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Mordfall Charlotte Böhringer

28.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

19.11.2021 um 20:39
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das ist auch so eine Sache, auf erbunwürdig klagen aber den Bruder für unschuldig halten .....
Warum? Er wurde nun mal verurteilt...ob man ihn für unschuldig hält, steht ja wieder auf einem anderen Blatt.

Würdest du gerne das Millionenerbe deines Bruders an den Staat verschenken? Ich nicht...

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19.11.2021 um 20:50
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Gebe Dir Recht, eine hochgradig asymmetrische Angelegenheit
Ich finde das tatsächlich einfach nur menschlich.

Und jeder, der das anders bewertet, sollte mal in sich gehen und sich die Frage stellen, wie er selber im Fall des Falles handeln würde.

Aus einer theoretischen Situation heraus lässt sich darüber natürlich leicht (ver)urteilen.


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20.11.2021 um 00:43
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ich finde das tatsächlich einfach nur menschlich.
Jeder darf seine Meinung haben- aber ich verbitte mir Unterstellungen. Ich finde es passt eben nicht zusammen.


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20.11.2021 um 00:47
@Cassandra71
Ich hoffe du hast mich nicht falsch gelesen, wo ich nochmal über deinen Beitrag schaue vermute ich es aber fast. Ich schrieb

Asymmetrisch

Nicht

Asozial

Falls dies die Assoziation gewesen sein sollte.

Mir ging es um die Unwucht, die in dieser Klage auf Erbunwürdigkeit liegt. Sie paßt halt nicht - bei allen taktischen juristischen Spielchen- zu der Unschuldskampagne. Darum war es mir in meinem Hinweis gegangen.


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20.11.2021 um 08:40
@EdgarH
Das mutet tatsächlich alles etwas seltsam an.

Vielleicht lag aber auch ein ganz anderer Gedankengang hinter all dem.

Und zwar aus Sicht der Familie war das ja im Prinzip eine Win-Win-Situation.

Option 1: das Zivilgericht führt eine neue Beweisaufnahme etc. durch und kommt im Zuge, dessen zu der Erkenntnis das Bence NICHT der Täter sein kann. (Frage an die Juristen hier, was hätte dies dann für Bence konkret bedeutet? Sofortige Freilassung? Neues Strafverfahren?) dann wäre BT möglicherweise aus dem Knast gekommen oder es hätte jede Menge gute "Munition" für ein Wiederaufnahmeverfahren gegeben.

Option 2: die letztendlich Realität geworden ist. Das Zivilgericht befindet BT für erbunwürdig, dann bleibt das Geld zumindest in der Familie Toth.


Auf der ProBence Seite steht dazu folgendes
"
Das Zivilgericht stellte auf diesem Weg Abweichungen zum Strafurteil fest und Bence konnte mit einem klageabweisenden Urteil rechnen. Daraufhin faste er den Entschluss, sich nicht weiter zu verteidigen, um seiner Familie die wirtschaftlichen Konsequenzen zu ersparen.
Quelle: https://www.probence.de/die-verfahren/zivilverfahren/

Ich verstehe diese Begründung irgendwie überhaupt nicht.
Wenn tatsächlich Abweichungen zum Strafurteil festgestellt wurden und BT tatsächlich mit einem klageabweisenden Urteil (das müsste doch heißen, dass das Zivilgericht BT für erbfähig hält, weil es zumindest Zweifel am Strafurteil hat, oder zu einem gänzlich anderen Schluss gekommen ist, zumindest soll dieser Eindruck erweckt werden, oder täusche ich mich???) rechnen konnte, was ist das dann für eine seltsame Begründung seitens BT sich nicht weiter zu verteidigen, um seiner Familie wirtschaftlichen Konsequenzen zu ersparen?
Zumal die Familie bzw. MT ja bereits einen gewissen Teil des Erbes hatte. Hier reden wir meines Wissens nach höchstwahrscheinlich auch schon von einem zweistelligen Millionenbetrag.
BT bleibt dann lieber noch paar Jahrzehnte in Haft oder wie? Ich verstehe das nicht.
Wenn BT wirklich mit einem klageabweisenden Urteil gerechnet hat, dann hätte er doch, aus seiner Sicht, NICHTS zu verlieren gehabt. ER hätte nur "gewinnen" können, wenn die Argumentation auf der ProBence Seite korrekt ist.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass BT bzw. die Verteidigung eher die Befürchtung hatte, dass das Zivilgericht eben zu KEINEM wirklich anderen Schluss kommt als das Strafgericht und quasi dieses nochmal bestätigt.
Im Grunde bliebe dadurch die Gesamtsituation erstmal gleich (BT bleibt weiter mit besonderer Schwere in Haft, Erbe fällt dem Staat zu etc.), aber BT Position verschlechtert sich erheblich.
Im besten Fall bleibt seine Position gleich und er kann sich nicht mehr ganz so gut als Justizopfer darstellen.
Im schlechtesten Fall wären vielleicht sogar noch mehr belastende Indizien gegen ihn aufgetaucht.
Also relativ gefährliches Unterfangen.
Mit der Durchführung der Untersuchungen in der Wohnung von Charlotte Böhringer wurde schließlich das Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel beauftragt. Eine Spurenentnahme in der Tatwohnung wurde am 15. Februar 2010 durchgeführt.
Quelle: https://www.probence.de/die-verfahren/zivilverfahren/

