Mordfall Charlotte Böhringer

Steffi. schrieb:Doch, hier wurde meine ich auch davon berichtet. Die handydaren von CB wurden ausgewertet, allerdings 14 tage (war das die zeitspanne? Bin mir grad nicht ganz sicher) später. Zu einem zeitpunkt als die ganzen mailboxnachrichten usw sich schon selbst gelöscht haben. Darüber gab es, meine ich, auch viel unruhe drüber warum das erst so spät passiert ist...

Ich war der Meinung, die Politzei hatte die normalen Telefondaten von Ihrer Telefonanlage ausgewertet, die vom Anrufbeantworter nicht (Daten waren nach 14 Tagen gelöscht) und die Handydaten von CB wurden auch nicht ausgewertet. Ich kann mich auch irren. Bin mir da nicht sicher, hatte aber von den Handydaten bisher nirgendwo was gelesen. Das wäre aber wohl sehr interessant gewesen - die Handydaten, mit wem CB am Montagabend oder im laufe des Tages noch telefoniert hatte.

@curt
Die Telefonanlage wurde ausgewertet, das its richtig, aber soweit ich weiß hat das nix ergeben was von Bedeutung wäre. Und die Handydaten wurden glaube ich nur auf Drängen der Verteidigung ausgewertet, deswegen auch so spät. Sollte ich mich irren, dann berichtigt mich gerne.

Steffi. schrieb:Die handydaren von CB wurden ausgewertet, allerdings 14 tage (war das die zeitspanne? Bin mir grad nicht ganz sicher) später. Zu einem zeitpunkt als die ganzen mailboxnachrichten usw sich schon selbst gelöscht haben. Darüber gab es, meine ich, auch viel unruhe drüber warum das erst so spät passiert ist...

Ich glaube das mit den 14 Tagen bezog sich auf den Anrufbeantworter. Von Handydaten habe ich auch noch nie was gelesen, aber vielleicht suchst du mal im Urteilstext?

@RinTin, mir ging es nicht darum, seine Täterschaft zu widerlegen, sondern auf das Szenario, dass er oder ein anderer Täter die Zeitungstüte von der Brücke geworfen haben.

raisin1982 schrieb:Selbst seine Freunde haben sich ja nach und nach von ihm und der Geschichte distanziert, wo sie am Anfang ja noch so überzeugt waren.

Ist das echt so, haben sie sich wirklich distanziert? Frage nur aus Interesse, hatte bisher eher immer den Eindruck, dass sie einfach mit den Jahren die Motivation verloren haben, sich ständig für ihn einzusetzen, aber dass sie mittlerweile doch von seiner Schuld überzeugt sind, habe ich noch nirgendwo gesehen.

jonasschmidt91 schrieb am 27.05.2013:Wer an Zufälle glaubt mag glauben , dass es ein Zufall war dass die Kripo erst 19 Monate später ( als diese Bereits gröstenteils gelöscht waren) die Handydaten der Charlotte Böhringer ausgewertet hat.

Dauerte sogar länger als 14 Tage.

Wurde anfangs in diesem Thread geschrieben. Zudem steht auf der Seite der BI auch, dass die Daten zu spät ausgewertet wurden:

https://www.probence.de/unsere-kritik-1/kritik-an-den-ermittlungen/

Oh, natürlich ist der zitierte Beitrag nicht vom 29.04.2020....ich weiß nicht wieso das Datum dahinzitiert wurde :D

laikaaaaa schrieb am 28.04.2020:Klar, der wäre vllt in der Gegend nicht so bekannt wie BT, aber bemerkenswert, dass niemand IRGENDWAS Verdächtiges gesehen hat,

Nun das ist ja das Problem mit bekannten Gesichtern, sie fallen nicht so auf an Orten die sie sich gewöhnlich aufhalten, meine ich.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/ludwigsvorstadt-isarvorstadt-ort43328/muenchen-parkhaus-mord-boehringer-ermittler-wende-ueberraschung-fehler-13459229.html
Aktualisiert: 23.04.20 20:29

Von einer überraschenden Wende, die Axel Petermann hervorgezaubert hat, findet sich da nichts, es bleibt bei den immer wieder hervorgekramten Argumenten, und entschieden ist noch nichts.

Über Star-Anwalt Gerhard Strate und Peter Witting hat die Familie im Februar 2019 ein Wiederaufnahmeverfahren angestrebt, für das das Landgericht Augsburg zuständig ist. „Bislang gab es noch keine Entscheidung“, so Sprecher Christian Grimmeisen.

Hoffentlich kommt es zu einer Wiederaufnahme.
Sowohl Herr Mazurek (Mordfall Ursula Herrmann), als auch Bence Toth (Mordfall Charlotte Böhringer) beteuern ihre Unschuld.
Wirklich belastendes gibt es in beiden Fällen jedoch nicht, außer Indizien und selbst diese sind längst widerlegt.
Die DNA, die auch an der Kiste im Mordfall Herrmann gefunden wurde, taucht an einem Glas im Geschirrspüler von Charlotte Böhringer auf.
Wie ich gelesen habe, geht Axel Petermann auf Grund der Blutspritzer davon aus, dass sich der Täter bereits in der Penthouse-Wohnung befand.

