegen konnte Mitleid und Verständnis, auch für ein Verlassen der Heimat, rechnen.
Alle Quellen aus Mordakte Weimar


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29.12.2019 um 15:12
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ich liebe die Monika zwar noch, ich würde ihr ganz gerne glauben, aber ich kann es einfach nicht mehr. Ich habe nur noch meine Ausgehuniform-Jacke aus der Wohnung zu holen, dann werde ich vermutlich das Verhältnis lösen, weil ich weiß, dass Monika irgendwie etwas mit der Sache zu tun hat. Zu der Petra vom Samstagabend möchte ich noch dazu sagen, dass ich tatsächlich den Gedanken hatte das Verhältnis mit Monika zu lösen, weil sie noch nichts in Sachen Scheidung gemacht hat. Das habe ich aber Monika nicht gesagt. (02.09.1986)
Interessant ... In dem von mir weiter oben verlinkten Interview aus den '90ern behauptet KP ggü. dem Spiegel, dass er MW für unschuldig hält (nur um sich im selben Gespräch diesbzgl. zu widersprechen, als er nämlich angab sich von MW in dem Moment innerlich distanziert zu haben als er sich frug, was wohl eines Tages mit seinen Kindern passieren würde wenn er mit MW liiert wäre ...).

KP ist letztlich auch eine zwielichtig wirkende, wenig seriös anmutende Person.


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Der Mordfall Weimar

29.12.2019 um 15:26
ja, da haben sich drei die richtigen gefunden...leider...eine menage a trois der bösen Art.

wenn sich diese 3 Personen nicht in dieser Konstellation begegnet wären, würden die Kinder noch leben.

aber...ist müssig, es ist wie es ist...traurig, tragisch...


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29.12.2019 um 15:53
Weiß zufällig jemand, ob dieser Herr- Kevin P.- noch lebt ?
Er war wohl ziemlich schwer erkrankt, saß im Rollstuhl und mag gewesen sein wie er will,
am Tod der Kinder traf ihn kein Mitverschulden, finde ich. Die Verantwortung hatte Monika
W.- auch wenn ihr in der Ehe Gewalt widerfahren sein sollte! Bereits in den 80ern gab es
Möglichkeiten sich zu wehren und ggf. scheiden zu lassen.
Mich erschüttert auch, dass die Mädchen noch in den "Genuss" der schwarzen Pädagogik ge-
kommen sein sollen, von den Eltern geschlagen. Ich war der Annahme, diese Art "Erziehung"
sei zu der Zeit bereits auch im ländlichen Hessen verpönt gewesen...


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Der Mordfall Weimar

29.12.2019 um 17:19
Kevin Pratt hatte nie seine Verlängerung eingereicht (Auskunft der US-Armee vom 20.08.1986)
Monika W. gegenüber muss er ihr aber gesagt haben, daß er eine Verlängerung erhalten habe, dennoch im November 1986 kurzfristig zurück in die Staaten (Aktennotiz v. 14.08.1986)

Kurzfristig bedeutet i.d. Fall nicht für ganz, denn sie gab in einer Vernehmung (28.08.1986) an, sie hätte von ihm Ende Juni erfahren, daß seine Dienstzeit in De verlängert wurde und er Ende 1986 nicht für ganz in die Staaten muß.

KP seinerseits belog M.W. und gab am 28.08.1986 an, daß er M.W. gesagt hätte, er hätte seine Dienstpapiere die Verlängerung betreffend eingereicht, weil er sie nicht verlieren wollte und sie deshalb in dem Glauben ließ er könne hierbleiben. Er hat ihr angeblich erst nach der Beerdigung der Kinder mitgeteilt, daß er zurück in die USA muß.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:KP ist letztlich auch eine zwielichtig wirkende, wenig seriös anmutende Person.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:am Tod der Kinder traf ihn kein Mitverschulden, finde ich. Die Verantwortung hatte Monika
W.
Ob das wirklich Liebe war von seiner Seite, oder ob K.P.,- damals 23/24 Jahre alt- nicht primär an Schäferstündchen im Auto interessiert war? Er musste ja im Spiegel Interview fast schon loswerden wer es mit wem in welchem Auto trieb…


Er hatte als US-Soldat natürlich auch einige Barrieren, die eine Beziehung zu M.W. erschwerten, sprich, er musste alles immer abwägen um nicht mit seinen Vorgesetzten Probleme zu bekommen.

  • K. P. war (noch) nicht geschieden, ein NoGo dann eine Beziehung in „wilder Ehe“ zu führen
  • M.W. war ebenfalls verheiratet „Doppel-NoGo“
  • Als unverheirateter/geschiedener Soldat muss(te) er eigentlich in der Kaserne schlafen


K.P. ist wohl insofern mit Vorsicht zu genießen, weil er wusste oder ahnte, daß er mit seiner zuvor gemachten Lüge der Verlängerung, den Liebesschwüren und des Ultimatums vom Samstag das „i-Tüpfelchen“ war, daß M.W. zur Tat veranlasste. Möglicherweise gibt er sich da eine Mitschuld?
Was erklären würde weshalb ihm trotz einiger Zweifel an M.W.s Unschuld die letzte Konsequenz fehlt sie als Täterin zu sehen, und an die Nachtversion oder eine Tat mit Vertuschungshilfe durch M.W. zu glauben. („…wenn sie es nicht wahr, brauch ich mich nicht mitschuldig zu fühlen…“)


@AnneOnedin
Ja, K.P. lebt noch!


