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Mordfall Charlotte Böhringer

28.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

22.02.2024 um 17:13
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Viel beschäftigt hin oder her. Das ist seit Jahren ein Problem. Zeitdruck, mangelnde Ausstattung personell und technisch...
Das darf aber keine Ausrede sein, bei den beiden Fällen nicht nochmal genau hinzusehen.
Der Täter im Fall Ursula Herrmann wurde wegen erpresserischem Mord mit Todesfolge verurteilt. Die Tat erfolgte im Oktober 1981, also vor gut 42 Jahren.

Man kann ja rein theoretisch wie Du davon ausgehen, dass der Verurteilte Werner M. nicht der wahre Täter war. Das ändert aber erst mal nichts am vorliegenden Straftatbestand und der ist damit längst verjährt.

Die Überlastung der Ermittlungsbehörden wird in diesem Fall also wohl kaum als Ausrede genommen, weil man ja eben gar keine Ausrede braucht, um weitere Ermittlungen in einem abgeschlossenen Fall, in dem noch dazu offensichtlich Verjährung eingetreten ist, abzulehnen.

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22.02.2024 um 17:16
Zitat von emzemz schrieb:Das ist doch eine ganz nette Belohnung:
Problem bei einer Belohnung ist halt auch, dass diese keine neuen Tatsachen schaffen oder die Realität verändern kann.
Man kann ne Viertel Million oder ne Viertel Milliarde als Belohnung dafür ansetzen, dass ich über einen Schulbus hüpfe.
Schaffen werde ich es dennoch nicht.
Unabhängig von der Höhe der Belohnung.

Eine Belohnung in so einer astronomischen Höhe dient doch eher dazu mediale Aufmerksamkeit zu Bekommen.
Echte "Erfolge" braucht man sich davon nicht versprechen.


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22.02.2024 um 17:19
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Überlastung der Ermittlungsbehörden wird in diesem Fall also wohl kaum als Ausrede genommen, weil man ja eben gar keine Ausrede braucht, um weitere Ermittlungen in einem abgeschlossenen Fall, in dem noch dazu offensichtlich Verjährung eingetreten ist, abzulehnen.
Das behaupte ich auch im Fall UH gar nicht. Aber immerhin gab es da den Ansatz des aufgetauchten Bekennerschreibens. Der Urheber konnte nicht festgestellt werden. Unfassbar! Warum hat man da nicht alles ausgeschöpft, um dem Verfasser auf die Spur zu kommen.


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22.02.2024 um 17:30
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Das behaupte ich auch im Fall UH gar nicht. Aber immerhin gab es da den Ansatz des aufgetauchten Bekennerschreibens. Der Urheber konnte nicht festgestellt werden. Unfassbar! Warum hat man da nicht alles ausgeschöpft, um dem Verfasser auf die Spur zu kommen.
Und, was soll man dann mit dem Verfasser machen?
Ihn wegen eines geschmacklosen Witzes vor Gericht zerren?

Die Tat war auch schon im November 2020 verjährt. Insofern hat auch dieses angebliche Bekennerschreiben keine weiteren Ermittlungen gerechtfertigt.


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22.02.2024 um 23:26
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:vor allem die Spur, dass sich CB am Tattag in der Sauna mit einem Mann getroffen haben soll.
Wo ist das denn bitte eine Spur? Wenn jetzt noch rauskommt, dass sie einen Tag vorher bei der Fußpflege war und 2 Tage vorher beim Friseur, wäre das dann auch eine Spur?

Oh Wunder, CB hat vor der Tat normal gelebt und hatte Kontakt zu Menschen.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Dann wären da noch all die Personen, mit denen sie im Klinsch lag.
Nämlich? Und was ändert das daran, dass BT die Tat aufgrund unzähliger Indizien nachgewiesen und er rechtskräftig verurteilt wurde? Irgendwelche abwegigen Spekulationen könnte man in jedem Fall der Welt anstellen. Wenn man deshalb immer neue Ermittlungen für erforderlich halten würde, wären Polizei und Staatsanwaltschaft pausenlos damit beschäftigt, irgendwelche alten, rechtskräftig abgeschlossenen Fälle wieder und wieder durchzukauen.