Auch wieder so ein Thema.
Da wurde im Rahmen des Zivilverfahrens fast 4 Jahre nach der Tat nochmal versucht Spuren zu sichern.
Ein absoluter Irrsinn, wenn man darüber nachdenkt.
Hätte man Entlastendes gefunden. Wie soll man das denn ernsthaft noch in einen Gesamtkontext bringen, wenn in den 4 Jahren die Wohnung irgendwann wieder frei zugänglich war?
Hätte man Belastendes gefunden, hätte Witting dies doch genau mit der obengenannten Begründung versucht abzuschmettern.


Das die Familie, egal wie viel sie bereits vom Erbe erhalten haben, auf dieses weitere Geld usw. nicht verzichten will, liegt auf der Hand. Das würde wahrscheinlich kein klar denkender Mensch tun.

Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung, dass es für mich persönlich irgendwo nicht zusammen passt.
Wenn ich BT für unschuldig halte, dann halte ich ihn für unschuldig.
Mit dieser Klage haben die Unterstützer ja irgendwo am eignen Narrativ gesägt.


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20.11.2021 um 10:04
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich verstehe diese Begründung irgendwie überhaupt nicht.
Wenn tatsächlich Abweichungen zum Strafurteil festgestellt wurden und BT tatsächlich mit einem klageabweisenden Urteil (das müsste doch heißen, dass das Zivilgericht BT für erbfähig hält, weil es zumindest Zweifel am Strafurteil hat, oder zu einem gänzlich anderen Schluss gekommen ist, zumindest soll dieser Eindruck erweckt werden, oder täusche ich mich???) rechnen konnte, was ist das dann für eine seltsame Begründung seitens BT sich nicht weiter zu verteidigen, um seiner Familie wirtschaftlichen Konsequenzen zu ersparen?
Exakt dies ist der Punkt! Sehr gut herausgearbeitet, @MisterEko
Die Begründung ist schief und trifft nicht zu. Du sagst es später weiter unten selbst: ProBence hat mit dieser Darstellung am „eigenen Narrativ gesägt“. Es ist zwar richtig, dass das zivilgerichtliche Abweichungen zum Strafgericht festgestellt wurden, diese sind aber nicht entscheidend, denn sonst hätte es eine WA des Strafgerichtsurteils gegebenen. All das ist nicht geschehen, alle Bemühungen in diese Richtungen wurden nächst- und z.T. höchstinstanzlich abgelehnt. Ergo sind diese Abweichungen im strafgerichtlichen Sinne offenbar nur nebengeordnet und haben keine grundsätzliche Wirkung auf die vom Gericht festgestellte Tat und Strafmaß. Sonst wäre ja genau das gelungen: BT wäre erbwürdig erklärt worden und freigesprochen worden.


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20.11.2021 um 11:05
@MisterEko
@EdgarH
Ich glaube, da liegt gerade ein kleiner Fehler in euren Schlussfolgerungen.
Ich verstehe das so, dass wenn das Zivilgericht die Klage von MT abgewiesen hätte, weil das Gericht nicht davon überzeugt war, dass MT die Klage, aufgrund der aufgekommen Zweifel im Zivilprozess, hätte gewinnen können, wäre dadurch nicht automatisch die Erbwürdigkeit von BT erklärt worden, sondern der juristische Status Quo wäre geblieben. Also der Einzug des Erbteils von BT durch den Staat. BTs Erbteil wäre also trotzdem erstmal futsch gewesen.
Der Zivilprozess hatte, so wie ich das verstanden habe, von vornherein nur den Zweck Zweifel am Urteil zu sähen. Man erhoffte sich wahrscheinlich eine größere Durchschlagskraft von den Feststellungen im Zivilprozess und glaubte damit einen WA genügend begründen zu können.
Dass das nicht funktioniert hat, sieht man ja. Aber dennoch nehme ich die Feststellungen im Zivilprozess durchaus ernst. Besonders die Aussage des Steuerberaters zum Studienabbruch. Daher ja auch mein Standpunkt, dass einige Punkte im Strafurteil definitiv kritikwürdig sind, aber deswegen nicht per se von BTs Unschuld auszugehen ist.