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Der Mordfall Weimar

29.12.2019 um 20:28
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Ich frage mich immer noch, wie sie die Kinder völlig ohne Abwehrverletzungen umbringen konnte, wenn einem Kind sogar der Schuh kaputt ging.
Übrigens, M.W. hatte nach der Tat Kratzer die sie mit einer Rangelei mit R.W. erklärte:

Die Aussage R.W. vom 12.08.1986 war diese:
Am Samstag wollte ich sie nicht weglassen. Da habe ich sie geschubst und sie hat mich gekratzt.
M.W. gab ursprünglich am 12.08.1986 an:
Mein Ehemann war nicht damit einverstanden, dass ich mit den Kindern zum Baden fahre. Es kam zu einer Rangelei mit meinem Ehemann, die aber minimal war, eher ein Geschubse. Natürlich habe ich mich gewehrt. Dabei hat mein Mann am Halsansatz einen Kratzer durch meine Fingernägel davongetragen.
Spannend wird es jetzt in „DER“ Vernehmung 28./29.08.1986, da wurde sie noch am 28.08. vor der Übernachtung in der Haftzelle und bevor sie am nä. Tag mit der Nachtversion kam nach etwas gefragt:

Frage: ,,Wir möchten Sie belehren, dass es Widersprüche in Ihren Aussagen gibt. Wir geben Ihnen nochmals Gelegenheit diese aufzuklären. Was waren das für kleine Verletzungen an Ihren beiden Händen?"
Antwort: ,,Daran kann ich mich nicht erinnern. Es gab ja eine Rangelei mit meinem Ehemann, bevor ich zum Badesee fuhr. Ich selbst hatte Reinhard oberflächig am Hals gekratzt.
Rangelei, eher Schubserei, sie selbst kratzte ihn aber hat nach der Tat Kratzer an den Händen, und Melanie Fasern ihrer Bluse unter den Fingernägeln…

Quelle wie immer Mordakte Monika Weimar


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30.12.2019 um 03:06
Zitat von margarethamargaretha schrieb:So ehrlich war sie zu KP auch nicht… Hier sind Auszüge aus den Befragungen von KP
ohne KP jetzt als Unschuldslamm darstellen zu wollen, so muss ich ihn doch an einigen Stellen in Schutz nehmen:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:-
In der Wohnung war ich einmal (05.08.1986)
so, wie ich es verstanden habe, war es erst dieser Besuch, der KP verstehen liess, dass MW und RW sich noch immer eine Wohnung teilten. Sie hatte KP zuvor gesagt, sie würde von RW getrennt leben, also dürfte er auch angenommen haben, dass in der Wohnung nur MW mit den Kindern, nicht aber RW wohne. Dafür spricht insbesondere auch, dass, als es aufgrund des Besuchs zu Streit zwischen MW und RW kam, KP versuchte, RW der Wohnung zu verweisen mit den Worten, dass das die Wohnung von MW sei und RW dort nichts zu suchen habe, und erst da wurde KP mitgeteilt, dass das die gemeinsame WOhnung von RW und MW sei!

Wie genau das sich alles darstellte, weiss ich auch nicht, aber ich gehe davon aus, dass KP tatsächlich, weil es ihm so gesagt wurde, weil er es so (miss-)verstanden hatte oder weil er es irrig so glaubte, davon ausging, dass er dort die WOhnung der MW besuche und nicht die Wohnung von MW und RW.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:-Auf Nachfrage antworte ich, dass ich bin geschieden bin und auf die Scheidungspapiere warte. (06.08.1986)

-1985 wurden wir geschieden. Es dauert ein Jahr, bis die Scheidung rechtskräftig ist. Ich warte auf die endgültige Mitteilung. (09.08.1986)
soweit mir bekannt, ist das prinzipiell korrekt. Meiner Erinnerung nach war die damalige Regelung, dass Soldaten während der Stationierung im Ausland sich nicht scheiden lassen konnten. Es hatten wohl KP und seine Frau die Scheidung eingereicht und zugestimmt, aber die Sache ruhte, bis KP von seinem Auslandseinsatz zurückgekehrt wäre.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:-Monika Weimar hat sich nach einer Wohnung umgesehen (06.08.1986)

-Letztes Treffen mit Monika: Am Sonntag, 3. August 1986 im Tanzclub. Monika sagte, dass sie die Kinder bei der Großmutter gelassen hätte. (09.08.1986) (*)

-Frage: „War Monika Weimar schwanger?" Antwort: „Meines Wissens nicht. Außerdem nimmt sie die Pille." (28.08.1986) (**)
ich würde bei allen drei Punkten hier davon ausgehen, dass MW gegenüber KP dies zumindest so behauptet hat, vielleicht unterstützt durch die Sprachbarriere KP die von MW behaupteten Aktivitäten auch noch falsch eingeschätzt hat?
Ich gehe nicht davon aus, dass KP hier aus seiner Position heraus lügt, sondern falsch informiert war.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:-An dem Streitabend stellte ich ihr das Ultimatum, so schnell wie möglich zum Anwalt zu gehen, um die Scheidung einzureichen. Monika hatte mich immer Woche für Woche vertröstet. Und ich wollte endlich eine Entscheidung. (28.08.1986)
das ist soweit mir bekannt doch unstrittig korrekt?