Den meisten Ärger wird sie wohl mit BT gehabt haben.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Fakt ist, dass die Ermittlung der Person sehr wichtig gewesen wäre, da diese nachweislich eine Verbindung zu beiden Fällen haben muss.
Man konnte die Person nunmal nicht ermitteln. Mehr als versuchen kann man es nicht, und man hat sich wirklich Mühe gegeben. Ändert aber auch nichts an BTs Schuld.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Ein Bezug zu BT oder WM lässt sich auf jeden Fall nicht herstellen.
Deswegen gehe ich auch davon aus, dass beide unschuldig sind.
Und die absolut erdrückende Indizienkette gegen BT blendest du dann einfach aus, oder wie?
Zitat von MauserMauser schrieb:Insofern ist hier - entgegen aller Unkereien und Häme von Seiten der Toth-Gegner - die letzte Messe im Fall Böhringer wie auch in den anderen offenen Fällen (Darsow, Mazurek & Co.) noch lange nicht gelesen!
Doch, ist sie. In der Justiz arbeiten in aller Regel vernünftige Leute, die 1:1 zusammen zählen können. Und die auch begründen müssten, warum in den alten Fällen eine Wiederaufnahme vonnöten sei. Es ist aber zumindest öffentlich nichts bekannt, womit man das auch nur ansatzweise rechtfertigen könnte.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Das heißt nicht, dass das so bleibt. Du weißt selbst, wie hoch die Hürden für eine WA in Deutschland sind.
Ja, und das aus guten Gründen. Ansonsten hätten wir reinstes Chaos. Wenn die Argumente der Zweifler eine Wiederaufnahme rechtfertigen würden, würden die Gerichte das schon machen. Nur wird halt immer nur Kokolores vorgetragen.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Ich denke die Justiz hat genug zutun als diese Fälle freiwillig wieder aufzunehmen
Freiwillig geht das sowieso nicht. Sondern unter den Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme. Und dass die vorlägen, ist nicht ansatzweise erkennbar.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:zumal se überzeugt sind das das Urteil richtig ist
Denke ich auch, aber was die heutige Justiz denkt ist letztlich egal. Die damalige Kammer war jedenfalls von BTs Schuld überzeugt und der BGH hat die Revision zurückgewiesen. Damit war der Fall erledigt.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Viel beschäftigt hin oder her. Das ist seit Jahren ein Problem. Zeitdruck, mangelnde Ausstattung personell und technisch...
Das darf aber keine Ausrede sein, bei den beiden Fällen nicht nochmal genau hinzusehen.
Ist es auch nicht. Nur liegen die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme einfach nicht vor. Täten sie es, hätte man schon Personal dafür.


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23.02.2024 um 13:28
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb am 13.12.2023:Da er wegen Mordes an seiner Tante rechtskräftig verurteilt und anschließend für erbunwürdig erklärt wurde, steht ihm genau Null von ihrem Vermögen zu.


Da hätte ich auch mal ne Frage zu, zu der ich hier bisher noch nichts gefunden habe.
Bleibt diese Erbunwürdigkeit eigentlich erhalten?

Also wenn BT, da er sich in der JVA ja ausgesprochen gesund ernährt hat, seinen Bruder überlebt. Also hoffentlich in vielen Jahren... und gesetzt den Fall MT bedenkt ihn in einem Testament...
Kann BT dann wieder dieses Geld erben, was ja ursprünglich mal das Erbe der CB war?


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23.02.2024 um 13:49
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Da hätte ich auch mal ne Frage zu, zu der ich hier bisher noch nichts gefunden habe.
Bleibt diese Erbunwürdigkeit eigentlich erhalten?