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20.11.2021 um 11:37
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Der Zivilprozess hatte, so wie ich das verstanden habe, von vornherein nur den Zweck Zweifel am Urteil zu sähen. Man erhoffte sich wahrscheinlich eine größere Durchschlagskraft von den Feststellungen im Zivilprozess und glaubte damit einen WA genügend begründen zu können.
Ja, aber eben genau das ist ja nicht passiert.
Bence hat ja beschlossen sich "nicht weiter zu verteidigen", dadurch hat er sich im Prinzip selbst die Möglichkeit genommen noch mehr Indizien für seine Unschuld zu liefern, um es mal so auszudrücken.
Das macht überhaupt keinen Sinn.
Mir fällt kein Szenario ein, indem ein tatsächlich unschuldig Verurteilter nicht alles unternimmt, um möglichst alles darlegen und auf den Tisch packen zu können, was ihn entlasten könnte.

Aus Sicht der Familie gab es in dem Sinne erstmal nichts zu verlieren.
Ich habe die beiden Optionen bereits dargelegt.

Aus Sicht von Bence allerdings, ist es schon fast wahnsinnig nicht "weiterzumachen"
Bence selbst hatte nichts zu verlieren, wenn er tatsächlich unschuldig ist.
Das Geld (Erbe) kann aus Sicht von Bence keine Begründung sein, wenn nach wie vor eine lebenslange Freiheitsstrafe mit besonderer Schwere der Schuld im Raum steht.

Dieses Verhalten ist seltsam, und für mich irgendwo z.B. ein Hinweis das BT NICHT unschuldig ist.
All diese Ungereimtheiten am Tatabend, im Strafprozess, im Zivilprozess etc.
Fall hier tatsächlich ein Justizirrtum vorliegt (was ich nicht glaube) dann hat BT auf jeden Fall seinen Teil dazu beigetragen.
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Dass das nicht funktioniert hat, sieht man ja. Aber dennoch nehme ich die Feststellungen im Zivilprozess durchaus ernst. Besonders die Aussage des Steuerberaters zum Studienabbruch.
Meiner Meinung nach ist die Aussage des Steuerberaters gar nicht so wichtig wie sie immer dargestellt wird.
Denn sie entkräftet bei genauerer Betrachtung BTs Motiv nicht.

Nehmen wir an, CB wusste vom "Studienabbruch":


-Dann kann sie ihm dennoch mit einer Enterbung gedroht haben
-Sie hätte ihn gegenüber der restlichen Familie und seinen Freunden/Partnerin "auffliegen" lassen können. (Genau genommen hätte BT dadurch sogar noch einen konkreteren Grund sie "aus dem Weg zu räumen")
-BT war nach wie vor komplett abhängig von dieser Frau, durch die oben genannten Punkte sogar noch mehr als in der Vergangenheit.

Die Behauptung, dass CB "eingeweiht" war, ist aus meiner Sicht eher noch belastend für BT.
Vielleicht ging es am Tatabend genau um dieses Thema.
CB droht BT ihn nun gegenüber der Familie zu enttarnen.
BT sieht rot und dreht durch.
Das Ergebnis kennen wir.

Die Ironie: hätte er das im Prozess so zugegeben, würden wir, denke ich, von einem Totschlag sprechen.
BT wäre schon längst wieder draußen heute.

Außerdem ist es meiner Meinung nach völlig abwegig, dass BT gerade seine Tante eingeweiht haben soll.
CB war die einzige Person in BTs Leben, die unbedingt wollte, dass er dieses Studium erfolgreich absolviert.
Meiner Meinung nach wäre CB die letzte Person gewesen der BT vom Studienabbruch erzählt.
Nicht mal seine Verlobte wusste Bescheid.