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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 10:15
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Mich erschüttert auch, dass die Mädchen noch in den "Genuss" der schwarzen Pädagogik ge-
kommen sein sollen, von den Eltern geschlagen. Ich war der Annahme, diese Art "Erziehung"
sei zu der Zeit bereits auch im ländlichen Hessen verpönt gewesen...
Ich denke, diese Art der Erziehung war, gerade im ländlichen Raum noch weiter verbreitet, als heute viele glauben.

Diese Art der Erziehung gab es auch in Zusammenhang mit einem anderen Mordfall in Hessen. Nämlich dem "Elternmord von Morschen". (Die großen Kriminalfälle S04 E03). Dieser war allerdings erst in den neunziger Jahren!

Deshalb wurde wahrscheinlich diese Sache im Weimar Mordfall auch nicht so ausführlich behandelt.


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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 11:24
@margaretha
@Katinka1971
Auf dem T Shirt eines der Mädchen wurde ein handtellergroßer und verwischter Blutfleck gefunden. Das wurde meines Wissens nie grossartig thematisiert.

Ich suche die Quelle noch raus.

Wäre der Blutfleck von dem Kind gewesen, liesse er sich beispielsweise durch Nasenbluten während des Erstickens erklären.


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30.12.2019 um 13:02
Zitat von Basti1212Basti1212 schrieb:Ich denke, diese Art der Erziehung war, gerade im ländlichen Raum noch weiter verbreitet, als heute viele glauben.
Das denke ich auch. Schläge waren in den 80er Jahren in vielen Gegenden noch die Regel. Und gesellschaftlich höchst akzeptiert.