Also wenn BT, da er sich in der JVA ja ausgesprochen gesund ernährt hat, seinen Bruder überlebt. Also hoffentlich in vielen Jahren... und gesetzt den Fall MT bedenkt ihn in einem Testament...
Kann BT dann wieder dieses Geld erben, was ja ursprünglich mal das Erbe der CB war?
Er ist nur erbunwürdig in Bezug auf die von ihm ermordete Erblasserin Charlotte Böhringer. Wenn sein Bruder Mate vor ihm dahinscheidet und ihn testamentarisch bedenkt oder im Rahmen der gesetzlichen Erbfolge als Bruder, käme er in den Genuss des Geldes seiner Tante.


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23.02.2024 um 22:13
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Kann BT dann wieder dieses Geld erben, was ja ursprünglich mal das Erbe der CB war?
Ja, wie @Freewing bereits ausgeführt hat.
Praktisch wäre so eine transitive Erbunwürdigkeitsregelung auch nicht umsetzbar. Wer soll das alles überprüfen? Wie will man unterscheiden, ob MT sein eigenes Geld verbraucht und das Geld der Tante vererbt oder umgekehrt das geerbte Geld verbraucht und sein eigenes vererbt?

Für den Außenstehenden unbefriedigend, aber ist ja sowieso nur ein hypothetisches Szenario.


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24.02.2024 um 15:54
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:hypothetisches Szenario
Dieser Mann hat gerichtsfest bewiesen seine Tante ermordet. Wegen Habgier.
Hm. Also ich kann beim besten Willen nicht erkennen weshalb er vor einem anderen Familienmitglied zurück schrecken sollte?


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24.02.2024 um 16:59
@emz
Ja es ist so, dafür hat er ja ihn der Bruder auf Erbunwürdigkeit verklagt. Du kannst gerne Kritik äußern, aber so angehen lasse ich mich von dir nicht. Unterlass das.
Es gibt kein Indiz überhaupt dafür, dass BT so geldgierig gewesen sein soll, das dichten ihm immer nur bestimmte Leute an. Ohne Mord Motiv hätte man ihn schließlich nur wegen Totschlags verurteilen können.
Dieses Urteil wirft zu viele Fragen auf, die Indizienkette überzeugt nicht. Daher wäre die WA mehr als gerechtfertigt, damit BT endlich rehabilitiert wird


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24.02.2024 um 17:06
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Es gibt kein Indiz überhaupt dafür, dass BT so geldgierig gewesen sein soll
Komisch.
Es ist also nicht Geldgierig mehrfach aus den Automaten im Parkhaus Geld zu klauen?
Im Ernst?

Sorry @Stefan1477 aber deine Beiträge sind zu 99% absoluter Nonsens.


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24.02.2024 um 17:23
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Ja es ist so, dafür hat er ja ihn der Bruder auf Erbunwürdigkeit verklagt.
Dieser Satz erklärt mir immer noch nicht, warum für dich klar ist, dass BT seinen Bruder MT beerben würde und nicht MTs Frau und Kinder, so wie es die Erbfolge vorsieht.


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25.02.2024 um 02:36
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Ohne Mord Motiv hätte man ihn schließlich nur wegen Totschlags verurteilen können.
Schwachsinn, es hätte in jedem Fall Heimtücke und damit Mord vorgelegen.

Abgesehen davon ist auch Totschlag eine sehr schwere Straftat. Nur mal so nebenbei…
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Dieses Urteil wirft zu viele Fragen auf, die Indizienkette überzeugt nicht. Daher wäre die WA mehr als gerechtfertigt
Eine Wiederaufnahme wird doch nicht dadurch gerechtfertigt, dass du die Indizienkette nicht überzeugend findest. Die, die in unserem Staat dafür zuständig sind, nämlich die Richter des Landgerichts, fanden sie überzeugend. Und der BGH konnte darin wiederum keinen Rechtsfehler erkennen.

Und weißt du auch woran das liegt? Es liegt daran, dass die Indizienkette so erdrückend ist wie in wohl keinem anderen Mordfall. Nicht bei Darsow, nicht bei Söring, und auch sonst nirgendwo gibt es so viele und so schwerwiegende Indizien, die keinen anderen Schluss als die Schuld des Verurteilten zulassen.