Ich bin gespannt, wie das Gericht entscheidet.

Die Justiz scheint nicht unfehlbar.

Viele Grüße

RPLer7

Es wäre auch ganz leicht, einen Massengentest durchzuführen mit ein und derselben DNA aus den beiden Fällen und schon hätte man den Täter und zwei Unschuldige wären in kurzer Zeit frei.

Das ist einfach nur unverständlich.

Viele Grüße

RPLer7

RPLer7 schrieb:Wirklich belastendes gibt es in beiden Fällen jedoch nicht, außer Indizien und selbst diese sind längst widerlegt.

Wer hat die denn widerlegt?

Ein Gericht?
Nein?

Dann sind sie nicht längst widerlegt.

RPLer7 schrieb:Die Justiz scheint nicht unfehlbar.

Axel Peterman hingegen in Deinen Augen schon. Interessant.

Ein pensionierter Kommissar, der es nach ein paar oberflächlichen Unterschungen besser einzuschätzen weiß, als die vollbesetzte Hauptverhandlung nach Anhörung von knapp hundert Zeugen in 93 Verhandlungstagen.

RPLer7 schrieb:Es wäre auch ganz leicht, einen Massengentest durchzuführen mit ein und derselben DNA aus den beiden Fällen und schon hätte man den Täter und zwei Unschuldige wären in kurzer Zeit frei.

Ein Kenner der Materie, oder? Ein Massengentest ist verfassungsrechtlich nicht möglich. Zudem (das kann man sich eigentlich auch gut vorstellen) ist damit ein exorbitanter Aufwand verbunden.

Frage: Wie viele Menschen möchtest Du genetisch untersuchen lassen? Nach welchen Kritierien sollen die ausgesucht werden? Und was ist am Ende gewonnen?

RPLer7 schrieb:Hoffentlich kommt es zu einer Wiederaufnahme.
Sowohl Herr Mazurek (Mordfall Ursula Herrmann), als auch Bence Toth (Mordfall Charlotte Böhringer) beteuern ihre Unschuld.

Ja, das ist natürlich der ultimative Grund für eine Wiederaufnahme.

RPLer7 schrieb:Wirklich belastendes gibt es in beiden Fällen jedoch nicht, außer Indizien und selbst diese sind längst widerlegt.

Was ist denn deiner Meinung nach widerlegt? Und seit wann sind Indizien "nichts wirklich belastendes"?

RPLer7 schrieb:Die DNA, die auch an der Kiste im Mordfall Herrmann gefunden wurde, taucht an einem Glas im Geschirrspüler von Charlotte Böhringer auf.

Hier kann es sich um eine Verunreinigung gehandelt bzw. die Spur muss überhaupt nichts mit der Tat zu tun haben.

RPLer7 schrieb:Wie ich gelesen habe, geht Axel Petermann auf Grund der Blutspritzer davon aus, dass sich der Täter bereits in der Penthouse-Wohnung befand.

Herr Petermann lehnt sich ja bekanntlich gerne mal aus dem Fenster...ich für meinen Teil genieße seine Theorien mit Vorsicht.

Im Übrigen würde das zwar gegen den vom Gericht angenommenen Tathergang sprechen, aber nicht gegen Bences Täterschaft.

RPLer7 schrieb:Ich bin gespannt, wie das Gericht entscheidet.

Ich wage jetzt mal die Prognose, dass der WAA verworfen wird.

RPLer7 schrieb:Die Justiz scheint nicht unfehlbar.

Dass die Justiz unfehlbar ist, hat auch niemand behauptet.

RinTin schrieb:Frage: Wie viele Menschen möchtest Du genetisch untersuchen lassen?

Na, alle 80 Millionen in Deutschland lebenden...oder zumindest alle Männer. ;)

Herr Petermann zählt zu den bekanntesten und besten Profilern europaweit.
Ich denke, seine Prognosen sind als sehr fundiert anzusehen.
Habe auch viele seiner Bücher gelesen.
Natürlich schließe ich nicht aus, dass auch er sich einmal täuschen kann.
Sowohl Herr Toth als auch Herr Mazurek haben sich auf eigenen Wunsch einem Lügendetektor-Test auch unterzogen und diesen bestanden (dies zählt in Deutschland aber nicht).
Indizien geben nur einen Hinweis auf eine mögliche Täterschaft, während ein Beweis eine unumstößliche Tatsache ist.
Werner Mazurek wurde auf Grund mehrerer Indizien verurteilt.
Es gab als Sachbeweis nur das Grundig Gerät, mit dem er laut Gutachterin des BLKA die Erpresseranrufe aufgezeichnet haben soll.
Einen Beweis dafür gibt es jedoch nicht.
Im Fall Bence Toth gab es letztlich auch nur Indizien (die Geldscheine und die Zeitungen).