Ich lese gerade das Buch von Petra Cichos, man kann es übrigens kostenlos lesen über Prime.
Ich stolpere sehr über die vielen Rechtschreibfehler. Ist das _so_ wörtlich aus den Akten übernommen oder wurde das Buch nie Korrektur gelesen?
Generell finde ich den ganzen Verlauf sehr befremdlich. KP kannte MW ca. ein Vierteljahr, als die Mädchen getötet wurden, man sprach von Liebe, Heirat, gemeinsamem Leben mit den Kindern. Gleichzeitig stritten sie oft wegen der Scheidung, die _er_ unbedingt wollte, ansonsten suchte er sich gleich die nächste Interessentin, z.B. die Schülerin Petra.
Der Mitschnitt der Telefonate zwischen KP und MW lässt vermuten, dass sie sich oftmals gar nicht verstanden. Rein sprachlich.
Aus dem Buch:
„Ich bin soeben zurückgekommen.“ Monika: „Hm.“ Kevin: „So, es ist etwas spät weißt Du?“ Monika: „Hm.“ Kevin: „Ich muss morgen zurück nach Grafenwöhr.“ Monika: „Mor-‐ gen?“ Kevin: „Ja, ich komme Dienstagnacht zurück?“ Monika: „Wieviel Uhr? Dienstag?“ Kevin: „Nein, morgen. Acht Uhr morgen. Acht Uhr.“ Monika: „Kann ich Dich sehen?“ Kevin: „Nicht heute Abend?“ Monika: „Warum?“ Kevin: „Ich weiß nicht, ich bin müde. Monika: „Dann sehe ich dich Dienstag?“ Kevin: „Ja.“ Monika: „Oh.“ Kevin: „Ist alles okay?“ Monika: „Nein?“ Kevin: „Nein? Was? Bist Du bö-‐ se?“ Monika: „Nein.“ Kevin: „Ha?“ Monika: „Nein, bin ich nicht.“ Kevin: „Ich bin vor der Kaserne bei…“ Monika: „Und kann ich dich se-‐ hen?“ Kevin: „Nicht heute Abend Baby?“ Monika: „Warum?“ Kevin: „Ich will nur ein kaltes Bier, okay?“ Monika: „Nein, Du kannst hier ein Bier haben.“ Kevin: „Nein (lacht). Ich liebe Dich.“ Monika: „Ich liebe Dich.“ Kevin: „Kannst Du mich in einer Stunde am Bahnhof abholen?“. Monika: „In einer Stunde?“ Kevin: Ja, ich will nur mal runter gehen, ein Bier trinken und sehen wer da ist.“ Monika: „Du gehst zum MP?“ Kevin: „Ja.“ Monika: „Und sehen Deine Freundin?“ Kevin: „Ach Scheiße. Ja. Ich weiß nicht, wirst Du dort sein?“ Monika: „ Hm.“ Kevin: „Wirst Du dort sein?“. Monika: „Nein. „ Kevin: „Wie kann ich sie dann sehen?“. Monika: „Dieses Mädchen hat schwar-‐ ze Haare. Oh ja, ja.“ Monika: „Ja, ja, nicht ja, ja.“ Kevin: „Hat Brigitte Dir gesagt wie dieses Mädchen aussieht?“ Monika: „ Nein.“ Kevin: „Du wirst es eigentlich gar nicht wissen wollen?“ Moni-‐ ka: „Warum?“ Kevin: „Sie ist bestimmt nicht mein Typ.“ Monika: „Hmmm (Lachen Monika). Kevin: „Sie ist Johns Freundin.“ Monika: „Ja, ja.“ Kevin: „So, kannst Du mich um 22..30 Uhr am Bahnhof treffen?" Moni-‐ ka: „So spät?“ Kevin: „Ja. Nun, ich sehe Dich am Dienstag?“. Monika: „Hä?“ Kevin: „Ich gehe mal runter und unterhalte mich mit ein paar Leuten, ist das okay?“. Monika: „Es ist doch niemand dort.“ Kevin: „Man kann nie wissen.“ Monika: „Ha?“. Kevin: „Ich weiß es nicht. Ich war noch nicht da unten.“ Monika: „Ich denke es sind alle im Feld?“ Kevin: „Ja, aber jemand müss-‐ te dort sein. Jemand muss ja zurückbleiben, die Kaserne muss ja be-‐ wacht werden Okay?“ Monika: „Hä? Wieviel Uhr?“ Kevin: „22.30 Uhr Bahnhof.“ Monika: „22.30 Uhr. Zehn?“ (Beide lachen). Kevin: „Komm Monika.“ Monika: „Ich
kann dich nicht hinbringen.“ Kevin: „Ich werde nicht hier sein.“ Monika: „Ha?“ Kevin: „Ich werde nicht hier sein.“ Mo-‐ nika: „Warum?“ Kevin: „Ich will nur hingehen und dort ein Bier trinken. Nur ein Bier. „ Monika: „Ja, Du kannst hier ein Bier haben. Kevin: „Also um 22.00 Uhr gegenüber Bahnhof?“ Monika: „Okay.“. Kevin: „Okay.“ Monika: „Ich liebe Dich. „ Kevin: „Ich liebe dich, Bye“ Monika: „Bye.“
Dieses Telefonat steht für mich sinnbildlich für die komplette Beziehung. Chaos, Tränen, große Versprechungen und vor allem auch starke Emotionen und Unsicherheit. Und Verständigungsprobleme.
KP hat am 3. August abends in der Disco die Kette, die sie ihm geschenkt hatte, abgenommen und auf den Tisch gelegt. Dann ist er rausgegangen.
Meine Schwester kam von draußen rein und erzählte mir, dass Kevin draußen mit einer anderen rummachen würde. Monika hat sich aufgeregt, war sauer. Kevin kam dann, zog sei-‐ ne Silberkette vom Hals ab und legte sie wortlos auf den Tisch und ging wieder raus. Die Kette war ein Geschenk von Monika an Kevin. Monika ist ihm dann hinterhergegangen.
Die ganzen drei Monate müssen eine einzige emotionale Achterbahn gewesen sein. KP hat die Kinder "geliebt", sagte er. Kann man das? Nach drei Monaten fremde Kinder lieben? Und, wenn man es kann: Kann man dann der Mutter der Kinder einen derartigen emotionalen Druck machen, wegen der Scheidung? Mit der Botschaft: 'Sonst nehm ich mir eben eine andere?'

Ich halte es, alleine angesichts dieser emotionalen Szenarie, für sehr gut möglich, dass MW die Sicherungen durchgebrannt sind. Dass ihr erst später klar wurde, was wirklich passiert ist. Sie weinte so sehr, als als der Fund der einen, dann der anderen Tochter bekannt wurden. Vielleicht, weil ihr da erst klar wurde, dass das unumkehrbar geschehen ist- durch sie?
Die Protokolle sprechen für sich, finde ich. Natürlich steht da nicht klar, dass sie es war, es war ja auch ein Indizienprozess. Aber die Summe der Indizien lässt kaum einen anderen Schluss zu.