Warum also eine Wiederaufnahme? Dann müsste man ja bei jeder Verurteilung eine Wiederaufnahme machen, sobald irgendein Typ behauptet, er fände ein Urteil nicht überzeugend. Wie viele hunderttausend solcher Verfahren willst du im Jahr machen?
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Daher wäre die WA mehr als gerechtfertigt, damit BT endlich rehabilitiert wird
Aha, du kennst also auch schon das Ergebnis des Ganzen. An seiner Schuld bestehen also angeblich Zweifel, nicht aber an seiner Unschuld.
Zitat von dotsdots schrieb:Sorry @Stefan1477 aber deine Beiträge sind zu 99% absoluter Nonsens.
Man könnte es auch Trollerei nennen. Er geht ja auch auf nichts ein, wir warten ja immer noch auf darauf, mit wem CB alles im „Klinsch“ lag und in was für Geschäfte sie verwickelt war. Und inwiefern das eine Wiederaufnahme rechtfertigen soll. Zum Glück für dieses Land arbeiten solche Leute nicht in der Justiz.


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25.02.2024 um 08:39
Zitat von SmooverSmoover schrieb:mit wem CB alles im „Klinsch“ lag
was mich bei solchen Behauptungen auch immer nervt.
Selbst wenn CB mit irgendjemandem "Klinsch" hatte, was sagt das dann aus?
Sind dann plötzlich alle erdrückenden Indizien gegen BT hinfällig oder wie?
Zumal man ja auch diesen angeblichen "Klinsch" nie wirklich konkretisiert.

In Deutschland hockt niemand 17 Jahre unschuldig im Bau.
Und gleich dreimal nicht höchst privilegierte Personen wie BT.
Was meint jetzt der Nutzer @dots mit "priviligiert"?
Weiß, männlich, viele Millionen Euro in der Familie, Abitur, gesund, gut eingebunden ins soziale Umfeld usw.
Noch dazu kommt (ermöglicht durch das Erbe) beste juristische Beratung und gigantische finanzielle Möglichkeiten.
Völlig absurd anzunehmen, dass so jemand so hart verurteilt wird, wenn die Indizien nicht absolut erdrückend sind.


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25.02.2024 um 11:03
Zitat von dotsdots schrieb:In Deutschland hockt niemand 17 Jahre unschuldig im Bau.
Und gleich dreimal nicht höchst privilegierte Personen wie BT.
Was meint jetzt der Nutzer @dots mit "priviligiert"?
Weiß, männlich, viele Millionen Euro in der Familie, Abitur, gesund, gut eingebunden ins soziale Umfeld usw.
Noch dazu kommt (ermöglicht durch das Erbe) beste juristische Beratung und gigantische finanzielle Möglichkeiten.
Völlig absurd anzunehmen, dass so jemand so hart verurteilt wird, wenn die Indizien nicht absolut erdrückend sind.
Da ich auch absolut mit dem Urteil über BT einverstanden bin, ist das eigentlich automatisch off-topic, aber die Aussage ist schon so interessant, dass man nachhaken muss.

Du bist ernsthaft sicher dass noch „niemand“ in Deutschland 17 Jahre unschuldig im Gefängnis saß? Wie lange kann man den in Deutschland höchsten unschuldig sitzen?

Auch bin ich etwas verblüfft über die Aussage, dass es an Bences „Privilegien“ liegt. Das mit dem Geld und damit verbundenen Anwälten lasse ich mir ja noch eingehen, wobei es bestimmt schon Fälle gab, wo nicht richtigerweise geurteilt wurde und da auch tolle Anwälte am Werk waren. Aber dass es auch in dem Fall noch ein Privileg für ihn sein soll, dass er weiß ist, Abitur hat und seine Eltern hinter ihm stehen? Dann wären wir ja wirklich ein 3. Welt Land oder die wenn man leichter zu lebenslang verurteilt wird, weil die Eltern geschieden sind oder weil man eine Mutter aus Kenia oder was auch immer hat.