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20.11.2021 um 11:51
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:-Dann kann sie ihm dennoch mit einer Enterbung gedroht haben
-Sie hätte ihn gegenüber der restlichen Familie und seinen Freunden/Partnerin "auffliegen" lassen können. (Genau genommen hätte BT dadurch sogar noch einen konkreteren Grund sie "aus dem Weg zu räumen")
-BT war nach wie vor komplett abhängig von dieser Frau, durch die oben genannten Punkte sogar noch mehr als in der Vergangenheit.
Da gebe ich dir vollkommen recht. Das Gericht nimmt jedoch an, dass das drohende Auffliegen der Lüge das Motiv war. Und das sind eben diese kleinen Haarspaltereien, die den Unterstützen von BT Aufwind geben.
Versteh mich nicht falsch. Mir BT sitzt der richtige Täter ein. Aber, wie gesagt, Kritik am Urteil kann ich insofern nachvollziehen.


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20.11.2021 um 12:44
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Das Gericht nimmt jedoch an, dass das drohende Auffliegen der Lüge das Motiv war. Und das sind eben diese kleinen Haarspaltereien, die den Unterstützen von BT Aufwind geben.
Wir sind da schon beinander! Das hab ich hier früher schon mal geschrieben. Einzelne Schlussfolgerungen des Urteil sind nicht immer 100% unangreifbar, andererseits und da bin ich dann bei…
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Aus Sicht von Bence allerdings, ist es schon fast wahnsinnig nicht "weiterzumachen"
…wieso wird dann seitens BT nicht alles unternommen, um über diese Punkte zu einer WA zu kommen. So sind es am Ende eben auch insbesondere seine Einlassungen zu bestimmten Indizien (Geldscheine, Zeitungen) sowie dieses in meiner Wahrnehmung widersprüchliche Verhalten (Zivilprozess), die ihn - sollten Zweifel besehen, und die können, wie man ja an den sog. „Haarspaltereien“ sehen kann- sachlich durchaus in dem einen oder anderen Sachverhalt bestehen- erst über die Maßen verdächtigt gemacht hat. So sehe ich das zumindest.


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20.11.2021 um 13:01
@MisterEko
@LaBaLiLaDy
Bleiben wir einfach mal beim Thema Geldscheine:
an den Geldscheinen wurden Spuren gefunden, die CB zugeordnet werden konnten.
BT aber sagt, er habe nur einen Teil des Geldes von seiner Tante. Der andere Teil sei aus einer Sportwette (die nicht nachgewiesen werden konnte) und beim letzten Teil handele es sich um „Erspartes“. Dem Strafgericht folgend konnte aber weder die Stückelung (Abhebung eines 500 EUR Scheines) noch die Kontobewegungen an sich erklären, woher dieses Ersparte stammen sollte.
Weiter erklärt die Einlassung auch nicht, wieso der vierte 500er nachweisbar an der Tankstelle in Augsburg ausgegeben wurde, als BT dort war. CB fehlen aber genau (akribisch nachgerechnet von der Polizei) vier 500er Scheine.
Hätte BT nun gesagt, CB habe ihm diese Scheine alle geschenkt, wäre zwar fraglich wie und wann und warum, aber erstmal wäre das ein Faktum, dass so einfach nicht wegzudiskutieren wäre.
Ergo: die Scheine belasten BT erst durch seine eigene Aussage, offenbar eine nachweisliche Lüge, die Scheine stammten aus drei unterschiedlichen Quellen (den vierten Schein an der Augsburger Tanke mal außer Acht gelassen- der ist zudem belastend).


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20.11.2021 um 13:22
@EdgarH
hervorragendes Beispiel.
BT konnte sich ja nicht mal mehr daran erinnern, wo bzw. in welchem Wettlokal er das Geld gewonnen haben will.
Wir reden hier immerhin von seinem 2fachen Monatslohn.
Völlig abwegig, dass man sich daran nicht mehr erinnern kann.

Mein Bruder hat vor ca. 15 Jahren mal 900€ im Casino gewonnen.
Ich kann dir bis heute sagen welches Casino, welcher Wochentag und die ungefähre Stückelung nennen.
Sowas vergisst man nicht, vor allem nicht, wenn es einem selbst unmittelbar vorher passiert ist.
BT hat davon ja nicht mal seiner Verlobten erzählt..kann man sich seinen Teil dazu denken.

Allein beim Thema Geldscheine zeigt sich schon, dass BT nicht mal so ein relativ simples Indiz entkräften kann.
Für mich ist das ein Hinweis, dass seine Angaben einfach nicht stimmen können.
Er wäre völlig unproblematisch für ihn gewesen, einfach von vorneherein anzugeben, dass die Geldscheine einfach ein Geschenk seiner reichen Tante sind.
Dies hätte ihn in keinster Weise verdächtigt gemacht.