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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 15:36
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:BoobSinclar schrieb:
RW mag ein unempathischen Arschloch gewesen sein
War er ja nicht. Er war ja eigentlich auch nur eine arme Wurst, die unter dieser Frau und Doppelmörderin hat leiden müssen.
@Jamegumb

Wie kommst du darauf? Ich persönlich hab den gleichen Eindruck gewonnen wie @BoobSinclar. Ich halte RW für einen tumben, empathielosen Alkoholiker, der mit seiner Familie nicht viel anfangen konnte, sich lieber im Kegel- oder Tennisclub rumgetrieben hat und zu Hause gewalttätig gegen Frau und Kinder war. Wichtig war ihm doch offenbar nur, dass er mit seiner Frau eine billige Haushälterin hatte. Okay, MW war selbst schuld, sie hat diesen Typen geheiratet. Dass sie sich dann irgendwann nach einem anderen umschaute, kann man ihr nicht verdenken. Dass es dann ausgerechnet KP sein musste, war natürlich auch wieder extrem kurz gedacht. Was ich sagen will: Selbst wenn man MW für die Mörderin der Kinder hält, muss man aus RW keinen Heiligen und erst recht kein Opfer machen. Ich habe den Eindruck, dass das Schicksal seiner Familie hätte anders verlaufen können, wenn er sich stärker in Richtung Familienleben und Partnerschaft engagiert hätte und nicht nur seinem eigenen Spaß und Kurzweil gefrönt hätte.


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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 18:10
Zitat von otternaseotternase schrieb:ohne KP jetzt als Unschuldslamm darstellen zu wollen, so muss ich ihn doch an einigen Stellen in Schutz nehmen:
Musst Du nicht, ich schrieb doch:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:So ehrlich war sie zu KP auch nicht
Zitat von otternaseotternase schrieb:so, wie ich es verstanden habe, war es erst dieser Besuch, der KP verstehen liess, dass MW und RW sich noch immer eine Wohnung teilten.
Das ist zum Beispiel ein Beispiel dafür, sie erzählte ihm zu Beginn der Beziehung im April 1986, daß sie sich scheiden lassen wolle
Frage: „Was erzählte Monika über ihre Ehe?"
Antwort: „Dass sie sich scheiden lassen wolle. Gleich beim zweiten Zusammentreffen erzählte sie mir das. Ein paar Wochen nach dem Kennlernen erzählte Monika mir, dass sie mit ihrem Ehemann bereits über Scheidung gesprochen habe.
Aussage Kevin Pratt, 28.08.1986 (Quelle Mordakte Monika Weimar)

Da sie ihm ja wohl auch (immer, manchmal?) erzählte, daß die Großmutter auf die Kinder aufpasst, ging er vermutlich davon aus, daß die Weimars schon getrennt leben.
Zitat von otternaseotternase schrieb:soweit mir bekannt, ist das prinzipiell korrekt. Meiner Erinnerung nach war die damalige Regelung, dass Soldaten während der Stationierung im Ausland sich nicht scheiden lassen konnten. Es hatten wohl KP und seine Frau die Scheidung eingereicht und zugestimmt, aber die Sache ruhte, bis KP von seinem Auslandseinsatz zurückgekehrt wäre.
Die Pratts hatten die Scheidung eingereicht, dann denn Antrag wieder zurückgenommen um ihn dann doch wieder einzureichen, eine Scheidung mit drei kleinen Kindern über zwei Kontinente ist halt nicht so einfach wie Du schon geschrieben hast. Aufgrund von K. P. Status musste das vermutlich über Washington, D.C. laufen.