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25.02.2024 um 11:19
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Auch bin ich etwas verblüfft über die Aussage, dass es an Bences „Privilegien“ liegt.
Naja es hat ja durchaus Versuche seitens BT gegeben, sich als Opfer darzustellen.
Und das ist halt völlig abstrus.
BT ist in jeder erdenklichen Hinsicht privilegiert gewesen, vielleicht sogar über-privilegiert (Kontakte in die Münchner High-Society, teilweise prominente Fürsprecher usw.)
Noch dazu kommt, dass er ja selbst sogar, wenn auch ohne Abschluss, Jura studiert hat.
Grundsätzlich kann ein "unschuldiger" kaum bessere Voraussetzungen haben, um nicht unschuldig in den Knast zu wandern.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Dann wären wir ja wirklich ein 3. Welt Land oder die wenn man leichter zu lebenslang verurteilt wird, weil die Eltern geschieden sind oder weil man eine Mutter aus Kenia oder was auch immer hat.
Hier hast du mich missverstanden, glaube ich.
Aber natürlich wird man "leichter" verurteilt, wenn man weniger privilegiert ist, eben weil man vielleicht nicht die finanziellen Mittel, die Kontakte, den hochkarätigen Rechtsbeistand oder ähnliches hat, um sich zu "schützen".
Ist doch völlig logisch.
Alleine die Bekanntheit des Falles, belegt doch die Privilegien.
Glaubst du das BT der einzige habgierige Mörder in Deutschland ist, der ein Familienmitglied ermordet hat?
Wie viele dieser Fälle haben einen ähnlichen Bekanntheitsgrad?
Wie viele dieser Täter haben eine Bürgerinitiative, die für ihre Unschuld kämpft?
Wie viele dieser Täter haben mehrere Dokus und Reportagen, die sich exklusiv mit ihrem Fall beschäftigen?
Freunde die auf einer Bühne "Gib bloß ned auf" singen?

Mir fallen nicht viele ein, genauer genommen kein einziger.
All diese massive Öffentlichkeitsarbeit war doch nur aufgrund der Privilegien von BT möglich.
CB war ja keineswegs eine international bekannte Schauspielerin oder Sängerin oder dergleichen.
Lokal dürfte sie in München eine gewisse Bekanntheit gehabt haben aufgrund ihres Nachnamens, das war es aber wahrscheinlich schon.
Der Bekanntheitsgrad des Falles kommt doch erst durch die massive Öffentlichkeitsarbeit und die ist, im Anbetracht der Tatsache, dass dieser Fall im Grunde gar nicht mal so außergewöhnlich ist, schon gigantisch gewesen.


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25.02.2024 um 13:03
Zitat von dotsdots schrieb:Glaubst du das BT der einzige habgierige Mörder in Deutschland ist, der ein Familienmitglied ermordet hat?
Vor allem ist der nicht der einzige Verurteilte, der auch nach Jahren noch bestreitet, die Tat begangen zu haben. Von diesen sitzen in deutschen Gefängnissen sogar jede Menge ein. Aber bei den meisten kräht ein oder zwei Wochen nach der Verurteilung kein Hahn mehr nach ihnen.
Wie oft kündigen Verteidiger nach einem Urteil an, dass sie Revision einlegen werden. Bei den meisten liest man, wenn diese dann abgelehnt wurde, nicht mal eine Randnotiz dazu.

Und bei den Wiederaufnahme Anträgen geht es dann ja weiter. Wie viele werden da jährlich gestellt? Es sind nicht besonders viele, weil sich das finanziell kaum ein Inhaftierter leisten kann. Die Arbeit eines Anwalts dabei besteht halt nicht darin, einen Antrag von ein paar Seiten zu formulieren und einzureichen, sondern die alten Akten müssen akribisch durchgearbeitet werden, um überhaupt einen Ansatzpunkt zu finden, dann müssen neue Beweise gefunden werden, was so läuft, dass ein Herr Dr. Renz seinen Kumpel, den Privatdetektiv Matula zum Ermitteln losschickt, sondern in dem aufwendige und komplexe Gutachten in Auftrag gegeben werden.
Klar tönen die "Revisionsspezialisten" gerne rum, sie machen das alles pro bono, weil sie von der Unschuld des Mandanten überzeugt sind und es von ihrem Gewissen her unerträglich finden, dass der unschuldig im Gefängnis hockt. De facto ist das dann aber ein extrem aufwendiges und teures Hobby für einen Anwalt, was er sich nur in Ausnahmefällen leisten kann, denn irgendwie muss auch der das Geld für seine Angestellten und seinen Lebensunterhalt erarbeiten. Und die Gutachter arbeiten eben auch nicht wochenlang umsonst...