BT hat schlicht und einfach nicht damit gerechnet das seine Brieftasche durchsucht wird, das er begründen soll, woher das Geld kommt.
Also wurde zunächst mal wieder irgendwas vom Pferd erzählt.
BT hat die Ermittlungsbehörden einfach massiv unterschätzt.
Er war sich ja während seiner Vernehmung noch so sicher, dass man ihm seine Storys glaubt, dass er sogar RA Witting wieder wegschickte. Was für eine Hybris.


Mich würde schon mal die Meinung von FS zu dem Thema Geldscheine interessieren:)


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Mordfall Charlotte Böhringer

20.11.2021 um 13:57
Es könnte, rein hypothetisch, die Möglichkeit bestanden haben, das Geld bei Auffinden der Leiche entwendet zu haben.
Nehmen wir doch einfach mal an, Bence Todt und sein Bruder betraten die Wohnung und fanden die Tote.
Bence ging nach vorne, beugte sich über seine Tante und erspähte auf diesem kleinen Tischchen im Dielenbereich rechts der Leiche diese Geldscheine, die von der Tante dort abgelegt waren.

Später vor Ermittlern oder Gericht zugeben zu müssen, dass man in Anbetracht des tragischen Todes der Tante die Gelegenheit zum Diebstahl nutzte, ist nicht gerade ehrenvoll und bedeutet sicher Gesichtsverlust.
Das würde für mich Lügen, Widersprüche und Ausflüchte erklären.


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20.11.2021 um 14:08
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Später vor Ermittlern oder Gericht zugeben zu müssen, dass man in Anbetracht des tragischen Todes der Tante die Gelegenheit zum Diebstahl nutzte, ist nicht gerade ehrenvoll und bedeutet sicher Gesichtsverlust.
Das würde für mich Lügen, Widersprüche und Ausflüchte erklären.
Da hast Du natürlich Recht. Aber dennoch würde ich, wenn ich merke dass sich "die Schlinge zuzieht" doch lieber den Gesichtsverlust in Kauf nehmen und reinen Tisch machen. Früher oder später, auch wenn ich mich am Anfang noch, aus den von Dir beschriebenen Gründen, anders herauszureden versuche.

Aber er hat einen solchen Diebstahl ja nie zugegeben, auch nicht später.


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20.11.2021 um 14:09
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:BT hat schlicht und einfach nicht damit gerechnet das seine Brieftasche durchsucht wird, das er begründen soll, woher das Geld kommt.
Also wurde zunächst mal wieder irgendwas vom Pferd erzählt.
BT hat die Ermittlungsbehörden einfach massiv unterschätzt.
Er war sich ja während seiner Vernehmung noch so sicher, dass man ihm seine Storys glaubt, dass er sogar RA Witting wieder wegschickte. Was für eine Hybris.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass er, beflügelt von dem Wissen, sein engstes Umfeld in der Vergangenheit so lange in Bezug auf seine Ausbildung täuschen hat können, mit einer gehörigen Portion Selbstsicherheit und -überschätzung in die Zeugenvernehmung gegangen ist.
Ich glaube, er nahm einfach an, dass alle, egal wer, ihm seine Lügen und Schwindeleien abkaufen würden.
Nur haben sich die Ermittler halt nicht so einfach abspeisen lassen.


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20.11.2021 um 14:19
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es könnte, rein hypothetisch, die Möglichkeit bestanden haben, das Geld bei Auffinden der Leiche entwendet zu haben.
Nehmen wir doch einfach mal an, Bence Todt und sein Bruder betraten die Wohnung und fanden die Tote.
Stimme zu, so könnte es gewesen sein, aber da bin ich dann bei @brigittsche , dann hätte er das irgendwann angeführt. Aber, die Geldscheine sind nur ein Punkt, es ist z.B. bei den Zeitungen ganz ähnlich. Eine einfache Aussage, ja, ich habe die Zeitungen an mich gekommen, weil ich die Tante ärgern wollte (man hatte ja Streit gerade), wäre schwer entkräftbar gewesen. Die Geschichte die BT aber erzählt hat kann nachweislich nicht stimmen, weil demnach sonst mehr Zeitungen hätten angeliefert worden sein müssen.
Jedes Indiz für sich ist schwach, aber durch die damit in Verbindung stehenden Aussage , die BT selbst (!) vorgebracht und bis heute nicht widerrufen hat, machen die einzelnen Indizien für sich erst so belastend. Hätte BT also da jeweils andere wie von mir oder Dir beispielhaft angeführte Erklärungen geliefert, dann würde ich sagen, die Sache ist nicht ganz so eindeutig.