Pratt gab folgendes an am 28.08.1985
… Januar 1985 hat meine Frau die Scheidung eingereicht. Zwischenzeitlich hatte sie einen Unfall. Wir versuchten nochmals zusammenzuleben. Deshalb nahmen wir Juni 1985 die Scheidungspapiere zurück. September 1985 haben wir sie wieder eingereicht. Normalerweise wäre die Scheidung September 1986 rechtskräftig geworden. Jedoch konnten wir uns bisher finanziell nicht einigen, was ich ihr monatlich an Alimenten zahlen muss. Anfangs waren es 300 Dollar Vereinbarung. Am Dienstag erhielt ich einen Brief von ihr, dass sie jetzt 450,-- Dollar monatlich haben möchte. Ich nehme an, dass sie durch diese Forderung die endgültige Scheidung noch hinausziehen wird. …
Zitat von otternaseotternase schrieb:Ich gehe nicht davon aus, dass KP hier aus seiner Position heraus lügt, sondern falsch informiert war.
Dito, wo ich wieder da wäre, daß sie auch Pratt belog vermutlich um ihn zu halten.
Zitat von otternaseotternase schrieb:das ist soweit mir bekannt doch unstrittig korrekt?
Ja, das geben beide zu, er gab ihr am 02.08.1986 noch eine Woche Galgenfrist!
Zitat von lighthouselighthouse schrieb:Die ganzen drei Monate müssen eine einzige emotionale Achterbahn gewesen sein. KP hat die Kinder "geliebt", sagte er. Kann man das? Nach drei Monaten fremde Kinder lieben? Und, wenn man es kann: Kann man dann der Mutter der Kinder einen derartigen emotionalen Druck machen, wegen der Scheidung? Mit der Botschaft: 'Sonst nehm ich mir eben eine andere?'
Grundsätzlich ist das sicher eine Einzelfallentscheidung, ein kinderlieber Mensch der kann in drei Monaten jedes Kind extrem gern haben oder wenn er deren Mutter liebt eben auch lieben.
Kevin Pratt war noch sehr jung und hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich, angeblich weil seine Frau fremdging. Was seine Frau veranlasste sich einen anderen Mann zu suchen wissen wir -anders als bei M. W. -nicht. Also ist es primär erstmal nicht ausgeschlossen, daß Pratt irgendwelche negativen Angewohnheiten hat.
Pratt war nachdem seine Frau zurück in den Staaten war sehr aktiv bei der Partnersuche, hatte mehrere Flirts und (kurze) Beziehungen, eine Kameradin (US-Soldatin) beabsichtigte er zu heiraten und hatte bereits Ringe gekauft sah dann aber doch davon ab, weil sie wohl ähnlich wie er wenig wählerisch war. Zudem soll sie schwanger gewesen sein und die Vaterschaft unklar.
Dieses Verhalten von Pratt suggeriert irgendwo, daß er selbst nach Bestätigung suchte, also nach Bestätigung, dass er toll ist, ein guter Partner, einer der mit Frauen kann und die gescheiterte Ehe nicht an ihm lag.
Vielleicht liebte er die M. W. wirklich, daß ist wirklich schwer zu sagen, denn Amerikaner lieben neben ihrem Partner und ihrer Familie ihr Frühstück, den Gemüsehändler, ihr Land, ihre Kirche, ihren Vorgarten, ihr Haustier, einfach alles. Die sagen zu jedem „I love you“, und für Deutsche ist das zunächst schwer den Grad der Liebe da zu erkennen.
Kevin Pratt gab an, daß er selbst kein bzw. kaum deutsch sprich, die Sprache aber versteht. Seine Vernehmungen fanden vermutlich mit einem Dolmetscher statt und der arme Kerl kann ja auch nur das übersetzen was K. P. sagt, bzw. dessen Aufgabe ist es nicht die Love-Scala von 1-10 mit ihm zu erörtern.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ich halte RW für einen tumben, empathielosen Alkoholiker, der mit seiner Familie nicht viel anfangen konnte, sich lieber im Kegel- oder Tennisclub rumgetrieben hat und zu Hause gewalttätig gegen Frau und Kinder war. Wichtig war ihm doch offenbar nur, dass er mit seiner Frau eine billige Haushälterin hatte.
Ich will ihn sicher nicht heiligsprechen, weil er auch Fehler hatte, aber empathielos war er sicher nicht, er trauerte im Gegensatz zu seiner Frau um die Kinder. Herr Weimar war krank und war mglw. nicht in der Lage sich selbst wenn er alleinstehend gewesen wäre adäquat zu versorgen. Außerdem war das in den 1980-igern noch die klassische Rollenverteilung.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:wenn er sich stärker in Richtung Familienleben und Partnerschaft engagiert hätte und nicht nur seinem eigenen Spaß und Kurzweil gefrönt hätte.
Ihr zuliebe hatte er das Tennis doch 1979 aufgegeben weil sie keine zwei Hobbies duldete. Er drohte wohl wieder damit anzufangen wenn sie ständig bis in den morgen in Discos abhängt.


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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 18:17
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Ich kann dir jedoch sagen, dass MW mit dem Kevin auch nicht gerade das große Los gezogen hat. Weil der so tolle Nummern schob, haben ihr die Hormone wohl komplett die Synapsen vernebelt.
Wenn man sein damaliges Alter betrachtet - auf dem Bild wirkt er reifer. 10 Jahre später in dem Gerichtsverfahren, wirkte er nicht mehr verunsichert, hatte eine klare Meinung .
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 27.12.2019:Schon klar. Ich halte RW weder für den Täter, noch für einen Lügner. Noch halte ich ihn für jemand, der meint, für anderes berufen zu sein.
Für was soll er gemeint haben, dafür berufen zu sein..?
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 27.12.2019:Überhaupt finde ich die Untersuchung von Verdachtsmomenten nach Sympathie ziemlich befremdlich
Von einem gewissen Maß an entgegengebrachter Sympathie bestimmten Menschen ggü kann man doch ausgehen, ob man fähig ist, ihm zu schaden, sofern diese Sympatie ehrlich gemeint ist ?
Zitat von margarethamargaretha schrieb am 27.12.2019:Es erfolgten während der Ermittlungen vielerlei zeitl. Rekonstruktionen über die Wege und Zeiten, zudem gibt es über diese Tötungsart aussagekräftige Zeiten, die Gerichtsmediziner konnten die Tötung pro Kind auf 2-5 Minuten eingrenzen!
2-5 Minuten, das kann doch schon gar nicht sein der Unterbrechung wegen durch die Schwester Brigitte in der Nacht.

RW gab auch an, dies sei einige Wochen zuvor schon mal vorgekommen mit Karola, dass sie geweint und eingenässt hatte. Da hätte er ihr das Höschen gewechselt, aber ob es stimmte ...?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb am 27.12.2019:Im Gegenteil wollte der zeitgenössische Feminismus doch RW als Täter sehen, von Alice bis Emma, und die "arme" MW als Opfer.
Ich mache dieser "Bewegung" den Vorwurf, dass sie sich nicht klar genug dazu geäußert haben, in welche Sackgasse man gera(d)en kann, wenn man Beruf und Familie unter einen Hut bringen will oder auch nur mit Familie. Bekommt man nur hin , wenn man den Mann dazu hat. Arbeiten durfte man als Frau, aber keine Trennung bitteschön.