Und jetzt wieder die Frage: von wie vielen Wiederaufnahmeanträgen hat man in der Presse gelesen? Bei BT lesen wir sogar regelmäßig nicht nur von eingereichten Anträgen, sondern auch von den geplanten, also ungelegten Eiern, die erst mal das Wunschdenken des verurteilten Täters und seines Anwaltes sind, von denen aber niemand weiß, ob sie jemals soweit ausgebrütet werden, dass da tatsächlich was "einreichungsfähiges" bei raus kommt.

Auf der anderen Seite hat ihm diese ganze Berichterstattung, Beratung durch PR-Berater und Anwälte, die Gesänge seiner Freunde und die öffentliche Empörung prominenter Unterstützer eben auch nichts genutzt. Außer ein bisschen Gekraule seiner geschundenen Seele ist da nichts bei rumgekommen. (Wobei ich nicht bestreite, dass es eine völlig andere Situation ist und einen gigantischen Unterschied für eine macht, ob man lebenslänglich im Gefängnis sitzt und regelmäßig die Seele gekrault bekommt oder ob man das Gefühl hat, von der Welt völlig vergessen worden zu sein.)
Und das zeigt eben dann doch, das wir hier keine Bananenrepublik sind, in der jemand, der genug Geld und Unterstützung hat, um ständige die Werbetrommel für sich zu schlagen, von der Justiz anders behandelt wird, als jemand der das nicht kann.


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25.02.2024 um 14:28
Zitat von dotsdots schrieb:Wie viele dieser Fälle haben einen ähnlichen Bekanntheitsgrad?
Wie viele dieser Täter haben eine Bürgerinitiative, die für ihre Unschuld kämpft?
Wie viele dieser Täter haben mehrere Dokus und Reportagen, die sich exklusiv mit ihrem Fall beschäftigen?
Freunde die auf einer Bühne "Gib bloß ned auf" singen?
Also einen Pr-Manager haben die wenigsten und der wird schon was für sein Geld getan haben. Und natürlich kommst du schon automatisch in die Zeitung wenn du so eine hohe Belohnung auslobst.

Ich glaube aber, dass gerade Leute die sich vllt erst durch True-Crime damit jetzt beschäftigen, unterschätzen könnten, was für hohe Wellen der Fall in der Bevölkerung und in den Medien geschlagen hat. Auch allein durch den Prozess selbst und dann natürlich die BR-Doku. Ich beschäftige mich seit 2013 mit dem Fall näher, weil mir diese Doku vorgeschlagen wurde. Ich weiß natürlich nicht, wie die jetzt wirklich zustande kam, aber kann mir schon vorstellen, dass da wirklich jemand nur eine gute Doku gewittert hat. Auch sind die Berichte über den Prozess und Hungerstreik, die ersten Zeitungsartikel an die ich mich bewusst erinnern kann, sie als Kind gelesen zu haben.

Und für die musikalische Darbietung braucht man nicht so viel Geld. Aber schon sozialen Rückhalt, richtig. Wenn man Gerüchten und BT glauben schenken darf, haben sich da ja wohl die meisten geschlichen. Ist mir auch etwas unverständlich, entweder man kümmert sich um seinen Freund oder man kommt schon ein paar Jahre früher drauf.