Ich würde einen Massengentest anordnen für alle Männer rund um Eching, die damals zwischen 18-30 Jahre alt waren.
Es ist mir schon klar, dass man einen Massengentest eingrenzen muss.
Aber es wäre eine Möglichkeit, den Spurenverursacher zu finden.

Im Übrigen wurde eine Verunreinigung der DNA ausgeschlossen.
Unter anderem mussten alle mit dem Fall Herrmann und Böhringer befassten Ermittler ins Labor, um dies auszuschließen, hieß es in einem Beitrag.

Viele Grüße

RPLer7

Ich finde, dass der angenommene Ring der Indizien in den beiden Fällen nicht zu einer lebenslangen Haftstrafe hätte führen dürfen.

Die DNA, die in beiden Fällen gefunden wurde und ein und die selbe ist, ist nun mal da und im Verfahren hat man über den DNA-Doppeltreffer in München einfach hinweg gesehen.
Das ist doch fatal.
Das Verfahren hätte die Kammer sofort auszusetzen gehabt.
Der Antrag auf Aussetzung des Verfahrens wurde jedoch zurückgewiesen.

Das Gericht hätte sich damit ehrlich auseinandersetzen müssen, stattdessen war man davon überzeugt, dass die gefundene DNA für das Verfahren keine Rolle spiele.
Unter anderem wurde dies mit dem Stand des Weinglases im Geschirrspüler argumentiert.
Da kann man nur den Kopf schütteln über sowas.

Die Prognose, ob der WAA verworfen wird, wage ich nicht.

Im neuen Wiederaufnahmeverfahren geht es um die Bewertung nach der DNA-Grundlage, die damals so nicht hätte erfolgen dürfen, sagte Gerhard Strate, der das 2. Wiederaufnahmeverfahren beantragt hat.

Es bleibt ja ansonsten auch noch die Beschwerde zum Oberlandesgericht in München, die eine Wiederaufnahme anordnen können.

Für die Wiederaufnahme braucht es neue Tatsachen, neue Zeugen oder Urkunden.

Neue Tatsache ist die Neu-Bewertung der Tat durch den Spurenkomplex.

Viele Grüße

RPLer7

ich denke im Fall Böhringer sitzt der Richtige, im Fall Herrmann weiss ich es nicht, habe keine Meinung, weil ich mich kaum damit beschäftigt habe.

Spannend finde ich jedoch auch diese dubiose DNA...ob man da noch etwas herausfinden könnte?
das würde mich interessieren.

ebenso im Fall Wichmann...diesen DNA Treffer in Hannover...mysteriös...für m i c h.

@Ventil: Wieso nimmst Du an, dass im Fall Böhringer der Richtige sitzt?

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass sich der richtige Täter doch irgendwann einer Person anvertraut hat.
Wenn er dieser Person die Tat gegenüber dann zugeben würde oder bereits geäußert hat und diese Person aussagen würde gegen ihn, müsste neu ermittelt werden und der Neu-Aufnahme beider Verfahren durch Wiederaufnahme würde dann nichts entgegen stehen.

Welcher Mensch kann damit leben, 2 Menschen unschuldig hinter Gittern gebracht zu haben?

Wollen wir an das Gute im Menschen glauben, dass im wahren Täter noch so viel Reue und Gefühl steckt, dass er sich vielleicht meldet.
Man weiß es nicht...

Viele Grüße

RPLer7

Wer schon gemordet hat, durch dessen Schuld jemand gestorben ist, der dürfte kaum ein schlechtes Gewissen haben, dass der Falsche sitzt.

Dafür ist der Fall von Harry Wörz jetzt ein echt gutes Beispiel.

Ein Mörder, der weiß, was er getan hat und zurechnungsfähig war, der könnte sehr wohl ein schlechtes Gewissen haben.
Nicht jeder Mörder ist ja frei von einem Reue-Gefühl denke ich mal.
Womöglich führt er ja heute ein zurückgezogenes straffreies Leben (die DNA ist ja auch nie wieder aufgetaucht).

Wenn der Täter damals im Fall Herrmann ein Jugendlicher war (Spur ins Landheim in Schondorf), dann hat er aus Habgier gehandelt oder wollte etwas inszenieren?
Waren es vielleicht 2 oder 3 Jugendliche (Klingeldraht, der später weg war und bei einem der Jugendlichen gefunden wurde)?
Im Fall Böhringer fehlte ja aber sonst nichts, oder?
Selbige DNA taucht aber wieder auf.

Das ist ein riesiges Rätsel!

Viele Grüße

RPLer7

@RPLer7

Du hast vergessen, das Bence für die Tatzeit kein Alibi hat.
Das einzige was ihn hätte retten können, wäre gewesen, wenn er mit Frauke zum Geburtstag gegangen wäre, oder als er in der Badewanne saß um 19 Uhr ans Telefon gegangen wäre.