Das AS dann noch ihr Bundesverdienstkreuz angenommen hatte - wo sie für so ein brisantes politisches Thema einstand, dafür wurde sie auch angegriffen ...

Vor allem wollen Frauen nach der Trennung keine Alleinerziehende sein, deswegen zuvor schon unter Zeitdruck die Suche nach einem neuen Partner, was ihnen dann nicht selten einen schlechten Ruf als Mutter einbringt, es sei ein "No-Go".
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Es macht auch noch nach über 33 Jahren wütend, dass wegen der Selbstsucht eines frustrierten Landeies
Ja, Frustriertes Landei..., es gabt zahllose Beschreibungen bis hin zur Sauhex...

Ich habe mir die Tage nochmal die beiden Bücher durchgeschaut....Mordakte ....Monika Weimar und Kindsmord....Der Fall Weimar...des Tatablaufes wegen, was ich für wichtig halte...

An dem Tag des 3. August soll es noch vor der Abfahrt zum Badesee zur Rangeleien gekommen sein zwischen RW und MW. An dem Tag muss er begriffen haben, dass seine Frau doch ernsthafte Absichten hatte ?

Am Abend nach der Rückkehr vom Baden hätte sie die beiden fertig gemacht fürs Bett. Sie hätten aber noch ferngesehen zu dem Zeitpunkt, als sie nochmals weg fuhr.

RW gab an, er hätte bis 24 Uhr noch "gedöst", hätte auf die Uhr geschaut. Ihm sei bewusst gewesen, dass sich seine Frau dort in Bad Hersfeld herumtreibe. Offensichtlich hat er auf sie gewartet, strebte noch eine Aussprache an, durch das sich eine Wut anstaute ?

Auch bis 2 Uhr sei sie noch nicht dagewesen, wonach dann das mit Karola geschehen sein soll, dass sie weinte, das der Schwager oben vernahm, ihre Schwester mit ihm herunter kam, der nebenbei auch auffiel, dass sich Melanie nicht bewegte.

An der Stelle traue ich RW zu, dass er sich ins Bett legte, den tiefschlafenden, schnarchenden Vater vorgab, danach wieder aufstand und gezwungen war, sein "Werk" fortzusetzen, wenn, ja wenn die Schwester Brigitte darüber laut gedacht hätte, dass sie z. B. äusserte "komisch, dass Melanie so tief schläft" o.ä. .... dann war das geschehen, das Karola aufwachte (ähnlich wie beim Fall Chris Watts)
Nun war er gezwungen, auch Karola zu töten, was ihm dann doch mehr nahe ging als er angenommen hatte, auch auf Dauer, sprach aber in dieser Trauer immer von beiden Kindern.


Möglicherweise hatte er es nur mit Melanie vor, diese in der Nacht aus dem Haus zu
schaffen, da er unumwunden an der Ehe festhielt...Es wird ihm nicht schwer gefallen sein, sich vorzustellen, wenn sein Problem weg gewesen wäre, dann ginge es ihm auch besser, könnte er sich wieder normal benehmen und für ihn wäre die Ehe "gerettet"
.....da er seiner Frau am Anfang der Suche der Kinder am Nachmittag angeboten hatte, man könne ja nochmal von vorne beginnen -----jenen Satz, den ich in den Büchern gesucht habe und noch nicht wieder gefunden.

Nach der Tat ruft er diese Person an, mit dessen Absprache MW dann den Brief mit den großen Buchstaben berichtet hatte, dass dieser in der Wohnung war, nur versteckt, derjenige, der auch aussagte, die Ermittler hätten was übersehen ....

Also gab es jemandem, der ihm behilflich gewesen sein dürfte, auch mit dem Wegfahren der Mädchen. Ob dazu der eigene PKW benutzt wurde, (?) ein anderes Fahrzeug hat man nicht untersucht.
Man wollte RW dazu bewegen, endlich zu gestehen, aber man wollte ihn nicht als Täter ?
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Was den Stand der Trennungsvereinbarung als Übergangslösung angeht, so dürfte es darin ein Missverständnis gegeben haben, da RW ausgesagt hatte "Solange seine Frau für ihn sorgt, könne sie alles tun, als verheiratete Frau, offensichtlich auch fremdgehen, was jedoch für sie keineswegs gewünscht war, vor allem nach den Erfahrungen mit dem Kollegen und seiner Frau....

Sie hatte sich soweit durchgerungen, nach der Einschulung von Melanie eine Wohnung in Bad Hersfeld zu suchen, hatte ihm angeboten, für ihn zu sorgen, wenn er Spätdienst hatte, also abwesend war, was er mit den Morden alles verhindert hat.