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25.02.2024 um 14:54
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich glaube aber, dass gerade Leute die sich vllt erst durch True-Crime damit jetzt beschäftigen, unterschätzen könnten, was für hohe Wellen der Fall in der Bevölkerung und in den Medien geschlagen hat.
Ich habe ernsthafte Zweifel daran, dass dieser Fall jemals "hohe Wellen" geschlagen hat. Wenn überhaupt dann sehr lokal begrenzt im Münchener Raum vielleicht zur damaligen Zeit.
Vielleicht waren das mal einige Schlagzeilen, aber die "hohen Wellen" deutschlandweit oder gar international erkenne ich nicht.
Mittlerweile dürfte der Fall einer breiten Öffentlichkeit nicht mal im Ansatz vertraut sein.
Die relevanten Details schon gleich dreimal nicht.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Wenn man Gerüchten und BT glauben schenken darf, haben sich da ja wohl die meisten geschlichen
Naja, 17 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.
ER saß im Knast.
Draußen geht das Leben, mit allem, was dazu gehört halt weiter.
Freundschaften gehen auch oft ohne Knast in die Brüche.
So außergewöhnlich ist das erstmal nicht.
Noch dazu kommt, wie soll man denn eine Freundschaft mit jemandem aufrechterhalten, der im Knast sitzt?
Da gibts keine gemeinsamen Aktivitäten mehr.
Kein unbefangenes Lachen
Keinen wirklichen unbeobachteten Moment.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und natürlich kommst du schon automatisch in die Zeitung wenn du so eine hohe Belohnung auslobst.
Zeig mir mal einen "normalsterblichen" der 250.000€ Belohnung auffahren kann.
Ich hätte noch nicht mal im Ansatz zugriff auf solche Summen.
Und kenne auch niemanden, der dass Geld so locker sitzen hat.


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25.02.2024 um 15:11
Zitat von dotsdots schrieb:Ich habe ernsthafte Zweifel daran, dass dieser Fall jemals "hohe Wellen" geschlagen hat. Wenn überhaupt dann sehr lokal begrenzt im Münchener Raum vielleicht zur damaligen Zeit.
Vielleicht waren das mal einige Schlagzeilen, aber die "hohen Wellen" deutschlandweit oder gar international erkenne ich nicht.
Mittlerweile dürfte der Fall einer breiten Öffentlichkeit nicht mal im Ansatz vertraut sein.
Die relevanten Details schon gleich dreimal nicht
International sowieso nicht, aber welcher deutsche Kriminalfall tut das schon? Vor ein paar Monaten war ich mit einer aus Chicago beim Italiener der Geschädigten essen, aber zufällig. Als wir beim Parkhaus vorbei sind, habe ich es ihr erzählt. Hat aber nicht den Eindruck gemacht, als würde sie es weitertragen. Deutschlandweit wahrscheinlich auch nicht damals, im Münchner Raum glaube ich aber schon. Auch meine Großmutter wusste 5 Jahre später das noch mit dem Schweizer Arzt und so, obwohl man sich mit ihr normalerweise nicht über Kriminalfälle unterhalten konnte. Aber mit wie viel Leuten könnte man sich jetzt über BT unterhalten?
Zitat von dotsdots schrieb:Naja, 17 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.
ER saß im Knast.
Draußen geht das Leben, mit allem, was dazu gehört halt weiter.
Freundschaften gehen auch oft ohne Knast in die Brüche.
So außergewöhnlich ist das erstmal nicht.
Noch dazu kommt, wie soll man denn eine Freundschaft mit jemandem aufrechterhalten, der im Knast sitzt?
Da gibts keine gemeinsamen Aktivitäten mehr.
Kein unbefangenes Lachen
Keinen wirklichen unbeobachteten Moment.
Das ist schon normal, dass Freundschaften nicht ewig halten. Aber normalerweise macht man dann nicht noch fast 10 Jahre nach der Inhaftierung Werbung für den Freund. Aber detaillierter will ich es jetzt nicht machen, das war ja zumindest mal gegen die Regeln die Freunde groß ins Visier zu nehmen.
Zitat von dotsdots schrieb:Zeig mir mal einen "normalsterblichen" der 250.000€ Belohnung auffahren kann.
Ich hätte noch nicht mal im Ansatz zugriff auf solche Summen.
Und kenne auch niemanden, der dass Geld so locker sitzen hat.
Sag ich ja, dass das nicht geht.


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