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20.11.2021 um 14:56
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es könnte, rein hypothetisch, die Möglichkeit bestanden haben, das Geld bei Auffinden der Leiche entwendet zu haben.
Nehmen wir doch einfach mal an, Bence Todt und sein Bruder betraten die Wohnung und fanden die Tote.
Das ist eine sehr interessante Hypothese.
Aber ich möchte dazu anmerken:
Bence fand die tote Tante zusammen mit dem Geschäftsführer.
Mate Toth war bei der Auffindung nicht zugegen, hat die Leiche nur auf Fotos gesehen und das Penthouse erst nach den polizeilichen Ermittlungen wieder betreten.

Ich möchte - natürlich auch wieder rein hypothetisch - darauf hinaus, dass Bence meiner Meinung nach einen vermeintlichen Zeugen seines Diebstahls nach dem Mord bei Auffindung der Leiche eher dazu bringen würde, diesen (also den Diebstahl) zu verschweigen, wenn es sich um ein Familienmitglied handelt.
(Er hätte seinem Bruder, wäre ihm im angenommenen Szenario der Diebstahl aufgefallen, erzählen können, das Geld falle ohnehin ihnen beiden zu. Er hätte Mate unter Druck setzen können, ja zur Familie halten zu müssen, und so weiter…)

Unterm Strich meine ich damit, dass es für mich im angenommen Szenario einen gewaltigen Unterschied macht, ob Mate bei der Auffindung dabei war oder der Geschäftsführer.
In beiden Fällen hätte Bence damit rechnen müssen, dass er beobachtet wird, wenn er Geld einsteckt.
Aber beim Geschäftsführer ist wohl eher überhaupt nicht anzunehmen, dass er Bence für den Diebstahl im Nachgang gedeckt hätte.


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20.11.2021 um 15:03
Zitat von HeddaHedda schrieb:Aber beim Geschäftsführer ist wohl eher überhaupt nicht anzunehmen, dass er Bence für den Diebstahl im Nachgang gedeckt hätte.
Starker Punkt, hatte ich so noch nicht gesehen. Spricht also sehr gegen ein Ansichnehmen bei Auffindung.


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20.11.2021 um 15:05
Zitat von HeddaHedda schrieb:In beiden Fällen hätte Bence damit rechnen müssen, dass er beobachtet wird, wenn er Geld einsteckt.
Ja, natürlich, aber egal wer dabei war, könnte er, rein theoretisch, das Geld auch in einem unbeobachteten Moment eingesteckt haben.

Oder es war definitiv so, dass er niemals unbeobachtet war, vom Auffinden der Leiche bis zum Eintreffen der Polizei. Dann wäre die Ausrede "Ich habe das Geld genommen als ich die Leiche gefunden habe!" natürlich nicht möglich, weil dann der Geschäftsführer sagen würde: "So ein Blödsinn, ich war doch die ganze Zeit dabei, Du hättest doch das Geld gar nicht nehmen können, ohne dass ich das gesehen hätte! Und ich habe es nicht gesehen!"


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20.11.2021 um 15:07
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es könnte, rein hypothetisch, die Möglichkeit bestanden haben, das Geld bei Auffinden der Leiche entwendet zu haben.
Nehmen wir doch einfach mal an, Bence Todt und sein Bruder betraten die Wohnung und fanden die Tote.
Bence ging nach vorne, beugte sich über seine Tante und erspähte auf diesem kleinen Tischchen im Dielenbereich rechts der Leiche diese Geldscheine, die von der Tante dort abgelegt waren.
Sorry Bundesferkel, aber zu einem derartigen Verhalten gehört wirklich schon einiges dazu. Du implizierst das BT unschuldig ist, d.h. er war vom Auffinden der toten Toten Tante vollkommen überrascht. In einer solchen Situation 2.000 € zu entwenden , naja das halte ich für eher unwahrscheinlich. Desweiteren bin ich mir nicht sicher das Mate dabei war als Bence die tote Tante fand. War es nicht vielmehr einer der Parkhausmitarbeiter, derjenige der den Schlüssel zum Penthouse aus dem Büro geholt hatte ?


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