Eine Entfremdung der Kinder wäre auch nicht möglich gewesen, da die ganze restliche Familie ohnehin dort lebte und hatte können nochmal durchstarten, eine andere Frau suchen ....

Da ihn der nachmittagliche Familienanschluss von KP störte, auch die Mutter von MW in der Klinik war. Also sollte es an diesem Abend passieren, Tage vor der Einschulung.
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Im Buch von Heide Platen ....Kindermorde....habe ich noch die Vernehmung vom Staatsanwalt Sautter durchgelesen, der sehr große Zweifel an den Aussagen der Nachbarn N. hatten, der unterschiedlichen Aussagen der Kinder wegen - z.b. kein Sand an den Schuhen.

...und auch RW hatte er ganz anders beschrieben, dass er sich in den Zeit am Tattag verhaspelte, danach nur sehr stockende Antworten erhalten habe bis gar keine mehr.

Offensichtlich hatte er bemerkt, dass er ihn schon im Verdacht hatte, doch liest man das Buch von der Mordakte Monika Weimar, wie fließend und gesprächig er seine Aussagen machen konnte, als man ihm alles geglaubt hatte....

Noch in der Zeit seiner Ermittlungen wäre RW dann 4 Wochen später mit seiner Version gekommen, er hätte ja durch geschlafen, an die 14 Stunden, was nicht stimmte - nachdem MW mit der Nachversion gekommen war.

Also hat auch er seine Aussagen an ihren angepasst, so dass alles in den Zeitrahmen des Vormittags für sie gepackt werden konnte ....









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Der Mordfall Weimar

30.12.2019 um 18:45
Zitat von belladybellady schrieb:2-5 Minuten, das kann doch schon gar nicht sein der Unterbrechung wegen durch die Schwester Brigitte in der Nacht.
Die Mär der Nachtversion glaubt doch niemand ernsthaft, das sind verlässliche Aussagen von Sachverständigen, die Du unter anderem hier finden kannst:
Zitat von belladybellady schrieb:Ich habe mir die Tage nochmal die beiden Bücher durchgeschaut....Mordakte ....Monika Weimar
Falls Du es da nicht glaubst oder finden kannst:
https://www.amboss.com/de/wissen/Strangulation_und_Ersticken
http://www.rechtsmedizin-homburg.de/fileadmin/downloads/Ersticken_und_Strangulation.pdf
Zitat von belladybellady schrieb:, ja wenn die Schwester Brigitte darüber laut gedacht hätte, dass sie z. B. äusserte "komisch, dass Melanie so tief schläft" o.ä. .... dann war das geschehen, das Karola aufwachte
Zitat von belladybellady schrieb:Nun war er gezwungen, auch Karola zu töten, was ihm dann doch mehr nahe ging als er angenommen hatte, auch auf Dauer, sprach aber in dieser Trauer immer von beiden Kindern.
Hast Du bei dem Buch Mordakte Monika Weimar denn diese Passage überlesen?

Raymond E., 14.08.1986:
Auf Nachfrage antworte ich: Ich weiß nicht, was die Kinder in jener Nacht für Schlafanzüge anhatten. Aber ich kann mich erinnern, dass Melanie mit den Zähnen geknirscht hat. Das macht sie im Schlaf häufiger.
Der andere Fragenkomplex betraf die Nacht, in der oder nach der die Kinder getötet worden waren. Denn dieser Zeuge war es, der nachts die kleine Karola hatte weinen hören und dann mit seiner Frau in die Wohnung der Weimars hinuntergegangen war, damit diese das Kind trösten und ihm das nasse Höschen wechseln konnte. Die Befragung dazu blieb aber eher unbefriedigend, die Erinnerungen des Zeugen waren vage und leicht erschütterbar. Wirklich sicher ist er sich lediglich, daß er Melanie, das ältere Mädchen, mit den Zähnen hatte knirschen hören. Das war ihm im Fuldaer Verfahren von der Verteidigung ausgeredet worden, jetzt aber besteht er auf dieser Angabe.
http://www.oeko-net.de/kommune/kommune4-97/ZZHORN4.html

Wie soll sie das geschafft haben wenn sie schon tot war?
Zitat von belladybellady schrieb:Möglicherweise hatte er es nur mit Melanie vor, diese in der Nacht aus dem Haus zu
schaffen
Und das wo er noch nicht einmal wusste wann seine Frau mit dem Auto zurück kommt?
Zitat von belladybellady schrieb:Nach der Tat ruft er diese Person an, mit dessen Absprache MW dann den Brief mit den großen Buchstaben berichtet hatte, dass dieser in der Wohnung war, nur versteckt, derjenige, der auch aussagte, die Ermittler hätten was übersehen ....
Er hat niemanden angerufen, M. W. schrieb sich diesen Brief auf der Maschine ihrer Schwester, zuvor schrieb sie sich auf der Maschine ihrer Schwester einen Brief und beschimpfte sich selbst als Aminu**e , vermutlich um den 2. Brief mit dem Helferlein glaubwürdiger erscheinen zu lassen.


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